[1.1] Im achten Monat des zweiten Jahrs des Königs
Darius geschah das Wort des HERRN zu Sacharja, dem Sohn
Berechjas, des Sohnes Iddos, dem Propheten:
[1.2] Der HERR ist zornig gewesen über eure Väter.
[1.3] Aber sprich zum Volk: So spricht der HERR Zebaoth:
Kehrt euch zu mir, spricht der HERR Zebaoth, so will ich mich zu
euch kehren, spricht der HERR Zebaoth.
[1.4] Seid nicht wie eure Väter, denen die früheren
Propheten predigten und sprachen: "So spricht der HERR
Zebaoth: Kehrt um von euren bösen Wegen und von eurem bösen
Tun!", aber sie gehorchten nicht und achteten nicht auf
mich, spricht der HERR.
[1.5] Wo sind nun eure Väter? Und die Propheten, leben
sie noch?
[1.6] Aber haben nicht meine Worte und meine Gebote, die
ich durch meine Knechte, die Propheten, gab, eure Väter
getroffen, daß sie haben umkehren müssen und sagen: "Wie
der HERR Zebaoth vorhatte, uns zu tun nach unsern Wegen und
Taten, so hat er uns auch getan"?
[Note: Die erste Vision: Der Mann auf dem roten Pferd][1.7]
Am vierundzwanzigsten Tage des elften Monats - das ist der Monat
Schebat - im zweiten Jahr des Königs Darius geschah das Wort des
HERRN zu Sacharja, dem Sohn Berechjas, des Sohnes Iddos, dem
Propheten:
[1.8] Ich sah in dieser Nacht, und siehe, ein Mann saß
auf einem roten Pferde, und er hielt zwischen den Myrten im
Talgrund, und hinter ihm waren rote, braune und weiße Pferde.
[1.9] Und ich sprach: Mein Herr, wer sind diese? Und der
Engel, der mit mir redete, sprach zu mir: Ich will dir zeigen,
wer diese sind.
[1.10] Und der Mann, der zwischen den Myrten hielt,
antwortete: Diese sind's, die der HERR ausgesandt hat, die Lande
zu durchziehen.
[1.11] Sie aber antworteten dem Engel des HERRN, der
zwischen den Myrten hielt, und sprachen: Wir haben die Lande
durchzogen, und siehe, alle Lande liegen ruhig und still.
[1.12] Da hob der Engel des HERRN an und sprach: HERR
Zebaoth, wie lange noch willst du dich nicht erbarmen über
Jerusalem und über die Städte Judas, über die du zornig bist
schon siebzig Jahre?
[1.13] Und der HERR antwortete dem Engel, der mit mir
redete, freundliche Worte und tröstliche Worte.
[1.14] Und der Engel, der mit mir redete, sprach zu mir:
Predige und sprich: So spricht der HERR Zebaoth: Ich eifere für
Jerusalem und Zion mit großem Eifer
[1.15] und bin sehr zornig über die stolzen Völker; denn
ich war nur ein wenig zornig, sie aber halfen zum Verderben.
[1.16] Darum spricht der HERR: Ich will mich wieder
Jerusalem zuwenden mit Barmherzigkeit, und mein Haus soll darin
wieder aufgebaut werden, spricht der HERR Zebaoth, und die
Meßschnur soll über Jerusalem gespannt werden.
[1.17] Und weiter predige und sprich: So spricht der HERR
Zebaoth: Es sollen meine Städte wieder Überfluß haben an
Gutem, und der HERR wird Zion wieder trösten und wird Jerusalem
wieder erwählen.
[2.1] *Und ich hob meine Augen auf und sah, und siehe,
da waren vier Hörner. *Abweichende Verszählung statt 2,1-17:
1,18-21; 2,1-13.
[2.2] Und ich sprach zu dem Engel, der mit mir redete: Wer
sind diese? Er sprach zu mir: Es sind die Hörner, die Juda, das
ist Israel, und Jerusalem zerstreut haben.
[2.3] Und der HERR zeigte mir vier Schmiede.
[2.4] Da sprach ich: Was wollen die machen? Er sprach:
Jene sind die Hörner, die Juda so zerstreut haben, daß niemand
sein Haupt hat erheben können; diese aber sind gekommen, jene
abzuschrecken und die Hörner der Völker abzuschlagen, die ihr
Horn gegen das Land Juda erhoben haben, um es zu zerstreuen.
[Note: Die dritte Vision: Der Mann mit der Meßschnur][2.5]
Und ich hob meine Augen auf und sah, und siehe, ein Mann hatte
eine Meßschnur in der Hand.
[2.6] Und ich sprach: Wo gehst du hin? Er sprach zu mir:
Jerusalem auszumessen und zu sehen, wie lang und breit es werden
soll.
[2.7] Und siehe, der Engel, der mit mir redete, stand da,
und ein anderer Engel ging heraus ihm entgegen
[2.8] und sprach zu ihm: Lauf hin und sage diesem jungen
Mann: Jerusalem soll ohne Mauern bewohnt werden wegen der großen
Menge der Menschen und des Viehs, die darin sein wird.
[2.9] Doch ich will, spricht der HERR, eine feurige Mauer
rings um sie her sein und will mich herrlich darin erweisen.
[2.10] Auf, auf! Flieht aus dem Lande des Nordens! spricht
der HERR; denn ich habe euch in die vier Winde unter dem Himmel
zerstreut, spricht der HERR.
[2.11] Auf, Zion, die du wohnst bei der Tochter Babel,
entrinne!
[2.12] Denn so spricht der HERR Zebaoth, der mich gesandt
hat, über die Völker, die euch beraubt haben: Wer euch
antastet, der tastet meinen Augapfel an.
[2.13] Denn siehe, ich will meine Hand über sie
schwingen, daß sie eine Beute derer werden sollen, die ihnen
haben dienen müssen. - Und ihr sollt erkennen, daß mich der
HERR Zebaoth gesandt hat.
[2.14] Freue dich und sei fröhlich, du Tochter Zion! Denn
siehe, ich komme und will bei dir wohnen, spricht der HERR.
[2.15] Und es sollen zu der Zeit viele Völker sich zum
HERRN wenden und sollen mein Volk sein, und ich will bei dir
wohnen. - Und du sollst erkennen, daß mich der HERR Zebaoth zu
dir gesandt hat.
[2.16] Und der HERR wird Juda in Besitz nehmen als sein
Erbteil in dem heiligen Lande und wird Jerusalem wieder
erwählen.
[2.17] Alles Fleisch sei stille vor dem HERRN; denn er hat
sich aufgemacht von seiner heiligen Stätte!
[3.1] Und er ließ mich sehen den Hohenpriester
Jeschua, wie er vor dem Engel des HERRN stand, und der Satan
stand zu seiner Rechten, um ihn zu verklagen.
[3.2] Und der Engel des HERRN sprach zu dem Satan: Der
HERR schelte dich, du Satan! Ja, der HERR, der Jerusalem erwählt
hat, schelte dich! Ist dieser nicht ein Brandscheit, das aus dem
Feuer gerettet ist?
[3.3] Jeschua aber hatte unreine Kleider an und stand vor
dem Engel,
[3.4] der anhob und sprach zu denen, die vor ihm standen:
Tut die unreinen Kleider von ihm! Und er sprach zu ihm: Sieh her,
ich nehme deine Sünde von dir und lasse dir Feierkleider
anziehen.
[3.5] Und er sprach: Setzt ihm einen reinen Kopfbund auf
das Haupt! Und sie setzten ihm einen reinen Kopfbund auf das
Haupt und zogen ihm reine Kleider an, und der Engel des HERRN
stand dabei.
[3.6] Und der Engel des HERRN bezeugte es Jeschua und
sprach:
[3.7] So spricht der HERR Zebaoth: Wirst du in meinen
Wegen wandeln und meinen Dienst recht versehen, so sollst du mein
Haus regieren und meine Vorhöfe bewahren. Und ich will dir
Zugang zu mir geben mit diesen, die hier stehen.
[3.8] Höre nun, Jeschua, du Hoherpriester: Du und deine
Brüder, die vor dir sitzen, sind miteinander ein Zeichen; denn
siehe, ich will meinen Knecht, "den Sproß", kommen
lassen.
[3.9] Siehe, auf dem einen Stein, den ich vor Jeschua
hingelegt habe, sind sieben Augen. Siehe, ich will auf ihm eine
Inschrift eingraben, spricht der HERR Zebaoth, und will die
Sünde des Landes wegnehmen an einem einzigen Tag.
[3.10] Zu derselben Zeit, spricht der HERR Zebaoth, wird
einer den andern einladen unter den Weinstock und unter den
Feigenbaum.
[4.1] Und der Engel, der mit mir redete, weckte mich
abermals auf, wie man vom Schlaf erweckt wird,
[4.2] und sprach zu mir: Was siehst du? Ich aber sprach:
Ich sehe, und siehe, da steht ein Leuchter, ganz aus Gold, mit
einer Schale oben darauf, auf der sieben Lampen sind und sieben
Schnauzen an jeder Lampe,
[4.3] und zwei Ölbäume dabei, einer zu seiner Rechten,
der andere zu seiner Linken.
[4.4] Und ich hob an und sprach zu dem Engel, der mit mir
redete: Mein Herr, was ist das?
[4.5] Und der Engel, der mit mir redete, antwortete und
sprach zu mir: Weißt du nicht, was das ist? Ich aber sprach:
Nein, mein Herr.
[Note: Verheißung über Serubbabel][4.6] Und er
antwortete und sprach zu mir: Das ist das Wort des HERRN an
Serubbabel: Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch
meinen Geist geschehen, spricht der HERR Zebaoth.
[4.7] Wer bist du, du großer Berg, der du doch vor
Serubbabel zur Ebene werden mußt? Er wird hervorholen den
Schlußstein, so daß man rufen wird: Glück zu! Glück zu!
[4.8] Und es geschah zu mir das Wort des HERRN:
[4.9] Die Hände Serubbabels haben dies Haus gegründet,
seine Hände sollen's auch vollenden, damit ihr erkennt, daß
mich der HERR Zebaoth zu euch gesandt hat.
[4.10] Denn wer immer den Tag des geringsten Anfangs
verachtet hat, wird doch mit Freuden sehen den Schlußstein in
Serubbabels Hand.
[4.11] Und ich hob an und sprach zu ihm: Was sind die zwei
Ölbäume zur Rechten und zur Linken des Leuchters?
[4.12] Und ich sprach weiter zu ihm: Was sind die beiden
Zweige der Ölbäume bei den zwei goldenen Röhren, aus denen das
goldene Öl herabfließt?
[4.13] Und er sprach zu mir: Weißt du nicht, was sie
sind? Ich aber sprach: Nein, mein Herr.
[4.14] Und er sprach: Es sind die zwei Gesalbten, die vor
dem Herrscher aller Lande stehen.
[5.1] Und ich hob meine Augen abermals auf und sah, und
siehe, da war eine fliegende Schriftrolle.
[5.2] Und er sprach zu mir: Was siehst du? Ich aber
sprach: Ich sehe eine fliegende Schriftrolle, die ist zwanzig
Ellen lang und zehn Ellen breit.
[5.3] Und er sprach zu mir: Das ist der Fluch, der ausgeht
über das ganze Land; denn alle Diebe werden nach dieser Schrift
von hier ausgefegt und alle Meineidigen werden nach dieser
Schrift von hier ausgefegt.
[5.4] Ich will ihn ausgehen lassen, spricht der HERR
Zebaoth, daß er kommen soll über das Haus des Diebes und über
das Haus dessen, der bei meinem Namen falsch schwört. Und er
soll in dem Haus bleiben und soll's verzehren samt seinem Holz
und seinen Steinen.
[Note: Die siebente Vision: Die Frau in der Tonne][5.5]
Und der Engel, der mit mir redete, trat hervor und sprach zu mir:
Hebe deine Augen auf und sieh! Was kommt da hervor?
[5.6] Und ich sprach: Was ist das? Er aber sprach: Das ist
eine Tonne, die da hervorkommt - und sprach weiter: Das ist die
Sünde im ganzen Lande.
[5.7] Und siehe, es hob sich der Deckel aus Blei, und da
war eine Frau, die saß in der Tonne.
[5.8] Er aber sprach: Das ist die Gottlosigkeit. Und er
stieß sie in die Tonne und warf den Deckel aus Blei oben auf die
Öffnung.
[5.9] Und ich hob meine Augen auf und sah, und siehe, zwei
Frauen traten heran und hatten Flügel, die der Wind trieb - es
waren aber Flügel wie Storchenflügel -, und sie trugen die
Tonne zwischen Erde und Himmel dahin.
[5.10] Und ich sprach zum Engel, der mit mir redete: Wo
tragen diese die Tonne hin?
[5.11] Er aber sprach zu mir: Daß ihr ein Tempel gebaut
werde im Lande Schinar und sie dort aufgestellt werde.
[6.1] Und ich hob meine Augen abermals auf und sah, und
siehe, da waren vier Wagen, die kamen zwischen den zwei Bergen
hervor; die Berge aber waren aus Kupfer.
[6.2] Am ersten Wagen waren rote Rosse, am zweiten Wagen
waren schwarze Rosse,
[6.3] am dritten Wagen waren weiße Rosse, am vierten
Wagen waren scheckige Rosse, allesamt stark.
[6.4] Und ich hob an und sprach zum Engel, der mit mir
redete: Mein Herr, wer sind diese?
[6.5] Der Engel antwortete und sprach zu mir: Es sind die
vier Winde unter dem Himmel, die hervorkommen, nachdem sie
gestanden haben vor dem Herrscher aller Lande.
[6.6] *Die schwarzen Rosse ziehen nach Norden, die weißen
ziehen nach Westen und die scheckigen ziehen nach Süden.
*Vermutlich ist ausgefallen: "Die roten Rosse ziehen nach
Osten."
[6.7] Und die starken Rosse wollten sich aufmachen, um die
Lande zu durchziehen. Und er sprach: Geht hin und durchzieht die
Lande! Und sie durchzogen die Lande.
[6.8] Und er rief mich an und redete mit mir und sprach:
Sieh, die nach Norden ziehen, lassen meinen Geist ruhen im Lande
des Nordens.
[Note: Die Krönung Jeschuas][6.9] Und des HERRN Wort
geschah zu mir:
[6.10] Nimm von den Weggeführten, von Heldai und von
Tobija und von Jedaja, die von Babel gekommen sind, und geh an
diesem selben Tage ins Haus Josias, des Sohnes Zefanjas,
[6.11] nimm von ihnen Silber und Gold und mache Kronen und
kröne das Haupt Jeschuas, des Hohenpriesters, des Sohnes
Jozadaks,
[6.12] und sprich zu ihm: So spricht der HERR Zebaoth:
Siehe, es ist ein Mann, der heißt "Sproß"; denn unter
ihm wird's sprossen, und er wird bauen des HERRN Tempel.
[6.13] Ja, den Tempel des HERRN wird er bauen, und er wird
herrlich geschmückt sein und wird sitzen und herrschen auf
seinem Thron. Und ein Priester wird sein zu seiner Rechten, und
es wird Friede sein zwischen den beiden.
[6.14] Und die Kronen sollen zum Andenken an Heldai,
Tobija, Jedaja und den Sohn Zefanjas im Tempel des HERRN bleiben.
[6.15] Und es werden kommen von ferne, die am Tempel des
HERRN bauen werden. Da werdet ihr erkennen, daß mich der HERR
Zebaoth zu euch gesandt hat; und das soll geschehen, wenn ihr
gehorchen werdet der Stimme des HERRN, eures Gottes.
[7.1] Und es geschah im vierten Jahr des Königs Darius
am vierten Tag des neunten Monats, der Kislew heißt, daß des
HERRN Wort zu Sacharja geschah.
[7.2] Damals sandte Bethel den Sarezer und den
Regem-Melech mit seinen Leuten, um den HERRN anzuflehen,
[7.3] und ließ die Priester, die zum Hause des HERRN
Zebaoth gehörten, und die Propheten fragen: Muß ich immer noch
im fünften Monat weinen und Fasten halten, wie ich es nun so
viele Jahre getan habe?
[7.4] Und des HERRN Zebaoth Wort geschah zu mir:
[7.5] Sage allem Volk im Lande und den Priestern und
sprich: Als ihr fastetet und Leid trugt im fünften und siebenten
Monat diese siebzig Jahre lang, habt ihr da für mich gefastet?
[7.6] Und wenn ihr eßt und trinkt, eßt und trinkt ihr da
nicht für euch selbst?
[Note: Gottes Gericht über die Unbrüderlichkeit][7.7]
Ist's nicht das, was der HERR durch die früheren Propheten
predigen ließ, als Jerusalem bewohnt war und Frieden hatte samt
seinen Städten ringsum und Leute im Südland und im Hügelland
wohnten
[7.8] - und des HERRN Wort geschah zu Sacharja -,
[7.9] daß der HERR Zebaoth sprach: Richtet recht, und ein
jeder erweise seinem Bruder Güte und Barmherzigkeit,
[7.10] und tut nicht Unrecht den Witwen, Waisen,
Fremdlingen und Armen, und denke keiner gegen seinen Bruder etwas
Arges in seinem Herzen!
[7.11] Aber sie wollten nicht aufmerken und kehrten mir
den Rücken zu und verstockten ihre Ohren, um nicht zu hören,
[7.12] und machten ihre Herzen hart wie Diamant, damit sie
nicht hörten das Gesetz und die Worte, die der HERR Zebaoth
durch seinen Geist sandte durch die früheren Propheten. Daher
ist so großer Zorn vom HERRN Zebaoth gekommen.
[7.13] Und es ist so ergangen: Gleichwie gepredigt wurde
und sie nicht hörten, so wollte ich auch nicht hören, als sie
riefen, spricht der HERR Zebaoth.
[7.14] Darum habe ich sie zerstreut unter alle Heiden, die
sie nicht kannten, und das Land blieb verwüstet hinter ihnen
liegen, so daß niemand mehr darin hin- und herzog; so haben sie
das liebliche Land zur Wüste gemacht.
[8.1] Und es geschah des HERRN Wort:
[8.2] So spricht der HERR Zebaoth: Ich eifere für Zion
mit großem Eifer und eifere um seinetwillen in großem Zorn.
[8.3] So spricht der HERR: Ich kehre wieder auf den Zion
zurück und will zu Jerusalem wohnen, daß Jerusalem eine Stadt
der Treue heißen soll und der Berg des HERRN Zebaoth ein
heiliger Berg.
[8.4] So spricht der HERR Zebaoth: Es sollen hinfort
wieder sitzen auf den Plätzen Jerusalems alte Männer und
Frauen, jeder mit seinem Stock in der Hand vor hohem Alter,
[8.5] und die Plätze der Stadt sollen voll sein von
Knaben und Mädchen, die dort spielen.
[8.6] So spricht der HERR Zebaoth: Erscheint dies auch
unmöglich in den Augen derer, die in dieser Zeit übriggeblieben
sind von diesem Volk, sollte es darum auch unmöglich erscheinen
in meinen Augen? spricht der HERR Zebaoth.
[8.7] So spricht der HERR Zebaoth: Siehe, ich will mein
Volk erlösen aus dem Lande gegen Aufgang und aus dem Lande gegen
Niedergang der Sonne
[8.8] und will sie heimbringen, daß sie in Jerusalem
wohnen. Und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein
in Treue und Gerechtigkeit.
[8.9] So spricht der HERR Zebaoth: Stärket eure Hände,
die ihr diese Worte hört in dieser Zeit durch der Propheten Mund
- an dem Tage, da der Grund gelegt wurde zum Hause des HERRN
Zebaoth, auf daß der Tempel gebaut würde.
[8.10] Denn vor diesen Tagen war der Menschen Arbeit
vergebens, und auch der Tiere Arbeit erbrachte nichts; und vor
lauter Feinden war kein Friede für die, die aus- und einzogen,
und ich ließ alle Menschen aufeinander los, einen jeden gegen
seinen Nächsten.
[8.11] Aber nun will ich nicht wie in den vorigen Tagen
verfahren mit denen, die übriggeblieben sind von diesem Volk,
spricht der HERR Zebaoth,
[8.12] sondern sie sollen in Frieden säen. Der Weinstock
soll seine Frucht geben und das Land sein Gewächs, und der
Himmel soll seinen Tau geben. Und ich will denen, die
übriggeblieben sind von diesem Volk, das alles zum Besitz geben.
[8.13] Und es soll geschehen: Wie ihr vom Hause Juda und
vom Hause Israel ein Fluch gewesen seid unter den Heiden, so will
ich euch erlösen, daß ihr ein Segen sein sollt. Fürchtet euch
nur nicht und stärket eure Hände!
[8.14] So spricht der HERR Zebaoth: Gleichwie ich euch zu
plagen gedachte, als mich eure Väter erzürnten, spricht der
HERR Zebaoth, und es mich nicht gereute,
[8.15] so gedenke ich nun wiederum in diesen Tagen
wohlzutun Jerusalem und dem Hause Juda. Fürchtet euch nur nicht!
[8.16] Das ist's aber, was ihr tun sollt: Rede einer mit
dem andern Wahrheit und richtet recht, schafft Frieden in euren
Toren,
[8.17] und keiner ersinne Arges in seinem Herzen gegen
seinen Nächsten, und liebt nicht falsche Eide; denn das alles
hasse ich, spricht der HERR.
[8.18] Und es geschah des HERRN Zebaoth Wort zu mir:
[8.19] So spricht der HERR Zebaoth: Die Fasten des
vierten, fünften, siebenten und zehnten Monats sollen dem Hause
Juda zur Freude und Wonne und zu fröhlichen Festzeiten werden.
Doch liebet Wahrheit und Frieden!
[8.20] So spricht der HERR Zebaoth: Es werden noch viele
Völker kommen und Bürger vieler Städte,
[8.21] und die Bürger einer Stadt werden zur andern gehen
und sagen: Laßt uns gehen, den HERRN anzuflehen und zu suchen
den HERRN Zebaoth; wir selber wollen hingehen.
[8.22] So werden viele Völker, Heiden in Scharen, kommen,
den HERRN Zebaoth in Jerusalem zu suchen und den HERRN
anzuflehen.
[8.23] So spricht der HERR Zebaoth: Zu der Zeit werden
zehn Männer aus allen Sprachen der Heiden einen jüdischen Mann
beim Zipfel seines Gewandes ergreifen und sagen: Wir wollen mit
euch gehen, denn wir hören, daß Gott mit euch ist.
[9.1] Die Last, die der HERR ankündigt, kommt über
das Land Hadrach, und auf Damaskus läßt sie sich nieder - denn
der HERR schaut auf die Menschen und auf alle Stämme Israels -,
[9.2] dazu auf Hamat, das daran grenzt, auch auf Tyrus und
Sidon, die doch sehr weise sind.
[9.3] Denn Tyrus baute sich ein Bollwerk und sammelte
Silber wie Sand und Gold wie Dreck auf der Gasse.
[9.4] Aber siehe, der Herr wird es erobern und wird seine
Macht ins Meer stürzen, und die Stadt wird mit Feuer verbrannt
werden.
[9.5] Wenn Aschkelon das sehen wird, wird es erschrecken,
und Gaza wird sehr angst werden, dazu Ekron, denn seine
Zuversicht wird zuschanden. Es wird aus sein mit dem König von
Gaza, und in Aschkelon wird man nicht mehr wohnen,
[9.6] und in Aschdod werden Mischlinge wohnen. Und ich
will die Pracht der Philister ausrotten.
[9.7] Und ich will das Blut von ihrem Munde wegnehmen und
das, was mir ein Greuel ist, von ihren Zähnen, daß auch sie
unserm Gott übrigbleiben und wie ein Stamm in Juda werden und
die Bewohner Ekrons wie die Jebusiter.
[9.8] Und ich will mich selbst als Wache um mein Haus
lagern, so daß keiner dort hin- und herziehe und nicht mehr der
Treiber über sie komme; denn ich sehe nun darauf mit meinen
Augen.
[Note: Verheißung des messianischen Friedensreiches][9.9]
Du, Tochter Zion, freue dich sehr, und du, Tochter Jerusalem,
jauchze! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein
Helfer, arm und reitet auf einem Esel, auf einem Füllen der
Eselin.
[9.10] Denn ich will die Wagen wegtun aus Ephraim und die
Rosse aus Jerusalem, und der Kriegsbogen soll zerbrochen werden.
Denn er wird Frieden gebieten den Völkern, und seine Herrschaft
wird sein von einem Meer bis zum andern und vom Strom bis an die
Enden der Erde.
[9.11] Auch lasse ich um des Blutes deines Bundes willen
deine Gefangenen frei aus der Grube, in der kein Wasser ist;
[9.12] so kehrt heim zur festen Stadt, die ihr auf
Hoffnung gefangen liegt. Denn heute verkündige ich, daß ich dir
zweifach erstatten will.
[9.13] Denn ich habe mir Juda zum Bogen gespannt und
Ephraim darauf gelegt und will deine Söhne, Zion, aufbieten
gegen deine Söhne, Griechenland, und will dich zum Schwert eines
Riesen machen.
[9.14] Und der HERR wird über ihnen erscheinen, und seine
Pfeile werden ausfahren wie der Blitz, und Gott der HERR wird die
Posaune blasen und wird einherfahren in den Stürmen vom
Südland.
[9.15] Der HERR Zebaoth wird sie schützen, und die
Schleudersteine werden fressen und niederwerfen und Blut trinken
wie Wein und voll davon werden wie die Becken und wie die Ecken
des Altars.
[9.16] Und der HERR, ihr Gott, wird ihnen zu der Zeit
helfen, der Herde seines Volks; denn wie edle Steine werden sie
in seinem Lande glänzen.
[9.17] Denn wie groß ist seine Güte und wie groß ist
seine Huld! Korn und Wein läßt er sprossen, Jünglinge und
Jungfrauen.
[10.1] Bittet den HERRN, daß es regne zur Zeit des
Spätregens, so wird der HERR, der die Wolken macht, euch auch
Regen genug geben für jedes Gewächs auf dem Felde.
[10.2] Denn die Götzen reden Lüge, und die Wahrsager
schauen Trug und erzählen nichtige Träume, und ihr Trösten ist
nichts. Darum geht das Volk in die Irre wie eine Herde und ist
verschmachtet, weil kein Hirte da ist.
[Note: Gott rüstet sein Volk zum Kampf und führt es heim][10.3]
Mein Zorn ist entbrannt über die Hirten, und ich will die Böcke
heimsuchen; denn der HERR Zebaoth wird seine Herde heimsuchen,
nämlich das Haus Juda, und wird sie zurichten wie ein Roß, das
geschmückt ist zum Kampf.
[10.4] Die Ecksteine, Pflöcke, Kriegsbogen,* alle
Mächtigen sollen aus ihr hervorgehen.
[10.5] Und sie sollen sein wie Riesen, die im Kampf den
Feind niedertreten in den Dreck auf der Gasse, und sie sollen
kämpfen, denn der HERR wird mit ihnen sein, daß die Reiter
zuschanden werden.
[10.6] Und ich will das Haus Juda stärken und das Haus
Josef erretten und will sie wieder einsetzen; denn ich erbarme
mich ihrer. Und sie sollen sein, wie sie waren, als ich sie nicht
verstoßen hatte; denn ich, der HERR, bin ihr Gott und will sie
erhören.
[10.7] Und Ephraim soll sein wie ein Riese, und ihr Herz
soll fröhlich werden wie vom Wein; ihre Söhne sollen's sehen
und sich freuen, ihr Herz soll fröhlich sein über den HERRN.
[10.8] Ich will sie locken und sie sammeln, denn ich will
sie erlösen, und sie sollen sich mehren, wie sie sich vormals
gemehrt haben.
[10.9] Ich säte sie unter die Völker, daß sie meiner
gedächten in fernen Landen und leben sollten mit ihren Kindern
und wieder heimkehren.
[10.10] Denn ich will sie zurückbringen aus Ägyptenland
und sie sammeln aus Assyrien und will sie ins Land Gilead und zum
Libanon bringen, daß man nicht Raum genug für sie finden wird.
[10.11] Und wenn sie in Angst durchs Meer gehen, so wird
er die Wellen im Meer schlagen, daß alle Tiefen des Wassers
vertrocknen werden. Da soll dann zu Boden sinken die Pracht
Assyriens, und das Zepter Ägyptens soll weichen.
[10.12] Ich will sie stärken in dem HERRN, daß sie
wandeln sollen in seinem Namen, spricht der HERR.
[11.1] Tu deine Türen auf, Libanon, daß das Feuer
deine Zedern verzehre!
[11.2] Heult, ihr Zypressen; denn die Zedern sind gefallen
und die Herrlichen vernichtet. Heult, ihr Eichen Baschans; denn
der feste Wald ist umgehauen.
[11.3] Man hört die Hirten heulen, denn ihre Herrlichkeit
ist vernichtet; man hört die jungen Löwen brüllen, denn die
Pracht des Jordans ist vernichtet.
[Note: Gegen die treulosen Hirten des Volkes][11.4] So
sprach der HERR, mein Gott: Hüte die Schlachtschafe!
[11.5] Denn ihre Käufer schlachten sie und halten's für
keine Sünde, und ihre Verkäufer sprechen: Gelobt sei der HERR,
ich bin nun reich! Und ihre Hirten schonen sie nicht.
[11.6] Darum will ich auch nicht mehr schonen die Bewohner
des Landes, spricht der HERR. Und siehe, ich will die Leute
fallen lassen, einen jeden in die Hand des andern und in die Hand
seines Königs; sie werden das Land zerschlagen, und ich will sie
nicht erretten aus ihrer Hand. -
[11.7] Und ich hütete die Schlachtschafe für die
Händler der Schafe und nahm mir zwei Stäbe; den einen nannte
ich "Huld", den andern nannte ich "Eintracht"
und hütete die Schafe.
[11.8] Und ich vertilgte die drei Hirten in einem Monat.
Und ich mochte die Schafe nicht mehr, und sie wollten mich auch
nicht mehr.
[11.9] Und ich sprach: Ich will euch nicht hüten; was da
stirbt, das sterbe; was verschmachtet, das verschmachte; und von
den Übriggebliebenen fresse ein jeder des andern Fleisch!a
[11.10] Und ich nahm meinen Stab "Huld" und
zerbrach ihn, um meinen Bund aufzuheben, den ich mit allen
Völkern geschlossen hatte.
[11.11] Und er wurde aufgehoben am selben Tage. Und die
Händler der Schafe, die auf mich achteten, erkannten daran, daß
es des HERRN Wort war.
[11.12] Und ich sprach zu ihnen: Gefällt's euch, so gebt
her meinen Lohn; wenn nicht, so laßt's bleiben. Und sie wogen
mir den Lohn dar, dreißig Silberstücke.
[11.13] Und der HERR sprach zu mir: Wirf's hin dem
Schmelzer! Ei, eine treffliche Summe, deren ich wert geachtet bin
von ihnen! Und ich nahm die dreißig Silberstücke und warf sie
ins Haus des HERRN, dem Schmelzer hin.
[11.14] Und ich zerbrach meinen andern Stab
"Eintracht", um die Bruderschaft zwischen Juda und
Israel aufzuheben.
[11.15] Und der HERR sprach zu mir: Nimm abermals zu dir
das Gerät eines Hirten, aber eines nichtsnutzigen!
[11.16] Denn siehe, ich werde einen Hirten im Lande
erwecken, der nach dem Verlorenen nicht sehen, das Verlaufene
nicht suchen, der das Zerbrochene nicht heilen und das Gesunde
nicht versorgen wird; aber das Fleisch der Fetten wird er fressen
und ihre Klauen zerreißen.
[11.17] Weh über meinen nichtsnutzigen Hirten, der die
Herde verläßt! Das Schwert komme über seinen Arm und über
sein rechtes Auge! Sein Arm soll verdorren und sein rechtes Auge
erlöschen.
[12.1] Dies ist die Last, die der HERR ankündigt. Von
Israel spricht der HERR, der den Himmel ausbreitet und die Erde
gründet und den Odem des Menschen in ihm macht:
[12.2] Siehe, ich will Jerusalem zum Taumelbecher
zurichten für alle Völker ringsumher, und auch Juda wird's
gelten, wenn Jerusalem belagert wird.
[12.3] Zur selben Zeit will ich Jerusalem machen zum
Laststein für alle Völker. Alle, die ihn wegheben wollen,
sollen sich daran wund reißen; denn es werden sich alle Völker
auf Erden gegen Jerusalem versammeln.
[12.4] Zu der Zeit, spricht der HERR, will ich alle Rosse
scheu und ihre Reiter irre machen, aber über das Haus Juda will
ich meine Augen offen halten und alle Rosse der Völker mit
Blindheit plagen.
[12.5] Und die Fürsten in Juda werden sagen in ihrem
Herzen: Die Bürger Jerusalems sollen getrost sein in dem HERRN
Zebaoth, ihrem Gott!
[12.6] Zu der Zeit will ich die Fürsten Judas machen zum
Feuerbecken mitten im Holz und zur Fackel im Stroh, daß sie
verzehren zur Rechten und zur Linken alle Völker ringsumher.
Aber Jerusalem soll auch fernerhin bleiben an seinem Ort.
[12.7] Und der HERR wird zuerst die Hütten Judas
erretten, auf daß sich nicht zu hoch rühme das Haus David noch
die Bürger Jerusalems wider Juda.
[12.8] Zu der Zeit wird der HERR die Bürger Jerusalems
beschirmen, und es wird zu dieser Zeit geschehen, daß der
Schwache unter ihnen sein wird wie David und das Haus David wie
Gott, wie der Engel des HERRN vor ihnen her.
[12.9] Und zu der Zeit werde ich darauf bedacht sein, alle
Heiden zu vertilgen, die gegen Jerusalem gezogen sind.
[12.10] Aber über das Haus David und über die Bürger
Jerusalems will ich ausgießen den Geist der Gnade und des
Gebets. Und sie werden mich ansehen, den sie durchbohrt haben,
und sie werden um ihn klagen, wie man klagt um ein einziges Kind,
und werden sich um ihn betrüben, wie man sich betrübt um den
Erstgeborenen.
[12.11] Zu der Zeit wird große Klage sein in Jerusalem,
wie die um Hadad-Rimmon in der Ebene von Megiddo war.
[12.12] Und das Land wird klagen, ein jedes Geschlecht
besonders: das Geschlecht des Hauses David besonders und die
Frauen besonders, das Geschlecht des Hauses Nathan besonders und
die Frauen besonders,
[12.13] das Geschlecht des Hauses Levi besonders und die
Frauen besonders, das Geschlecht Schimis besonders und die Frauen
besonders;
[12.14] so auch alle andern übriggebliebenen
Geschlechter, ein jedes besonders und die Frauen besonders.
[13.1] Zu der Zeit werden das Haus David und die
Bürger Jerusalems einen offenen Quell haben gegen Sünde und
Befleckung.
[13.2] Zu der Zeit, spricht der HERR Zebaoth, will ich die
Namen der Götzen ausrotten aus dem Lande, daß man ihrer nicht
mehr gedenken soll; dazu will ich auch die Propheten und allen
Geist der Unreinheit aus dem Lande treiben.
[13.3] Und so soll es geschehen: Wenn jemand weiterhin als
Prophet auftritt, dann sollen sein Vater und seine Mutter, die
ihn gezeugt haben, zu ihm sagen: Du sollst nicht am Leben
bleiben; denn du redest Lüge im Namen des HERRN! Und es werden
Vater und Mutter, die ihn gezeugt haben, ihn durchbohren, wenn er
als Prophet auftritt.
[13.4] Denn es soll zu der Zeit geschehen, daß die
Propheten, wenn sie weissagen, in Schande dastehen mit dem, was
sie geschaut haben, und sie sollen nicht mehr einen härenen
Mantel anziehen, um zu betrügen;
[13.5] sondern jeder wird sagen müssen: Ich bin kein
Prophet, sondern ein Ackermann; denn vom Acker habe ich meinen
Erwerb von Jugend auf.
[13.6] Und wenn man zu ihm sagen wird: Was sind das für
Wunden auf deiner Brust?, wird er sagen: So wurde ich geschlagen
im Hause derer, die mich lieben.
[Note: Der geläuterte Rest][13.7] Schwert, mach dich auf
über meinen Hirten, über den Mann, der mir der nächste ist!
spricht der HERR Zebaoth. Schlage den Hirten, daß sich die Herde
zerstreue; und ich will meine Hand wenden gegen die Kleinen.
[13.8] Und es soll geschehen in dem ganzen Lande, spricht
der HERR, daß zwei Teile darin ausgerottet werden sollen und
untergehen, und nur der dritte Teil soll darin übrigbleiben.
[13.9] Und ich will den dritten Teil durchs Feuer gehen
lassen und läutern, wie man Silber läutert, und ihn prüfen,
wie man Gold prüft. Die werden dann meinen Namen anrufen, und
ich will sie erhören. Ich will sagen: Es ist mein Volk; und sie
werden sagen: HERR, mein Gott!
[14.1] Siehe, es kommt für den HERRN die Zeit, daß
man in deiner Mitte unter sich verteilen wird, was man dir
geraubt hat.
[14.2] Denn ich werde alle Heiden sammeln zum Kampf gegen
Jerusalem. Und die Stadt wird erobert, die Häuser werden
geplündert und die Frauen geschändet werden. Und die Hälfte
der Stadt wird gefangen weggeführt werden, aber das übrige Volk
wird nicht aus der Stadt ausgerottet werden.
[14.3] Und der HERR wird ausziehen und kämpfen gegen
diese Heiden, wie er zu kämpfen pflegt am Tage der Schlacht.
[14.4] Und seine Füße werden stehen zu der Zeit auf dem
Ölberg, der vor Jerusalem liegt nach Osten hin. Und der Ölberg
wird sich in der Mitte spalten, vom Osten bis zum Westen, sehr
weit auseinander, so daß die eine Hälfte des Berges nach Norden
und die andere nach Süden weichen wird.
[14.5] Und das Tal Hinnom wird verstopft werden, denn das
Tal wird an die Flanke des Berges stoßen. Und ihr werdet
fliehen, wie ihr vorzeiten geflohen seid vor dem Erdbeben zur
Zeit Usijas, des Königs von Juda. Da wird dann kommen der HERR,
mein Gott, und alle Heiligen mit ihm.
[14.6] Zu der Zeit wird weder Kälte noch Frost noch Eis
sein.
[14.7] Und es wird ein einziger Tag sein - er ist dem
HERRN bekannt! -, es wird nicht Tag und Nacht sein, und auch um
den Abend wird es licht sein.
[14.8] Zu der Zeit werden lebendige Wasser aus Jerusalem
fließen, die eine Hälfte zum Meer im Osten und die andere
Hälfte zum Meer im Westen, und so wird es sein im Sommer und im
Winter.
[14.9] Und der HERR wird König sein über alle Lande. Zu
der Zeit wird der HERR der einzige sein und sein Name der
einzige.
[14.10] Und das ganze Land wird verwandelt werden in eine
Ebene, von Geba bis nach Rimmon im Süden. Aber Jerusalem wird
hoch liegen und an seiner Stätte bleiben, vom Tor Benjamin bis
an die Stelle des ersten Tors, bis an das Ecktor, und vom Turm
Hananel bis an des Königs Kelter.
[14.11] Und man wird darin wohnen; es wird keinen Bann
mehr geben, denn Jerusalem wird ganz sicher wohnen.
[14.12] Und dies wird die Plage sein, mit der der HERR
alle Völker schlagen wird, die gegen Jerusalem in den Kampf
gezogen sind: ihr Fleisch wird verwesen, während sie noch auf
ihren Füßen stehen, und ihre Augen werden in ihren Höhlen
verwesen und ihre Zungen im Mund.
[14.13] Zu der Zeit wird der HERR eine große Verwirrung
unter ihnen anrichten, so daß einer den andern bei der Hand
packen und seine Hand wider des andern Hand erheben wird;
[14.14] und auch Juda wird gegen Jerusalem kämpfen. Und
man wird zusammenbringen die Güter aller Heiden ringsumher:
Gold, Silber und Kleider über die Maßen viel.
[14.15] Und so wird dann diese Plage auch kommen über
Rosse, Maultiere, Kamele, Esel und alle Tiere, die in diesem Heer
sind; sie werden von ihr geschlagen gleichwie jene.
[14.16] Und alle, die übriggeblieben sind von allen
Heiden, die gegen Jerusalem zogen, werden jährlich heraufkommen,
um anzubeten den König, den HERRN Zebaoth, und um das
Laubhüttenfest zu halten.
[14.17] Aber über das Geschlecht auf Erden, das nicht
heraufziehen wird nach Jerusalem, um anzubeten den König, den
HERRN Zebaoth, über das wird's nicht regnen.
[14.18] Und wenn das Geschlecht der Ägypter nicht
heraufzöge und käme, so wird auch über sie die Plage kommen,
mit der der HERR alle Heiden schlagen wird, wenn sie nicht
heraufkommen, um das Laubhüttenfest zu halten.
[14.19] Darin besteht die Sünde der Ägypter und aller
Heiden, daß sie nicht heraufkommen, um das Laubhüttenfest zu
halten.
[14.20] Zu der Zeit wird auf den Schellen der Rosse stehen
"Heilig dem HERRN". Und die Töpfe im Hause des HERRN
werden dem Becken vor dem Altar gleichgestellt sein.
[14.21] Und es werden alle Töpfe in Jerusalem und Juda
dem HERRN Zebaoth heilig sein, so daß alle, die da opfern
wollen, kommen werden und sie nehmen und darin kochen werden. Und
es wird keinen Händler mehr geben im Hause des HERRN Zebaoth zu
der Zeit.