DAS FÜNFTE BUCH MOSE (DEUTERONOMIUM)
1. Kapitel
Rückblick auf die Wüstenwanderung vom Horeb bis Kadesch
[1.1] Dies sind die Worte, die Mose zu ganz Israel
redete jenseits des Jordans in der Wüste, im Jordantal
gegenüber Suf, zwischen Paran und Tofel, Laban, Hazerot und
Di-Sahab.
[1.2] Elf Tagereisen weit ist es vom Horeb bis
Kadesch-Barnea auf dem Wege zum Gebirge Seïr.
[1.3] Und es geschah im avierzigsten Jahr am ersten Tage
des elften Monats, da redete Mose mit den Israeliten alles, wie
es ihm der HERR für sie geboten hatte,
[1.4] nachdem er Sihon geschlagen hatte, den König der
Amoriter, der zu Heschbon herrschte, dazu bei Edreï den Og, den
König von Baschan, der zu Aschtarot herrschte.
[1.5] Jenseits des Jordans im Lande Moab fing Mose an,
dies Gesetz auszulegen, und sprach:
[1.6] Der HERR, unser Gott, redete mit uns am Berge Horeb
und sprach: Ihr seid lange genug an diesem Berge gewesen;
[1.7] wendet euch und zieht hin, daß ihr zu dem Gebirge
der Amoriter kommt und zu allen ihren Nachbarn im Jordantal, auf
dem Gebirge und in dem Hügelland, im Südland und am Ufer des
Meeres, ins Land Kanaan und zum Berge Libanon, bis an den großen
Strom, den Euphrat.
[1.8] Siehe, ich habe das Land vor euren Augen
dahingegeben. Zieht hinein und nehmt das Land ein, von dem der
HERR euren Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat, daß
er's ihnen und ihren Nachkommen geben wolle.
[1.9] Da sprach ich zur selben Zeit zu euch: Ich kann euch
nicht mehr allein tragen;
[1.10] denn der HERR, euer Gott, hat euch so zahlreich
werden lassen, daß ihr heute seid wie die Menge der Sterne am
Himmel.
[1.11] Der HERR, der Gott eurer Väter, mache aus euch
noch vieltausendmal mehr und segne euch, wie er euch zugesagt
hat!
[1.12] Wie kann ich allein tragen eure Mühe und Last und
euren Streit?
[1.13] Schafft herbei weise, verständige und erfahrene
Leute unter euren Stämmen, die will ich über euch zu Häuptern
setzen.
[1.14] Da antwortetet ihr mir und spracht: Ja, das ist
eine gute Sache, die du tun willst.
[1.15] Da nahm ich die Häupter eurer Stämme, weise und
erfahrene Männer, und setzte sie über euch als Oberste über
tausend, über hundert, über fünfzig und über zehn und als
Amtleute für eure Stämme.
[1.16] Und ich gebot euren Richtern zur selben Zeit und
sprach: Hört eure Brüder an und richtet recht, wenn einer etwas
mit seinem Bruder hat oder mit dem Fremdling, der bei ihm ist.
[1.17] Beim Richten sollt ihr die Person nicht ansehen,
sondern sollt den Kleinen hören wie den Großen und vor niemand
euch scheuen; denn das Gericht ist Gottes. Wird aber euch eine
Sache zu schwer sein, die laßt an mich gelangen, damit ich sie
höre.
[1.18] So gebot ich euch zu der Zeit alles, was ihr tun
sollt.
[1.19] Da brachen wir auf vom Horeb und zogen durch die
ganze Wüste, die groß und furchtbar ist, wie ihr gesehen habt,
auf der Straße zum Gebirge der Amoriter, wie uns der HERR, unser
Gott, geboten hatte, und kamen bis nach Kadesch- Barnea.
[1.20] Da sprach ich zu euch: Ihr seid an das Gebirge der
Amoriter gekommen, das uns der HERR, unser Gott, geben wird.
[1.21] Sieh her, der HERR, dein Gott, hat dir das Land
hingegeben; zieh hinauf und nimm's ein, wie der HERR, der Gott
deiner Väter, dir zugesagt hat. Fürchte dich nicht und laß dir
nicht grauen.
[1.22] Da kamt ihr alle zu mir und spracht: Laßt uns
Männer vor uns her senden, die uns das Land erkunden und uns den
Weg sagen, auf dem wir hineinziehen sollen, und die Städte, zu
denen wir kommen werden.
[1.23] Das gefiel mir gut, und ich nahm von euch zwölf
Männer, von jedem Stamm einen.
[1.24] Als diese weggingen und hinaufzogen auf das Gebirge
und an den Traubenbach kamen, da erkundeten sie das Land
[1.25] und nahmen Früchte des Landes mit sich und
brachten sie herab zu uns und gaben uns Bericht und sprachen: Das
Land ist gut, das der HERR, unser Gott, uns gegeben hat. -
[1.26] Aber ihr wolltet nicht hinaufziehen und wurdet
ungehorsam dem Munde des HERRN, eures Gottes,
[1.27] und murrtet in euren Zelten und spracht: Der HERR
ist uns gram; darum hat er uns aus Ägyptenland geführt, daß er
uns in die Hände der Amoriter gebe, um uns zu vertilgen.
[1.28] Wo sollen wir hinziehen? Unsere Brüder haben unser
Herz verzagt gemacht und gesagt, das Volk sei größer und höher
gewachsen als wir, die Städte seien groß und bis an den Himmel
ummauert; dazu haben wir dort Anakiter gesehen.
[1.29] Ich sprach aber zu euch: Entsetzt euch nicht und
fürchtet euch nicht vor ihnen.
[1.30] Der HERR, euer Gott, zieht vor euch hin und wird
für euch streiten, wie er's mit euch getan hat in Ägypten vor
euren Augen
[1.31] und in der Wüste. Da hast du gesehen, daß dich
der HERR, dein Gott, getragen hat, wie ein Mann seinen Sohn
trägt, auf dem ganzen Wege, den ihr gewandert seid, bis ihr an
diesen Ort kamt.
[1.32] Und trotzdem glaubtet ihr dem HERRN, eurem Gott,
nicht,
[1.33] der auf dem Weg vor euch herging, euch die Stätte
zu weisen, wo ihr euch lagern solltet, bei Nacht im Feuer, um
euch den Weg zu zeigen, den ihr gehen solltet, und bei Tage in
der Wolke.
[1.34] Als aber der HERR euer Geschrei hörte, wurde er
zornig und schwor und sprach:
[1.35] Es soll keiner von diesem bösen Geschlecht das
gute Land sehen, das ich ihren Vätern zu geben geschworen habe,
[1.36] außer Kaleb, dem Sohn Jefunnes; der soll es sehen.
Ihm und seinen Nachkommen will ich das Land geben, das er
betreten hat, weil er dem HERRN treu gefolgt ist.
[1.37] Auch über mich wurde der HERR zornig um
euretwillen und sprach: Du sollst auch nicht hineinkommen.
[1.38] Aber Josua, der Sohn Nuns, der dein Diener ist, der
soll hineinkommen. Dem stärke den Mut; denn er soll Israel das
Erbe austeilen.
[1.39] Und eure Säuglinge, von denen ihr sagtet, sie
würden zum Raube werden, und eure Kinder, die jetzt weder Gutes
noch Böses verstehen, die sollen hineinkommen; ihnen will ich's
geben, und sie sollen es besitzen.
[1.40] Ihr aber, wendet euch und zieht wieder in die
Wüste den Weg zum Schilfmeer.
[1.41] Da antwortetet ihr und spracht zu mir: Wir haben an
dem HERRN gesündigt; wir wollen hinaufziehen und kämpfen, wie
uns der HERR, unser Gott, geboten hat. Als ihr euch nun
rüstetet, ein jeder mit seinen Waffen, und es für ein Leichtes
hieltet, ins Gebirge hinaufzuziehen,
[1.42] da sprach der HERR zu mir: Sage ihnen, daß sie
nicht hinaufziehen, auch nicht kämpfen - denn ich bin nicht
unter euch -, damit ihr nicht geschlagen werdet von euren
Feinden.
[1.43] Als ich euch das sagte, gehorchtet ihr nicht und
wurdet ungehorsam dem Munde des HERRN und waret vermessen und
zogt hinauf ins Gebirge.
[1.44] Da zogen die Amoriter aus, die auf dem Gebirge
wohnten, euch entgegen und jagten euch, wie's die Bienen tun, und
schlugen euch von Seïr bis nach Horma.
[1.45] Als ihr nun wiederkamt und vor dem HERRN weintet,
wollte der HERR eure Stimme nicht hören und neigte seine Ohren
nicht zu euch.
[1.46] So bliebt ihr in Kadesch eine lange Zeit.
2. Kapitel
Zug durch die Wüste bis zum Sieg über Sihon
[2.1] Dann wandten wir uns und zogen wieder in die
Wüste auf der Straße zum Schilfmeer, wie der HERR zu
mir gesagt hatte, und umzogen das Gebirge Seïr eine
lange Zeit.
[2.2] Und der HERR sprach zu mir:
[2.3] Ihr habt dies Gebirge nun genug umzogen;
wendet euch nach Norden.
[2.4] Und gebiete dem Volk und sprich: Ihr werdet
durch das Land eurer Brüder, der Söhne Esau, ziehen,
die auf dem Seïr wohnen, und sie werden sich vor euch
fürchten. Aber hütet euch ja davor,
[2.5] sie zu bekriegen; ich werde euch von ihrem
Lande nicht einen Fuß breit geben, denn das Gebirge
Seïr habe ich den Söhnen Esau zum Besitz gegeben.
[2.6] Speise sollt ihr für Geld von ihnen kaufen,
damit ihr zu essen habt, und Wasser sollt ihr für Geld
von ihnen kaufen, damit ihr zu trinken habt.
[2.7] Denn der HERR, dein Gott, hat dich gesegnet
in allen Werken deiner Hände. Er hat dein Wandern durch
diese große Wüste auf sein Herz genommen. Vierzig Jahre
ist der HERR, dein Gott, bei dir gewesen. An nichts hast
du Mangel gehabt.
[2.8] Als wir nun von unsern Brüdern, den Söhnen
Esau, die auf dem Gebirge Seïr wohnten, weggezogen
waren, weg von dem Weg durch die Steppe, weg von Elat und
Ezjon-Geber, wandten wir uns und zogen den Weg zum
Weideland der Moabiter.
[2.9] Da sprach der HERR zu mir: Du sollst den
Moabitern keinen Schaden tun noch sie bekriegen; ich will
dir von ihrem Lande nichts zum Besitz geben, denn ich
habe Ar den Söhnen Lot zum Besitz gegeben. -
[2.10] Die Emiter haben vorzeiten darin gewohnt;
das war ein großes, starkes und hochgewachsenes Volk wie
die Anakiter.
[2.11] Man hielt sie auch für Riesen wie die
Anakiter; und die Moabiter nennen sie Emiter.
[2.12] Auch wohnten vorzeiten auf dem Seïr die
Horiter; und die Söhne Esau vertrieben und vertilgten
sie vor sich her und wohnten an ihrer Statt, gleichwie
Israel mit dem Lande tat, das ihnen der HERR zum Besitz
gab. -
[2.13] So macht euch nun auf und zieht durch den
Bach Sered! Und wir zogen hindurch.
[2.14] Die Zeit aber, die wir von Kadesch- Barnea
zogen, bis wir durch den Bach Sered kamen, betrug
achtunddreißig Jahre, bis alle Kriegsleute aus dem Lager
gestorben waren, wie der HERR ihnen geschworen hatte.
[2.15] So war die Hand des HERRN wider sie, um sie
aus dem Lager zu vertilgen bis auf den letzten Mann.
[2.16] Und als alle Kriegsleute aus dem Volk
gestorben waren,
[2.17] redete der HERR mit mir und sprach:
[2.18] Du wirst heute durch das Gebiet der
Moabiter ziehen bei Ar
[2.19] und wirst in die Nähe der Ammoniter
kommen. Denen sollst du keinen Schaden tun noch sie
bekriegen; ich will dir vom Lande der Ammoniter nichts
zum Besitz geben, denn ich hab's den Söhnen Lot zum
Besitz gegeben. - 1. Mose 19,38
[2.20] Auch dies gilt als Land der Riesen, und es
haben auch vorzeiten Riesen darin gewohnt, und die
Ammoniter nennen sie Samsummiter.
[2.21] Das war ein großes, starkes und
hochgewachsenes Volk wie die Anakiter. Und der HERR
vertilgte sie vor ihnen und ließ sie ihr Land besitzen,
so daß sie an ihrer Statt dort wohnten,
[2.22] gleichwie er's getan hat mit den Söhnen
Esau, die auf dem Gebirge Seïr wohnen, als er die
Horiter vor ihnen vertilgte und sie deren Land besitzen
ließ, so daß sie dort an ihrer Statt wohnten bis auf
diesen Tag.
[2.23] Und die Kaftoriter zogen aus Kaftor, und
vertilgten die Awiter, die in Gehöften wohnten bis nach
Gaza, und wohnten dort an ihrer Statt. -
[2.24] Macht euch auf und zieht aus und geht über
den Arnon! Siehe, ich habe Sihon, den König der Amoriter
zu Heschbon, in deine Hände gegeben mit seinem Lande.
Fange an, es einzunehmen, und kämpfe mit ihm.
[2.25] Von heute an will ich Furcht und Schrecken
vor dir auf alle Völker unter dem ganzen Himmel legen,
damit, wenn sie von dir hören, ihnen bange und weh
werden soll vor deinem Kommen.
[2.26] Da sandte ich Boten aus der Wüste Kedemot
an Sihon, den König von Heschbon, mit friedlicher
Botschaft und ließ ihm sagen:
[2.27] Ich will durch dein Land ziehen. Nur wo die
Straße geht, will ich gehen; ich will weder zur Rechten
noch zur Linken vom Weg abweichen.
[2.28] Speise sollst du mir für Geld verkaufen,
damit ich zu essen habe, und Wasser sollst du mir für
Geld geben, damit ich zu trinken habe. Ich will nur
hindurchziehen-
[2.29] wie mir die Söhne Esau gestattet haben,
die auf dem Gebirge Seïr wohnen, und die Moabiter, die
zu Ar wohnen -, bis ich über den Jordan komme in das
Land, das uns der HERR, unser Gott, geben wird.
[2.30] Aber Sihon, der König von Heschbon, wollte
uns nicht hindurchziehen lassen; denn der HERR, dein
Gott, verhärtete seinen Sinn und verstockte ihm sein
Herz, um ihn in deine Hände zu geben, so wie es heute
ist.
[2.31] Und der HERR sprach zu mir: Siehe, ich habe
angefangen, Sihon mit seinem Lande vor deinen Augen
dahinzugeben; fangt ihr an, sein Land in Besitz zu
nehmen.
[2.32] Und Sihon zog aus uns entgegen mit seinem
ganzen Kriegsvolk zum Kampf nach Jahaz.
[2.33] Aber der HERR, unser Gott, gab ihn vor
unsern Augen dahin, daß wir ihn schlugen mit seinen
Söhnen und seinem ganzen Kriegsvolk.
[2.34] Da nahmen wir zu der Zeit alle seine
Städte ein und vollstreckten den Bann an allen Städten,
an Männern, Frauen und Kindern, und ließen niemand
übrigbleiben.
[2.35] Nur das Vieh raubten wir für uns und die
Beute aus den Städten, die wir eingenommen hatten.
[2.36] Von Aroër an, das am Ufer des Arnon liegt,
und von der Stadt im Bachtal bis nach Gilead war keine
Stadt, die sich vor uns schützen konnte; der HERR, unser
Gott, gab alles vor unsern Augen dahin.
[2.37] Nur zu dem Lande der Ammoniter kamst du
nicht, weder zum Ufer des Jabbok noch zu den Städten auf
dem Gebirge, ganz wie uns der HERR, unser Gott, geboten
hatte.
3. Kapitel
Sieg über Og von Baschan
[3.1] Und wir wandten uns und zogen hinauf den Weg
nach Baschan. Und Og, der König von Baschan, zog aus uns
entgegen mit seinem ganzen Kriegsvolk, um bei Edreï zu
kämpfen.
[3.2] Aber der HERR sprach zu mir: Fürchte dich
nicht vor ihm, denn ich habe ihn und sein ganzes
Kriegsvolk mit seinem Land in deine Hände gegeben. Und
du sollst mit ihm tun, wie du mit Sihon, dem König der
Amoriter, getan hast, der zu Heschbon herrschte.
[3.3] So gab der HERR, unser Gott, auch den König
Og von Baschan in unsere Hände mit seinem ganzen
Kriegsvolk, daß wir ihn schlugen, bis ihm keiner übrig
blieb.
[3.4] Da nahmen wir zu der Zeit alle seine Städte
ein, und es gab keine Stadt, die wir ihnen nicht nahmen:
sechzig Städte, die ganze Gegend von Argob, das
Königreich Ogs von Baschan,
[3.5] lauter Städte, die befestigt waren mit
hohen Mauern, Toren und Riegeln, außerdem sehr viele
offene Städte.
[3.6] Und wir vollstreckten den Bann an ihnen,
gleichwie wir an Sihon, dem König von Heschbon, taten.
An allen Städten vollstreckten wir den Bann, an
Männern, Frauen und Kindern.
[3.7] Aber alles Vieh und die Beute aus den
Städten raubten wir für uns.
[3.8] So nahmen wir zu der Zeit den beiden
Königen der Amoriter das Land jenseits des Jordans, von
dem Fluß Arnon bis an den Berg Hermon
[3.9] - die Sidonier nennen ihn Sirjon, aber die
Amoriter nennen ihn Senir -,
[3.10] alle Städte auf der Hochebene und das
ganze Gilead und das ganze Baschan bis nach Salcha und
Edreï, die Städte des Königreichs Ogs von Baschan.
[3.11] Denn allein der König Og von Baschan war
noch übrig von den Riesen. Siehe, in Rabba, der Stadt
der Ammoniter, ist sein steinerner Sarg, neun Ellen lang
und vier Ellen breit nach gewöhnlicher Elle.
[Note: Die Verteilung des Ostjordanlandes][Note: (vgl. 4.
Mose 32)]
[3.12] Dies Land nahmen wir damals ein. Von Aroër
an, das am Fluß Arnon liegt, gab ich's den Rubenitern
und Gaditern samt dem halben Gebirge Gilead mit seinen
Städten.
[3.13] Aber das übrige Gilead und das ganze
Baschan, das Königreich Ogs, gab ich dem halben Stamm
Manasse, die ganze Gegend von Argob. Dies ganze Baschan
heißt "Land der Riesen".
[3.14] Jaïr, der Sohn Manasses, bekam die ganze
Gegend von Argob bis an die Grenze der Geschuriter und
Maachatiter und nannte Baschan nach seinem Namen
"Dörfer Jaiërs" bis auf den heutigen Tag.
[3.15] Machir aber gab ich Gilead.
[3.16] Und den Rubenitern und Gaditern gab ich ein
Gebiet von Gilead bis zum Arnon, bis zur Mitte des
Flusses mit seinem Uferland, und bis zum Jabbok, dem
Grenzfluß der Ammoniter;
[3.17] dazu das Jordantal mit dem Jordan und
seinem Uferland, von Kinneret bis an das Meer am
Jordantal, das ist das Salzmeer, am Fuße des Gebirges
Pisga, alles, was nach Osten zu liegt.
[3.18] Und ich gebot ihnen zu der Zeit: Der HERR,
euer Gott, hat euch dies Land gegeben, um es einzunehmen.
So zieht nun gerüstet vor euren Brüdern, den
Israeliten, her, all ihr Kriegsleute.
[3.19] Nur eure Frauen und Kinder und euer Vieh -
denn ich weiß, daß ihr viel Vieh habt - laßt in euren
Städten bleiben, die ich euch gegeben habe,
[3.20] bis der HERR eure Brüder auch zur Ruhe
bringt wie euch, daß sie auch das Land einnehmen, das
ihnen der HERR, euer Gott, geben wird jenseits des
Jordans. Danach sollt ihr dann zurückkehren zu eurem
Besitz, den ich euch gegeben habe.
[3.21] Und Josua gebot ich zur selben Zeit und
sprach: Deine Augen haben alles gesehen, was der HERR,
euer Gott, mit diesen beiden Königen getan hat. So wird
der HERR auch mit allen Königreichen tun, in die du
ziehst.
[3.22] Fürchtet euch nicht vor ihnen; denn der
HERR, euer Gott, streitet für euch.
[3.23] Und ich bat den HERRN zur selben Zeit und
sprach:
[3.24] Herr HERR, du hast angefangen, deinem
Knecht zu offenbaren deine Herrlichkeit und deine starke
Hand. Denn wo ist ein Gott im Himmel und auf Erden, der
es deinen Werken und deiner Macht gleichtun könnte?
[3.25] Laß mich hinübergehen und sehen das gute
Land jenseits des Jordans, dies gute Bergland und den
Libanon.
[3.26] Aber der HERR war erzürnt auf mich um
euretwillen und erhörte mich nicht, sondern sprach zu
mir: Laß es genug sein! Rede mir davon nicht mehr!
[3.27] Steige auf den Gipfel des Gebirges Pisga
und hebe deine Augen auf nach Westen und nach Norden und
nach Süden und nach Osten und sieh es mit deinen Augen;
denn du wirst nicht über den Jordan hier gehen.
[3.28] Und gebiete dem Josua, daß er getrost und
unverzagt sei; denn er soll über den Jordan ziehen vor
dem Volk her und soll ihnen das Land austeilen, das du
sehen wirst.
[3.29] So blieben wir im Tal gegenüber Bet-Peor.
4. Kapitel
Ermahnung zum Gehorsam gegen das Gesetz
[4.1] Und nun höre, Israel, die Gebote und
Rechte, die ich euch lehre, daß ihr sie tun sollt, auf
daß ihr lebet und hineinkommt und das Land einnehmt, das
euch der HERR, der Gott eurer Väter, gibt.
[4.2] Ihr sollt nichts dazutun zu dem, was ich
euch gebiete, und sollt auch nichts davontun, auf daß
ihr bewahrt die Gebote des HERRN, eures Gottes, die ich
euch gebiete.
[4.3] Eure Augen haben gesehen, was der HERR getan
hat wider den Baal-Peor; denn alle, die dem Baal-Peor
folgten, hat der HERR, dein Gott, vertilgt unter euch.
[4.4] Aber ihr, die ihr dem HERRN, eurem Gott,
anhinget, lebt alle heute noch.
[4.5] Sieh, ich hab euch gelehrt Gebote und
Rechte, wie mir der HERR, mein Gott, geboten hat, daß
ihr danach tun sollt im Lande, in das ihr kommen werdet,
um es einzunehmen.
[4.6] So haltet sie nun und tut sie! Denn dadurch
werdet ihr als weise und verständig gelten bei allen
Völkern, daß, wenn sie alle diese Gebote hören, sie
sagen müssen: Ei, was für weise und verständige Leute
sind das, ein herrliches Volk!
[4.7] Denn wo ist so ein herrliches Volk, dem ein
Gott so nahe ist wie uns der HERR, unser Gott, sooft wir
ihn anrufen?
[4.8] Und wo ist so ein großes Volk, das so
gerechte Ordnungen und Gebote hat wie dies ganze Gesetz,
das ich euch heute vorlege?
[4.9] Hüte dich nur und bewahre deine Seele gut,
daß du nicht vergißt, was deine Augen gesehen haben,
und daß es nicht aus deinem Herzen kommt dein ganzes
Leben lang. Und du sollst deinen Kindern und
Kindeskindern kundtun
[4.10] den Tag, da du vor dem HERRN, deinem Gott,
standest an dem Berge Horeb, als der HERR zu mir sagte:
Versammle mir das Volk, daß sie meine Worte hören und
so mich fürchten lernen alle Tage ihres Lebens auf Erden
und ihre Kinder lehren.
[4.11] Da tratet ihr herzu und standet unten an
dem Berge; der Berg aber stand in Flammen bis in den
Himmel hinein, und da war Finsternis, Wolken und Dunkel.
[4.12] Und der HERR redete mit euch mitten aus dem
Feuer. Seine Worte hörtet ihr, aber ihr saht keine
Gestalt, nur eine Stimme war da.
[4.13] Und er verkündigte euch seinen Bund, den
er euch gebot zu halten, nämlich die Zehn Worte, und
schrieb sie auf zwei steinerne Tafeln.
[4.14] Und der HERR gebot mir zur selben Zeit,
euch Gebote und Rechte zu lehren, daß ihr danach tun
sollt in dem Lande, in das ihr zieht, es einzunehmen.
[4.15] So hütet euch nun wohl - denn ihr habt
keine Gestalt gesehen an dem Tage, da der HERR mit euch
redete aus dem Feuer auf dem Berge Horeb -,
[4.16] daß ihr euch nicht versündigt und euch
irgendein Bildnis macht, das gleich sei einem Mann oder
Weib,
[4.17] einem Tier auf dem Land oder Vogel unter
dem Himmel,
[4.18] dem Gewürm auf der Erde oder einem Fisch
im Wasser unter der Erde.
[4.19] Hebe auch nicht deine Augen auf gen Himmel,
daß du die Sonne sehest und den Mond und die Sterne, das
ganze Heer des Himmels, und fallest ab und betest sie an
und dienest ihnen. Denn der HERR, dein Gott, hat sie
zugewiesen allen andern Völkern unter dem ganzen Himmel;
[4.20] euch aber hat der HERR angenommen und aus
dem glühenden Ofen, nämlich aus Ägypten, geführt,
daß ihr das Volk sein sollt, das allein ihm gehört, wie
ihr es jetzt seid.
[4.21] Und der HERR war so erzürnt über mich um
eures Tuns willen, daß er schwor, ich sollte nicht über
den Jordan gehen noch in das gute Land kommen, das dir
der HERR, dein Gott, zum Erbteil geben wird,
[4.22] sondern ich muß in diesem Lande sterben
und werde nicht über den Jordan gehen. Ihr aber werdet
hinübergehen und dies gute Land einnehmen.
[4.23] So hütet euch nun, daß ihr den Bund des
HERRN, eures Gottes, nicht vergeßt, den er mit euch
geschlossen hat, und nicht ein Bildnis macht von
irgendeiner Gestalt, wie es der HERR, dein Gott, geboten
hat.
[4.24] Denn der HERR, dein Gott, ist ein
verzehrendes Feuer und ein eifernder Gott.
[4.25] Wenn ihr nun Kinder zeugt und Kindeskinder
und im Lande wohnt und versündigt euch und macht euch
Bildnisse von irgendeiner Gestalt, so daß ihr übeltut
vor dem HERRN, eurem Gott, und ihn erzürnet,
[4.26] so rufe ich heute Himmel und Erde zu Zeugen
über euch, daß ihr bald weggerafft werdet aus dem
Lande, in das ihr geht über den Jordan, um es
einzunehmen. Ihr werdet nicht lange darin bleiben,
sondern werdet vertilgt werden.
[4.27] Und der HERR wird euch zerstreuen unter die
Völker, und es wird von euch nur eine geringe Zahl
übrig bleiben unter den Heiden, zu denen euch der HERR
wegführen wird.
[4.28] Dort wirst du dienen den Götzen, die das
Werk von Menschenhänden sind, Holz und Stein, die weder
sehen noch hören noch essen noch riechen können.
[4.29] Wenn du aber dort den HERRN, deinen Gott,
suchen wirst, so wirst du ihn finden, wenn du ihn von
ganzem Herzen und von ganzer Seele suchen wirst.
[4.30] Wenn du geängstet sein wirst und dich das
alles treffen wird in künftigen Zeiten, so wirst du dich
bekehren zu dem HERRN, deinem Gott, und seiner Stimme
gehorchen.
[4.31] Denn der HERR, dein Gott, ist ein
barmherziger Gott; er wird dich nicht verlassen noch
verderben, wird auch den Bund nicht vergessen, den er
deinen Vätern geschworen hat.
[4.32] Denn frage nach den früheren Zeiten, die
vor dir gewesen sind, von dem Tage an, da Gott den
Menschen auf Erden geschaffen hat, und von einem Ende des
Himmels zum andern, ob je so Großes geschehen oder
desgleichen je gehört sei,
[4.33] daß ein Volk die Stimme Gottes aus dem
Feuer hat reden hören, wie du sie gehört hast, und
dennoch am Leben blieb?
[4.34] Oder ob je ein Gott versucht hat,
hinzugehen und sich ein Volk mitten aus einem Volk
herauszuholen durch Machtproben, durch Zeichen, durch
Wunder, durch Krieg und durch seine mächtige Hand und
durch seinen ausgereckten Arm und durch große Schrecken,
wie das alles der HERR, euer Gott, für euch getan hat in
Ägypten vor deinen Augen?
[4.35] Du aber hast's gesehen, auf daß du
wissest, daß der HERR allein Gott ist und sonst keiner.
[4.36] Vom Himmel hat er dich seine Stimme hören
lassen, um dich zurechtzubringen; und auf Erden hat er
dir gezeigt sein großes Feuer, und seine Worte hast du
aus dem Feuer gehört.
[4.37] Weil er deine Väter geliebt und ihre
Nachkommen erwählt hat, hat er dich herausgeführt mit
seinem Angesicht durch seine große Kraft aus Ägypten,
[4.38] damit er vor dir her Völker vertriebe, die
größer und stärker sind als du, und dich
hineinbrächte, um dir ihr Land zum Erbteil zu geben, wie
es jetzt ist.
[4.39] So sollst du nun heute wissen und zu Herzen
nehmen, daß der HERR Gott ist oben im Himmel und unten
auf Erden und sonst keiner,
[4.40] und sollst halten seine Rechte und Gebote,
die ich dir heute gebiete; so wird's dir und deinen
Kindern nach dir wohlgehen und dein Leben lange währen
in dem Lande, das dir der HERR, dein Gott, gibt für
immer.
[4.41] Da sonderte Mose drei Städte aus jenseits
des Jordans gegen Sonnenaufgang,
[4.42] damit dorthin fliehen konnte, wer seinen
Nächsten totschlägt ohne Vorsatz und ihm zuvor nicht
feind gewesen ist; der soll in eine dieser Städte
fliehen, damit er am Leben bleibe:
[4.43] Bezer auf der Hochebene für die Rubeniter
und Ramot in Gilead für die Gaditer und Golan in Baschan
für die Manassiter.
[Note: Überleitung zum Gesetz]
[4.44] Dies ist das Gesetz, das Mose den
Israeliten vorlegte.
[4.45] Dies sind die Ermahnungen und Gebote und
Rechte, die Mose den Israeliten kundtat, als sie aus
Ägypten gezogen waren,
[4.46] jenseits des Jordans im Tal gegenüber
Bet-Peor, im Lande Sihons, des Königs der Amoriter, der
zu Heschbon herrschte. Den schlugen Mose und die
Israeliten, als sie aus Ägypten gezogen waren,
[4.47] und nahmen sein Land ein, dazu das Land
Ogs, des Königs von Baschan, der beiden Könige der
Amoriter, die jenseits des Jordans waren gegen
Sonnenaufgang,
[4.48] von Aroër an, das am Ufer des Arnon liegt,
bis an den Berg Sion, das ist der Hermon,
[4.49] und das ganze Jordantal östlich des
Jordans gegen Aufgang der Sonne bis an das Meer am
Jordantal am Fuße des Gebirges Pisga.
5. Kapitel
Wiederholung der zehn Gebote
(vgl. 2. Mose 20)
[5.1] Und Mose rief ganz Israel zusammen und
sprach zu ihnen: Höre, Israel, die Gebote und Rechte,
die ich heute vor euren Ohren rede, und lernet sie und
bewahrt sie, daß ihr danach tut!
[5.2] Der HERR, unser Gott, hat einen Bund mit uns
geschlossen am Horeba
[5.3] und hat nicht mit unsern Vätern diesen Bund
geschlossen, sondern mit uns, die wir heute hier sind und
alle leben.
[5.4] Er hat von Angesicht zu Angesicht mit euch
aus dem Feuer auf dem Berge geredet.
[5.5] Ich stand zu derselben Zeit zwischen dem
HERRN und euch, um euch des HERRN Wort zu verkündigen;
denn ihr fürchtetet euch vor dem Feuer und gingt nicht
auf den Berg. Und er sprach:
[5.6] Ich bin der HERR, dein Gott, der dich aus
Ägyptenland geführt hat, aus der Knechtschaft.
[5.7] Du sollst keine anderen Götter haben neben
mir.
[5.8] Du sollst dir kein Bildnis machen in
irgendeiner Gestalt, weder von dem, was oben im Himmel,
noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was im
Wasser unter der Erde ist.
[5.9] Du sollst sie nicht anbeten noch ihnen
dienen. Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifernder
Gott, der die Missetat der Väter heimsucht bis ins
dritte und vierte Glied an den Kindern derer, die mich
hassen,
[5.10] aber Barmherzigkeit erweist an vielen
Tausenden, die mich lieben und meine Gebote halten.
[5.11] Du sollst den Namen des HERRN, deines
Gottes, nicht mißbrauchen; denn der HERR wird den nicht
ungestraft lassen, der seinen Namen mißbraucht.
[5.12] Den Sabbattag sollst du halten, daß du ihn
heiligest, wie dir der HERR, dein Gott, geboten hat.
[5.13] Sechs Tage sollst du arbeiten und alle
deine Werke tun.
[5.14] Aber am siebenten Tag ist der Sabbat des
HERRN, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun, auch
nicht dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd,
dein Rind, dein Esel, all dein Vieh, auch nicht dein
Fremdling, der in deiner Stadt lebt, auf daß dein Knecht
und deine Magd ruhen gleichwie du.
[5.15] Denn du sollst daran denken, daß auch du
Knecht in Ägyptenland warst und der HERR, dein Gott,
dich von dort herausgeführt hat mit mächtiger Hand und
ausgerecktem Arm. Darum hat dir der HERR, dein Gott,
geboten, daß du den Sabbattag halten sollst.
[5.16] Du sollst deinen Vater und deine Mutter
ehren, wie dir der HERR, dein Gott, geboten hat, auf daß
du lange lebest und dir's wohlgehe in dem Lande, das dir
der HERR, dein Gott, geben wird.
[5.17] Du sollst nicht töten.
[5.18] Du sollst nicht ehebrechen.*
[5.19] Du sollst nicht stehlen.
[5.20] Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider
deinen Nächsten.
[5.21] Du sollst nicht begehren deines Nächsten
Weib. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus,
Acker, Knecht, Magd, Rind, Esel noch alles, was sein ist.
[5.22] Das sind die Worte, die der HERR redete zu
eurer ganzen Gemeinde auf dem Berge, aus dem Feuer und
der Wolke und dem Dunkel mit großer Stimme, und tat
nichts hinzu und schrieb sie auf zwei steinerne Tafeln
und gab sie mir.
[5.23] Als ihr aber die Stimme aus der Finsternis
hörtet und den Berg im Feuer brennen saht, tratet ihr zu
mir, alle eure Stammeshäupter und eure Ältesten,
[5.24] und spracht: Siehe, der HERR, unser Gott,
hat uns sehen lassen seine Herrlichkeit und seine
Majestät, und wir haben seine Stimme aus dem Feuer
gehört. Heute haben wir zwar gesehen, daß Gott mit
Menschen redet und sie am Leben bleiben.
[5.25] Aber nun, warum sollen wir sterben? Dies
große Feuer wird uns noch verzehren! Wenn wir des HERRN,
unseres Gottes, Stimme weiter hören, so müssen wir
sterben.
[5.26] Denn welcher Mensch kann die Stimme des
lebendigen Gottes aus dem Feuer reden hören wie wir und
doch am Leben bleiben?
[5.27] Tritt du hinzu und höre alles, was der
HERR, unser Gott, sagt, und sage es uns. Alles, was der
HERR, unser Gott, mit dir reden wird, das wollen wir
hören und tun.
[5.28] Als aber der HERR eure Worte hörte, die
ihr mit mir redetet, sprach er zu mir: Ich habe gehört
die Worte dieses Volks, die sie mit dir geredet haben; es
ist alles gut, was sie geredet haben.
[5.29] Ach daß sie ein solches Herz hätten, mich
zu fürchten und zu halten alle meine Gebote ihr Leben
lang, auf daß es ihnen und ihren Kindern wohlginge
ewiglich!
[5.30] Geh hin und sage ihnen: Geht heim in eure
Zelte!
[5.31] Du aber sollst hier vor mir stehen bleiben,
damit ich dir verkündige das ganze Gesetz, die Gebote
und Rechte, die du sie lehren sollst, daß sie danach tun
in dem Lande, das ich ihnen geben werde, um es
einzunehmen.
[5.32] So habt nun acht, daß ihr tut, wie euch
der HERR, euer Gott, geboten hat, und weicht nicht, weder
zur Rechten noch zur Linken,
[5.33] sondern wandelt in allen Wegen, die euch
der HERR, euer Gott, geboten hat, damit ihr leben könnt
und es euch wohlgeht und ihr lange lebt in dem Lande, das
ihr einnehmen werdet.
6. Kapitel
Ermahnung zur Liebe und zum Gehorsam gegen den HERRN
[6.1] Dies sind die Gesetze und Gebote und Rechte,
die der HERR, euer Gott, geboten hat, daß ihr sie lernen
und tun sollt in dem Lande, in das ihr zieht, es
einzunehmen,
[6.2] damit du dein Leben lang den HERRN, deinen
Gott, fürchtest und alle seine Rechte und Gebote
hältst, die ich dir gebiete, du und deine Kinder und
deine Kindeskinder, auf daß du lange lebest.
[6.3] Israel, du sollst es hören und festhalten,
daß du es tust, auf daß dir's wohlgehe und du groß an
Zahl werdest, wie der HERR, der Gott deiner Väter, dir
zugesagt hat, in dem Lande, darin Milch und Honig
fließt.
[6.4] Höre, Israel, der HERR ist unser Gott, der
HERR allein.
[6.5] Und du sollst den HERRN, deinen Gott,
liebhaben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all
deiner Kraft.
[6.6] Und diese Worte, die ich dir heute gebiete,
sollst du zu Herzen nehmena
[6.7] und sollst sie deinen Kindern einschärfen
und davon reden, wenn du in deinem Hause sitzt oder
unterwegs bist, wenn du dich niederlegst oder aufstehst.
[6.8] Und du sollst sie binden zum Zeichen auf
deine Hand, und sie sollen dir ein Merkzeichen zwischen
deinen Augen sein,
[6.9] und du sollst sie schreiben auf die Pfosten
deines Hauses und an die Tore.
[6.10] Wenn dich nun der HERR, dein Gott, in das
Land bringen wird, von dem er deinen Vätern Abraham,
Isaak und Jakob geschworen hat, es dir zu geben - große
und schöne Städte, die du nicht gebaut hast,
[6.11] und Häuser voller Güter, die du nicht
gefüllt hast, und ausgehauene Brunnen, die du nicht
ausgehauen hast, und Weinberge und Ölbäume, die du
nicht gepflanzt hast -, und wenn du nun ißt und satt
wirst,
[6.12] so hüte dich, daß du nicht den HERRN
vergißt, der dich aus Ägyptenland, aus der
Knechtschaft, geführt hat,
[6.13] sondern du sollst den HERRN, deinen Gott,
fürchten und ihm dienen und bei seinem Namen schwören.
[6.14] Und du sollst nicht andern Göttern
nachfolgen, den Göttern der Völker, die um euch her
sind
[6.15] - denn der HERR, dein Gott, ist ein
eifernder Gott in deiner Mitte -, daß nicht der Zorn des
HERRN, deines Gottes, über dich entbrenne und dich
vertilge von der Erde.
[6.16] Ihr sollt den HERRN, euren Gott, nicht
versuchen, wie ihr ihn versucht habt in Massa,
[6.17] sondern sollt halten die Gebote des HERRN,
eures Gottes, seine Vermahnungen und seine Rechte, die er
dir geboten hat,
[6.18] daß du tust, was recht und gut ist vor den
Augen des HERRN, auf daß dir's wohlgehe und du
hineinkommest und einnehmest das gute Land, von dem der
HERR deinen Vätern geschworen hat,
[6.19] daß er verjagen wolle alle deine Feinde
vor dir, wie der HERR es zugesagt hat.
[6.20] Wenn dich nun dein Sohn morgen fragen wird:
Was sind das für Vermahnungen, Gebote und Rechte, die
euch der HERR, unser Gott, geboten hat?,
[6.21] so sollst du deinem Sohn sagen: Wir waren
Knechte des Pharao in Ägypten, und der HERR führte uns
aus Ägypten mit mächtiger Hand;
[6.22] und der HERR tat große und furchtbare
Zeichen und Wunder an Ägypten und am Pharao und an
seinem ganzen Hause vor unsern Augen
[6.23] und führte uns von dort weg, um uns
hineinzubringen und uns das Land zu geben, wie er unsern
Vätern geschworen hatte.
[6.24] Und der HERR hat uns geboten, nach all
diesen Rechten zu tun, daß wir den HERRN, unsern Gott,
fürchten, auf daß es uns wohlgehe unser Leben lang, so
wie es heute ist.
[6.25] Und das wird unsere Gerechtigkeit sein,
daß wir alle diese Gebote tun und halten vor dem HERRN,
unserm Gott, wie er uns geboten hat.
7. Kapitel
[7.1] Wenn dich der HERR, dein Gott, ins Land
bringt, in das du kommen wirst, es einzunehmen, und er
ausrottet viele Völker vor dir her, die Hetiter,
Girgaschiter, Amoriter, Kanaaniter, Perisiter, Hiwiter
und Jebusiter, sieben Völker, die größer und stärker
sind als du,
[7.2] und wenn sie der HERR, dein Gott, vor dir
dahingibt, daß du sie schlägst, so sollst du an ihnen
den Bann vollstrecken. Du sollst keinen Bund mit ihnen
schließen und keine Gnade gegen sie üben
[7.3] und sollst dich mit ihnen nicht
verschwägern; eure Töchter sollt ihr nicht geben ihren
Söhnen, und ihre Töchter sollt ihr nicht nehmen für
eure Söhne.
[7.4] Denn sie werden eure Söhne mir abtrünnig
machen, daß sie andern Göttern dienen; so wird dann des
HERRN Zorn entbrennen über euch und euch bald vertilgen.
[7.5] Sondern so sollt ihr mit ihnen tun: Ihre
Altäre sollt ihr einreißen, ihre Steinmale zerbrechen,
ihre heiligen Pfähle abhauen und ihre Götzenbilder mit
Feuer verbrennen.
[7.6] Denn du bist ein heiliges Volk dem HERRN,
deinem Gott. Dich hat der HERR, dein Gott, erwählt zum
Volk des Eigentums aus allen Völkern, die auf Erden
sind.
[7.7] Nicht hat euch der HERR angenommen und euch
erwählt, weil ihr größer wäret als alle Völker -
denn du bist das kleinste unter allen Völkern -,
[7.8] sondern weil er euch geliebt hat und damit
er seinen Eid hielte, den er euren Vätern geschworen
hat. Darum hat er euch herausgeführt mit mächtiger Hand
und hat dich erlöst von der Knechtschaft, aus der Hand
des Pharao, des Königs von Ägypten.
[7.9] So sollst du nun wissen, daß der HERR, dein
Gott, allein Gott ist, der treue Gott, der den Bund und
die Barmherzigkeit bis ins tausendste Glied hält denen,
die ihn lieben und seine Gebote halten,
[7.10] und vergilt ins Angesicht denen, die ihn
hassen, und bringt sie um und säumt nicht, zu vergelten
ins Angesicht denen, die ihn hassen.
[7.11] So halte nun die Gebote und Gesetze und
Rechte, die ich dir heute gebiete, daß du danach tust.
[Note: Verheißung des göttlichen Segens]
[7.12] Und wenn ihr diese Rechte hört und sie
haltet und danach tut, so wird der HERR, dein Gott, auch
halten den Bund und die Barmherzigkeit, wie er deinen
Vätern geschworen hat,
[7.13] und wird dich lieben und segnen und mehren,
und er wird segnen die Frucht deines Leibes und den
Ertrag deines Ackers, dein Getreide, Wein und Öl, und
das Jungvieh deiner Kühe und deiner Schafe in dem Lande,
das er dir geben wird, wie er deinen Vätern geschworen
hat.
[7.14] Gesegnet wirst du sein vor allen Völkern.
Es wird niemand unter dir unfruchtbar sein, auch nicht
eins deiner Tiere.
[7.15] Der HERR wird von dir nehmen alle Krankheit
und wird dir keine von all den bösen Seuchen der
Ägypter auflegen, die du kennst, sondern wird sie allen
deinen Hassern auflegen.
[7.16] Du wirst alle Völker vertilgen, die der
HERR, dein Gott, dir geben wird. Du sollst sie nicht
schonen und ihren Göttern nicht dienen; denn das würde
dir zum Fallstrick werden.
[7.17] Wirst du aber in deinem Herzen sagen: Diese
Völker sind größer als ich; wie kann ich sie
vertreiben?,
[7.18] so fürchte dich nicht vor ihnen. Denke
daran, was der HERR, dein Gott, dem Pharao und allen
Ägyptern getan hat
[7.19] durch große Machtproben, die du mit
eigenen Augen gesehen hast, und durch Zeichen und Wunder,
durch mächtige Hand und ausgereckten Arm, womit dich der
HERR, dein Gott, herausführte. So wird der HERR, dein
Gott, allen Völkern tun, vor denen du dich fürchtest.
[7.20] Dazu wird der HERR, dein Gott, Angst und
Schrecken unter sie senden, bis umgebracht sein wird, was
übrig ist und sich verbirgt vor dir.
[7.21] Laß dir nicht grauen vor ihnen; denn der
HERR, dein Gott, ist in deiner Mitte, der große und
schreckliche Gott.
[7.22] Er, der HERR, dein Gott, wird diese Leute
ausrotten vor dir, einzeln nacheinander. Du kannst sie
nicht auf einmal vertilgen, damit sich nicht die wilden
Tiere wider dich vermehren.
[7.23] Der HERR, dein Gott, wird sie vor dir
dahingeben und wird eine große Verwirrung über sie
bringen, bis er sie vertilgt hat,
[7.24] und wird ihre Könige in deine Hände
geben, und du sollst ihren Namen auslöschen unter dem
Himmel. Es wird dir niemand widerstehen, bis du sie
vertilgt hast.
[7.25] Die Bilder ihrer Götter sollst du mit
Feuer verbrennen und sollst nicht begehren das Silber
oder Gold, das daran ist, oder es zu dir nehmen, damit du
dich nicht darin verstrickst; denn das ist dem HERRN,
deinem Gott, ein Greuel.
[7.26] Darum sollst du solchen Greuel nicht in
dein Haus bringen, damit du nicht dem Bann verfällst wie
jene, sondern du sollst Ekel und Abscheu davor haben;
denn es steht unter dem Bann.
8. Kapitel
Ermahnung zur Dankbarkeit gegen den HERRN
[8.1] Alle Gebote, die ich dir heute gebiete,
sollt ihr halten, daß ihr danach tut, damit ihr lebt und
zahlreich werdet und hineinkommt und das Land einnehmt,
das der HERR euren Vätern zugeschworen hat.
[8.2] Und gedenke des ganzen Weges, den dich der
HERR, dein Gott, geleitet hat diese vierzig Jahre in der
Wüste, auf daß er dich demütigte und versuchte, damit
kundwürde, was in deinem Herzen wäre, ob du seine
Gebote halten würdest oder nicht.
[8.3] Er demütigte dich und ließ dich hungern
und speiste dich mit Manna, das du und deine Väter nie
gekannt hatten, auf daß er dir kundtäte, daß der
Mensch nicht lebt vom Brot allein, sondern von allem, was
aus dem Mund des HERRN geht.
[8.4] Deine Kleider sind nicht zerrissen an dir,
und deine Füße sind nicht geschwollen diese vierzig
Jahre.
[8.5] So erkennst du ja in deinem Herzen, daß der
HERR, dein Gott, dich erzogen hat, wie ein Mann seinen
Sohn erzieht.
[8.6] So halte nun die Gebote des HERRN, deines
Gottes, daß du in seinen Wegen wandelst und ihn
fürchtest.
[8.7] Denn der HERR, dein Gott, führt dich in ein
gutes Land, ein Land, darin Bäche und Brunnen und Seen
sind, die an den Bergen und in den Auen fließen,
[8.8] ein Land, darin Weizen, Gerste, Weinstöcke,
Feigenbäume und Granatäpfel wachsen, ein Land, darin es
Ölbäume und Honig gibt,
[8.9] ein Land, wo du Brot genug zu essen hast, wo
dir nichts mangelt, ein Land, in dessen Steinen Eisen
ist, wo du Kupfererz aus den Bergen haust.
[8.10] Und wenn du gegessen hast und satt bist,
sollst du den HERRN, deinen Gott, loben für das gute
Land, das er dir gegeben hat.
[8.11] So hüte dich nun davor, den HERRN, deinen
Gott, zu vergessen, so daß du seine Gebote und seine
Gesetze und Rechte, die ich dir heute gebiete, nicht
hältst.
[8.12] Wenn du nun gegessen hast und satt bist und
schöne Häuser erbaust und darin wohnst
[8.13] und deine Rinder und Schafe und Silber und
Gold und alles, was du hast, sich mehrt,
[8.14] dann hüte dich, daß dein Herz sich nicht
überhebt und du den HERRN, deinen Gott, vergißt, der
dich aus Ägyptenland geführt hat, aus der Knechtschaft,
[8.15] und dich geleitet hat durch die große und
furchtbare Wüste, wo feurige Schlangen und Skorpione und
lauter Dürre und kein Wasser war, und ließ dir Wasser
aus dem harten Felsen hervorgehen
[8.16] und speiste dich mit Manna in der Wüste,
von dem deine Väter nichts gewußt haben, auf daß er
dich demütigte und versuchte, damit er dir hernach
wohltäte.
[8.17] Du könntest sonst sagen in deinem Herzen:
Meine Kräfte und meiner Hände Stärke haben mir diesen
Reichtum gewonnen.
[8.18] Sondern gedenke an den HERRN, deinen Gott;
denn er ist's, der dir Kräfte gibt, Reichtum zu
gewinnen, auf daß er hielte seinen Bund, den er deinen
Vätern geschworen hat, so wie es heute ist.
[8.19] Wirst du aber den HERRN, deinen Gott,
vergessen und andern Göttern nachfolgen und ihnen dienen
und sie anbeten, so bezeuge ich euch heute, daß ihr
umkommen werdet;
[8.20] eben wie die Heiden, die der HERR umbringt
vor eurem Angesicht, so werdet ihr auch umkommen, weil
ihr nicht gehorsam seid der Stimme des HERRN, eures
Gottes.
9. Kapitel
Ermahnung zur Demut
[9.1] Höre, Israel, du wirst heute über den
Jordan gehen, damit du hineinkommst, das Land der Völker
einzunehmen, die größer und stärker sind als du,
große Städte, ummauert bis an den Himmel,
[9.2] ein großes, hochgewachsenes Volk, die
Anakiter, die du kennst, von denen du auch hast sagen
hören: Wer kann wider die Anakiter bestehen?
[9.3] So sollst du nun heute wissen, daß der
HERR, dein Gott, vor dir hergeht, ein verzehrendes Feuer.
Er wird sie vertilgen und wird sie demütigen vor dir,
und du wirst sie vertreiben und bald vernichten, wie dir
der HERR zugesagt hat.
[9.4] Wenn nun der HERR, dein Gott, sie
ausgestoßen hat vor dir her, so sprich nicht in deinem
Herzen: Der HERR hat mich hereingeführt, dies Land
einzunehmen, um meiner Gerechtigkeit willen -, da doch
der HERR diese Völker vertreibt vor dir her um ihres
gottlosen Treibens willen.
[9.5] Denn du kommst nicht herein, ihr Land
einzunehmen, um deiner Gerechtigkeit und deines
aufrichtigen Herzens willen, sondern der HERR, dein Gott,
vertreibt diese Völker um ihres gottlosen Treibens
willen, damit er das Wort halte, das er geschworen hat
deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob.
[9.6] So wisse nun, daß der HERR, dein Gott, dir
nicht um deiner Gerechtigkeit willen dies gute Land zum
Besitz gibt, da du doch ein halsstarriges Volk bist.
[9.7] Denke daran und vergiß nicht, wie du den
HERRN, deinen Gott, erzürntest in der Wüste. Von dem
Tage an, als du aus Ägyptenland zogst, bis ihr gekommen
seid an diesen Ort, seid ihr ungehorsam gewesen dem
HERRN.
[9.8] Denn am Horeb erzürntet ihr den HERRN so,
daß er vor Zorn euch vertilgen wollte,
[9.9] als ich auf den Berg gegangen war, die
steinernen Tafeln zu empfangen, die Tafeln des Bundes,
den der HERR mit euch schloß, und ich vierzig Tage und
vierzig Nächte auf dem Berge blieb und kein Brot aß und
kein Wasser tranka
[9.10] und mir der HERR die zwei steinernen Tafeln
gab, mit dem Finger Gottes beschrieben, und darauf alle
Worte, die der HERR mit euch aus dem Feuer auf dem Berge
geredet hatte am Tage der Versammlung.
[9.11] Und nach den vierzig Tagen und vierzig
Nächten gab mir der HERR die zwei steinernen Tafeln des
Bundes
[9.12] und sprach zu mir: Mach dich auf, geh
eilends hinab von hier; denn dein Volk, das du aus
Ägypten geführt hast, hat sich versündigt. Sie sind
schnell abgewichen von dem Wege, den ich ihnen geboten
habe; sie haben sich ein gegossenes Bild gemacht.
[9.13] Und der HERR sprach zu mir: Ich sehe, daß
dies Volk ein halsstarriges Volk ist.
[9.14] Laß ab von mir, damit ich sie vertilge und
ihren Namen austilge unter dem Himmel; aber aus dir will
ich ein stärkeres und größeres Volk machen als dieses.
[9.15] Und als ich mich wandte und von dem Berge
herabging, der im Feuer brannte, und die zwei Tafeln des
Bundes in meinen beiden Händen hatte,
[9.16] da sah ich, und siehe, da hattet ihr euch
an dem HERRN, eurem Gott, versündigt und euch ein
gegossenes Kalb gemacht und wart schnell von dem Wege
abgewichen, den euch der HERR geboten hatte.
[9.17] Da faßte ich beide Tafeln und warf sie aus
meinen Händen und zerbrach sie vor euren Augen
[9.18] und fiel nieder vor dem HERRN wie das
erstemal, vierzig Tage und vierzig Nächte, und aß kein
Brot und trank kein Wasser um all eurer Sünde willen,
die ihr getan hattet, als ihr solches Unrecht tatet vor
dem HERRN, um ihn zu erzürnen.
[9.19] Denn ich fürchtete mich vor dem Zorn und
Grimm, mit dem der HERR über euch erzürnt war, so daß
er euch vertilgen wollte. Aber der HERR erhörte mich
auch diesmal.
[9.20] Auch war der HERR sehr zornig über Aaron,
so daß er ihn vertilgen wollte; aber ich bat auch für
Aaron zur selben Zeit.
[9.21] Aber eure Sünde, das Kalb, das ihr gemacht
hattet, nahm ich und verbrannte es mit Feuer und
zerschlug es und zermalmte es, bis es Staub ward, und
warf den Staub in den Bach, der vom Berge fließt.
[9.22] So erzürntet ihr den HERRN auch in Tabera
und in Massa und bei den Lustgräbern.
[9.23] Und als er euch aus Kadesch-Barnea sandte
und sprach: Geht hinauf und nehmt das Land ein, das ich
euch gegeben habe!, da wart ihr ungehorsam dem Mund des
HERRN, eures Gottes, und glaubtet nicht an ihn und
gehorchtet seiner Stimme nicht.
[9.24] So seid ihr dem HERRN ungehorsam gewesen,
solange ich euch gekannt habe.
[9.25] Ich aber fiel nieder und lag vor dem HERRN
vierzig Tage und vierzig Nächte; denn der HERR sprach,
er wolle euch vertilgen.
[9.26] Und ich bat den HERRN und sprach: Herr
HERR, verdirb dein Volk und dein Erbe nicht, das du durch
deine große Kraft erlöst und mit mächtiger Hand aus
Ägypten geführt hast!
[9.27] Gedenke an deine Knechte Abraham, Isaak und
Jakob! Sieh nicht an die Halsstarrigkeit und das gottlose
Treiben und die Sünde dieses Volks,
[9.28] damit das Land, aus dem du uns geführt
hast, nicht sage: Der HERR konnte sie nicht in das Land
bringen, das er ihnen zugesagt hatte, und hat sie darum
herausgeführt, weil er ihnen gram war, um sie zu töten
in der Wüste.
[9.29] Denn sie sind dein Volk und dein Erbe, das
du mit deiner großen Kraft und mit deinem ausgereckten
Arm herausgeführt hast.
10. Kapitel
Die neuen Tafeln des Gesetzes
[10.1] Zu derselben Zeit sprach der HERR zu mir:
Haue dir zwei steinerne Tafeln zu wie die ersten und komm
zu mir auf den Berg und mache dir eine hölzerne Lade,
[10.2] so will ich auf die Tafeln die Worte
schreiben, die auf den ersten waren, die du zerbrochen
hast; und du sollst sie in die Lade legen.
[10.3] So machte ich eine Lade aus Akazienholz und
hieb zwei steinerne Tafeln zu, wie die ersten waren, und
ging auf den Berg und hatte die beiden Tafeln in meinen
Händen.
[10.4] Da schrieb er auf die Tafeln, wie die erste
Schrift war, die Zehn Worte, die der HERR zu euch geredet
hatte mitten aus dem Feuer auf dem Berge zur Zeit der
Versammlung; und der HERR gab sie mir.
[10.5] Und ich wandte mich und ging vom Berge
herab und legte die Tafeln in die Lade, die ich gemacht
hatte, und sie blieben darin, wie mir der HERR geboten
hatte.
[10.6] Und die Israeliten zogen aus von
Beerot-Bene-Jaakan nach Moser. Dort starb Aaron und wurde
daselbst begraben. Und sein Sohn Eleasar wurde Priester
an seiner Statt.
[10.7] Von da zogen sie aus nach Hor-Gidgad, von
Hor-Gidgad nach Jotbata, in ein Land mit Wasserbächen.
[10.8] Zur selben Zeit sonderte der HERR den Stamm
Levi aus, die Lade des Bundes des HERRN zu tragen und zu
stehen vor dem HERRN, ihm zu dienen und in seinem Namen
zu segnen bis auf diesen Tag.
[10.9] Darum werden die Leviten weder Anteil noch
Erbe haben mit ihren Brüdern. Denn der HERR ist ihr
Erbteil, wie der HERR, dein Gott, ihnen zugesagt hat.
[10.10] Ich aber stand auf dem Berge wie das
erstemal, vierzig Tage und vierzig Nächte, und der HERR
erhörte mich auch diesmal und wollte dich nicht
verderben.
[10.11] Er sprach zu mir: Mach dich auf, geh hin
und zieh vor dem Volk her, damit sie hineinkommen und das
Land einnehmen, das ich ihnen geben will, wie ich ihren
Vätern geschworen habe.
[10.12] Nun, Israel, was fordert der HERR, dein
Gott, noch von dir, als daß du den HERRN, deinen Gott,
fürchtest, daß du in allen seinen Wegen wandelst und
ihn liebst und dem HERRN, deinem Gott, dienst von ganzem
Herzen und von ganzer Seele,
[10.13] daß du die Gebote des HERRN hältst und
seine Rechte, die ich dir heute gebiete, auf daß dir's
wohlgehe?
[10.14] Siehe, der Himmel und aller Himmel Himmel
und die Erde und alles, was darinnen ist, das ist des
HERRN, deines Gottes.
[10.15] Und doch hat er nur deine Väter
angenommen, daß er sie liebte, und hat ihre Nachkommen,
nämlich euch, erwählt aus allen Völkern, so wie es
heute ist.
[10.16] So beschneidet nun eure Herzen und seid
hinfort nicht halsstarrig.
[10.17] Denn der HERR, euer Gott, ist der Gott
aller Götter und der Herr über alle Herren, der große
Gott, der Mächtige und der Schreckliche, der die Person
nicht ansieht und kein Geschenk nimmt
[10.18] und schafft Recht den Waisen und Witwen
und hat die Fremdlinge lieb, daß er ihnen Speise und
Kleider gibt.
[10.19] Darum sollt ihr auch die Fremdlinge
lieben; denn ihr seid auch Fremdlinge gewesen in
Ägyptenland.
[10.20] Den HERRN, deinen Gott, sollst du
fürchten, ihm sollst du dienen, ihm sollst du anhangen
und bei seinem Namen schwören.
[10.21] Er ist dein Ruhm und dein Gott, der bei
dir solche großen und schrecklichen Dinge getan hat, die
deine Augen gesehen haben.
[10.22] Deine Väter zogen hinab nach Ägypten mit
siebzig Seelen; aber nun hat dich der HERR, dein Gott,
zahlreich gemacht wie die Sterne am Himmel.
11. Kapitel
[11.1] So sollst du nun den HERRN, deinen Gott,
lieben und sein Gesetz, seine Ordnungen, seine Rechte und
seine Gebote halten dein Leben lang.
[11.2] Und erkennt heute, was eure Kinder nicht
wissen noch gesehen haben, nämlich die Erziehung durch
den HERRN, euren Gott, dazu seine Herrlichkeit, seine
mächtige Hand und seinen ausgereckten Arm
[11.3] und seine Zeichen und Werke, die er getan
hat unter den Ägyptern, an dem Pharao, dem König von
Ägypten, und an seinem ganzen Lande;
[11.4] und was er an der Heeresmacht der Ägypter
getan hat, an ihren Rossen und Wagen, wie er das Wasser
des Schilfmeers über sie brachte, als sie euch
nachjagten und sie der HERR umkommen ließ, bis auf
diesen Tag;
[11.5] und was er euch getan hat in der Wüste,
bis ihr an diesen Ort gekommen seid,
[11.6] was er Datan und Abiram getan hat, den
Söhnen Eliabs, des Sohnes Rubens, wie die Erde ihren
Mund auftat und sie verschlang mit all ihren Leuten und
ihren Zelten und allem ihrem Gut, das sie erworben
hatten, mitten unter ganz Israel.
[11.7] Denn eure Augen haben die großen Werke des
HERRN gesehen, die er getan hat.
[11.8] Darum sollt ihr alle die Gebote halten, die
ich dir heute gebiete, auf daß ihr stark werdet,
hineinzukommen und das Land einzunehmen, dahin ihr zieht,
es einzunehmen,
[11.9] und daß du lange lebest in dem Lande, das
der HERR, wie er euren Vätern geschworen hat, ihnen und
ihren Nachkommen geben will, ein Land, darin Milch und
Honig fließt.
[11.10] Denn das Land, in das du kommst, es
einzunehmen, ist nicht wie Ägyptenland, von dem ihr
ausgezogen seid, wo du deinen Samen säen und selbst
tränken mußtest wie einen Garten,
[11.11] sondern es hat Berge und Auen, die der
Regen vom Himmel tränkt, -
[11.12] ein Land, auf das der HERR, dein Gott,
achthat und die Augen des HERRN, deines Gottes, immerdar
sehen vom Anfang des Jahres bis an sein Ende.
[11.13] Werdet ihr nun auf meine Gebote hören,
die ich euch heute gebiete, daß ihr den HERRN, euren
Gott liebet und ihm dienet von ganzem Herzen und von
ganzer Seele,
[11.14] so will ich eurem Lande Regen geben zu
seiner Zeit, Frühregen und Spätregen, daß du
einsammelst dein Getreide, deinen Wein und dein Öl,
[11.15] und will deinem Vieh Gras geben auf deinem
Felde, daß ihr esset und satt werdet.
[11.16] Hütet euch aber, daß sich euer Herz
nicht betören lasse, daß ihr abfallet und dienet andern
Göttern und betet sie an,
[11.17] und daß dann der Zorn des HERRN entbrenne
über euch und schließe den Himmel zu, so daß kein
Regen kommt und die Erde ihr Gewächs nicht gibt und ihr
bald ausgetilgt werdet aus dem guten Lande, das euch der
HERR gegeben hat.
[11.18] So nehmt nun diese Worte zu Herzen und in
eure Seele und bindet sie zum Zeichen auf eure Hand und
macht sie zum Merkzeichen zwischen euren Augen
[11.19] und lehrt sie eure Kinder, daß du davon
redest, wenn du in deinem Hause sitzt oder unterwegs
bist, wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst.
[11.20] Und schreibe sie an die Pfosten deines
Hauses und an deine Tore,
[11.21] auf daß ihr und eure Kinder lange lebt in
dem Lande, das der HERR, wie er deinen Vätern geschworen
hat, ihnen geben will, solange die Tage des Himmels über
der Erde währen.
[11.22] Denn wenn ihr diese Gebote alle halten
werdet, die ich euch gebiete, und danach tut, daß ihr
den HERRN, euren Gott, liebet und wandelt in allen seinen
Wegen und ihm anhanget,
[11.23] so wird der HERR alle diese Völker vor
euch her vertreiben, daß ihr größere und stärkere
Völker beerbt, als ihr es seid.
[11.24] Alles Land, darauf eure Fußsohle tritt,
soll euer sein: von der Wüste bis an den Berg Libanon
und von dem Strom Euphrat bis ans Meer im Westen soll
euer Gebiet sein.
[11.25] Niemand wird euch widerstehen können.
Furcht und Schrecken vor euch wird der HERR über alles
Land kommen lassen, das ihr betretet, wie er euch
zugesagt hat.
[11.26] Siehe, ich lege euch heute vor den Segen
und den Fluch:
[11.27] den Segen, wenn ihr gehorcht den Geboten
des HERRN, eures Gottes, die ich euch heute gebiete;
[11.28] den Fluch aber, wenn ihr nicht gehorchen
werdet den Geboten des HERRN, eures Gottes, und abweicht
von dem Wege, den ich euch heute gebiete, daß ihr andern
Göttern nachwandelt, die ihr nicht kennt.
[11.29] Wenn dich nun der HERR, dein Gott, in das
Land bringt, in das du kommen sollst, es einzunehmen, so
sollst du den Segen sprechen lassen auf dem Berge Garizim
und den Fluch auf dem Berge Ebal,
[11.30] die jenseits des Jordans liegen an der
Straße gegen Sonnenuntergang im Lande der Kanaaniter,
die im Jordantal wohnen, Gilgal gegenüber bei der Eiche
More.
[11.31] Denn ihr werdet über den Jordan gehen,
daß ihr hineinkommt, das Land einzunehmen, das euch der
HERR, euer Gott, gegeben hat, damit ihr's einnehmt und
darin wohnt.
[11.32] So habt nun acht, daß ihr tut nach allen
Geboten und Rechten, die ich euch heute vorlege.
12. Kapitel
MOSE VERKÜNDIGT DIE GESETZE
(Kapitel 12-26)
Die von Gott erwählte Opferstätte
[12.1] Dies sind die Gebote und Rechte, die ihr
halten sollt, daß ihr danach tut im Lande, das der HERR,
der Gott deiner Väter, dir gegeben hat, es einzunehmen,
solange du im Lande lebst:
[12.2] Zerstört alle heiligen Stätten, wo die
Heiden, die ihr vertreiben werdet, ihren Göttern gedient
haben, es sei auf hohen Bergen, auf Hügeln oder unter
grünen Bäumen,
[12.3] und reißt um ihre Altäre und zerbrecht
ihre Steinmale und verbrennt mit Feuer ihre heiligen
Pfähle, zerschlagt die Bilder ihrer Götzen und vertilgt
ihren Namen von jener Stätte.
[12.4] Ihr sollt dem HERRN, eurem Gott, so nicht
dienen,
[12.5] sondern die Stätte, die der HERR, euer
Gott, erwählen wird aus allen euren Stämmen, daß er
seinen Namen daselbst wohnen läßt, sollt ihr aufsuchen
und dahin kommen.
[12.6] Dorthin sollt ihr bringen eure Brandopfer
und eure Schlachtopfer, eure Zehnten und eure heiligen
Abgaben, eure Gelübdeopfer, eure freiwilligen Opfer und
die Erstgeburt eurer Rinder und Schafe.
[12.7] Und ihr und euer Haus sollt dort vor dem
HERRN, eurem Gott, essen und fröhlich sein über alles,
was eure Hand erworben hat, womit euch der HERR, euer
Gott, gesegnet hat.
[12.8] Ihr sollt es nicht so halten, wie wir es
heute hier tun, ein jeder, was ihm recht dünkt.
[12.9] Denn ihr seid bisher noch nicht zur Ruhe
und zu dem Erbteil gekommen, das dir der HERR, dein Gott,
geben wird.
[12.10] Ihr werdet aber über den Jordan gehen und
in dem Lande wohnen, das euch der HERR, euer Gott, zum
Erbe austeilen wird, und er wird euch Ruhe geben vor
allen euren Feinden um euch her, und ihr werdet sicher
wohnen.
[12.11] Wenn nun der HERR, dein Gott, eine Stätte
erwählt, daß sein Name daselbst wohne, sollt ihr dahin
bringen alles, was ich euch gebiete: eure Brandopfer,
eure Schlachtopfer, eure Zehnten, eure heiligen Abgaben
und alle eure auserlesenen Gelübdeopfer, die ihr dem
HERRN geloben werdet.
[12.12] Und ihr sollt fröhlich sein vor dem
HERRN, eurem Gott, ihr und eure Söhne und eure Töchter,
eure Knechte und eure Mägde und die Leviten, die in
euren Städten wohnen; denn sie haben weder Anteil noch
Erbe mit euch.
[12.13] Hüte dich, daß du deine Brandopfer nicht
an jeder Stätte opferst, die du siehst;
[12.14] sondern an der Stätte, die der HERR
erwählt in einem deiner Stämme, da sollst du dein
Brandopfer opfern und alles tun, was ich dir gebiete.
[12.15] Doch darfst du in allen deinen Städten
ganz nach Herzenslust schlachten und Fleisch essen nach
dem Segen des HERRN, deines Gottes, den er dir gegeben
hat. Der Reine wie der Unreine dürfen davon essen, so
wie man Reh oder Hirsch ißt.
[12.16] Nur das Blut sollst du nicht essen,
sondern auf die Erde gießen wie Wasser.
[12.17] Du darfst aber nicht essen in deinen
Städten vom Zehnten deines Getreides, deines Weins,
deines Öls, auch nicht von der Erstgeburt deiner Rinder
und deiner Schafe oder von irgendeiner Gabe, die du
gelobt hast, oder von deinem freiwilligen Opfer oder von
deiner heiligen Abgabe,
[12.18] sondern vor dem HERRN, deinem Gott, sollst
du das alles essen an der Stätte, die der HERR, dein
Gott, erwählt, du und deine Söhne, deine Töchter,
deine Knechte, deine Mägde und der Levit, der in deiner
Stadt lebt, und sollst fröhlich sein vor dem HERRN,
deinem Gott, über alles, was deine Hand erworben hat.
[12.19] Und hüte dich, daß du den Leviten nicht
leer ausgehen läßt, solange du in deinem Lande lebst.
[12.20] Wenn aber der HERR, dein Gott, dein Gebiet
erweitern wird, wie er dir zugesagt hat, und du sprichst:
Ich will Fleisch essen-, weil es dich gelüstet, Fleisch
zu essen, so iß Fleisch ganz nach Herzenslust.
[12.21] Ist aber die Stätte fern von dir, die der
HERR, dein Gott, erwählt hat, daß er seinen Namen
daselbst wohnen lasse, so schlachte von deinen Rindern
oder Schafen, die dir der HERR gegeben hat, wie ich dir
geboten habe, und iß es in deiner Stadt ganz nach
Herzenslust.
[12.22] So wie man Reh oder Hirsch ißt, darfst du
es essen; der Reine wie der Unreine dürfen's beide
essen.
[12.23] Allein achte darauf, daß du das Blut
nicht ißt; denn das Blut ist das Leben; darum sollst du
nicht zugleich mit dem Fleisch das Leben essen,
[12.24] sondern du sollst das Blut auf die Erde
gießen wie Wasser
[12.25] und sollst es nicht essen, auf daß dir's
wohlgehe und deinen Kindern nach dir, weil du getan hast,
was recht ist vor dem HERRN.
[12.26] Aber deine heiligen Gaben, die dir geboten
sind, und was du gelobst, das sollst du aufladen und an
die Stätte bringen, die der HERR erwählt hat,
[12.27] und sollst dein Brandopfer mit Fleisch und
Blut legen auf den Altar des HERRN, deines Gottes. Das
Blut deiner Schlachtopfer soll gegossen werden auf den
Altar des HERRN, deines Gottes, aber das Fleisch sollst
du essen.
[12.28] Sieh zu und höre auf alle diese Worte,
die ich dir gebiete, auf daß dir's wohlgehe und deinen
Kindern nach dir ewiglich, weil du getan hast, was recht
und wohlgefällig ist vor dem HERRN, deinem Gott.
[12.29] Wenn der HERR, dein Gott, vor dir her die
Völker ausrottet, zu denen du kommst, ihr Land
einzunehmen, und du es eingenommen hast und darin wohnst,
[12.30] so hüte dich, daß du dich nicht
verführen läßt, es ihnen nachzutun, nachdem sie
vertilgt sind vor dir, und daß du nicht fragst nach
ihren Göttern und sprichst: Wie haben diese Völker
ihren Göttern gedient? Ebenso will auch ich es tun!
[12.31] So sollst du dem HERRN, deinem Gott, nicht
dienen; denn sie haben ihren Göttern alles getan, was
dem HERRN ein Greuel ist und was er haßt; denn sie haben
ihren Göttern sogar ihre Söhne und Töchter mit Feuer
verbrannt.
13. Kapitel
Strafe für falsche Propheten und Verführer zum
Götzendienst
[13.1] *Alles, was ich euch gebiete, das sollt ihr
halten und danach tun. Ihr sollt nichts dazutun und
nichts davontun.
[13.2] Wenn ein Prophet oder Träumer unter euch
aufsteht und dir ein Zeichen oder Wunder ankündigt
[13.3] und das Zeichen oder Wunder trifft ein, von
dem er dir gesagt hat, und er spricht: Laß uns andern
Göttern folgen, die ihr nicht kennt, und ihnen dienen,
[13.4] so sollst du nicht gehorchen den Worten
eines solchen Propheten oder Träumers; denn der HERR,
euer Gott, versucht euch, um zu erfahren, ob ihr ihn von
ganzem Herzen und von ganzer Seele liebhabt.
[13.5] Dem HERRN, eurem Gott, sollt ihr folgen und
ihn fürchten und seine Gebote halten und seiner Stimme
gehorchen und ihm dienen und ihm anhangen.
[13.6] Der Prophet aber oder der Träumer soll
sterben, weil er euch gelehrt hat, abzufallen von dem
HERRN, eurem Gott, der euch aus Ägyptenland geführt und
dich aus der Knechtschaft erlöst hat, und weil er dich
von dem Wege abbringen wollte, auf dem du wandeln sollst,
wie der HERR, dein Gott, geboten hat -, auf daß du das
Böse aus deiner Mitte wegtust.
[13.7] Wenn dich dein Bruder, deiner Mutter Sohn,
oder dein Sohn oder deine Tochter oder deine Frau in
deinen Armen oder dein Freund, der dir so lieb ist wie
dein Leben, heimlich überreden würde und sagen: Laß
uns hingehen und andern Göttern dienen, die du nicht
kennst noch deine Väter,
[13.8] von den Göttern der Völker, die um euch
her sind, sie seien dir nah oder fern, von einem Ende der
Erde bis ans andere,
[13.9] so willige nicht ein und gehorche ihm
nicht. Auch soll dein Auge ihn nicht schonen, und du
sollst dich seiner nicht erbarmen und seine Schuld nicht
verheimlichen,
[13.10] sondern sollst ihn zum Tode bringen. Deine
Hand soll die erste wider ihn sein, ihn zu töten, und
danach die Hand des ganzen Volks.
[13.11] Man soll ihn zu Tode steinigen, denn er
hat dich abbringen wollen von dem HERRN, deinem Gott, der
dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft, geführt
hat,
[13.12] auf daß ganz Israel aufhorche und sich
fürchte und man nicht mehr solch Böses tue unter euch.
[13.13] Wenn du von irgendeiner Stadt, die dir der
HERR, dein Gott, gegeben hat, darin zu wohnen, sagen
hörst:
[13.14] Es sind etliche heillose Leute aufgetreten
aus deiner Mitte und haben die Bürger ihrer Stadt
verführt und gesagt: Laßt uns hingehen und andern
Göttern dienen, die ihr nicht kennt,
[13.15] so sollst du gründlich suchen, forschen
und fragen. Und wenn sich findet, daß es gewiß ist,
daß solch ein Greuel unter euch geschehen ist,
[13.16] so sollst du die Bürger dieser Stadt
erschlagen mit der Schärfe des Schwerts und an ihr den
Bann vollstrecken, an allem, was darin ist, auch an ihrem
Vieh, mit der Schärfe des Schwerts.
[13.17] Und alles, was in ihr erbeutet wird,
sollst du sammeln mitten auf dem Marktplatz und mit Feuer
verbrennen die Stadt und alle ihre Beute als ein
Ganzopfer für den HERRN, deinen Gott, daß sie in
Trümmern liege für immer und nie wieder aufgebaut
werde.
[13.18] Und laß nichts von dem, was dem Bann
verfallen ist, an deiner Hand kleben, auf daß der HERR
von seinem grimmigen Zorn abgewendet werde und gebe dir
Barmherzigkeit und erbarme sich deiner und mehre dich,
wie er deinen Vätern geschworen hat,
[13.19] wenn du der Stimme des HERRN, deines
Gottes, gehorchst und alle seine Gebote hältst, die ich
dir heute gebiete, daß du tust, was recht ist vor den
Augen des HERRN, deines Gottes.
14. Kapitel
Verbot heidnischer Trauergebräuche. Reine und
unreine Speisen
(vgl. 3. Mose 11)
[14.1] Ihr seid Kinder des HERRN, eures Gottes.
Ihr sollt euch um eines Toten willen nicht wund ritzen
noch kahl scheren über den Augen.
[14.2] Denn du bist ein heiliges Volk dem HERRN,
deinem Gott, und der HERR hat dich erwählt, daß du sein
Eigentum seist, aus allen Völkern, die auf Erden sind.
[14.3] Du sollst nichts essen, was dem Herrn ein
Greuel ist.
[14.4] Dies aber sind die Tiere, die ihr essen
dürft: Rind, Schaf, Ziege,
[14.5] Hirsch, Reh, Damhirsch, Steinbock, Gemse,
Auerochs und Antilope.
[14.6] Jedes Tier, das gespaltene Klauen hat, ganz
durchgespalten, und das wiederkäut, dürft ihr essen.
[14.7] Diese Tiere aber sollt ihr nicht essen
unter denen, die wiederkäuen und die gespaltene Klauen
haben: das Kamel, den Hasen und den Klippdachs, die
wiederkäuen, deren Klauen aber nicht ganz durchgespalten
sind; darum sollen sie euch unrein sein.
[14.8] Das Schwein, das zwar durchgespaltene
Klauen hat, aber nicht wiederkäut, soll euch darum
unrein sein. Ihr Fleisch sollt ihr nicht essen, und ihr
Aas sollt ihr nicht anrühren.
[14.9] Dies ist, was ihr essen dürft von allem,
was im Wasser lebt: alles, was Flossen und Schuppen hat,
dürft ihr essen.
[14.10] Was aber weder Flossen noch Schuppen hat,
sollt ihr nicht essen; denn es ist euch unrein.
[14.11] Alle reinen Vögel esset.
[14.12] Diese aber sind es, die ihr nicht essen
sollt: der Adler, der Habicht, der Fischaar,
[14.13] der Taucher, die Weihe, der Geier mit
seinen Arten
[14.14] und alle Raben mit ihren Arten,
[14.15] der Strauß, die Nachteule, der Kuckuck,
der Sperber mit seinen Arten,
[14.16] das Käuzchen, der Uhu, die Fledermaus,
[14.17] die Rohrdommel, der Storch, der Schwan,
[14.18] der Reiher, der Häher mit seinen Arten,
der Wiedehopf, die Schwalbe.
[14.19] Auch alles, was Flügel hat und kriecht,
soll euch unrein sein, und ihr sollt es nicht essen.
[14.20] Die reinen Vögel dürft ihr essen.
[14.21] Ihr sollt kein Aas essen; dem Fremdling in
deiner Stadt darfst du's geben, daß er's esse oder daß
er's verkaufe einem Ausländer; denn du bist ein heiliges
Volk dem HERRN, deinem Gott. Du sollst das Böcklein
nicht kochen in der Milch seiner Mutter.
[14.22] Du sollst alle Jahre den Zehnten absondern
von allem Ertrag deiner Saat, der aus deinem Acker kommt,
[14.23] und sollst davon essen vor dem HERRN,
deinem Gott, an der Stätte, die er erwählt, daß sein
Name daselbst wohne, nämlich vom Zehnten deines
Getreides, deines Weins, deines Öls und von der
Erstgeburt deiner Rinder und deiner Schafe, auf daß du
fürchten lernst den HERRN, deinen Gott, dein Leben lang.
[14.24] Wenn aber der Weg zu weit ist für dich,
daß du's nicht hintragen kannst, weil die Stätte dir zu
fern ist, die der HERR, dein Gott, erwählt hat, daß er
seinen Namen daselbst wohnen lasse, wenn der HERR, dein
Gott, dich gesegnet hat,
[14.25] so mache es zu Geld und nimm das Geld in
deine Hand und geh an die Stätte, die der HERR, dein
Gott, erwählt hat,
[14.26] und gib das Geld für alles, woran dein
Herz Lust hat, es sei für Rinder, Schafe, Wein, starkes
Getränk oder für alles, was dein Herz wünscht, und iß
dort vor dem HERRN, deinem Gott, und sei fröhlich, du
und dein Haus
[14.27] und der Levit, der in deiner Stadt lebt;
den sollst du nicht leer ausgehen lassen, denn er hat
weder Anteil noch Erbe mit dir.
[14.28] Alle drei Jahre sollst du aussondern den
ganzen Zehnten vom Ertrag dieses Jahres und sollst ihn
hinterlegen in deiner Stadt.
[14.29] Dann soll kommen der Levit, der weder
Anteil noch Erbe mit dir hat, und der Fremdling und die
Waise und die Witwe, die in deiner Stadt leben, und
sollen essen und sich sättigen, auf daß dich der HERR,
dein Gott, segne in allen Werken deiner Hand, die du
tust.
15. Kapitel
Das Erlaßjahr
[15.1] Alle sieben Jahre sollst du ein Erlaßjahr
halten.
[15.2] So aber soll's zugehen mit dem Erlaßjahr:
Wenn einer seinem Nächsten etwas geborgt hat, der soll's
ihm erlassen und soll's nicht eintreiben von seinem
Nächsten oder von seinem Bruder; denn man hat ein
Erlaßjahr ausgerufen dem HERRN.
[15.3] Von einem Ausländer darfst du es
eintreiben; aber dem, der dein Bruder ist, sollst du es
erlassen.
[15.4] Es sollte überhaupt kein Armer unter euch
sein; denn der HERR wird dich segnen in dem Lande, das
dir der HERR, dein Gott, zum Erbe geben wird,
[15.5] wenn du nur der Stimme des HERRN, deines
Gottes, gehorchst und alle diese Gebote hältst, die ich
dir heute gebiete, daß du danach tust!
[15.6] Denn der HERR, dein Gott, wird dich segnen,
wie er dir zugesagt hat. Dann wirst du vielen Völkern
leihen, doch du wirst von niemand borgen; du wirst über
viele Völker herrschen, doch über dich wird niemand
herrschen.
[15.7] Wenn einer deiner Brüder arm ist in
irgendeiner Stadt in deinem Lande, das der HERR, dein
Gott, dir geben wird, so sollst du dein Herz nicht
verhärten und deine Hand nicht zuhalten gegenüber
deinem armen Bruder,
[15.8] sondern sollst sie ihm auftun und ihm
leihen, soviel er Mangel hat.
[15.9] Hüte dich, daß nicht in deinem Herzen ein
arglistiger Gedanke aufsteige, daß du sprichst: Es naht
das siebente Jahr, das Erlaßjahr -, und daß du deinen
armen Bruder nicht unfreundlich ansiehst und ihm nichts
gibst; sonst wird er wider dich zu dem HERRN rufen, und
bei dir wird Sünde sein.
[15.10] Sondern du sollst ihm geben, und dein Herz
soll sich's nicht verdrießen lassen, daß du ihm gibst;
denn dafür wird dich der HERR, dein Gott, segnen in
allen deinen Werken und in allem, was du unternimmst.
[15.11] Es werden allezeit Arme sein im Lande;
darum gebiete ich dir und sage, daß du deine Hand
auftust deinem Bruder, der bedrängt und arm ist in
deinem Lande.
[Note: Über die Freilassung hebräischer Sklaven][Note:
(vgl. 2. Mose 21,1-6)]
[15.12] Wenn sich dein Bruder, ein Hebräer oder
eine Hebräerin, dir verkauft, so soll er dir sechs Jahre
dienen; im siebenten Jahr sollst du ihn als frei
entlassen.
[15.13] Und wenn du ihn freigibst, sollst du ihn
nicht mit leeren Händen von dir gehen lassen,
[15.14] sondern du sollst ihm aufladen von deinen
Schafen, von deiner Tenne, von deiner Kelter, so daß du
gibst von dem, womit dich der HERR, dein Gott, gesegnet
hat,
[15.15] und sollst daran denken, daß du auch
Knecht warst in Ägyptenland und der HERR, dein Gott,
dich erlöst hat; darum gebiete ich dir solches heute.
[15.16] Wird er aber zu dir sprechen: Ich will
nicht fortgehen von dir, denn ich habe dich und dein Haus
lieb - weil ihm wohl bei dir ist -,
[15.17] so nimm einen Pfriemen und durchbohre ihm
sein Ohr an dem Pfosten der Tür und laß ihn für immer
deinen Knecht sein. Mit deiner Magd sollst du ebenso tun.
[15.18] Und laß dir's nicht schwerfallen, daß du
ihn freiläßt, denn er hat dir sechs Jahre wie zwei
Tagelöhner gedient; so wird der HERR, dein Gott, dich
segnen in allem, was du tust.
[15.19] Alle Erstgeburt, die unter deinen Rindern
und Schafen geboren wird, sollst du, wenn sie männlich
ist, dem HERRN, deinem Gott, heiligen. Du sollst nicht
ackern mit dem Erstling deiner Rinder und nicht scheren
die Erstlinge deiner Schafe.
[15.20] Vor dem HERRN, deinem Gott, sollst du sie
essen jährlich an der Stätte, die der HERR erwählt, du
und dein Haus.
[15.21] Wenn's aber einen Fehler hat, daß es
hinkt oder blind ist oder sonst irgendeinen bösen Fehler
hat, so sollst du es nicht opfern dem HERRN, deinem Gott;
[15.22] sondern in deiner Stadt sollst du es
essen, du seist unrein oder rein, wie man Reh und Hirsch
ißt,
[15.23] nur daß du sein Blut nicht ißt, sondern
es auf die Erde gießt wie Wasser!
16. Kapitel
Von den drei jährlichen Hauptfesten
(vgl. 2. Mose 23,14-17; 34,18-24; 3. Mose 23)
[16.1] Achte auf den Monat Abib, daß du Passa
hältst dem HERRN, deinem Gott; denn im Monat Abib hat
dich der HERR, dein Gott, bei Nacht aus Ägypten
geführt.
[16.2] Und du sollst dem HERRN, deinem Gott, das
Passa schlachten, Schafe und Rinder, an der Stätte, die
der HERR erwählen wird, daß sein Name daselbst wohne.
[16.3] Du sollst kein Gesäuertes dazu essen.
Sieben Tage sollst du Ungesäuertes essen, Brot des
Elends - denn in Hast bist du aus Ägyptenland geflohen
-, auf daß du des Tages deines Auszugs aus Ägyptenland
gedenkst dein Leben lang.
[16.4] Es soll sieben Tage lang kein Sauerteig
gesehen werden in deinem ganzen Lande und soll auch
nichts vom Fleisch, das am Abend des ersten Tages
geschlachtet ist, über Nacht bleiben bis zum Morgen.
[16.5] Du darfst nicht Passa schlachten in
irgendeiner deiner Städte, die dir der HERR, dein Gott,
gegeben hat,
[16.6] sondern an der Stätte, die der HERR, dein
Gott, erwählen wird, daß sein Name daselbst wohne. Da
sollst du das Passa schlachten am Abend, wenn die Sonne
untergegangen ist, zu der Zeit, als du aus Ägypten
zogst,
[16.7] und sollst es kochen und essen an der
Stätte, die der HERR, dein Gott, erwählen wird, und
sollst am Morgen umkehren und heimgehen in deine Wohnung.
[16.8] Sechs Tage sollst du Ungesäuertes essen,
und am siebenten Tag ist Festversammlung für den HERRN,
deinen Gott; da sollst du keine Arbeit tun.
[16.9] Sieben Wochen sollst zu zählen und damit
anfangen, wenn man zuerst die Sichel an die Halme legt,
[16.10] und sollst das Wochenfest halten dem
HERRN, deinem Gott, und eine freiwillige Gabe deiner Hand
geben je nach dem, wie dich der HERR, dein Gott, gesegnet
hat.
[16.11] Und sollst fröhlich sein vor dem HERRN,
deinem Gott, du und dein Sohn, deine Tochter, dein
Knecht, deine Magd und der Levit, der in deiner Stadt
lebt, der Fremdling, die Waise und die Witwe, die in
deiner Mitte sind, an der Stätte, die der HERR, dein
Gott, erwählen wird, daß sein Name da wohne.
[16.12] Denke daran, daß du Knecht in Ägypten
gewesen bist, und beachte und halte diese Gebote.
[16.13] Das Laubhüttenfest sollst du halten
sieben Tage, wenn du eingesammelt hast von deiner Tenne
und von deiner Kelter,
[16.14] und du sollst fröhlich sein an deinem
Fest, du und dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine
Magd, der Levit, der Fremdling, die Waise und die Witwe,
die in deiner Stadt leben.
[16.15] Sieben Tage sollst du dem HERRN, deinem
Gott, das Fest halten an der Stätte, die der HERR
erwählen wird. Denn der HERR, dein Gott, wird dich
segnen in deiner ganzen Ernte und in allen Werken deiner
Hände; darum sollst du fröhlich sein.
[16.16] Dreimal im Jahr soll alles, was männlich
ist in deiner Mitte, vor dem HERRN, deinem Gott,
erscheinen, an der Stätte, die der HERR erwählen wird:
zum Fest der ungesäuerten Brote, zum Wochenfest und zum
Laubhüttenfest. Sie sollen aber nicht mit leeren Händen
vor dem HERRN erscheinen,
[16.17] sondern ein jeder mit dem, was er zu geben
vermag, nach dem Segen, den dir der HERR, dein Gott,
gegeben hat.
[16.18] Richter und Amtleute sollst du dir
bestellen in allen Toren deiner Städte, die dir der
HERR, dein Gott, geben wird, in jedem deiner Stämme,
daß sie das Volk richten mit gerechtem Gericht.
[16.19] Du sollst das Recht nicht beugen und
sollst auch die Person nicht ansehen und keine Geschenke
nehmen; denn Geschenke machen die Weisen blind und
verdrehen die Sache der Gerechten.
[16.20] Was recht ist, dem sollst du nachjagen,
damit du leben und das Land einnehmen kannst, das dir der
HERR, dein Gott, geben wird.
[16.21] Du sollst dir keinen Holzpfahl als
Ascherabild errichten bei dem Altar des HERRN, deines
Gottes, den du dir machst.
[16.22] Du sollst dir kein Steinmal aufrichten;
denn das haßt der HERR, dein Gott.
17. Kapitel
[17.1] Du sollst dem HERRN, deinem Gott, kein Rind
oder Schaf opfern, das einen Fehler oder irgend etwas
Schlimmes an sich hat; denn das ist dem HERRN, deinem
Gott, ein Greuel.
[17.2] Wenn bei dir in einer deiner Städte, die
dir der HERR, dein Gott, geben wird, jemand gefunden
wird, Mann oder Frau, der da tut, was dem HERRN, deinem
Gott, mißfällt, daß er seinen Bund übertritt
[17.3] und hingeht und dient andern Göttern und
betet sie an, es sei Sonne oder Mond oder das ganze Heer
des Himmels, was ich nicht geboten habe,
[17.4] und es wird dir angezeigt, und du hörst
es, so sollst du gründlich danach forschen. Und wenn du
findest, daß es gewiß wahr ist, daß solch ein Greuel
in Israel geschehen ist,
[17.5] so sollst du den Mann oder die Frau, die
eine solche Übeltat begangen haben, hinausführen zu
deinem Tor und sollst sie zu Tode steinigen.
[17.6] Auf zweier oder dreier Zeugen Mund soll
sterben, wer des Todes wert ist, aber auf nur eines
Zeugen Mund soll er nicht sterben.
[17.7] Die Hand der Zeugen soll die erste sein,
ihn zu töten, und danach die Hand des ganzen Volks, daß
du das Böse aus deiner Mitte wegtust.
[Note: Einsetzung eines Obergerichtes]
[17.8] Wenn eine Sache vor Gericht dir zu schwer
sein wird, es gehe um Blutschuld, um Schaden, um
Gewalttat oder was sonst Streitsachen sind in deinen
Toren, so sollst du dich aufmachen und hinaufgehen zu der
Stätte, die der HERR, dein Gott, erwählen wird,
[17.9] und zu den levitischen Priestern kommen und
zu dem Richter, der zu der Zeit sein wird, und sie
befragen. Die sollen dir das Urteil sagen.
[17.10] Und du sollst tun nach dem, was sie dir
sagen an der Stätte, die der HERR erwählen wird, und
sollst es halten, daß du tust nach allem, was sie dich
lehren werden.
[17.11] An die Weisung, die sie dir geben, und an
das Urteil, das sie dir sagen, sollst du dich halten, so
daß du davon nicht abweichst weder zur Rechten noch zur
Linken.
[17.12] Und wenn jemand vermessen handeln würde,
daß er dem Priester nicht gehorcht, der dort im Dienst
des HERRN, deines Gottes, steht, oder dem Richter, der
soll sterben, und du sollst das Böse aus Israel wegtun,
[17.13] auf daß alles Volk aufhorche und sich
fürchte und nicht mehr vermessen sei.
[Note: Das Königsgesetz]
[17.14] Wenn du in das Land kommst, das dir der
HERR, dein Gott, geben wird, und es einnimmst und darin
wohnst und dann sagst: Ich will einen König über mich
setzen, wie ihn alle Völker um mich her haben,
[17.15] so sollst du den zum König über dich
setzen, den der HERR, dein Gott, erwählen wird. Du
sollst aber einen aus deinen Brüdern zum König über
dich setzen. Du darfst nicht irgendeinen Ausländer, der
nicht dein Bruder ist, über dich setzen.
[17.16] Nur daß er nicht viele Rosse halte und
führe das Volk nicht wieder nach Ägypten, um die Zahl
seiner Rosse zu mehren, weil der HERR euch gesagt hat,
daß ihr hinfort nicht wieder diesen Weg gehen sollt.
[17.17] Er soll auch nicht viele Frauen nehmen,
daß sein Herz nicht abgewandt werde, und soll auch nicht
viel Silber und Gold sammeln.
[17.18] Und wenn er nun sitzen wird auf dem Thron
seines Königreichs, soll er eine Abschrift dieses
Gesetzes, wie es den levitischen Priestern vorliegt, in
ein Buch schreiben lassen.
[17.19] Das soll bei ihm sein, und er soll darin
lesen sein Leben lang, damit er den HERRN, seinen Gott,
fürchten lernt, daß er halte alle Worte dieses Gesetzes
und diese Rechte und danach tue.
[17.20] Sein Herz soll sich nicht erheben über
seine Brüder und soll nicht weichen von dem Gebot weder
zur Rechten noch zur Linken, auf daß er verlängere die
Tage seiner Herrschaft, er und seine Söhne, in Israel.
18. Kapitel
Recht der Priester und Leviten
[18.1] Die levitischen Priester, der ganze Stamm
Levi, sollen weder Anteil noch Erbe haben mit Israel. Von
den Feueropfern des HERRN und dem, was ihm gebührt,
sollen sie essen.
[18.2] Darum sollen sie kein Erbe unter ihren
Brüdern haben; der HERR ist ihr Erbteil, wie er ihnen
zugesagt hat.
[18.3] Das soll aber das Recht der Priester sein
an das Volk, an die, die ein Schlachtopfer darbringen, es
sei Rind oder Schaf, daß man dem Priester gebe die
Vorderkeule und beide Kinnbacken und den Magen
[18.4] und die Erstlinge deines Korns, deines
Weins und deines Öls und die Erstlinge von der Schur
deiner Schafe.
[18.5] Denn der HERR, dein Gott, hat ihn erwählt
aus allen deinen Stämmen, daß er stehe im Dienst im
Namen des HERRN, er und seine Söhne für alle Zeit.
[18.6] Wenn ein Levit kommt aus einer deiner
Städte aus ganz Israel, wo er ein Gast ist, und kommt
ganz nach seines Herzens Wunsch an die Stätte, die der
HERR erwählen wird,
[18.7] so soll er dienen im Namen des HERRN,
seines Gottes, wie alle seine Brüder, die Leviten, die
dort vor dem HERRN stehen.
[18.8] Sie sollen gleichen Anteil zu essen haben
außer dem, was einer hat von dem verkauften Gut seiner
Väter.
[Note: Von falscher und rechter Prophetie]
[18.9] Wenn du in das Land kommst, das dir der
HERR, dein Gott, geben wird, so sollst du nicht lernen,
die Greuel dieser Völker zu tun,
[18.10] daß nicht jemand unter dir gefunden
werde, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer
gehen läßt oder Wahrsagerei, Hellseherei, geheime
Künste oder Zauberei treibt
[18.11] oder Bannungen oder Geisterbeschwörungen
oder Zeichendeuterei vornimmt oder die Toten befragt.
[18.12] Denn wer das tut, der ist dem HERRN ein
Greuel, und um solcher Greuel willen vertreibt der HERR,
dein Gott, die Völker vor dir.
[18.13] Du aber sollst untadelig sein vor dem
HERRN, deinem Gott.
[18.14] Denn diese Völker, deren Land du
einnehmen wirst, hören auf Zeichendeuter und Wahrsager;
dir aber hat der HERR, dein Gott, so etwas verwehrt.
[18.15] Einen Propheten wie mich wird dir der
HERR, dein Gott, erwecken aus dir und aus deinen
Brüdern; dem sollt ihr gehorchen.
[18.16] Ganz so wie du es von dem HERRN, deinem
Gott, erbeten hast am Horeb am Tage der Versammlung und
sprachst: Ich will hinfort nicht mehr hören die Stimme
des HERRN, meines Gottes, und dies große Feuer nicht
mehr sehen, damit ich nicht sterbe.
[18.17] Und der HERR sprach zu mir: Sie haben
recht geredet.
[18.18] Ich will ihnen einen Propheten, wie du
bist, erwecken aus ihren Brüdern und meine Worte in
seinen Mund geben; der soll zu ihnen reden alles, was ich
ihm gebieten werde.
[18.19] Doch wer meine Worte nicht hören wird,
die er in meinem Namen redet, von dem will ich's fordern.
[18.20] Doch wenn ein Prophet so vermessen ist,
daß er redet in meinem Namen, was ich ihm nicht geboten
habe, und wenn einer redet in dem Namen anderer Götter,
dieser Prophet soll sterben.
[18.21] Wenn du aber in deinem Herzen sagen
würdest: Wie kann ich merken, welches Wort der HERR
nicht geredet hat? -
[18.22] wenn der Prophet redet in dem Namen des
HERRN und es wird nichts daraus und es tritt nicht ein,
dann ist das ein Wort, das der HERR nicht geredet hat.
Der Prophet hat's aus Vermessenheit geredet; darum scheue
dich nicht vor ihm.
19. Kapitel
[19.1] Wenn der HERR, dein Gott, die Völker
ausgerottet hat, deren Land dir der HERR, dein Gott,
geben wird, daß du es einnimmst und in ihren Städten
und Häusern wohnst,
[19.2] sollst du dir drei Städte aussondern im
Lande, das dir der HERR, dein Gott, geben wird, es
einzunehmen.
[19.3] Und du sollst den Weg dahin herrichten und
das Gebiet deines Landes, das dir der HERR, dein Gott, zu
eigen geben wird, in drei Kreise teilen, damit dahin
fliehen kann, wer einen Totschlag getan hat.
[19.4] Und in diesem Fall soll ein Totschläger,
der dahin flieht, am Leben bleiben: Wenn jemand seinen
Nächsten erschlägt, nicht vorsätzlich, und hat vorher
keinen Haß gegen ihn gehabt,
[19.5] etwa wenn jemand mit seinem Nächsten in
den Wald ginge, Holz zu hauen, und seine Hand holte mit
der Axt aus, das Holz abzuhauen, und das Eisen führe vom
Stiel und träfe seinen Nächsten, so daß er stirbt: der
soll in eine dieser Städte fliehen, damit er am Leben
bleibt;
[19.6] auf daß nicht der Bluträcher dem
Totschläger nachjage in der Hitze seines Zornes und ihn
einhole, weil der Weg so weit ist, und ihn totschlage, wo
er doch nicht des Todes schuldig ist, weil er vorher
keinen Haß gegen ihn gehabt hat.
[19.7] Darum gebiete ich dir, daß du drei Städte
aussonderst.
[19.8] Und wenn der HERR, dein Gott, dein Gebiet
erweitern wird, wie er deinen Vätern geschworen hat, und
dir alles Land gibt, das er zugesagt hat, deinen Vätern
zu geben
[19.9] - wenn du nur alle diese Gebote halten
wirst, daß du danach tust, die ich dir heute gebiete,
daß du den HERRN, deinen Gott, liebst und in seinen
Wegen wandelst dein Leben lang -, so sollst du noch drei
Städte zu diesen dreien hinzutun,
[19.10] auf daß nicht unschuldiges Blut in deinem
Lande vergossen werde, das dir der HERR, dein Gott, zum
Erbe gibt, und so Blutschuld auf dich komme.
[19.11] Wenn aber jemand Haß trägt gegen seinen
Nächsten und lauert auf ihn und macht sich über ihn her
und schlägt ihn tot und flieht in eine dieser Städte,
[19.12] so sollen die Ältesten seiner Stadt
hinschicken und ihn von da holen lassen und ihn in die
Hände des Bluträchers geben, daß er sterbe.
[19.13] Deine Augen sollen ihn nicht schonen, und
du sollst das unschuldig vergossene Blut aus Israel
wegtun, daß dir's wohlgehe.
[Note: Gegen Landraub und falsches Zeugnis]
[19.14] Du sollst deines Nächsten Grenze, die die
Vorfahren festgesetzt haben, nicht verrücken in deinem
Erbteil, das du erbst, im Lande, das dir der HERR, dein
Gott, gegeben hat, es einzunehmen.
[19.15] Es soll kein einzelner Zeuge gegen jemand
auftreten wegen irgendeiner Missetat oder Sünde, was
für eine Sünde es auch sei, die man tun kann, sondern
durch zweier oder dreier Zeugen Mund soll eine Sache
gültig sein.
[19.16] Wenn ein frevelhafter Zeuge gegen jemand
auftritt, um ihn einer Übertretung zu beschuldigen,
[19.17] so sollen die beiden Männer, die eine
Sache miteinander haben, vor den HERRN treten, vor die
Priester und Richter, die zu jener Zeit sein werden,
[19.18] und die Richter sollen gründlich
nachforschen. Und wenn der falsche Zeuge ein falsches
Zeugnis wider seinen Bruder gegeben hat,
[19.19] so sollt ihr mit ihm tun, wie er gedachte,
seinem Bruder zu tun, damit du das Böse aus deiner Mitte
wegtust,
[19.20] auf daß die andern aufhorchen, sich
fürchten und hinfort nicht mehr solche bösen Dinge tun
in deiner Mitte.
[19.21] Dein Auge soll ihn nicht schonen: Leben um
Leben, Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um
Fuß.
20. Kapitel
Kriegsgesetze
[20.1] Wenn du in einen Krieg ziehst gegen deine
Feinde und siehst Rosse und Wagen eines Heeres, das
größer ist als du, so fürchte dich nicht vor ihnen;
denn der HERR, dein Gott, der dich aus Ägyptenland
geführt hat, ist mit dir.
[20.2] Wenn ihr nun auszieht zum Kampf, so soll
der Priester herzutreten und mit dem Volk reden
[20.3] und zu ihnen sprechen: Israel, höre zu!
Ihr zieht heute in den Kampf gegen eure Feinde. Euer Herz
verzage nicht, fürchtet euch nicht und erschreckt nicht
und laßt euch nicht grauen vor ihnen;
[20.4] denn der HERR, euer Gott, geht mit euch,
daß er für euch streite mit euren Feinden, um euch zu
helfen.
[20.5] Und die Amtleute sollen mit dem Volk reden
und sagen: Wer ein neues Haus gebaut hat und hat's noch
nicht eingeweiht, der mache sich auf und kehre heim, auf
daß er nicht sterbe im Krieg und ein anderer es
einweihe.
[20.6] Wer einen Weinberg gepflanzt hat und hat
seine Früchte noch nicht genossen, der mache sich auf
und kehre heim, daß er nicht im Kriege sterbe und ein
anderer seine Früchte genieße.
[20.7] Wer mit einem Mädchen verlobt ist und hat
es noch nicht heimgeholt, der mache sich auf und kehre
heim, daß er nicht im Krieg sterbe und ein anderer hole
es heim.
[20.8] Und die Amtleute sollen weiter mit dem Volk
reden und sprechen: Wer sich fürchtet und ein verzagtes
Herz hat, der mache sich auf und kehre heim, auf daß er
nicht auch das Herz seiner Brüder feige mache, wie sein
Herz ist.
[20.9] Und wenn die Amtleute dies alles zu dem
Volk geredet haben, so sollen sie Heerführer an die
Spitze des Volks stellen.
[20.10] Wenn du vor eine Stadt ziehst, um gegen
sie zu kämpfen, so sollst du ihr zuerst den Frieden
anbieten.
[20.11] Antwortet sie dir friedlich und tut dir
ihre Tore auf, so soll das ganze Volk, das darin gefunden
wird, dir fronpflichtig sein und dir dienen.
[20.12] Will sie aber nicht Frieden machen mit
dir, sondern mit dir Krieg führen, so belagere sie.
[20.13] Und wenn sie der HERR, dein Gott, dir in
die Hand gibt, so sollst du alles, was männlich darin
ist, mit der Schärfe des Schwerts erschlagen.
[20.14] Nur die Frauen, die Kinder und das Vieh
und alles, was in der Stadt ist, und alle Beute sollst du
unter dir austeilen und sollst essen von der Beute deiner
Feinde, die dir der HERR, dein Gott, gegeben hat.
[20.15] So sollst du mit allen Städten tun, die
sehr fern von dir liegen und nicht zu den Städten dieser
Völker hier gehören.
[20.16] Aber in den Städten dieser Völker hier,
die dir der HERR, dein Gott, zum Erbe geben wird, sollst
du nichts leben lassen, was Odem hat,
[20.17] sondern sollst an ihnen den Bann
vollstrecken, nämlich an den Hetitern, Amoritern,
Kanaanitern, Perisitern, Hiwitern und Jebusitern, wie dir
der HERR, dein Gott, geboten hat,
[20.18] damit sie euch nicht lehren, all die
Greuel zu tun, die sie im Dienst ihrer Götter treiben,
und ihr euch so versündigt an dem HERRN, eurem Gott.
[20.19] Wenn du vor einer Stadt lange Zeit liegen
mußt, gegen die du kämpfst, um sie zu erobern, so
sollst du ihre Bäume nicht verderben und mit Äxten
umhauen, denn du kannst davon essen; darum sollst du sie
nicht fällen. Die Bäume auf dem Felde sind doch nicht
Menschen, daß du sie belagern müßtest!
[20.20] Die Bäume aber, von denen du weißt, daß
man nicht davon ißt, die darfst du verderben und fällen
und ein Bollwerk daraus bauen gegen die Stadt, die mit
dir Krieg führt, bis du sie besiegt hast.
21. Kapitel
Sühnung eines Mordes von unbekannter Hand
[21.1] Wenn man einen Erschlagenen findet in dem
Lande, das dir der HERR, dein Gott, geben wird, es
einzunehmen, und er liegt auf freiem Felde und man weiß
nicht, wer ihn erschlagen hat,
[21.2] so sollen deine Ältesten und Richter
hinausgehen und den Weg abmessen von dem Erschlagenen bis
zu den umliegenden Städten.
[21.3] Welche Stadt am nächsten liegt, deren
Älteste sollen eine junge Kuh nehmen, mit der man noch
nicht gearbeitet und die noch nicht am Joch gezogen hat,
[21.4] und sollen sie hinabführen in einen
Talgrund, der weder bearbeitet noch besät ist, und dort
im Talgrund ihr das Genick brechen.
[21.5] Und die Priester, die Leviten, sollen
herzutreten, denn der HERR, dein Gott, hat sie erwählt,
daß sie ihm dienen und in seinem Namen segnen, und nach
ihrem Urteil sollen alle Sachen und alle Schäden
gerichtet werden.
[21.6] Und alle Ältesten der Stadt, die dem
Erschlagenen am nächsten liegt, sollen ihre Hände
waschen über der jungen Kuh, der im Talgrund das Genick
gebrochen ist.
[21.7] Und sie sollen anheben und sagen: Unsere
Hände haben dies Blut nicht vergossen, und unsere Augen
haben's nicht gesehen.
[21.8] Entsühne dein Volk Israel, das du, der
HERR, erlöst hast; lege nicht das unschuldig vergossene
Blut auf dein Volk Israel! So wird für sie die
Blutschuld gesühnt sein.
[21.9] So sollst du das unschuldig vergossene Blut
aus deiner Mitte wegtun, damit du handelst, wie es recht
ist vor den Augen des HERRN.
[21.10] Wenn du in einen Krieg ziehst gegen deine
Feinde und der HERR, dein Gott, gibt sie dir in deine
Hände, daß du Gefangene von ihnen wegführst,
[21.11] und siehst unter den Gefangenen ein
schönes Mädchen und gewinnst sie lieb, daß du sie zur
Frau nimmst,
[21.12] so führe sie in dein Haus und laß sie
ihr Haar abscheren und ihre Nägel beschneiden
[21.13] und die Kleider ablegen, in denen sie
gefangen genommen wurde, und laß sie in deinem Hause
sein und einen Monat lang ihren Vater und ihre Mutter
beweinen. Danach geh zu ihr und nimm sie zur Ehe und laß
sie deine Frau sein.
[21.14] Wenn du aber kein Gefallen mehr an ihr
hast, so sollst du sie gehen lassen, wohin sie will; du
sollst sie aber nicht um Geld verkaufen oder als Sklavin
behandeln, weil du zu ihr eingegangen bist.
[Note: Vom Recht des Erstgeborenen]
[21.15] Wenn jemand zwei Frauen hat, eine, die er
liebhat, und eine, die er nicht liebhat, und beide ihm
Kinder gebären, die Frau, die er liebhat, und die
ungeliebte, und der Erstgeborene ist von der ungeliebten
Frau
[21.16] und die Zeit kommt, daß er seinen Söhnen
das Erbe austeile, so kann er nicht den Sohn der Frau,
die er liebhat, zum erstgeborenen Sohn machen vor dem
erstgeborenen Sohn der ungeliebten;
[21.17] sondern er soll den Sohn der ungeliebten
Frau als den ersten Sohn anerkennen und ihm zwei Teile
geben von allem, was vorhanden ist; denn dieser ist der
Erstling seiner Kraft, und sein ist das Recht der
Erstgeburt.
[Note: Todesstrafe für ungeratene Söhne]
[21.18] Wenn jemand einen widerspenstigen und
ungehorsamen Sohn hat, der der Stimme seines Vaters und
seiner Mutter nicht gehorcht und auch, wenn sie ihn
züchtigen, ihnen nicht gehorchen will,
[21.19] so sollen ihn Vater und Mutter ergreifen
und zu den Ältesten der Stadt führen und zu dem Tor des
Ortes
[21.20] und zu den Ältesten der Stadt sagen:
Dieser unser Sohn ist widerspenstig und ungehorsam und
gehorcht unserer Stimme nicht und ist ein Prasser und
Trunkenbold.
[21.21] So sollen ihn steinigen alle Leute seiner
Stadt, daß er sterbe, und du sollst so das Böse aus
deiner Mitte wegtun, daß ganz Israel aufhorche und sich
fürchte.
[Note: Bestattung eines Aufgehängten]
[21.22] Wenn jemand eine Sünde getan hat, die des
Todes würdig ist, und wird getötet und man hängt ihn
an ein Holz,
[21.23] so soll sein Leichnam nicht über Nacht an
dem Holz bleiben, sondern du sollst ihn am selben Tage
begraben - denn ein Aufgehängter ist verflucht bei Gott
-, auf daß du dein Land nicht unrein machst, das dir der
HERR, dein Gott, zum Erbe gibt.
22. Kapitel
Verschiedene Vorschriften
[22.1] Wenn du deines Bruders Rind oder Schaf
irregehen siehst, so sollst du dich ihrer annehmen und
sie wieder zu deinem Bruder führen.
[22.2] Wenn aber dein Bruder nicht nahe bei dir
wohnt und du kennst ihn nicht, so sollst du sie in dein
Haus nehmen, daß sie bei dir bleiben, bis sie dein
Bruder sucht, und sollst sie ihm dann wiedergeben.
[22.3] So sollst du tun mit seinem Esel, mit
seinem Kleid und mit allem Verlorenen, das dein Bruder
verliert und du findest; du darfst dich dem nicht
entziehen.
[22.4] Wenn du deines Bruders Esel oder Rind
unterwegs fallen siehst, so sollst du dich ihrer annehmen
und ihnen aufhelfen.
[22.5] Eine Frau soll nicht Männersachen tragen,
und ein Mann soll nicht Frauenkleider anziehen; denn wer
das tut, der ist dem HERRN, deinem Gott, ein Greuel.
[22.6] Wenn du unterwegs ein Vogelnest findest auf
einem Baum oder auf der Erde mit Jungen oder mit Eiern
und die Mutter sitzt auf den Jungen oder auf den Eiern,
so sollst du nicht die Mutter mit den Jungen nehmen,
[22.7] sondern du darfst die Jungen nehmen, aber
die Mutter sollst du fliegen lassen, auf daß dir's
wohlgehe und du lange lebest.
[22.8] Wenn du ein neues Haus baust, so mache ein
Geländer ringsum auf deinem Dache, damit du nicht
Blutschuld auf dein Haus ladest, wenn jemand herabfällt.
[22.9] Du sollst deinen Weinberg nicht mit
Zweierlei bepflanzen, damit dem Heiligtum nicht das Ganze
verfalle: der Same, den du gesät hast, und der Ertrag
des Weinbergs.
[22.10] Du sollst nicht ackern zugleich mit einem
Rind und einem Esel.
[22.11] Du sollst nicht anziehen ein Kleid, das
aus Wolle und Leinen zugleich gemacht ist.
[22.12] Du sollst dir Quasten machen an den vier
Zipfeln deines Mantels, mit dem du dich bedeckst.
[Note: Gesetze zum Schutz der Verleumdeten und
Vergewaltigten]
[22.13] Wenn jemand ein Mädchen zur Frau nimmt
und wird ihrer überdrüssig, nachdem er zu ihr gegangen
ist,
[22.14] und legt ihr etwas Schändliches zur Last
und bringt ein böses Gerücht über sie auf und spricht:
Dies Mädchen hab ich geheiratet, und als ich zu ihr
ging, fand ich sie nicht als Jungfrau,
[22.15] so sollen Vater und Mutter des Mädchens
die Zeichen ihrer Jungfräulichkeit nehmen und vor die
Ältesten der Stadt im Tor bringen.
[22.16] Und der Vater des Mädchens soll zu den
Ältesten sagen: Ich habe diesem Mann meine Tochter zur
Frau gegeben; nun ist er ihrer überdrüssig geworden
[22.17] und legt ihr Schändliches zur Last und
spricht: Ich habe deine Tochter nicht als Jungfrau
gefunden. Hier aber sind die Zeichen der
Jungfräulichkeit meiner Tochter. Und sie sollen die
Decke vor den Ältesten der Stadt ausbreiten.
[22.18] Und die Ältesten der Stadt sollen den
Mann nehmen und züchtigen
[22.19] und ihm eine Buße von hundert
Silberstücken auferlegen und sie dem Vater des Mädchens
geben, weil er über eine Jungfrau in Israel ein böses
Gerücht aufgebracht hat. Und er soll sie als Frau
behalten und darf sie sein Leben lang nicht entlassen.
[22.20] Ist's aber die Wahrheit, daß das Mädchen
nicht mehr Jungfrau war,
[22.21] so soll man sie heraus vor die Tür des
Hauses ihres Vaters führen, und die Leute der Stadt
sollen sie zu Tode steinigen, weil sie eine Schandtat in
Israel begangen und in ihres Vaters Hause Hurerei
getrieben hat; so sollst du das Böse aus deiner Mitte
wegtun.
[22.22] Wenn jemand dabei ergriffen wird, daß er
einer Frau beiwohnt, die einen Ehemann hat, so sollen sie
beide sterben, der Mann und die Frau, der er beigewohnt
hat; so sollst du das Böse aus Israel wegtun.
[22.23] Wenn eine Jungfrau verlobt ist und ein
Mann trifft sie innerhalb der Stadt und wohnt ihr bei,
[22.24] so sollt ihr sie alle beide zum Stadttor
hinausführen und sollt sie beide steinigen, daß sie
sterben, die Jungfrau, weil sie nicht geschrien hat,
obwohl sie doch in der Stadt war, den Mann, weil er
seines Nächsten Braut geschändet hat; so sollst du das
Böse aus deiner Mitte wegtun.
[22.25] Wenn aber jemand ein verlobtes Mädchen
auf freiem Felde trifft und ergreift sie und wohnt ihr
bei, so soll der Mann allein sterben, der ihr beigewohnt
hat,
[22.26] aber dem Mädchen sollst du nichts tun,
denn sie hat keine Sünde getan, die des Todes wert ist;
sondern dies ist so, wie wenn jemand sich gegen seinen
Nächsten erhöbe und ihn totschlüge.
[22.27] Denn er fand sie auf freiem Felde, und das
verlobte Mädchen schrie, und niemand war da, der ihr
half.
[22.28] Wenn jemand eine Jungfrau trifft, die
nicht verlobt ist, und ergreift sie und wohnt ihr bei und
wird dabei betroffen,
[22.29] so soll, der ihr beigewohnt hat, ihrem
Vater fünfzig Silberstücke geben und soll sie zur Frau
haben, weil er ihr Gewalt angetan hat; er darf sie nicht
entlassen sein Leben lang.
23. Kapitel
[23.1] *Niemand soll seines Vaters Frau nehmen und
aufdecken seines Vaters Decke. Wer in die Gemeinde des
HERRN nicht aufgenommen werden darf
[Note: Wer in die Gemeinde des HERRN]
[23.2] Kein Entmannter oder Verschnittener soll in
die Gemeinde des HERRN kommen.
[23.3] Es soll auch kein Mischling in die Gemeinde
des HERRN kommen; auch seine Nachkommenschaft bis ins
zehnte Glied soll nicht in die Gemeinde des HERRN kommen.
[23.4] Die Ammoniter und Moabiter sollen nicht in
die Gemeinde des HERRN kommen, auch nicht ihre Nachkommen
bis ins zehnte Glied; sie sollen nie hineinkommen,
[23.5] weil sie euch nicht entgegenkamen mit Brot
und Wasser auf dem Wege, als ihr aus Ägypten zogt,
vielmehr gegen euch den Bileam dingten, den Sohn Beors
aus Petor in Mesopotamien, daß er dich verfluchen
sollte.
[23.6] Aber der HERR, dein Gott, wollte Bileam
nicht hören und wandelte dir den Fluch in Segen um, weil
dich der HERR, dein Gott, liebhatte.
[23.7] Du sollst nie ihren Frieden noch ihr Bestes
suchen dein Leben lang.
[23.8] Den Edomiter sollst du nicht verabscheuen;
er ist dein Bruder. Den Ägypter sollst du auch nicht
verabscheuen; denn du bist ein Fremdling in seinem Lande
gewesen.
[23.9] Die Kinder, die sie im dritten Glied
zeugen, dürfen in die Gemeinde des HERRN kommen.
[23.10] Wenn du ausziehst gegen deine Feinde und
ein Lager aufschlägst, so hüte dich vor allem Bösen.
[23.11] Wenn jemand unter dir ist, der nicht rein
ist, weil ihm des Nachts etwas widerfahren ist, der soll
hinaus vor das Lager gehen und nicht wieder hineinkommen,
[23.12] bis er vor dem Abend sich mit Wasser
gewaschen hat; und wenn die Sonne untergegangen ist, soll
er wieder ins Lager gehen.
[23.13] Und du sollst draußen vor dem Lager einen
Platz haben, wohin du zur Notdurft hinausgehst.
[23.14] Und du sollst eine Schaufel haben, und
wenn du dich draußen setzen willst, sollst du damit
graben; und wenn du gesessen hast, sollst du zuscharren,
was von dir gegangen ist.
[23.15] Denn der HERR, dein Gott, zieht mit dir
inmitten deines Lagers, um dich zu erretten und deine
Feinde vor dir dahinzugeben. Darum soll dein Lager heilig
sein, daß nichts Schändliches unter dir gesehen werde
und er sich von dir wende.
[23.16] Du sollst den Knecht nicht seinem Herrn
ausliefern, der von ihm zu dir geflüchtet ist.
[23.17] Er soll bei dir bleiben an dem Ort, den er
erwählt, in einer deiner Städte, wo es ihm gefällt. Du
sollst ihn nicht bedrücken.
[23.18] Es soll keine Tempeldirne sein unter den
Töchtern Israels und kein Tempelhurer unter den Söhnen
Israel.
[23.19] Du sollst keinen Hurenlohn noch Hundegeld
in das Haus des HERRN, deines Gottes, bringen aus
irgendeinem Gelübde; denn das ist dem HERRN, deinem
Gott, beides ein Greuel.
[23.20] Du sollst von deinem Bruder nicht Zinsen
nehmen, weder für Geld noch für Speise noch für alles,
wofür man Zinsen nehmen kann.
[23.21] Von dem Ausländer darfst du Zinsen
nehmen, aber nicht von deinem Bruder, auf daß dich der
HERR, dein Gott, segne in allem, was du unternimmst in
dem Lande, dahin du kommst, es einzunehmen.
[23.22] Wenn du dem HERRN, deinem Gott, ein
Gelübde tust, so sollst du nicht zögern, es zu
erfüllen; denn der HERR, dein Gott, wird's von dir
fordern, und es wird Schuld auf dich fallen.
[23.23] Wenn du das Geloben unterläßt, so wird
keine Schuld auf dich fallen.
[23.24] Aber was über deine Lippen gegangen ist,
sollst du halten und danach tun, wie du dem HERRN, deinem
Gott, freiwillig gelobt und mit deinem Mund geredet hast.
[23.25] Wenn du in deines Nächsten Weinberg
gehst, so darfst du Trauben essen nach deinem Wunsch, bis
du satt bist, aber du sollst nichts in dein Gefäß tun.
[23.26] Wenn du in das Kornfeld deines Nächsten
gehst, so darfst du mit der Hand Ähren abrupfen, aber
mit der Sichel sollst du nicht dreinfahren.
24. Kapitel
Weitere Ehegesetze
[24.1] Wenn jemand eine Frau zur Ehe nimmt und sie
nicht Gnade findet vor seinen Augen, weil er etwas
Schändliches an ihr gefunden hat, und er einen
Scheidebrief schreibt und ihr in die Hand gibt und sie
aus seinem Hause entläßt
[24.2] und wenn sie dann aus seinem Hause gegangen
ist und hingeht und wird eines andern Frau
[24.3] und dieser andere Mann ihrer auch
überdrüssig wird und einen Scheidebrief schreibt und
ihr in die Hand gibt und sie aus seinem Hause entläßt
oder wenn dieser andere Mann stirbt, der sie sich zur
Frau genommen hatte,
[24.4] so kann sie ihr erster Mann, der sie
entließ, nicht wieder zur Frau nehmen, nachdem sie
unrein geworden ist - denn solches ist ein Greuel vor dem
HERRN -, damit du nicht Sünde über das Land bringst,
das dir der HERR, dein Gott, zum Erbe gegeben hat.
[24.5] Wenn jemand sich kurz vorher eine Frau
genommen hat, soll er nicht mit dem Heer ausziehen, und
man soll ihm nichts auferlegen. Er soll frei in seinem
Hause sein ein Jahr lang, daß er fröhlich sei mit
seiner Frau, die er genommen hat.
[Note: Das Recht der Schwachen und Armen]
[24.6] Du sollst nicht zum Pfande nehmen den
unteren und oberen Mühlstein; denn damit hättest du das
Leben zum Pfand genommen.
[24.7] Wenn jemand ergriffen wird, der von seinen
Brüdern, den Israeliten, einen Menschen raubt und ihn
gewalttätig behandelt oder ihn verkauft: solch ein Dieb
soll sterben, daß du das Böse aus deiner Mitte wegtust.
[24.8] Hüte dich beim Auftreten von Aussatz, daß
du alles genau hältst und tust, was dich die levitischen
Priester lehren; wie ich ihnen geboten habe, so sollt
ihr's halten und danach tun.
[24.9] Bedenke, was der HERR, dein Gott, mit
Mirjam tat auf dem Wege, als ihr aus Ägypten zogt.
[24.10] Wenn du deinem Nächsten irgend etwas
borgst, so sollst du nicht in sein Haus gehen und ihm ein
Pfand nehmen,
[24.11] sondern du sollst draußen stehen, und er,
dem du borgst, soll sein Pfand zu dir herausbringen.
[24.12] Ist er aber bedürftig, so sollst du dich
nicht schlafen legen mit seinem Pfand,
[24.13] sondern sollst ihm sein Pfand wiedergeben,
wenn die Sonne untergeht, daß er in seinem Mantel
schlafe und dich segne. So wird das deine Gerechtigkeit
sein vor dem HERRN, deinem Gott.
[24.14] Dem Tagelöhner, der bedürftig und arm
ist, sollst du seinen Lohn nicht vorenthalten, er sei von
deinen Brüdern oder den Fremdlingen, die in deinem Land
und in deinen Städten sind,
[24.15] sondern du sollst ihm seinen Lohn am
selben Tage geben, daß die Sonne nicht darüber
untergehe - denn er ist bedürftig und verlangt danach -,
damit er nicht wider dich den HERRN anrufe und es dir zur
Sünde werde.
[24.16] Die Väter sollen nicht für die Kinder
noch die Kinder für die Väter sterben, sondern ein
jeder soll für seine Sünde sterben.
[24.17] Du sollst das Recht des Fremdlings und der
Waise nicht beugen und sollst der Witwe nicht das Kleid
zum Pfand nehmen.
[24.18] Denn du sollst daran denken, daß du
Knecht in Ägypten gewesen bist und der HERR, dein Gott,
dich von dort erlöst hat. Darum gebiete ich dir, daß du
solches tust.
[24.19] Wenn du auf deinem Acker geerntet und eine
Garbe vergessen hast auf dem Acker, so sollst du nicht
umkehren, sie zu holen, sondern sie soll dem Fremdling,
der Waise und der Witwe zufallen, auf daß dich der HERR,
dein Gott, segne in allen Werken deiner Hände.
[24.20] Wenn du deine Ölbäume geschüttelt hast,
so sollst du nicht nachschütteln; es soll dem Fremdling,
der Waise und der Witwe zufallen.
[24.21] Wenn du deinen Weinberg abgelesen hast, so
sollst du nicht nachlesen; es soll dem Fremdling, der
Waise und der Witwe zufallen.
[24.22] Denn du sollst daran denken, daß du
Knecht in Ägyptenland gewesen bist. Darum gebiete ich
dir, daß du solches tust.
25. Kapitel
Weitere Schutzbestimmungen
[25.1] Wenn eine Streitsache zwischen Männern ist
und sie vor Gericht kommen und man sie richtet, so soll
man den, der im Recht ist, gerecht sprechen und den
Schuldigen schuldig sprechen.
[25.2] Und wenn der Schuldige Schläge verdient
hat, soll ihn der Richter hinlegen lassen, und man soll
ihm vor dem Richter eine Anzahl Schläge geben nach dem
Maß seiner Schuld.
[25.3] Wenn man ihm vierzig Schläge gegeben hat,
soll man nicht weiter schlagen, damit, wenn man mehr
Schläge gibt, er nicht zuviel geschlagen werde und dein
Bruder entehrt werde in deinen Augen.
[25.4] Du sollst dem Ochsen, der da drischt, nicht
das Maul verbinden.
[25.5] Wenn Brüder beieinander wohnen und einer
stirbt ohne Söhne, so soll seine Witwe nicht die Frau
eines Mannes aus einer andern Sippe werden, sondern ihr
Schwager soll zu ihr gehen und sie zur Frau nehmen und
mit ihr die Schwagerehe schließen.
[25.6] Und der erste Sohn, den sie gebiert, soll
gelten als der Sohn seines verstorbenen Bruders, damit
dessen Name nicht ausgetilgt werde aus Israel.
[25.7] Gefällt es aber dem Mann nicht, seine
Schwägerin zu nehmen, so soll sie, seine Schwägerin,
hingehen ins Tor vor die Ältesten und sagen: Mein
Schwager weigert sich, seinem Bruder seinen Namen zu
erhalten in Israel, und will mich nicht ehelichen.
[25.8] Dann sollen ihn die Ältesten der Stadt zu
sich rufen und mit ihm reden. Wenn er aber darauf besteht
und spricht: Es gefällt mir nicht, sie zu nehmen -,
[25.9] so soll seine Schwägerin zu ihm treten vor
den Ältesten und ihm den Schuh vom Fuß ziehen und ihm
ins Gesicht speien und soll antworten und sprechen: So
soll man tun einem jeden Mann, der seines Bruders Haus
nicht bauen will!
[25.10] Und sein Name soll in Israel heißen
"des Barfüßers Haus".
[25.11] Wenn zwei Männer gegeneinander
handgreiflich werden und des einen Frau läuft hinzu, um
ihren Mann zu erretten von der Hand dessen, der ihn
schlägt, und sie streckt ihre Hand aus und ergreift ihn
bei seiner Scham,
[25.12] so sollst du ihr die Hand abhauen, und
dein Auge soll sie nicht schonen.
[25.13] Du sollst nicht zweierlei Gewicht, groß
und klein, in deinem Beutel haben,
[25.14] und in deinem Hause soll nicht zweierlei
Maß, groß und klein, sein.
[25.15] Du sollst ein volles und rechtes Gewicht
und ein volles und rechtes Maß haben, auf daß dein
Leben lange währe in dem Lande, das dir der HERR, dein
Gott, geben wird.
[25.16] Denn wer das tut, der ist dem HERRN,
deinem Gott, ein Greuel, ein jeder, der übeltut.
[25.17] Denke daran, was dir die Amalekiter taten
auf dem Wege, als ihr aus Ägypten zogt:
[25.18] wie sie dich unterwegs angriffen und deine
Nachzügler erschlugen, alle die Schwachen, die hinter
dir zurückgeblieben waren, als du müde und matt warst,
und wie sie Gott nicht fürchteten.
[25.19] Wenn nun der HERR, dein Gott, dich vor
allen deinen Feinden ringsumher zur Ruhe bringt im Lande,
das dir der HERR, dein Gott, zum Erbe gibt, es
einzunehmen, so sollst du die Erinnerung an die
Amalekiter austilgen unter dem Himmel. Das vergiß nicht!
26. Kapitel
[26.1] Wenn du in das Land kommst, das dir der
HERR, dein Gott, zum Erbe geben wird, und es einnimmst
und darin wohnst,
[26.2] so sollst du nehmen die Erstlinge aller
Feldfrüchte, die du von deinem Lande einbringst, das der
HERR, dein Gott, dir gibt, und sollst sie in einen Korb
legen und hingehen an die Stätte, die der HERR, dein
Gott, erwählen wird, daß sein Name daselbst wohne,
[26.3] und sollst zu dem Priester kommen, der zu
der Zeit sein wird, und zu ihm sagen: Ich bekenne heute
dem HERRN, deinem Gott, daß ich gekommen bin in das
Land, das der HERR, wie er unsern Vätern geschworen hat,
uns geben wollte.
[26.4] Und der Priester soll den Korb aus deiner
Hand nehmen und ihn vor dem Altar des HERRN, deines
Gottes, niedersetzen.
[26.5] Dann sollst du anheben und sagen vor dem
HERRN, deinem Gott: Mein Vater war ein Aramäer, dem
Umkommen nahe, und zog hinab nach Ägypten und war dort
ein Fremdling mit wenig Leuten und wurde dort ein
großes, starkes und zahlreiches Volk.
[26.6] Aber die Ägypter behandelten uns schlecht
und bedrückten uns und legten uns einen harten Dienst
auf.
[26.7] Da schrien wir zu dem HERRN, dem Gott
unserer Väter. Und der HERR erhörte unser Schreien und
sah unser Elend, unsere Angst und Not
[26.8] und führte uns aus Ägypten mit mächtiger
Hand und ausgerecktem Arm und mit großem Schrecken,
durch Zeichen und Wunder,
[26.9] und brachte uns an diese Stätte und gab
uns dies Land, darin Milch und Honig fließt.
[26.10] Nun bringe ich die Erstlinge der Früchte
des Landes, das du, HERR, mir gegeben hast. - Und du
sollst sie niederlegen vor dem HERRN, deinem Gott, und
anbeten vor dem HERRN, deinem Gott,
[26.11] und sollst fröhlich sein über alles Gut,
das der HERR, dein Gott, dir und deinem Hause gegeben
hat, du und der Levit und der Fremdling, der bei dir
lebt.
[26.12] Wenn du den Zehnten deines ganzen Ertrages
zusammengebracht hast im dritten Jahr, das ist das
Zehnten-Jahr, so sollst du ihn dem Leviten, dem
Fremdling, der Waise und der Witwe geben, daß sie in
deiner Stadt essen und satt werden.
[26.13] Und du sollst sprechen vor dem HERRN,
deinem Gott: Ich hab aus meinem Hause gebracht, was
geheiligt ist, und hab's gegeben den Leviten, den
Fremdlingen, den Waisen und den Witwen ganz nach deinem
Gebot, das du mir geboten hast. Ich habe deine Gebote
nicht übertreten noch vergessen.
[26.14] Ich habe nichts davon gegessen, als ich in
Trauer war; ich habe nichts davon weggebracht, als ich
unrein war; ich habe nichts davon gegeben als Gabe für
die Toten. Ich bin der Stimme des HERRN, meines Gottes,
gehorsam gewesen und habe alles getan, wie du es mir
geboten hast.
[26.15] Sieh nun herab von deiner heiligen
Wohnung, vom Himmel, und segne dein Volk Israel und das
Land, das du uns gegeben hast, wie du unsern Vätern
geschworen hast, ein Land, darin Milch und Honig fließt.
[Note: Die Bundeszusagen]
[26.16] Heute gebietet dir der HERR, dein Gott,
daß du tust nach allen diesen Geboten und Rechten, daß
du sie hältst und danach tust von ganzem Herzen und von
ganzer Seele.
[26.17] Du hast dir heute vom HERRN sagen lassen,
daß er dein Gott sein wolle und daß du sollest in allen
seinen Wegen wandeln und halten seine Gesetze, Gebote und
Rechte und seiner Stimme gehorchen.
[26.18] Und der HERR hat dich heute sagen lassen,
daß du sein eigenes Volk sein wollest, wie er dir
zugesagt hat, und alle seine Gebote halten wollest
[26.19] und daß er dich zum höchsten über alle
Völker machen werde, die er geschaffen hat, und du
gerühmt, gepriesen und geehrt werdest, damit du dem
HERRN, deinem Gott, ein heiliges Volk seist, wie er
zugesagt hat.
27. Kapitel
[27.1] Und Mose samt den Ältesten Israels gebot
dem Volk und sprach: Haltet alle Gebote, die ich euch
heute gebiete.
[27.2] Und zu der Zeit, wenn ihr über den Jordan
geht in das Land, das dir der HERR, dein Gott, geben
wird, sollst du große Steine aufrichten und sie mit Kalk
tünchen
[27.3] und darauf schreiben alle Worte dieses
Gesetzes. Das sollst du tun, wenn du hinübergehst, auf
daß du kommest in das Land, das der HERR, dein Gott, dir
geben wird, ein Land, darin Milch und Honig fließt, wie
der HERR, der Gott deiner Väter, dir zugesagt hat.
[27.4] Wenn ihr nun über den Jordan geht, so
sollt ihr, wie ich euch heute gebiete, diese Steine auf
dem Berge Ebal aufrichten und mit Kalk tünchen.
[27.5] Und dort sollst du dem HERRN, deinem Gott,
einen Altar bauen aus Steinen, die kein Eisen berührt
hat.
[27.6] Von unbehauenen Steinen sollst du diesen
Altar dem HERRN, deinem Gott, bauen und Brandopfer darauf
opfern dem HERRN, deinem Gott,
[27.7] und Dankopfer darbringen und dort essen und
fröhlich sein vor dem HERRN, deinem Gott.
[27.8] Und du sollst auf die Steine alle Worte
dieses Gesetzes schreiben, klar und deutlich.
[27.9] Und Mose und die levitischen Priester
redeten mit ganz Israel und sprachen: Merke auf und
höre, Israel! Am heutigen Tage bist du ein Volk des
HERRN, deines Gottes, geworden,
[27.10] daß du der Stimme des HERRN, deines
Gottes, gehorsam seist und tust nach seinen Geboten und
Rechten, die ich dir heute gebiete.
[27.11] Und Mose gebot dem Volk an diesem Tage und
sprach:
[27.12] Diese sollen stehen auf dem Berge Garizim,
um das Volk zu segnen, wenn ihr über den Jordan gegangen
seid: Simeon, Levi, Juda, Issachar, Josef und Benjamin.
[27.13] Und diese sollen stehen auf dem Berge
Ebal, um zu verfluchen: Ruben, Gad, Asser, Sebulon, Dan
und Naftali.
[27.14] Und die Leviten sollen anheben und zu
allen Männern Israels mit lauter Stimme sagen:
[27.15] Verflucht sei, wer einen Götzen oder ein
gegossenes Bild macht, einen Greuel für den HERRN, ein
Werk von den Händen der Werkmeister, und es heimlich
aufstellt! Und alles Volk soll antworten und sagen: Amen.
-
[27.16] Verflucht sei, wer seinen Vater oder seine
Mutter verunehrt! Und alles Volk soll sagen: Amen. -
[27.17] Verflucht sei, wer seines Nächsten Grenze
verrückt! Und alles Volk soll sagen: Amen. -
[27.18] Verflucht sei, wer einen Blinden
irreführt auf dem Wege! Und alles Volk soll sagen: Amen.
-
[27.19] Verflucht sei, wer das Recht des
Fremdlings, der Waise und der Witwe beugt! Und alles Volk
soll sagen: Amen. -
[27.20] Verflucht sei, wer bei der Frau seines
Vaters liegt, denn er hat die Decke seines Vaters
aufgedeckt! Und alles Volk soll sagen: Amen. -
[27.21] Verflucht sei, wer bei irgendeinem Tier
liegt! Und alles Volk soll sagen: Amen. -
[27.22] Verflucht sei, wer bei seiner Schwester
liegt, die seines Vaters oder seiner Mutter Tochter ist!
Und alles Volk soll sagen: Amen. -
[27.23] Verflucht sei, wer bei seiner
Schwiegermutter liegt! Und alles Volk soll sagen: Amen. -
[27.24] Verflucht sei, wer seinen Nächsten
heimlich erschlägt! Und alles Volk soll sagen: Amen. -
[27.25] Verflucht sei, wer Geschenke nimmt, daß
er unschuldiges Blut vergieße! Und alles Volk soll
sagen: Amen. -
[27.26] Verflucht sei, wer nicht alle Worte dieses
Gesetzes erfüllt, daß er danach tue! Und alles Volk
soll sagen: Amen.
28. Kapitel
Ankündigung von Segen und Fluch
[28.1] Wenn du nun der Stimme des HERRN, deines
Gottes, gehorchen wirst, daß du hältst und tust alle
seine Gebote, die ich dir heute gebiete, so wird dich der
HERR, dein Gott, zum höchsten über alle Völker auf
Erden machen,
[28.2] und weil du der Stimme des HERRN, deines
Gottes, gehorsam gewesen bist, werden über dich kommen
und dir zuteil werden alle diese Segnungen:
[28.3] Gesegnet wirst du sein in der Stadt,
gesegnet wirst du sein auf dem Acker.
[28.4] Gesegnet wird sein die Frucht deines
Leibes, der Ertrag deines Ackers und die Jungtiere deines
Viehs, deiner Rinder und deiner Schafe.
[28.5] Gesegnet wird sein dein Korb und dein
Backtrog.
[28.6] Gesegnet wirst du sein bei deinem Eingang
und gesegnet bei deinem Ausgang.
[28.7] Und der HERR wird deine Feinde, die sich
gegen dich erheben, vor dir schlagen. Auf einem Weg
sollen sie ausziehen wider dich und auf sieben Wegen vor
dir fliehen.
[28.8] Der HERR wird gebieten dem Segen, daß er
mit dir sei in dem, was du besitzt, und in allem, was du
unternimmst, und wird dich segnen in dem Land, das dir
der HERR, dein Gott, gegeben hat.
[28.9] Der HERR wird dich zum heiligen Volk für
sich erheben, wie er dir geschworen hat, weil du die
Gebote des HERRN, deines Gottes, hältst und in seinen
Wegen wandelst.
[28.10] Und alle Völker auf Erden werden sehen,
daß über dir der Name des HERRN genannt ist, und werden
sich vor dir fürchten.
[28.11] Und der HERR wird machen, daß du
Überfluß an Gutem haben wirst, an Frucht deines Leibes,
an Jungtieren deines Viehs, an Ertrag deines Ackers, in
dem Lande, das der HERR deinen Vätern geschworen hat,
dir zu geben.
[28.12] Und der HERR wird dir seinen guten Schatz
auftun, den Himmel, daß er deinem Land Regen gebe zur
rechten Zeit und daß er segne alle Werke deiner Hände.
Und du wirst vielen Völkern leihen, aber von niemand
borgen.
[28.13] Und der HERR wird dich zum Kopf machen und
nicht zum Schwanz, und du wirst immer aufwärts steigen
und nicht heruntersinken, weil du gehorsam bist den
Geboten des HERRN, deines Gottes, die ich dir heute
gebiete zu halten und zu tun,
[28.14] und nicht abweichst von all den Worten,
die ich euch heute gebiete, weder zur Rechten noch zur
Linken, und nicht andern Göttern nachwandelst, um ihnen
zu dienen.
[28.15] Wenn du aber nicht gehorchen wirst der
Stimme des HERRN, deines Gottes, und wirst nicht halten
und tun alle seine Gebote und Rechte, die ich dir heute
gebiete, so werden alle diese Flüche über dich kommen
und dich treffen:
[28.16] Verflucht wirst du sein in der Stadt,
verflucht wirst du sein auf dem Acker.
[28.17] Verflucht wird sein dein Korb und dein
Backtrog.
[28.18] Verflucht wird sein die Frucht deines
Leibes, der Ertrag deines Ackers, das Jungvieh deiner
Rinder und Schafe.
[28.19] Verflucht wirst du sein bei deinem Eingang
und verflucht bei deinem Ausgang.
[28.20] Der HERR wird unter dich senden Unfrieden,
Unruhe und Unglück in allem, was du unternimmst, bis du
vertilgt bist und bald untergegangen bist um deines
bösen Treibens willen, weil du mich verlassen hast.
[28.21] Der HERR wird dir die Pest anhängen, bis
er dich vertilgt hat in dem Lande, in das du kommst, es
einzunehmen.
[28.22] Der HERR wird dich schlagen mit
Auszehrung, Entzündung und hitzigem Fieber,
Getreidebrand und Dürre; die werden dich verfolgen, bis
du umkommst.
[28.23] Der Himmel, der über deinem Haupt ist,
wird ehern werden und die Erde unter dir eisern.
[28.24] Statt des Regens für dein Land wird der
HERR Staub und Asche vom Himmel auf dich geben, bis du
vertilgt bist.
[28.25] Der HERR wird dich vor deinen Feinden
schlagen. Auf einem Weg wirst du wider sie ausziehen, und
auf sieben Wegen wirst du vor ihnen fliehen und wirst zum
Entsetzen werden für alle Reiche auf Erden.
[28.26] Deine Leichname werden zum Fraß werden
allen Vögeln des Himmels und allen Tieren des Landes,
und niemand wird sie verscheuchen.
[28.27] Der HERR wird dich schlagen mit
ägyptischem Geschwür, mit Pocken, mit Grind und
Krätze, daß du nicht geheilt werden kannst.
[28.28] Der HERR wird dich schlagen mit Wahnsinn,
Blindheit und Verwirrung des Geistes.
[28.29] Und du wirst tappen am Mittag, wie ein
Blinder tappt im Dunkeln, und wirst auf deinem Wege kein
Glück haben und wirst Gewalt und Unrecht leiden müssen
dein Leben lang, und niemand wird dir helfen.
[28.30] Mit einem Mädchen wirst du dich verloben;
aber ein anderer wird es sich nehmen. Ein Haus wirst du
bauen; aber du wirst nicht darin wohnen. Einen Weinberg
wirst du pflanzen; aber du wirst seine Früchte nicht
genießen.
[28.31] Dein Rind wird vor deinen Augen
geschlachtet werden; aber du wirst nicht davon essen.
Dein Esel wird vor deinem Angesicht mit Gewalt genommen
und dir nicht wiedergegeben werden. Dein Schaf wird
deinen Feinden gegeben werden, und niemand wird dir
helfen.
[28.32] Deine Söhne und deine Töchter werden
einem andern Volk gegeben werden, daß deine Augen
zusehen müssen und täglich vor Verlangen nach ihnen
vergehen, und in deinen Händen wird keine Kraft sein.
[28.33] Den Ertrag deines Ackers und alle deine
Arbeit wird ein Volk verzehren, das du nicht kennst, und
du wirst geplagt und geschunden werden dein Leben lang
[28.34] und wirst wahnsinnig werden bei dem, was
deine Augen sehen müssen.
[28.35] Der HERR wird dich schlagen mit bösen
Geschwüren an den Knien und Waden, daß du nicht geheilt
werden kannst, von den Fußsohlen bis zum Scheitel.
[28.36] Der HERR wird dich und deinen König, den
du über dich gesetzt hast, unter ein Volk treiben, das
du nicht kennst noch deine Väter, und du wirst dort
andern Göttern dienen: Holz und Steinen.
[28.37] Und du wirst zum Entsetzen, zum Sprichwort
und zum Spott werden unter allen Völkern, zu denen der
HERR dich treibt.
[28.38] Du wirst viel Samen auf das Feld säen,
aber wenig einsammeln; denn die Heuschrecken werden's
abfressen.
[28.39] Weinberge wirst du pflanzen und bauen,
aber weder Wein trinken noch Trauben lesen; denn die
Würmer werden's verzehren. Ö
[28.40] lbäume wirst du haben in deinem ganzen
Gebiet, aber du wirst dich nicht salben mit Öl; denn
dein Ölbaum wird seine Frucht abwerfen.
[28.41] Söhne und Töchter wirst zu zeugen und
doch nicht behalten; denn sie werden gefangen weggeführt
werden.
[28.42] Alle Bäume und Früchte deines Landes
wird das Ungeziefer fressen.
[28.43] Der Fremdling, der bei dir ist, wird immer
höher über dich emporsteigen; du aber wirst immer
tiefer heruntersinken.
[28.44] Er wird dir leihen, du aber wirst ihm
nicht leihen können; er wird der Kopf sein, und du wirst
der Schwanz sein.
[28.45] Alle diese Flüche werden über dich
kommen und dich verfolgen und treffen, bis du vertilgt
bist, weil du der Stimme des HERRN, deines Gottes, nicht
gehorcht und seine Gebote und Rechte nicht gehalten hast,
die er dir geboten hat.
[28.46] Und diese Flüche werden Zeichen und
Wunder sein an dir und an deinen Nachkommen immerdar,
[28.47] weil du dem HERRN, deinem Gott, nicht
gedient hast mit Freude und Lust deines Herzens, obwohl
du Überfluß hattest an allem.
[28.48] Und du wirst deinem Feinde, den der HERR
gegen dich schicken wird, dienen in Hunger und Durst, in
Blöße und allerlei Mangel, und er wird ein eisernes
Joch auf deinen Hals legen, bis er dich vertilgt hat.
[28.49] Der HERR wird ein Volk über dich schicken
von ferne, vom Ende der Erde, wie ein Adler fliegt, ein
Volk, dessen Sprache du nicht verstehst,
[28.50] ein freches Volk, das nicht Rücksicht
nimmt auf die Alten und die Jungen nicht schont.
[28.51] Es wird verzehren die Jungtiere deines
Viehs und den Ertrag deines Ackers, bis du vertilgt bist,
und wird dir nichts übriglassen vom Korn, Wein und Öl
und vom Jungvieh deiner Rinder und Schafe, bis es dich
umgebracht hat.
[28.52] Es wird dich ängstigen in allen deinen
Städten, bis es niedergeworfen hat deine hohen und
festen Mauern, auf die du dich verläßt, in deinem
ganzen Lande; und du wirst geängstigt werden in allen
deinen Städten, in deinem ganzen Lande, das dir der
HERR, dein Gott, gegeben hat.
[28.53] Du wirst die Frucht deines Leibes, das
Fleisch deiner Söhne und deiner Töchter, die dir der
HERR, dein Gott, gegeben hat, essen in der Angst und Not,
mit der dich dein Feind bedrängen wird.
[28.54] Ein Mann unter euch, der zuvor verwöhnt
und in Üppigkeit gelebt hat, wird seinem Bruder und der
Frau in seinen Armen und dem Sohn, der noch übrig ist
von seinen Söhnen, nichts gönnen
[28.55] von dem Fleisch seiner Söhne, das er
ißt, weil ihm nichts übrig geblieben ist von allem Gut
in der Angst und Not, mit der dich dein Feind bedrängen
wird in allen deinen Städten.
[28.56] Eine Frau unter euch, die zuvor so
verwöhnt und in Üppigkeit gelebt hat, daß sie nicht
einmal versucht hat, ihre Fußsohle auf die Erde zu
setzen, vor Verwöhnung und Wohlleben, die wird dem Mann
in ihren Armen und ihrem Sohn und ihrer Tochter nicht
gönnen
[28.57] die Nachgeburt, die von ihr ausgegangen
ist, und ihr Kind, das sie geboren hat; denn sie wird
beides vor Mangel an allem heimlich essen in der Angst
und Not, mit der dich dein Feind bedrängen wird in
deinen Städten.
[28.58] Wenn du nicht darauf hältst, daß du alle
Worte dieses Gesetzes tust, die in diesem Buch
geschrieben sind, und nicht fürchtest diesen herrlichen
und heiligen Namen, den HERRN, deinen Gott,
[28.59] so wird der HERR schrecklich mit dir
umgehen und dich und deine Nachkommen schlagen mit
großen und anhaltenden Plagen, mit bösen und
anhaltenden Krankheiten.
[28.60] Und er wird auch alle Seuchen Ägyptens
über dich bringen, vor denen du dich fürchtest, und sie
werden dich nicht loslassen;
[28.61] dazu wird der HERR alle Krankheiten und
alle Plagen, die nicht geschrieben sind in dem Buch
dieses Gesetzes, über dich kommen lassen, bis du
vertilgt bist.
[28.62] Und nur wenige werden übrigbleiben von
euch, die ihr zuvor zahlreich gewesen seid wie die Sterne
am Himmel, weil du nicht gehorcht hast der Stimme des
HERRN, deines Gottes.
[28.63] Und wie sich der HERR zuvor freute, euch
Gutes zu tun und euch zu mehren, so wird er sich nun
freuen, euch umzubringen und zu vertilgen, und ihr werdet
herausgerissen werden aus dem Lande, in das du jetzt
ziehst, es einzunehmen.
[28.64] Denn der HERR wird dich zerstreuen unter
alle Völker von einem Ende der Erde bis ans andere, und
du wirst dort andern Göttern dienen, die du nicht kennst
noch deine Väter: Holz und Steinen.
[28.65] Dazu wirst du unter jenen Völkern keine
Ruhe haben, und deine Füße werden keine Ruhestatt
finden. Denn der HERR wird dir dort ein bebendes Herz
geben und erlöschende Augen und eine verzagende Seele,
[28.66] und dein Leben wird immerdar in Gefahr
schweben; Nacht und Tag wirst du dich fürchten und
deines Lebens nicht sicher sein.
[28.67] Morgens wirst du sagen: Ach daß es Abend
wäre! und abends wirst du sagen: Ach daß es Morgen
wäre! vor Furcht deines Herzens, die dich schrecken
wird, und vor dem, was du mit deinen Augen sehen wirst.
[28.68] Und der HERR wird dich mit Schiffen wieder
nach Ägypten führen, auf dem Wege, von dem ich dir
gesagt habe: Du sollst ihn nicht mehr sehen. Und ihr
werdet dort euren Feinden als Knechte und Mägde verkauft
werden, aber es wird kein Käufer dasein.
[28.69] *Dies sind die Worte des Bundes, den der
HERR dem Mose geboten hat, mit Israel zu schließen im
Lande Moab, neben dem Bund, den er mit ihnen geschlossen
hatte am Horeb.
29. Kapitel
[29.1] Und Mose berief ganz Israel und sprach zu
ihnen: Ihr habt alles gesehen, was der HERR vor euren
Augen in Ägypten dem Pharao und allen seinen Großen und
seinem ganzen Lande getan hat,
[29.2] die gewaltigen Proben seiner Macht, die
deine Augen gesehen haben, die großen Zeichen und
Wunder.
[29.3] Und der HERR hat euch bis auf diesen
heutigen Tag noch nicht ein Herz gegeben, das verständig
wäre, Augen, die da sähen, und Ohren, die da hörten.
[29.4] Er hat euch vierzig Jahre in der Wüste
wandern lassen. Eure Kleider sind euch nicht zerrissen,
auch deine Schuhe nicht an deinen Füßen;
[29.5] ihr habt kein Brot gegessen und keinen Wein
getrunken und kein starkes Getränk, auf daß ihr
erkennen solltet, daß ich der HERR, euer Gott, bin.
[29.6] Und als ihr kamt an diesen Ort, zogen aus
der König Sihon von Heschbon und der König Og von
Baschan uns entgegen, mit uns zu kämpfen. Und wir haben
sie geschlagena
[29.7] und ihr Land eingenommen und zum Erbteil
gegeben den Rubenitern und Gaditern und dem halben Stamm
Manasse.
[29.8] So haltet nun die Worte dieses Bundes und
tut danach, auf daß ihr glücklich ausrichten könnt all
euer Tun.
[29.9] Ihr steht heute alle vor dem HERRN, eurem
Gott, die Häupter eurer Stämme, eure Ältesten, eure
Amtleute, jeder Mann in Israel,
[29.10] eure Kinder, eure Frauen, dein Fremdling,
der in deinem Lager ist, dein Holzhauer und dein
Wasserschöpfer,
[29.11] damit du tretest in den Bund des HERRN,
deines Gottes, und unter den Eid, den der HERR, dein
Gott, dir heute auflegt,
[29.12] daß er dich heute zum Volk für sich
erhebe und er dein Gott sei, wie er dir zugesagt hat und
wie er deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen
hat.
[29.13] Denn ich schließe diesen Bund und diesen
Eid nicht mit euch allein,
[29.14] sondern mit euch, die ihr heute hier seid
und mit uns steht vor dem HERRN, unserm Gott, wie auch
mit denen, die heute nicht mit uns sind.
[29.15] Denn ihr wißt, wie wir in Ägyptenland
gewohnt haben und mitten durch die Völker gezogen sind,
durch deren Land ihr zogt.
[29.16] Ihr saht ihre Greuel und ihre Götzen, die
bei ihnen waren, Holz und Stein, Silber und Gold.
[29.17] Laßt ja nicht einen Mann oder eine Frau,
ein Geschlecht oder einen Stamm unter euch sein, dessen
Herz sich heute abwendet von dem HERRN, unserm Gott, daß
jemand hingehe und diene den Göttern dieser Völker.
Laßt unter euch nicht eine Wurzel aufwachsen, die da
Gift und Wermut hervorbringt.
[29.18] Laßt niemand, der die Worte dieses
Fluches hört, sich dennoch in seinem Herzen segnen und
sprechen: Mir wird es wohlgehen, auch wenn ich wandle
nach meinem verstockten Herzen -, damit nicht fortgerafft
werde das wasserreiche mit dem dürren Land!
[29.19] Einem solchen Mann wird der HERR nicht
gnädig sein, sondern sein Zorn und Eifer wird entbrennen
gegen ihn, und es werden sich auf ihn legen alle Flüche,
die in diesem Buch geschrieben sind, und seinen Namen
wird der HERR austilgen unter dem Himmel
[29.20] und wird ihn zum Unheil absondern aus
allen Stämmen Israels nach allen Flüchen des Bundes,
der in dem Buch dieses Gesetzes geschrieben ist.
[29.21] Dann werden sagen künftige Geschlechter,
eure Kinder, die nach euch aufkommen, und die Fremden,
die aus fernen Landen kommen, wenn sie die Plagen dieses
Landes sehen und die Krankheiten, mit denen der HERR es
beladen hat
[29.22] - all ihr Land hat er mit Schwefel und
Salz verbrannt, daß es weder besät werden kann noch
etwas wächst noch Kraut darin aufgeht, gleichwie Sodom
und Gomorra, Adma und Zebojim zerstört sind, die der
HERR in seinem Zorn und Grimm zerstört hat -,
[29.23] ja, alle Völker werden sagen: Warum hat
der HERR an diesem Lande so gehandelt? Was ist das für
ein großer, grimmiger Zorn?
[29.24] Dann wird man sagen: Darum, weil sie den
Bund des HERRN, des Gottes ihrer Väter, verlassen haben,
den er mit ihnen schloß, als er sie aus Ägyptenland
führte,
[29.25] und sind hingegangen und haben andern
Göttern gedient und sie angebetet, Götter, die sie
nicht kennen und die er ihnen nicht zugewiesen hat,
[29.26] darum ist des HERRN Zorn entbrannt gegen
dies Land, daß er über sie hat kommen lassen alle
Flüche, die in diesem Buch geschrieben stehen.
[29.27] Und der HERR hat sie aus ihrem Lande
gestoßen in großem Zorn, Grimm und ohne Erbarmen und
hat sie in ein anderes Land geworfen, so wie es heute
ist.
[29.28] Was verborgen ist, ist des HERRN, unseres
Gottes; was aber offenbart ist, das gilt uns und unsern
Kindern ewiglich, daß wir tun sollen alle Worte dieses
Gesetzes.
30. Kapitel
Die Wahl zwischen Leben und Tod
[30.1] Wenn nun dies alles über dich kommt, es
sei der Segen oder der Fluch, die ich dir vorgelegt habe,
und du es zu Herzen nimmst, wenn du unter den Heiden
bist, unter die dich der HERR, dein Gott, verstoßen hat,
[30.2] und du dich bekehrst zu dem HERRN, deinem
Gott, daß du seiner Stimme gehorchst, du und deine
Kinder, von ganzem Herzen und von ganzer Seele in allem,
was ich dir heute gebiete,
[30.3] so wird der HERR, dein Gott, deine
Gefangenschaft wenden und sich deiner erbarmen und wird
dich wieder sammeln aus allen Völkern, unter die dich
der HERR, dein Gott, verstreut hat.
[30.4] Wenn du bis ans Ende des Himmels verstoßen
wärst, so wird dich doch der HERR, dein Gott, von dort
sammeln und dich von dort holena
[30.5] und wird dich in das Land bringen, das
deine Väter besessen haben, und du wirst es einnehmen,
und er wird dir Gutes tun und dich zahlreicher machen,
als deine Väter waren.
[30.6] Und der HERR, dein Gott, wird dein Herz
beschneiden und das Herz deiner Nachkommen, damit du den
HERRN, deinen Gott, liebst von ganzem Herzen und von
ganzer Seele, auf daß du am Leben bleibst.
[30.7] Aber alle diese Flüche wird der HERR, dein
Gott, auf deine Feinde legen und auf die, die dich hassen
und verfolgen.
[30.8] Du aber wirst umkehren und der Stimme des
HERRN gehorchen, daß du tust alle seine Gebote, die ich
dir heute gebiete.
[30.9] Und der HERR, dein Gott, wird dir Glück
geben zu allen Werken deiner Hände, zu der Frucht deines
Leibes, zu den Jungtieren deines Viehs, zum Ertrag deines
Ackers, daß dir's zugute komme. Denn der HERR wird sich
wieder über dich freuen, dir zugut, wie er sich über
deine Väter gefreut hat,
[30.10] weil du der Stimme des HERRN, deines
Gottes, gehorchst und hältst seine Gebote und Rechte,
die geschrieben stehen im Buch dieses Gesetzes, wenn du
dich bekehrst zu dem HERRN, deinem Gott, von ganzem
Herzen und von ganzer Seele.
[30.11] Denn das Gebot, das ich dir heute gebiete,
ist dir nicht zu hoch und nicht zu fern.
[30.12] Es ist nicht im Himmel, daß du sagen
müßtest: Wer will für uns in den Himmel fahren und es
uns holen, daß wir's hören und tun?
[30.13] Es ist auch nicht jenseits des Meeres,
daß du sagen müßtest: Wer will für uns über das Meer
fahren und es uns holen, daß wir's hören und tun?
[30.14] Denn es ist das Wort ganz nahe bei dir, in
deinem Munde und in deinem Herzen, daß du es tust.
[30.15] Siehe, ich habe dir heute vorgelegt das
Leben und das Gute, den Tod und das Böse.
[30.16] Wenn du gehorchst den Geboten des HERRN,
deines Gottes, die ich dir heute gebiete, daß du den
HERRN, deinen Gott, liebst und wandelst in seinen Wegen
und seine Gebote, Gesetze und Rechte hältst, so wirst du
leben und dich mehren, und der HERR, dein Gott, wird dich
segnen in dem Lande, in das du ziehst, es einzunehmen.
[30.17] Wendet sich aber dein Herz und du
gehorchst nicht, sondern läßt dich verführen, daß du
andere Götter anbetest und ihnen dienst,
[30.18] so verkünde ich euch heute, daß ihr
umkommen und nicht lange in dem Lande bleiben werdet, in
das du über den Jordan ziehst, es einzunehmen.
[30.19] Ich nehme Himmel und Erde heute über euch
zu Zeugen: Ich habe euch Leben und Tod, Segen und Fluch
vorgelegt, damit du das Leben erwählst und am Leben
bleibst, du und deine Nachkommen,
[30.20] indem ihr den HERRN, euren Gott, liebt und
seiner Stimme gehorcht und ihm anhanget. Denn das
bedeutet für dich, daß du lebst und alt wirst und
wohnen bleibst in dem Lande, das der HERR deinen Vätern
Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat, ihnen zu geben.
31. Kapitel
Mose setzt Josua zu seinem Nachfolger ein
[31.1] Und Mose ging hin und redete diese Worte
mit ganz Israel
[31.2] und sprach zu ihnen: Ich bin heute
hundertundzwanzig Jahre alt, ich kann nicht mehr aus- und
eingehen. Dazu hat der HERR zu mir gesagt: Den Jordan
hier sollst du nicht überschreiten!
[31.3] Der HERR, dein Gott, wird selber vor dir
hergehen. Er selber wird diese Völker vor dir her
vertilgen, damit du ihr Land einnehmen kannst. Josua, der
soll vor dir hinübergehen, wie der HERR zugesagt hat.
[31.4] Und der HERR wird mit ihnen tun, wie er
getan hat mit Sihon und Og, den Königen der Amoriter,
und ihrem Lande, die er vertilgt hat.
[31.5] Wenn sie nun der HERR vor euren Augen
dahingeben wird, so sollt ihr mit ihnen tun ganz nach dem
Gebot, das ich euch gegeben habe.
[31.6] Seid getrost und unverzagt, fürchtet euch
nicht und laßt euch nicht vor ihnen grauen; denn der
HERR, dein Gott, wird selber mit dir ziehen und wird die
Hand nicht abtun und dich nicht verlassen.
[31.7] Und Mose rief Josua und sprach zu ihm vor
den Augen von ganz Israel: Sei getrost und unverzagt;
denn du wirst dies Volk in das Land bringen, das der HERR
ihren Vätern geschworen hat, ihnen zu geben, und du
wirst es unter sie austeilen.
[31.8] Der HERR aber, der selber vor euch hergeht,
der wird mit dir sein und wird die Hand nicht abtun und
dich nicht verlassen. Fürchte dich nicht und erschrick
nicht!
[31.9] Und Mose schrieb dies Gesetz und gab's den
Priestern, den Söhnen Levi, die die Lade des Bundes des
HERRN trugen, und allen Ältesten Israels
[31.10] und gebot ihnen und sprach: Jeweils nach
sieben Jahren, zur Zeit des Erlaßjahrs, am
Laubhüttenfest,
[31.11] wenn ganz Israel kommt, zu erscheinen vor
dem Angesicht des HERRN, deines Gottes, an der Stätte,
die er erwählen wird, sollst du dies Gesetz vor ganz
Israel ausrufen lassen vor ihren Ohren.
[31.12] Versammle das Volk, die Männer, Frauen
und Kinder und den Fremdling, der in deinen Städten
lebt, damit sie es hören und lernen und den HERRN, euren
Gott, fürchten und alle Worte dieses Gesetzes halten und
tun
[31.13] und daß ihre Kinder, die es nicht kennen,
es auch hören und lernen, den HERRN, euren Gott, zu
fürchten alle Tage, die ihr in dem Lande lebt, in das
ihr zieht über den Jordan, um es einzunehmen.
[31.14] Und der HERR sprach zu Mose: Siehe, deine
Zeit ist herbeigekommen, daß du sterben mußt. Rufe
Josua, und tretet hin zur Stiftshütte, daß ich ihm
Befehl gebe. Mose ging hin mit Josua, und sie traten hin
zur Stiftshütte.
[31.15] Der HERR aber erschien in der Hütte in
einer Wolkensäule, und die Wolkensäule stand in der
Tür der Hütte.
[31.16] Und der HERR sprach zu Mose: Siehe, du
wirst schlafen bei deinen Vätern, und dies Volk wird
sich erheben und nachlaufen den fremden Göttern des
Landes, in das sie kommen, und wird mich verlassen und
den Bund brechen, den ich mit ihm geschlossen habe.
[31.17] Da wird mein Zorn entbrennen über sie zur
selben Zeit, und ich werde sie verlassen und mein Antlitz
vor ihnen verbergen, so daß sie völlig verzehrt werden.
Und wenn sie dann viel Unglück und Angst treffen wird,
werden sie sagen: Hat mich nicht dies Übel alles
getroffen, weil mein Gott nicht mit mir ist?
[31.18] Ich aber werde mein Antlitz verborgen
halten zu der Zeit um all des Bösen willen, das sie
getan haben, weil sie sich zu andern Göttern wandten.
[31.19] So schreibt euch nun dies Lied auf und
lehrt es die Israeliten und legt es in ihren Mund, daß
mir das Lied ein Zeuge sei unter den Israeliten.
[31.20] Denn ich will sie in das Land bringen, das
ich ihren Vätern zu geben geschworen habe, darin Milch
und Honig fließt. Und wenn sie essen und satt und fett
werden, so werden sie sich zu andern Göttern wenden und
ihnen dienen, mich aber lästern und meinen Bund brechen.
[31.21] Und wenn sie dann viel Unglück und Angst
treffen wird, so soll dies Lied vor ihnen als Zeuge
reden; denn es soll nicht vergessen werden im Mund ihrer
Nachkommen. Denn ich weiß ihre Gedanken, mit denen sie
schon jetzt umgehen, ehe ich sie in das Land bringe, wie
ich geschworen habe.
[31.22] Also schrieb Mose dies Lied zur selben
Zeit auf und lehrte es die Israeliten.
[31.23] Und der Herr befahl Josua, dem Sohn Nuns,
und sprach: Sei getrost und unverzagt, denn du sollst die
Israeliten in das Land führen, wie ich ihnen geschworen
habe, und ich will mit dir sein.
[Note: Die Aufbewahrung des Gesetzbuches]
[31.24] Als nun Mose damit fertig war, die Worte
dieses Gesetzes vollständig in ein Buch zu schreiben,
[31.25] gebot er den Leviten, die die Lade des
Bundes des HERRN trugen, und sprach:
[31.26] Nehmt das Buch dieses Gesetzes und legt es
neben die Lade des Bundes des HERRN, eures Gottes, daß
es dort ein Zeuge sei wider dich.
[31.27] Denn ich kenne deinen Ungehorsam und deine
Halsstarrigkeit. Siehe, jetzt schon, während ich noch
bei euch lebe, seid ihr ungehorsam gewesen gegen den
HERRN; wieviel mehr nach meinem Tode!
[31.28] Versammelt vor mir alle Ältesten eurer
Stämme und eure Amtleute, daß ich diese Worte vor ihren
Ohren rede und Himmel und Erde wider sie zu Zeugen nehme.
[31.29] Denn ich weiß, daß ihr euch nach meinem
Tode sehr versündigen werdet und von dem Wege abweichen,
den ich euch geboten habe. So wird euch am Ende der Tage
das Unheil treffen, weil ihr tut, was böse ist in den
Augen des HERRN, und ihn erzürnt durch eurer Hände
Werk.
[31.30] Und Mose trug vor den Ohren der ganzen
Gemeinde Israel dies Lied bis zum letzten Wort vor:
32. Kapitel
Das Lied des Mose
[32.1] Merkt auf, ihr Himmel, ich will reden, und
die Erde höre die Rede meines Mundes.
[32.2] Meine Lehre rinne wie der Regen, und meine
Rede riesele wie Tau, wie der Regen auf das Gras und wie
die Tropfen auf das Kraut.
[32.3] Denn ich will den Namen des HERRN preisen.
Gebt unserm Gott allein die Ehre!
[32.4] Er ist ein Fels. Seine Werke sind
vollkommen; denn alles, was er tut, das ist recht. Treu
ist Gott und kein Böses an ihm, gerecht und wahrhaftig
ist er.
[32.5] Das verkehrte und böse Geschlecht hat
gesündigt wider ihn; sie sind Schandflecken und nicht
seine Kinder.
[32.6] Dankst du so dem HERRN, deinem Gott, du
tolles und törichtes Volk? Ist er nicht dein Vater und
dein Herr? Ist's nicht er allein, der dich gemacht und
bereitet hat?
[32.7] Gedenke der vorigen Zeiten und hab acht auf
die Jahre von Geschlecht zu Geschlecht. Frage deinen
Vater, der wird dir's verkünden, deine Ältesten, die
werden dir's sagen.
[32.8] Als der Höchste den Völkern Land zuteilte
und der Menschen Kinder voneinander schied, da setzte er
die Grenzen der Völker nach der Zahl der Söhne Israels.
[32.9] Denn des HERRN Teil ist sein Volk, Jakob
ist sein Erbe.
[32.10] Er fand ihn in der Wüste, in der dürren
Einöde sah er ihn. Er umfing ihn und hatte acht auf ihn.
Er behütete ihn wie seinen Augapfel.
[32.11] Wie ein Adler ausführt seine Jungen und
über ihnen schwebt, so breitete er seine Fittiche aus
und nahm ihn und trug ihn auf seinen Flügeln.
[32.12] Der HERR allein leitete ihn, und kein
fremder Gott war mit ihm.
[32.13] Er ließ ihn einherfahren über die Höhen
der Erde und nährte ihn mit den Früchten des Feldes und
ließ ihn Honig saugen aus dem Felsen und Öl aus hartem
Gestein,
[32.14] Butter von den Kühen und Milch von den
Schafen samt dem Fett von den Lämmern, feiste Widder und
Böcke und das Beste vom Weizen und tränkte ihn mit
edlem Traubenblut.
[32.15] Als aber Jeschurun fett ward, wurde er
übermütig. Er ist fett und dick und feist geworden und
hat den Gott verworfen, der ihn gemacht hat. Er hat den
Fels seines Heils gering geachtet
[32.16] und hat ihn zur Eifersucht gereizt durch
fremde Götter; durch Greuel hat er ihn erzürnt.
[32.17] Sie haben den bösen Geistern geopfert und
nicht ihrem Gott, den Göttern, die sie nicht kannten,
den neuen, die vor kurzem erst aufgekommen sind, die eure
Väter nicht geehrt haben.
[32.18] Deinen Fels, der dich gezeugt hat, hast du
außer acht gelassen und hast vergessen den Gott, der
dich gemacht hat.
[32.19] Und als es der HERR sah, ward er zornig
über seine Söhne und Töchter,
[32.20] und er sprach: Ich will mein Antlitz vor
ihnen verbergen, will sehen, was ihnen zuletzt
widerfahren wird; denn es ist ein verkehrtes Geschlecht,
es sind untreue Kinder.
[32.21] Sie haben mich gereizt durch einen
Nicht-Gott, durch ihre Abgötterei haben sie mich
erzürnt. Ich aber will sie wieder reizen durch ein
Nicht-Volk, durch ein gottloses Volk will ich sie
erzürnen.
[32.22] Denn ein Feuer ist entbrannt durch meinen
Zorn und wird brennen bis in die unterste Tiefe und wird
verzehren das Land mit seinem Gewächs und wird anzünden
die Grundfesten der Berge.
[32.23] Ich will alles Unglück über sie häufen,
ich will alle meine Pfeile auf sie schießen.
[32.24] Vor Hunger sollen sie verschmachten und
verzehrt werden vom Fieber und von jähem Tod. Ich will
der Tiere Zähne unter sie schicken und der Schlangen
Gift.
[32.25] Draußen wird das Schwert ihre Kinder
rauben und drinnen der Schrecken den jungen Mann wie das
Mädchen, den Säugling wie den Greis.
[32.26] Ich hätte gesagt: Es soll aus sein mit
ihnen, ich will ihren Namen tilgen unter den Menschen -,
[32.27] wenn ich nicht den Spott der Feinde
gescheut hätte; ihre Widersacher hätten es nicht
erkannt und gesagt: Unsere Macht ist groß, und nicht der
HERR hat dies alles getan. -
[32.28] Denn Israel ist ein Volk, dem man nicht
mehr raten kann, und kein Verstand wohnt in ihnen.
[32.29] O daß sie weise wären und dies
verstünden, daß sie merkten, was ihnen hernach begegnen
wird!
[32.30] Wie geht's zu, daß einer tausend verjagt
und zwei sogar zehntausend flüchtig machen? Kommt's
nicht daher, daß ihr Fels sie verkauft hat und der HERR
sie dahingegeben hat?
[32.31] Denn unserer Feinde Fels ist nicht wie
unser Fels; so müssen sie selber urteilen.
[32.32] Denn ihr Weinstock stammt von Sodoms
Weinstock und von dem Weinberg Gomorras; ihre Trauben
sind Gift, sie haben bittere Beeren,
[32.33] ihr Wein ist Drachengift und verderbliches
Gift der Ottern.
[32.34] Ist dies nicht bei mir verwahrt und
versiegelt in meinen Schatzkammern?a
[32.35] Die Rache ist mein, ich will vergelten zur
Zeit, da ihr Fuß gleitet; denn die Zeit ihres Unglücks
ist nahe, und was über sie kommen soll, eilt herzu.
[32.36] Denn der HERR wird seinem Volk Recht
schaffen, und über seine Knechte wird er sich erbarmen.
Denn er wird sehen, daß ihre Macht dahin ist und es aus
ist mit ihnen ganz und gar.
[32.37] Und er wird sagen: Wo sind ihre Götter,
ihr Fels, auf den sie trauten,
[32.38] die das Fett ihrer Schlachtopfer essen
sollten und trinken den Wein ihrer Trankopfer? Laßt sie
aufstehen und euch helfen und euch schützen!
[32.39] Sehet nun, daß ich's allein bin und ist
kein Gott neben mir! Ich kann töten und lebendig machen,
ich kann schlagen und kann heilen, und niemand ist da,
der aus meiner Hand errettet.
[32.40] Denn ich will meine Hand zum Himmel heben
und will sagen: So wahr ich ewig lebe:
[32.41] wenn ich mein blitzendes Schwert schärfe
und meine Hand zur Strafe greift, so will ich mich
rächen an meinen Feinden und denen, die mich hassen,
vergelten.
[32.42] Ich will meine Pfeile mit Blut trunken
machen, und mein Schwert soll Fleisch fressen, mit Blut
von Erschlagenen und Gefangenen, von den Köpfen
streitbarer Feinde!
[32.43] Preiset, ihr Heiden, sein Volk; denn er
wird das Blut seiner Knechte rächen und wird an seinen
Feinden Rache nehmen und entsühnen das Land seines
Volks!
[Note: Moses letzte Mahnung an das Volk]
[32.44] Und Mose kam und redete alle Worte dieses
Liedes vor den Ohren des Volks, er und Josua, der Sohn
Nuns.
[32.45] Als nun Mose das alles zu Ende geredet
hatte vor ganz Israel,
[32.46] sprach er zu ihnen: Nehmt zu Herzen alle
Worte, die ich euch heute bezeuge, daß ihr euren Kindern
befehlt, alle Worte dieses Gesetzes zu halten und zu tun.
[32.47] Denn es ist nicht ein leeres Wort an euch,
sondern es ist euer Leben, und durch dies Wort werdet ihr
lange leben in dem Lande, in das ihr zieht über den
Jordan, um es einzunehmen.
[Note: Gott bereitet Mose auf seinen Tod vor]
[32.48] Und der HERR redete mit Mose am selben
Tage und sprach:
[32.49] Geh auf das Gebirge Abarim, auf den Berg
Nebo, der da liegt im Lande Moab gegenüber Jericho, und
schaue das Land Kanaan, das ich den Israeliten zum
Eigentum geben werde.
[32.50] Dann stirb auf dem Berge, auf den du
hinaufgestiegen bist, und laß dich zu deinem Volk
versammeln, wie dein Bruder Aaron starb auf dem Berge Hor
und zu seinem Volk versammelt wurde;
[32.51] denn ihr habt euch an mir versündigt
unter den Israeliten bei dem Haderwasser zu Kadesch in
der Wüste Zin, weil ihr mich nicht heiligtet inmitten
der Israeliten.
[32.52] Denn du sollst das Land vor dir sehen, das
ich den Israeliten gebe, aber du sollst nicht
hineinkommen.
33. Kapitel
Mose segnet die Stämme Israels
(vgl. 1. Mose 49)
[33.1] Dies ist der Segen, mit dem Mose, der Mann
Gottes, die Israeliten vor seinem Tode segnete.
[33.2] Er sprach: Der HERR ist vom Sinai gekommen
und ist ihnen aufgeleuchtet von Seïr her. Er ist
erschienen vom Berge Paran her und ist gezogen nach
Meribat- Kadesch; in seiner Rechten ist ein feuriges
Gesetz für sie.
[33.3] Wie hat er sein Volk so lieb! Alle Heiligen
sind in deiner Hand. Sie werden sich setzen zu deinen
Füßen und werden lernen von deinen Worten.
[33.4] Mose hat uns das Gesetz geboten, das Erbe
der Gemeinde Jakobs.
[33.5] Und der Herr ward König über Jeschurun,
als sich versammelten die Häupter des Volks samt den
Stämmen Israels.
[33.6] Ruben lebe und sterbe nicht; seine
Mannschaft gewinne an Zahl!
[33.7] Dies ist der Segen über Juda. Und er
sprach: HERR, erhöre die Stimme Judas und bringe ihn zu
seinem Volk; laß seine Macht groß werden und sei ihm
Hilfe wider seine Feinde!
[33.8] Und über Levi sprach er: Deine Lose
"Licht und Recht" sollen bleiben bei deinem
Getreuen, den du versucht hast zu Massa, für den du
gestritten hast am Haderwasser,
[33.9] der von seinem Vater und von seiner Mutter
spricht: "Ich sehe ihn nicht", und von seinem
Bruder: "Ich kenne ihn nicht", und von seinem
Sohn: "Ich weiß nichts von ihm". Die hüten
dein Wort und bewahren deinen Bund;
[33.10] sie lehren Jakob deine Rechte und Israel
dein Gesetz; sie bringen Räucherwerk vor dein Angesicht
und Ganzopfer auf deinen Altar.
[33.11] HERR, segne seine Macht, und laß dir
gefallen die Werke seiner Hände! Zerschlage den Rücken
derer, die sich wider ihn auflehnen, und derer, die ihn
hassen, daß sie nicht aufkommen!
[33.12] Und über Benjamin sprach er: Der Geliebte
des HERRN wird sicher wohnen; allezeit wird Er die Hand
über ihm halten und wird zwischen seinen Höhen wohnen.
[33.13] Und über Josef sprach er: Gesegnet vom
HERRN ist sein Land mit dem Köstlichsten vom Himmel
droben, dem Tau, und mit der Flut, die drunten liegt,
[33.14] mit dem Köstlichsten, was die Sonne
hervorbringt, und mit dem Köstlichsten, was die Monde
erzeugen,
[33.15] mit dem Besten uralter Berge und mit dem
Köstlichsten der ewigen Hügel,
[33.16] mit dem Köstlichsten der Erde und ihrer
Fülle. Die Gnade dessen, der in dem Dornbusch wohnte,
komme auf das Haupt Josefs, auf den Scheitel des
Geweihten unter seinen Brüdern.
[33.17] Sein erstgeborener Stier ist voll
Herrlichkeit, und seine Hörner sind wie die Hörner
wilder Stiere; mit ihnen wird er die Völker stoßen bis
an die Enden der Erde. Das sind die Zehntausende Ephraims
und die Tausende Manasses.
[33.18] Und über Sebulon sprach er: Sebulon,
freue dich deiner Fahrten; und Issachar, freue dich
deiner Zelte.
[33.19] Sie werden die Stämme auf den Berg rufen
und daselbst opfern rechte Opfer. Denn sie werden den
Reichtum des Meeres gewinnen und die verborgenen Schätze
im Sande.
[33.20] Und über Gad sprach er: Gelobt sei, der
Gad Raum schafft! Gad liegt da wie ein Löwe und
zerreißt Schenkel und Scheitel.
[33.21] Und er ersah sich ein Erstlingserbe; denn
daselbst war für ihn eines Anführers Teil. Und es
versammelten sich die Häupter des Volks, und er
vollstreckte die Gerechtigkeit des HERRN und seine
Gerichte zusammen mit Israel.
[33.22] Und über Dan sprach er: Dan ist ein
junger Löwe, der hervorspringt aus Baschan.
[33.23] Und über Naftali sprach er: Naftali hat
viel Gnade und ist voll Segens des HERRN; gegen Westen
und Süden hat er Besitz.
[33.24] Und über Asser sprach er: Asser ist
gesegnet unter den Söhnen. Er sei der Liebling seiner
Brüder und tauche seinen Fuß in Öl.
[33.25] Von Eisen und Erz sei der Riegel deiner
Tore; dein Alter sei wie deine Jugend!
[33.26] Es ist kein Gott wie der Gott Jeschuruns,
der am Himmel daherfährt dir zur Hilfe und in seiner
Hoheit auf den Wolken.
[33.27] Zuflucht ist bei dem alten Gott und unter
den ewigen Armen. Er hat vor dir her deinen Feind
vertrieben und geboten: Vertilge!
[33.28] Israel wohnt sicher, der Brunnquell Jakobs
unbehelligt in dem Lande, da Korn und Wein ist, dessen
Himmel von Tau trieft.
[33.29] Wohl dir, Israel! Wer ist dir gleich? Du
Volk, das sein Heil empfängt durch den HERRN, der deiner
Hilfe Schild und das Schwert deines Sieges ist! Deine
Feinde werden dir huldigen, und du wirst auf ihren Höhen
einherschreiten.
34. Kapitel
[34.1] Und Mose stieg aus dem Jordantal der
Moabiter auf den Berg Nebo, den Gipfel des Gebirges
Pisga, gegenüber Jericho. Und der HERR zeigte ihm das
ganze Land: Gilead bis nach Dan
[34.2] und das ganze Naftali und das ganze Land
Ephraim und Manasse und das ganze Land Juda bis an das
Meer im Westen
[34.3] und das Südland und die Gegend am Jordan,
die Ebene von Jericho, der Palmenstadt, bis nach Zoar.
[34.4] Und der HERR sprach zu ihm: Dies ist das
Land, von dem ich Abraham, Isaak und Jakob geschworen
habe: Ich will es deinen Nachkommen geben. - Du hast es
mit deinen Augen gesehen, aber du sollst nicht
hinübergehen.
[34.5] So starb Mose, der Knecht des HERRN,
daselbst im Lande Moab nach dem Wort des HERRN.
[34.6] Und er begrub ihn im Tal, im Lande Moab
gegenüber Bet-Peor. Und niemand hat sein Grab erfahren
bis auf den heutigen Tag.
[34.7] Und Mose war hundertundzwanzig Jahre alt,
als er starb. Seine Augen waren nicht schwach geworden,
und seine Kraft war nicht verfallen.
[34.8] Und die Israeliten beweinten Mose im
Jordantal der Moabiter dreißig Tage, bis die Zeit des
Weinens und Klagens über Mose vollendet war.
[34.9] Josua aber, der Sohn Nuns, wurde erfüllt
mit dem Geist der Weisheit; denn Mose hatte seine Hände
auf ihn gelegt. Und die Israeliten gehorchten ihm und
taten, wie der HERR es Mose geboten hatte.
[34.10] Und es stand hinfort kein Prophet in
Israel auf wie Mose, den der HERR erkannt hätte von
Angesicht zu Angesicht,
[34.11] mit all den Zeichen und Wundern, mit denen
der HERR ihn gesandt hatte, daß er sie täte in
Ägyptenland am Pharao und an allen seinen Großen und an
seinem ganzen Lande,
[34.12] und mit all der mächtigen Kraft und den
großen Schreckenstaten, die Mose vollbrachte vor den
Augen von ganz Israel.