DAS ZWEITE BUCH MOSE (EXODUS)
1. Kapitel
Israels Bedrückung in Ägypten
[1.1] Dies sind die Namen der Söhne Israels, die mit
Jakob nach Ägypten kamen; ein jeder kam mit seinem Hause:
[1.2] Ruben, Simeon, Levi, Juda,
[1.3] Issachar, Sebulon, Benjamin,
[1.4] Dan, Naftali, Gad, Asser.
[1.5] Und alle leiblichen Nachkommen Jakobs zusammen waren
siebzig an Zahl. Josef aber war schon vorher in Ägypten.
[1.6] Als nun Josef gestorben war und alle seine Brüder
und alle, die zu der Zeit gelebt hatten,
[1.7] wuchsen die Nachkommen Israels und zeugten Kinder
und mehrten sich und wurden überaus stark, so daß von ihnen das
Land voll ward.
[1.8] Da kam ein neuer König auf in Ägypten, der wußte
nichts von Josef
[1.9] und sprach zu seinem Volk: Siehe, das Volk Israel
ist mehr und stärker als wir.
[1.10] Wohlan, wir wollen sie mit List niederhalten, daß
sie nicht noch mehr werden. Denn wenn ein Krieg ausbräche,
könnten sie sich auch zu unsern Feinden schlagen und gegen uns
kämpfen und aus dem Lande ausziehen.
[1.11] Und man setzte Fronvögte über sie, die sie mit
Zwangsarbeit bedrücken sollten. Und sie bauten dem Pharao die
Städte Pitom und Ramses als Vorratsstädte.
[1.12] Aber je mehr sie das Volk bedrückten, desto
stärker mehrte es sich und breitete sich aus. Und es kam sie ein
Grauen an vor Israel.
[1.13] Da zwangen die Ägypter die Israeliten unbarmherzig
zum Dienst
[1.14] und machten ihnen ihr Leben sauer mit schwerer
Arbeit in Ton und Ziegeln und mit mancherlei Frondienst auf dem
Felde, mit all ihrer Arbeit, die sie ihnen auflegten ohne
Erbarmen.
[1.15] Und der König von Ägypten sprach zu den
hebräischen Hebammen, von denen die eine Schifra hieß und die
andere Pua:
[1.16] Wenn ihr den hebräischen Frauen helft und bei der
Geburt seht, daß es ein Sohn ist, so tötet ihn; ist's aber eine
Tochter, so laßt sie leben.
[1.17] Aber die Hebammen fürchteten Gott und taten nicht,
wie der König von Ägypten ihnen gesagt hatte, sondern ließen
die Kinder leben.
[1.18] Da rief der König von Ägypten die Hebammen und
sprach zu ihnen: Warum tut ihr das, daß ihr die Kinder leben
laßt?
[1.19] Die Hebammen antworteten dem Pharao: Die
hebräischen Frauen sind nicht wie die ägyptischen, denn sie
sind kräftige Frauen. Ehe die Hebamme zu ihnen kommt, haben sie
geboren.
[1.20] Darum tat Gott den Hebammen Gutes. Und das Volk
mehrte sich und wurde sehr stark.
[1.21] Und weil die Hebammen Gott fürchteten, segnete er
ihre Häuser.
[1.22] Da gebot der Pharao seinem ganzen Volk und sprach:
Alle Söhne, die geboren werden, werft in den Nil, aber alle
Töchter laßt leben.
2. Kapitel
Moses Geburt und wunderbare Errettung
[2.1] Und es ging hin ein Mann vom Hause Levi und
nahm ein Mädchen aus dem Hause Levi zur Frau.
[2.2] Und sie ward schwanger und gebar einen Sohn.
Und als sie sah, daß es ein feines Kind war, verbarg sie
ihn drei Monate.
[2.3] Als sie ihn aber nicht länger verbergen
konnte, machte sie ein Kästlein von Rohr und verklebte
es mit Erdharz und Pech und legte das Kind hinein und
setzte das Kästlein in das Schilf am Ufer des Nils.
[2.4] Aber seine Schwester stand von ferne, um zu
erfahren, wie es ihm ergehen würde.
[2.5] Und die Tochter des Pharao ging hinab und
wollte baden im Nil, und ihre Gespielinnen gingen am Ufer
hin und her. Und als sie das Kästlein im Schilf sah,
sandte sie ihre Magd hin und ließ es holen.
[2.6] Und als sie es auftat, sah sie das Kind, und
siehe, das Knäblein weinte. Da jammerte es sie, und sie
sprach: Es ist eins von den hebräischen Kindlein.
[2.7] Da sprach seine Schwester zu der Tochter des
Pharao: Soll ich hingehen und eine der hebräischen
Frauen rufen, die da stillt, daß sie dir das Kindlein
stille?
[2.8] Die Tochter des Pharao sprach zu ihr: Geh
hin. Das Mädchen ging hin und rief die Mutter des
Kindes.
[2.9] Da sprach die Tochter des Pharao zu ihr:
Nimm das Kindlein mit und stille es mir; ich will es dir
lohnen. Die Frau nahm das Kind und stillte es.
[2.10] Und als das Kind groß war, brachte sie es
der Tochter des Pharao, und es ward ihr Sohn, und sie
nannte ihn Mose; denn sie sprach: Ich habe ihn aus dem
Wasser gezogen.
[Note: Moses Flucht nach Midian]
[2.11] Zu der Zeit, als Mose groß geworden war,
ging er hinaus zu seinen Brüdern und sah ihren
Frondienst und nahm wahr, daß ein Ägypter einen seiner
hebräischen Brüder schlug.
[2.12] Da schaute er sich nach allen Seiten um,
und als er sah, daß kein Mensch da war, erschlug er den
Ägypter und verscharrte ihn im Sande.
[2.13] Am andern Tage ging er wieder hinaus und
sah zwei hebräische Männer miteinander streiten und
sprach zu dem, der im Unrecht war: Warum schlägst du
deinen Nächsten?
[2.14] Er aber sprach: Wer hat dich zum Aufseher
oder Richter über uns gesetzt? Willst du mich auch
umbringen, wie du den Ägypter umgebracht hast? Da
fürchtete sich Mose und sprach: Wie ist das bekannt
geworden?
[2.15] Und es kam vor den Pharao; der trachtete
danach, Mose zu töten. Aber Mose floh vor dem Pharao und
hielt sich auf im Lande Midian. Und er setzte sich nieder
bei einem Brunnen.
[2.16] Der Priester aber in Midian hatte sieben
Töchter; die kamen, Wasser zu schöpfen, und füllten
die Rinnen, um die Schafe ihres Vaters zu tränken.
[2.17] Da kamen Hirten und stießen sie weg. Mose
aber stand auf und half ihnen und tränkte ihre Schafe.
[2.18] Und als sie zu ihrem Vater Reguïl kamen,
sprach er: Warum seid ihr heute so bald gekommen?
[2.19] Sie sprachen: Ein ägyptischer Mann stand
uns bei gegen die Hirten und schöpfte für uns und
tränkte die Schafe.
[2.20] Er sprach zu seinen Töchtern: Wo ist er?
Warum habt ihr den Mann draußen gelassen? Ladet ihn doch
ein, mit uns zu essen.
[2.21] Und Mose willigte ein, bei dem Mann zu
bleiben. Und er gab Mose seine Tochter Zippora zur Frau.
[2.22] Die gebar einen Sohn, und er nannte ihn
Gerschom; denn, sprach er, ich bin ein Fremdling geworden
im fremden Lande.
[2.23] Lange Zeit aber danach starb der König von
Ägypten. Und die Israeliten seufzten über ihre
Knechtschaft und schrien, und ihr Schreien über ihre
Knechtschaft kam vor Gott.
[2.24] Und Gott erhörte ihr Wehklagen und
gedachte seines Bundes mit Abraham, Isaak und Jakob.
[2.25] Und Gott sah auf die Israeliten und nahm
sich ihrer an.
3. Kapitel
Moses Berufung
[3.1] Mose aber hütete die Schafe Jitros, seines
Schwiegervaters, des Priesters in Midian, und trieb die
Schafe über die Steppe hinaus und kam an den Berg
Gottes, den Horeb.
[3.2] Und der Engel des HERRN erschien ihm in
einer feurigen Flamme aus dem Dornbusch. Und er sah, daß
der Busch im Feuer brannte und doch nicht verzehrt wurde.
[3.3] Da sprach er: Ich will hingehen und die
wundersame Erscheinung besehen, warum der Busch nicht
verbrennt.
[3.4] Als aber der HERR sah, daß er hinging, um
zu sehen, rief Gott ihn aus dem Busch und sprach: Mose,
Mose! Er antwortete: Hier bin ich.
[3.5] Gott sprach: Tritt nicht herzu, zieh deine
Schuhe von deinen Füßen; denn der Ort, darauf du
stehst, ist heiliges Land!
[3.6] Und er sprach weiter: Ich bin der Gott
deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der
Gott Jakobs. Und Mose verhüllte sein Angesicht; denn er
fürchtete sich, Gott anzuschauen.
[3.7] Und der HERR sprach: Ich habe das Elend
meines Volks in Ägypten gesehen und ihr Geschrei über
ihre Bedränger gehört; ich habe ihre Leiden erkannt.
[3.8] Und ich bin herniedergefahren, daß ich sie
errette aus der Ägypter Hand und sie herausführe aus
diesem Lande in ein gutes und weites Land, in ein Land,
darin Milch und Honig fließt, in das Gebiet der
Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hiwiter und
Jebusiter.
[3.9] Weil denn nun das Geschrei der Israeliten
vor mich gekommen ist und ich dazu ihre Not gesehen habe,
wie die Ägypter sie bedrängen,
[3.10] so geh nun hin, ich will dich zum Pharao
senden, damit du mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten
führst.
[3.11] Mose sprach zu Gott: Wer bin ich, daß ich
zum Pharao gehe und führe die Israeliten aus Ägypten?
[3.12] Er sprach: Ich will mit dir sein. Und das
soll dir das Zeichen sein, daß ich dich gesandt habe:
Wenn du mein Volk aus Ägypten geführt hast, werdet ihr
Gott opfern auf diesem Berge.
[3.13] Mose sprach zu Gott: Siehe, wenn ich zu den
Israeliten komme und spreche zu ihnen: Der Gott eurer
Väter hat mich zu euch gesandt! und sie mir sagen
werden: Wie ist sein Name?, was soll ich ihnen sagen?
[3.14] Gott sprach zu Mose: Ich werde sein, der
ich sein werde. Und sprach: So sollst du zu den
Israeliten sagen: "Ich werde sein", der hat
mich zu euch gesandt.
[3.15] Und Gott sprach weiter zu Mose: So sollst
du zu den Israeliten sagen: Der HERR*, der Gott eurer
Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks, der Gott
Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name auf
ewig, mit dem man mich anrufen soll von Geschlecht zu
Geschlecht.
[3.16] Darum geh hin und versammle die Ältesten
von Israel und sprich zu ihnen: Der HERR, der Gott eurer
Väter, ist mir erschienen, der Gott Abrahams, der Gott
Isaaks, der Gott Jakobs, und hat gesagt: Ich habe mich
euer angenommen und gesehen, was euch in Ägypten
widerfahren ist,
[3.17] und habe gesagt: Ich will euch aus dem
Elend Ägyptens führen in das Land der Kanaaniter,
Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter, in
das Land, darin Milch und Honig fließt.
[3.18] Und sie werden auf dich hören. Danach
sollst du mit den Ältesten Israels hineingehen zum
König von Ägypten und zu ihm sagen: Der HERR, der Gott
der Hebräer, ist uns erschienen. So laß uns nun gehen
drei Tagereisen weit in die Wüste, daß wir opfern dem
HERRN, unserm Gott.
[3.19] Aber ich weiß, daß euch der König von
Ägypten nicht wird ziehen lassen, er werde denn
gezwungen durch eine starke Hand.
[3.20] Daher werde ich meine Hand ausstrecken und
Ägypten schlagen mit all den Wundern, die ich darin tun
werde. Danach wird er euch ziehen lassen.
[3.21] Auch will ich diesem Volk Gunst verschaffen
bei den Ägyptern, daß, wenn ihr auszieht, ihr nicht
leer auszieht,
[3.22] sondern jede Frau soll sich von ihrer
Nachbarin und Hausgenossin silbernes und goldenes
Geschmeide und Kleider geben lassen. Die sollt ihr euren
Söhnen und Töchtern anlegen und von den Ägyptern als
Beute nehmen.
4. Kapitel
[4.1] Mose antwortete und sprach: Siehe, sie
werden mir nicht glauben und nicht auf mich hören,
sondern werden sagen: Der HERR ist dir nicht erschienen.
[4.2] Der HERR sprach zu ihm: Was hast du da in
deiner Hand? Er sprach: Einen Stab.
[4.3] Der HERR sprach: Wirf ihn auf die Erde. Und
er warf ihn auf die Erde; da ward er zur Schlange, und
Mose floh vor ihr.
[4.4] Aber der HERR sprach zu ihm: Strecke deine
Hand aus und erhasche sie beim Schwanz. Da streckte er
seine Hand aus und ergriff sie, und sie ward zum Stab in
seiner Hand.
[4.5] Und der HERR sprach: Darum werden sie
glauben, daß dir erschienen ist der HERR, der Gott ihrer
Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks, der Gott
Jakobs.
[4.6] Und der HERR sprach weiter zu ihm: Stecke
deine Hand in den Bausch deines Gewandes. Und er steckte
sie hinein. Und als er sie wieder herauszog, siehe, da
war sie aussätzig wie Schnee.
[4.7] Und er sprach: Tu sie wieder in den Bausch
deines Gewandes. Und er tat sie wieder hinein. Und als er
sie herauszog, siehe, da war sie wieder wie sein anderes
Fleisch.
[4.8] Und der HERR sprach: Wenn sie dir nun nicht
glauben und nicht auf dich hören werden bei dem einen
Zeichen, so werden sie dir doch glauben bei dem andern
Zeichen.
[4.9] Wenn sie aber diesen zwei Zeichen nicht
glauben und nicht auf dich hören werden, so nimm Wasser
aus dem Nil und gieß es auf das trockene Land; dann wird
das Wasser, das du aus dem Strom genommen hast, Blut
werden auf dem trockenen Land.
[4.10] Mose aber sprach zu dem HERRN: Ach, mein
Herr, ich bin von jeher nicht beredt gewesen, auch jetzt
nicht, seitdem du mit deinem Knecht redest; denn ich hab
eine schwere Sprache und eine schwere Zunge.
[4.11] Der HERR sprach zu ihm: Wer hat dem
Menschen den Mund geschaffen? Oder wer hat den Stummen
oder Tauben oder Sehenden oder Blinden gemacht? Habe
ich's nicht getan, der HERR?
[4.12] So geh nun hin: Ich will mit deinem Munde
sein und dich lehren, was du sagen sollst.
[4.13] Mose aber sprach: Mein Herr, sende, wen du
senden willst.
[4.14] Da wurde der HERR sehr zornig über Mose
und sprach: Weiß ich denn nicht, daß dein Bruder Aaron
aus dem Stamm Levi beredt ist? Und siehe, er wird dir
entgegenkommen, und wenn er dich sieht, wird er sich von
Herzen freuen.
[4.15] Du sollst zu ihm reden und die Worte in
seinen Mund legen. Und ich will mit deinem und seinem
Munde sein und euch lehren, was ihr tun sollt.
[4.16] Und er soll für dich zum Volk reden; er
soll dein Mund sein, und du sollst für ihn Gott sein.
[4.17] Und diesen Stab nimm in deine Hand, mit dem
du die Zeichen tun sollst.
[Note: Moses Rückkehr nach Ägypten]
[4.18] Mose ging hin und kam wieder zu Jitro,
seinem Schwiegervater, und sprach zu ihm: Laß mich doch
gehen, daß ich wieder zu meinen Brüdern komme, die in
Ägypten sind, und sehe, ob sie noch leben. Jitro sprach
zu ihm: Geh hin mit Frieden.
[4.19] Auch sprach der HERR zu Mose in Midian: Geh
hin und zieh wieder nach Ägypten, denn die Leute sind
tot, die dir nach dem Leben trachteten.
[4.20] So nahm denn Mose seine Frau und seinen
Sohn und setzte sie auf einen Esel und zog wieder nach
Ägyptenland und nahm den Stab Gottes in seine Hand.
[4.21] Und der HERR sprach zu Mose: Sieh zu, wenn
du wieder nach Ägypten kommst, daß du alle die Wunder
tust vor dem Pharao, die ich in deine Hand gegeben habe.
Ich aber will sein Herz verstocken, daß er das Volk
nicht ziehen lassen wird.
[4.22] Und du sollst zu ihm sagen: So spricht der
HERR: Israel ist mein erstgeborener Sohn;
[4.23] und ich gebiete dir, daß du meinen Sohn
ziehen läßt, daß er mir diene. Wirst du dich weigern,
so will ich deinen erstgeborenen Sohn töten.
[4.24] Und als Mose unterwegs in der Herberge war,
kam ihm der HERR entgegen und wollte ihn töten.
[4.25] Da nahm Zippora einen scharfen Stein und
beschnitt ihrem Sohn die Vorhaut und berührte damit
seine Scham und sprach: Du bist mir ein Blutbräutigam.
[4.26] Da ließ er von ihm ab. Sie sagte aber
Blutbräutigam um der Beschneidung willen.
[4.27] Und der HERR sprach zu Aaron: Geh hin Mose
entgegen in die Wüste. Und er ging hin und begegnete ihm
am Berge Gottes und küßte ihn.
[4.28] Und Mose tat Aaron kund alle Worte des
HERRN, der ihn gesandt hatte, und alle Zeichen, die er
ihm befohlen hatte.
[4.29] Und sie gingen hin und versammelten alle
Ältesten der Israeliten.
[4.30] Und Aaron sagte alle Worte, die der HERR
mit Mose geredet hatte, und Mose tat die Zeichen vor dem
Volk.
[4.31] Und das Volk glaubte. Und als sie hörten,
daß der HERR sich der Israeliten angenommen und ihr
Elend angesehen habe, neigten sie sich und beteten an.
5. Kapitel
[5.1] Danach gingen Mose und Aaron hin und
sprachen zum Pharao: So spricht der HERR, der Gott
Israels: Laß mein Volk ziehen, daß es mir ein Fest
halte in der Wüste.
[5.2] Der Pharao antwortete: Wer ist der HERR,
daß ich ihm gehorchen müsse und Israel ziehen lasse?
Ich weiß nichts von dem HERRN, will auch Israel nicht
ziehen lassen.
[5.3] Sie sprachen: Der Gott der Hebräer ist uns
erschienen. So laß uns nun hinziehen drei Tagereisen
weit in die Wüste und dem HERRN, unserm Gott, opfern,
daß er uns nicht schlage mit Pest oder Schwert.
[5.4] Da sprach der König von Ägypten zu ihnen:
Mose und Aaron, warum wollt ihr das Volk von seiner
Arbeit freimachen? Gehet hin an eure Dienste!
[5.5] Weiter sprach der Pharao: Siehe, sie sind
schon mehr als das Volk des Landes, und ihr wollt sie
noch feiern lassen von ihrem Dienst!
[5.6] Darum befahl der Pharao am selben Tage den
Vögten des Volks und ihren Aufsehern und sprach:
[5.7] Ihr sollt dem Volk nicht mehr Häcksel
geben, daß sie Ziegel machen, wie bisher; laßt sie
selbst hingehen und Stroh dafür zusammenlesen.
[5.8] Aber die Zahl der Ziegel, die sie bisher
gemacht haben, sollt ihr ihnen gleichwohl auferlegen und
nichts davon ablassen, denn sie gehen müßig; darum
schreien sie und sprechen: Wir wollen hinziehen und
unserm Gott opfern.
[5.9] Man drücke die Leute mit Arbeit, daß sie
zu schaffen haben und sich nicht um falsche Reden
kümmern.
[5.10] Da gingen die Vögte des Volks und ihre
Aufseher hinaus und sprachen zum Volk: So spricht der
Pharao: Man wird euch kein Häcksel mehr geben.
[5.11] Geht ihr selbst hin und beschafft euch
Häcksel, wo ihr's findet; aber von eurer Arbeit soll
euch nichts erlassen werden.
[5.12] Da zerstreute sich das Volk ins ganze Land
Ägypten, um Stroh zu sammeln, damit sie Häcksel
hätten.
[5.13] Und die Vögte trieben sie an und sprachen:
Erfüllt euer Tagewerk wie damals, als ihr Häcksel
hattet.
[5.14] Und die Aufseher aus den Reihen der
Israeliten, die die Vögte des Pharao über sie gesetzt
hatten, wurden geschlagen, und es wurde zu ihnen gesagt:
Warum habt ihr nicht auch heute euer festgesetztes
Tagewerk getan wie bisher?
[5.15] Da gingen die Aufseher der Israeliten hin
und schrien zu dem Pharao: Warum verfährst du so mit
deinen Knechten?
[5.16] Man gibt deinen Knechten kein Häcksel, und
wir sollen dennoch die Ziegel machen, die uns bestimmt
sind; und siehe, deine Knechte werden geschlagen, und du
versündigst dich an deinem Volke.
[5.17] Der Pharao sprach: Ihr seid müßig,
müßig seid ihr; darum sprecht ihr: Wir wollen hinziehen
und dem HERRN opfern.
[5.18] So geht nun hin und tut euren Frondienst!
Häcksel soll man euch nicht geben, aber die Anzahl
Ziegel sollt ihr schaffen.
[5.19] Da sahen die Aufseher der Israeliten, daß
es mit ihnen übel stand, weil man sagte: Ihr sollt
nichts ablassen von dem Tagewerk an Ziegeln.
[5.20] Und als sie von dem Pharao weggingen,
begegneten sie Mose und Aaron, die dastanden und auf sie
warteten,
[5.21] und sprachen zu ihnen: Der HERR richte
seine Augen wider euch und strafe es, daß ihr uns in
Verruf gebracht habt vor dem Pharao und seinen Großen
und habt ihnen so das Schwert in ihre Hände gegeben, uns
zu töten.
[5.22] Mose aber kam wieder zu dem HERRN und
sprach: Herr, warum tust du so übel an diesem Volk?
Warum hast du mich hergesandt?
[5.23] Denn seitdem ich hingegangen bin zum
Pharao, um mit ihm zu reden in deinem Namen, hat er das
Volk noch härter geplagt, und du hast dein Volk nicht
errettet.
6. Kapitel
[6.1] Da sprach der HERR zu Mose: Nun sollst du
sehen, was ich dem Pharao antun werde; denn durch eine
starke Hand gezwungen, muß er sie ziehen lassen, ja er
muß sie, durch eine starke Hand gezwungen, aus seinem
Lande treiben.
[6.2] Und Gott redete mit Mose und sprach zu ihm:
Ich bin der HERR
[6.3] und bin erschienen Abraham, Isaak und Jakob
als der allmächtige Gott, aber mit meinem Namen
"HERR" habe ich mich ihnen nicht offenbart.
[6.4] Auch habe ich meinen Bund mit ihnen
aufgerichtet, daß ich ihnen geben will das Land Kanaan,
das Land, in dem sie Fremdlinge gewesen sind.
[6.5] Auch habe ich gehört die Wehklage der
Israeliten, die die Ägypter mit Frondienst beschweren,
und habe an meinen Bund gedacht.
[6.6] Darum sage den Israeliten: Ich bin der HERR
und will euch wegführen von den Lasten, die euch die
Ägypter auflegen, und will euch erretten von eurem
Frondienst und will euch erlösen mit ausgerecktem Arm
und durch große Gerichte;
[6.7] ich will euch annehmen zu meinem Volk und
will euer Gott sein, daß ihr's erfahren sollt, daß ich
der HERR bin, euer Gott, der euch wegführt von den
Lasten, die euch die Ägypter auflegen,
[6.8] und euch bringt in das Land, um
dessentwillen ich meine Hand zum Schwur erhoben habe,
daß ich's geben will Abraham, Isaak und Jakob; das will
ich euch zu eigen geben, ich, der HERR.
[6.9] Mose sagte das den Israeliten; aber sie
hörten nicht auf ihn vor Kleinmut und harter Arbeit.
[6.10] Da redete der HERR mit Mose und sprach:
[6.11] Geh hin und rede mit dem Pharao, dem König
von Ägypten, daß er Israel aus seinem Lande ziehen
lasse.
[6.12] Mose aber redete vor dem HERRN und sprach:
Siehe, die Israeliten hören nicht auf mich; wie sollte
denn der Pharao auf mich hören! Dazu bin ich ungeschickt
zum Reden.
[6.13] So redete der HERR mit Mose und Aaron und
ordnete sie ab an die Israeliten und an den Pharao, den
König von Ägypten, um Israel aus Ägypten zu führen.
[6.14] Dies sind die Häupter ihrer Sippen: Die
Söhne Rubens, des ersten Sohnes Israels, sind diese:
Henoch, Pallu, Hezron, Karmi. Das sind die Geschlechter
von Ruben.
[6.15] Die Söhne Simeons sind diese: Jemuël,
Jamin, Ohad, Jachin, Zohar und Schaul, der Sohn der
Kanaaniterin. Das sind Simeons Geschlechter.
[6.16] Dies sind die Namen der Söhne Levis nach
ihrem Stammesverzeichnis: Gerschon, Kehat, Merari. Und
Levi wurde 137 Jahre alt.
[6.17] Die Söhne Gerschons sind diese: Libni und
Schimi nach ihren Geschlechtern.
[6.18] Die Söhne Kehats sind diese: Amram,
Jizhar, Hebron, Usïl. Kehat aber wurde 133 Jahre alt.
[6.19] Die Söhne Meraris sind diese: Machli und
Muschi. Das sind die Geschlechter Levis nach ihrem
Stammesverzeichnis.
[6.20] Amram nahm Jochebed, die Schwester seines
Vaters, zur Frau; die gebar ihm Aaron und Mose. Und Amram
wurde 137 Jahre alt.
[6.21] Die Söhne Jizhars sind diese: Korach,
Nefeg, Sichri.
[6.22] Die Söhne Usïls sind diese: Mischaël,
Elizafan, Sitri.
[6.23] Aaron nahm zur Frau Elischeba, die Tochter
Amminadabs, Nachschons Schwester; die gebar ihm Nadab,
Abihu, Eleasar, Itamar.
[6.24] Die Söhne Korachs sind diese: Assir,
Elkana, Abiasaf. Das sind die Geschlechter der
Korachiter.
[6.25] Eleasar aber, Aarons Sohn, nahm eine Frau
von den Töchtern Putïls; die gebar ihm den Pinhas. Das
sind die Häupter der Leviten nach ihren Geschlechtern.
[6.26] Das sind Aaron und Mose, zu denen der HERR
sprach: Führt die Israeliten nach ihren Scharen geordnet
aus Ägyptenland!
[6.27] Sie sind es, die mit dem Pharao, dem König
von Ägypten, redeten, um die Israeliten aus Ägypten zu
führen. Das sind Mose und Aaron.
[6.28] Und als der HERR mit Mose in Ägyptenland
redete,
[6.29] sprach er zu ihm: Ich bin der HERR; sage
dem Pharao, dem König von Ägypten, alles, was ich mit
dir rede.
[6.30] Und er antwortete vor dem HERRN: Siehe, ich
bin ungeschickt zum Reden; wie wird denn der Pharao auf
mich hören?
7. Kapitel
[7.1] Der HERR sprach zu Mose: Siehe, ich habe
dich zum Gott gesetzt für den Pharao, und Aaron, dein
Bruder, soll dein Prophet sein.
[7.2] Du sollst alles reden, was ich dir gebieten
werde; aber Aaron, dein Bruder, soll es vor dem Pharao
reden, damit er die Israeliten aus seinem Lande ziehen
lasse.
[7.3] Aber ich will das Herz des Pharao verhärten
und viele Zeichen und Wunder tun in Ägyptenland.
[7.4] Und der Pharao wird nicht auf euch hören.
Dann werde ich meine Hand auf Ägypten legen und durch
große Gerichte meine Heerscharen, mein Volk Israel, aus
Ägyptenland führen.
[7.5] Und die Ägypter sollen innewerden, daß ich
der HERR bin, wenn ich meine Hand über Ägypten
ausstrecken und die Israeliten aus ihrer Mitte wegführen
werde.
[7.6] Mose und Aaron taten, wie ihnen der HERR
geboten hatte.
[7.7] Und Mose war achtzig Jahre und Aaron
dreiundachtzig Jahre alt, als sie mit dem Pharao redeten.
[7.8] Und der HERR sprach zu Mose und Aaron:
[7.9] Wenn der Pharao zu euch sagen wird: Weist
euch aus durch ein Wunder!, so sollst du zu Aaron sagen:
Nimm deinen Stab und wirf ihn hin vor dem Pharao, daß er
zur Schlange werde!
[7.10] Da gingen Mose und Aaron hinein zum Pharao
und taten, wie ihnen der HERR geboten hatte. Und Aaron
warf seinen Stab hin vor dem Pharao und vor seinen
Großen, und er ward zur Schlange.
[7.11] Da ließ der Pharao die Weisen und Zauberer
rufen, und die ägyptischen Zauberer taten ebenso mit
ihren Künsten:
[7.12] Ein jeder warf seinen Stab hin, da wurden
Schlangen daraus; aber Aarons Stab verschlang ihre
Stäbe.
[7.13] Aber das Herz des Pharao wurde verstockt,
und er hörte nicht auf sie, wie der HERR gesagt hatte.
[7.14] Und der HERR sprach zu Mose: Das Herz des
Pharao ist hart; er weigert sich, das Volk ziehen zu
lassen.
[7.15] Geh hin zum Pharao morgen früh. Siehe, er
wird ans Wasser gehen; so tritt ihm entgegen am Ufer des
Nils und nimm den Stab in deine Hand, der zur Schlange
wurde,
[7.16] und sprich zu ihm: Der HERR, der Gott der
Hebräer, hat mich zu dir gesandt und dir sagen lassen:
Laß mein Volk ziehen, daß es mir diene in der Wüste.
Aber du hast bisher nicht hören wollen.
[7.17] Darum spricht der HERR: Daran sollst du
erfahren, daß ich der HERR bin: Siehe, ich will mit dem
Stabe, den ich in meiner Hand habe, auf das Wasser
schlagen, das im Nil ist, und es soll in Blut verwandelt
werden,
[7.18] daß die Fische im Strom sterben und der
Strom stinkt. Und die Ägypter wird es ekeln, das Wasser
aus dem Nil zu trinken.
[7.19] Und der HERR sprach zu Mose: Sage Aaron:
Nimm deinen Stab und recke deine Hand aus über die
Wasser in Ägypten, über ihre Ströme und Kanäle und
Sümpfe und über alle Wasserstellen, daß sie zu Blut
werden, und es sei Blut in ganz Ägyptenland, selbst in
den hölzernen und steinernen Gefäßen.
[7.20] Mose und Aaron taten, wie ihnen der HERR
geboten hatte, und Mose hob den Stab und schlug ins
Wasser, das im Nil war, vor dem Pharao und seinen
Großen. Und alles Wasser im Strom wurde in Blut
verwandelt.
[7.21] Und die Fische im Strom starben, und der
Strom wurde stinkend, so daß die Ägypter das Wasser aus
dem Nil nicht trinken konnten; und es war Blut in ganz
Ägyptenland.
[7.22] Und die ägyptischen Zauberer taten ebenso
mit ihren Künsten. So wurde das Herz des Pharao
verstockt, und er hörte nicht auf Mose und Aaron, wie
der HERR gesagt hatte.
[7.23] Und der Pharao wandte sich und ging heim
und nahm's nicht zu Herzen.
[7.24] Aber alle Ägypter gruben am Nil entlang
nach Wasser zum Trinken, denn das Wasser aus dem Strom
konnten sie nicht trinken.
[7.25] Und das währte sieben Tage lang, nachdem
der HERR den Strom geschlagen hatte.
[7.26] *Da sprach der HERR zu Mose: Geh hin zum
Pharao und sage zu ihm: So spricht der HERR: Laß mein
Volk ziehen, daß es mir diene!
[7.27] Wenn du dich aber weigerst, siehe, so will
ich dein ganzes Gebiet mit Fröschen plagen,
[7.28] daß der Nil von Fröschen wimmeln soll.
Die sollen heraufkriechen und in dein Haus kommen, in
deine Schlafkammer, auf dein Bett, auch in die Häuser
deiner Großen und deines Volks, in deine Backöfen und
in deine Backtröge;
[7.29] ja, die Frösche sollen auf dich selbst und
auf dein Volk und auf alle deine Großen kriechen.
8. Kapitel
[8.1] Und der HERR sprach zu Mose: Sage Aaron:
Recke deine Hand aus mit deinem Stabe über die Ströme,
Kanäle und Sümpfe und laß Frösche über Ägyptenland
kommen.
[8.2] Und Aaron reckte seine Hand aus über die
Wasser in Ägypten, und es kamen Frösche herauf, so daß
Ägyptenland bedeckt wurde.
[8.3] Da taten die Zauberer ebenso mit ihren
Künsten und ließen Frösche über Ägyptenland kommen.
[8.4] Da ließ der Pharao Mose und Aaron rufen und
sprach: Bittet den HERRN für mich, daß er die Frösche
von mir und von meinem Volk nehme, so will ich das Volk
ziehen lassen, daß es dem HERRN opfere.
[8.5] Mose sprach: Bestimme über mich in deiner
Majestät, wann ich für dich, für deine Großen und
für dein Volk bitten soll, daß bei dir und in deinem
Haus die Frösche vertilgt werden und allein im Nil
bleiben.
[8.6] Er sprach: Morgen. Mose antwortete: Ganz wie
du gesagt hast; auf daß du erfahrest, daß niemand ist
wie der HERR, unser Gott.
[8.7] Die Frösche sollen von dir, von deinem
Hause, von deinen Großen und von deinem Volk weichen und
allein im Nil übrigbleiben.
[8.8] So gingen Mose und Aaron vom Pharao. Und
Mose schrie zu dem HERRN wegen der Frösche, wie er dem
Pharao zugesagt hatte.
[8.9] Und der HERR tat, wie Mose gesagt hatte, und
die Frösche starben in den Häusern, in den Höfen und
auf dem Felde.
[8.10] Und man häufte sie zusammen, hier einen
Haufen und da einen Haufen, und das Land stank davon.
[8.11] Als aber der Pharao merkte, daß er Luft
gekriegt hatte, verhärtete er sein Herz und hörte nicht
auf sie, wie der HERR gesagt hatte.
[8.12] Und der HERR sprach zu Mose: Sage Aaron:
Strecke deinen Stab aus und schlag in den Staub der Erde,
daß er zu Stechmücken werde in ganz Ägyptenland.
[8.13] Sie taten so, und Aaron reckte seine Hand
aus mit seinem Stabe und schlug in den Staub auf der
Erde. Und es kamen Mücken und setzten sich an die
Menschen und an das Vieh; aller Staub der Erde ward zu
Mücken in ganz Ägyptenland.
[8.14] Die Zauberer taten ebenso mit ihren
Künsten, um Mücken hervorzubringen; aber sie konnten es
nicht. Und die Mücken waren sowohl an den Menschen als
am Vieh.
[8.15] Da sprachen die Zauberer zum Pharao: Das
ist Gottes Finger. Aber das Herz des Pharao wurde
verstockt, und er hörte nicht auf sie, wie der HERR
gesagt hatte.
[8.16] Und der HERR sprach zu Mose: Mach dich
morgen früh auf und tritt vor den Pharao, wenn er hinaus
ans Wasser geht, und sage zu ihm: So spricht der HERR:
Laß mein Volk ziehen, daß es mir diene;
[8.17] wenn nicht, siehe, so will ich Stechfliegen
kommen lassen über dich, deine Großen, dein Volk und
dein Haus, daß die Häuser der Ägypter und das Land,
auf dem sie wohnen, voller Stechfliegen werden sollen.
[8.18] An dem Lande Goschen aber, wo sich mein
Volk aufhält, will ich an dem Tage etwas Besonderes tun,
daß dort keine Stechfliegen seien, damit du innewerdest,
daß ich der HERR bin, inmitten dieses Landes,
[8.19] und ich will einen Unterschied machen
zwischen meinem und deinem Volk. Morgen schon soll das
Zeichen geschehen.
[8.20] Und der HERR tat so, und es kamen viele
Stechfliegen in das Haus des Pharao, in die Häuser
seiner Großen und über ganz Ägyptenland, und das Land
wurde verheert von den Stechfliegen.
[8.21] Da ließ der Pharao Mose und Aaron rufen
und sprach: Geht hin, opfert eurem Gott hier im Lande.
[8.22] Mose sprach: Das geht nicht an, denn was
wir dem HERRN, unserm Gott, opfern, ist den Ägyptern ein
Greuel. Siehe, wenn wir vor ihren Augen opfern, was ihnen
ein Greuel ist, werden sie uns dann nicht steinigen?
[8.23] Drei Tagereisen weit wollen wir in die
Wüste ziehen und dem HERRN, unserm Gott, opfern, wie er
uns gesagt hat.
[8.24] Der Pharao sprach: Ich will euch ziehen
lassen, daß ihr dem HERRN, eurem Gott, opfert in der
Wüste. Nur zieht nicht zu weit, und bittet für mich!
[8.25] Mose sprach: Siehe, wenn ich jetzt von dir
hinausgegangen bin, so will ich den HERRN bitten, daß
die Stechfliegen morgen vom Pharao und seinen Großen und
seinem Volk weichen; nur täusche uns nicht abermals,
daß du das Volk nicht ziehen läßt, dem HERRN zu
opfern.
[8.26] Und Mose ging hinaus vom Pharao und bat den
HERRN.
[8.27] Und der HERR tat, wie Mose gesagt hatte,
und schaffte die Stechfliegen weg vom Pharao, von seinen
Großen und von seinem Volk, so daß auch nicht eine
übrigblieb.
[8.28] Aber der Pharao verhärtete sein Herz auch
diesmal und ließ das Volk nicht ziehen.
9. Kapitel
Die fünfte Plage: Viehpest
[9.1] Da sprach der HERR zu Mose: Geh hin zum
Pharao und sage zu ihm: So spricht der HERR, der Gott der
Hebräer: Laß mein Volk ziehen, daß sie mir dienen!
[9.2] Wenn du dich weigerst und sie weiter
aufhältst,
[9.3] siehe, so wird die Hand des HERRN kommen
über dein Vieh auf dem Felde, über die Pferde, Esel,
Kamele, Rinder und Schafe, mit sehr schwerer Pest.
[9.4] Aber der HERR wird einen Unterschied machen
zwischen dem Vieh der Israeliten und dem der Ägypter,
daß nichts sterbe von allem, was die Israeliten haben.
[9.5] Und der HERR bestimmte eine Zeit und sprach:
Morgen wird der HERR solches an dem Lande tun.
[9.6] Und der HERR tat es am andern Morgen; da
starb alles Vieh der Ägypter, aber von dem Vieh der
Israeliten starb nicht eins.
[9.7] Und der Pharao sandte hin, und siehe, es war
von dem Vieh Israels nicht eins gestorben. Aber das Herz
des Pharao wurde verstockt, und er ließ das Volk nicht
ziehen.
[Note: Die sechste Plage: Blattern]
[9.8] Da sprach der HERR zu Mose und Aaron: Füllt
eure Hände mit Ruß aus dem Ofen, und Mose werfe ihn vor
dem Pharao gen Himmel,
[9.9] daß er über ganz Ägyptenland staube und
böse Blattern aufbrechen, an den Menschen und am Vieh in
ganz Ägyptenland.
[9.10] Und sie nahmen Ruß aus dem Ofen und traten
vor den Pharao, und Mose warf den Ruß gen Himmel. Da
brachen auf böse Blattern an den Menschen und am Vieh,
[9.11] so daß die Zauberer nicht vor Mose treten
konnten wegen der bösen Blattern; denn es waren an den
Zauberern ebenso böse Blattern wie an allen Ägyptern.
[9.12] Aber der HERR verstockte das Herz des
Pharao, daß er nicht auf sie hörte, wie denn der HERR
zu Mose gesagt hatte.
[9.13] Da sprach der HERR zu Mose: Mach dich
morgen früh auf und tritt vor den Pharao und sage zu
ihm: So spricht der HERR, der Gott der Hebräer: Laß
mein Volk ziehen, daß es mir diene;
[9.14] sonst werde ich diesmal alle meine Plagen
über dich selbst senden, über deine Großen und über
dein Volk, damit du innewirst, daß meinesgleichen nicht
ist in allen Landen.
[9.15] Denn ich hätte schon meine Hand ausrecken
und dich und dein Volk mit Pest schlagen können, daß du
von der Erde vertilgt würdest,
[9.16] aber dazu habe ich dich erhalten, daß
meine Kraft an dir erscheine und mein Name verkündigt
werde in allen Landen.
[9.17] Du stellst dich noch immer wider mein Volk
und willst es nicht ziehen lassen.
[9.18] Siehe, ich will morgen um diese Zeit einen
sehr großen Hagel fallen lassen, wie er noch nie in
Ägypten gewesen ist von der Zeit an, als es gegründet
wurde, bis heute.
[9.19] Und nun sende hin und verwahre dein Vieh
und alles, was du auf dem Felde hast. Denn alle Menschen
und das Vieh, alles, was auf dem Felde gefunden und nicht
in die Häuser gebracht wird, muß sterben, wenn der
Hagel auf sie fällt.
[9.20] Wer nun von den Großen des Pharao das Wort
des HERRN fürchtete, der ließ seine Knechte und sein
Vieh in die Häuser fliehen.
[9.21] Wessen Herz sich aber nicht an des HERRN
Wort kehrte, der ließ seine Knechte und sein Vieh auf
dem Felde.
[9.22] Da sprach der HERR zu Mose: Recke deine
Hand aus gen Himmel, daß es hagelt über ganz
Ägyptenland, über Menschen, über Vieh und über alles
Gewächs auf dem Felde in Ägyptenland.
[9.23] Da streckte Mose seinen Stab gen Himmel,
und der HERR ließ donnern und hageln, und Feuer schoß
auf die Erde nieder. So ließ der HERR Hagel fallen über
Ägyptenland,
[9.24] und Blitze zuckten dazwischen, und der
Hagel war so schwer, wie er noch nie in ganz Ägyptenland
gewesen war, seitdem die Leute dort wohnen.
[9.25] Und der Hagel erschlug in ganz Ägyptenland
alles, was auf dem Felde war, Menschen und Vieh, und
zerschlug alles Gewächs auf dem Felde und zerbrach alle
Bäume auf dem Felde.
[9.26] Nur im Lande Goschen, wo die Israeliten
waren, da hagelte es nicht.
[9.27] Da schickte der Pharao hin und ließ Mose
und Aaron rufen und sprach zu ihnen: Diesmal hab ich mich
versündigt; der HERR ist im Recht, ich aber und mein
Volk sind schuldig.
[9.28] Bittet aber den HERRN, daß er ein Ende
mache mit diesem Donnern und Hageln, so will ich euch
ziehen lassen, daß ihr nicht länger hier bleiben
müßt.
[9.29] Mose sprach zu ihm: Wenn ich zur Stadt
hinauskomme, will ich meine Hände ausbreiten zum HERRN,
so wird der Donner aufhören und kein Hagel mehr fallen,
damit du innewirst, daß die Erde des HERRN ist.
[9.30] Ich weiß aber: Du und deine Großen, ihr
fürchtet euch noch nicht vor Gott dem HERRN.
[9.31] So wurden zerschlagen der Flachs und die
Gerste, denn die Gerste stand in Ähren und der Flachs in
Blüte.
[9.32] Aber der Weizen und das Korn wurden nicht
zerschlagen, denn es ist Spätgetreide.
[9.33] So ging nun Mose von dem Pharao zur Stadt
hinaus und breitete seine Hände aus zum HERRN, und
Donner und Hagel hörten auf, und der Regen troff nicht
mehr auf die Erde.
[9.34] Als aber der Pharao sah, daß Regen, Donner
und Hagel aufhörten, versündigte er sich weiter und
verhärtete sein Herz, er und seine Großen.
[9.35] So wurde des Pharao Herz verstockt, daß er
die Israeliten nicht ziehen ließ, wie der HERR durch
Mose gesagt hatte.
10. Kapitel
[10.1] Da sprach der HERR zu Mose: Geh hin zum
Pharao; denn ich habe sein und seiner Großen Herz
verhärtet, auf daß ich diese meine Zeichen unter ihnen
tue
[10.2] und auf daß du verkündigest vor den Ohren
deiner Kinder und deiner Kindeskinder, wie ich mit den
Ägyptern verfahren bin und welche Zeichen ich unter
ihnen getan habe, damit ihr wisset: Ich bin der HERR.
[10.3] So gingen Mose und Aaron hin zum Pharao und
sprachen zu ihm: So spricht der HERR, der Gott der
Hebräer: Wie lange weigerst du dich, dich vor mir zu
demütigen? Laß mein Volk ziehen, daß es mir diene!
[10.4] Weigerst du dich aber, mein Volk ziehen zu
lassen, siehe, so will ich morgen Heuschrecken kommen
lassen über dein Gebiet,
[10.5] daß sie das Land so bedecken, daß man von
ihm nichts mehr sehen kann. Und sie sollen fressen, was
euch noch übrig und verschont geblieben ist von dem
Hagel, und sollen alle Bäume kahlfressen, die wieder
sprossen auf dem Felde;
[10.6] und sie sollen füllen deine Häuser und
die Häuser deiner Großen und aller Ägypter, wie es
nicht gesehen haben deine Väter und deiner Väter
Väter, seit sie auf Erden waren, bis auf diesen Tag. Und
er wandte sich und ging vom Pharao hinaus.
[10.7] Da sprachen die Großen des Pharao zu ihm:
Wie lange soll dieser Mann uns Verderben bringen? Laß
die Leute ziehen, daß sie dem HERRN, ihrem Gott, dienen.
Willst du erst erfahren, daß Ägypten untergegangen ist?
[10.8] Da wurden Mose und Aaron wieder vor den
Pharao gebracht. Der sprach zu ihnen: Geht hin und dienet
dem HERRN, eurem Gott. Wer von euch soll aber hinziehen?
[10.9] Mose sprach: Wir wollen ziehen mit jung und
alt, mit Söhnen und Töchtern, mit Schafen und Rindern;
denn wir haben ein Fest des HERRN.
[10.10] Er sprach zu ihnen: O ja, der HERR sei mit
euch, so gewiß wie ich euch und eure Kinder ziehen
lasse! Ihr seht doch selbst, daß ihr Böses vorhabt!
[10.11] Nein, nur ihr Männer zieht hin und dient
dem HERRN! Denn das ist es doch, was ihr begehrt habt.
Und man stieß sie hinaus vom Pharao.
[10.12] Da sprach der HERR zu Mose: Recke deine
Hand über Ägyptenland, daß Heuschrecken auf
Ägyptenland kommen und alles auffressen, was im Lande
wächst, alles, was der Hagel übriggelassen hat.
[10.13] Mose streckte seinen Stab über
Ägyptenland, und der HERR trieb einen Ostwind ins Land,
den ganzen Tag und die ganze Nacht. Und am Morgen führte
der Ostwind die Heuschrecken herbei.
[10.14] Und sie kamen über ganz Ägyptenland und
ließen sich nieder überall in Ägypten, so viele, wie
nie zuvor gewesen sind noch hinfort sein werden.
[10.15] Denn sie bedeckten den Erdboden so dicht,
daß er ganz dunkel wurde. Und sie fraßen alles, was im
Lande wuchs, und alle Früchte auf den Bäumen, die der
Hagel übriggelassen hatte, und ließen nichts Grünes
übrig an den Bäumen und auf dem Felde in ganz
Ägyptenland.
[10.16] Da ließ der Pharao eilends Mose und Aaron
rufen und sprach: Ich habe mich versündigt an dem HERRN,
eurem Gott, und an euch.
[10.17] Vergebt mir meine Sünde nur noch diesmal
und bittet den HERRN, euren Gott, daß er doch diesen Tod
von mir wegnehme.
[10.18] Und Mose ging hinaus vom Pharao und betete
zum HERRN.
[10.19] Da wendete der HERR den Wind, so daß er
sehr stark aus Westen kam; der hob die Heuschrecken auf
und warf sie ins Schilfmeer, daß nicht eine übrigblieb
in ganz Ägypten.
[10.20] Aber der HERR verstockte das Herz des
Pharao, daß er die Israeliten nicht ziehen ließ.
[10.21] Da sprach der HERR zu Mose: Recke deine
Hand gen Himmel, daß eine solche Finsternis werde in
Ägyptenland, daß man sie greifen kann.
[10.22] Und Mose reckte seine Hand gen Himmel. Da
ward eine so dicke Finsternis in ganz Ägyptenland drei
Tage lang,
[10.23] daß niemand den andern sah noch weggehen
konnte von dem Ort, wo er gerade war, drei Tage lang.
Aber bei allen Israeliten war es licht in ihren
Wohnungen.
[10.24] Da rief der Pharao nach Mose und sprach:
Zieht hin und dienet dem HERRN! Nur eure Schafe und
Rinder laßt hier; aber eure Frauen und Kinder dürfen
mit euch ziehen.
[10.25] Mose sprach: Willst du uns denn
Schlachtopfer und Brandopfer mitgeben, die wir unserm
Gott, dem HERRN, darbringen?
[10.26] Auch unser Vieh soll mit uns gehen - nicht
eine Klaue darf dahintenbleiben -; denn davon müssen wir
nehmen zum Dienst unseres Gottes, des HERRN. Wir wissen
nicht, womit wir dem HERRN dienen sollen, bis wir dorthin
kommen.
[10.27] Aber der HERR verstockte das Herz des
Pharao, daß er sie nicht ziehen lassen wollte.
[10.28] Und der Pharao sprach zu ihm: Geh von mir
und hüte dich, daß du mir nicht mehr vor die Augen
kommst; denn an dem Tage, da du mir vor die Augen kommst,
sollst du sterben.
[10.29] Mose antwortete: Wie du gesagt hast; ich
werde dir nicht mehr vor die Augen kommen.
11. Kapitel
Ankündigung der zehnten Plage: Tötung der
Erstgeburt
[11.1] Und der HERR sprach zu Mose: Eine Plage
noch will ich über den Pharao und Ägypten kommen
lassen. Dann wird er euch von hier wegziehen lassen, und
nicht nur das, sondern er wird euch von hier sogar
vertreiben.
[11.2] So sage nun zu dem Volk, daß ein jeder
sich von seinem Nachbarn und eine jede von ihrer
Nachbarin silbernes und goldenes Geschmeide geben lasse.
[11.3] Und der HERR verschaffte dem Volk Gunst bei
den Ägyptern, und Mose war ein sehr angesehener Mann in
Ägyptenland vor den Großen des Pharao und vor dem Volk.
[11.4] Und Mose sprach: So spricht der HERR: Um
Mitternacht will ich durch Ägyptenland gehen,
[11.5] und alle Erstgeburt in Ägyptenland soll
sterben, vom ersten Sohn des Pharao an, der auf seinem
Thron sitzt, bis zum ersten Sohn der Magd, die hinter
ihrer Mühle hockt, und alle Erstgeburt unter dem Vieh.
[11.6] Und es wird ein großes Geschrei sein in
ganz Ägyptenland, wie nie zuvor gewesen ist noch werden
wird;
[11.7] aber gegen ganz Israel soll nicht ein Hund
mucken, weder gegen Mensch noch Vieh, auf daß ihr
erkennt, daß der HERR einen Unterschied macht zwischen
Ägypten und Israel.
[11.8] Dann werden zu mir herabkommen alle diese
deine Großen und mir zu Füßen fallen und sagen: Zieh
aus, du und alles Volk, das dir nachgeht. Und daraufhin
werde ich ausziehen. Und Mose ging vom Pharao mit
grimmigem Zorn.
[11.9] Der HERR aber sprach zu Mose: Der Pharao
wird nicht auf euch hören, auf daß meiner Wunder noch
mehr werden in Ägyptenland.
[11.10] Und Mose und Aaron haben diese Wunder alle
getan vor dem Pharao; aber der HERR verstockte ihm das
Herz, so daß er die Israeliten nicht ziehen ließ aus
seinem Lande.
12. Kapitel
[12.1] Der HERR aber sprach zu Mose und Aaron in
Ägyptenland:
[12.2] Dieser Monat soll bei euch der erste Monat
sein, und von ihm an sollt ihr die Monate des Jahres
zählen.
[12.3] Sagt der ganzen Gemeinde Israel: Am zehnten
Tage dieses Monats nehme jeder Hausvater ein Lamm, je ein
Lamm für ein Haus.
[12.4] Wenn aber in einem Hause für ein Lamm zu
wenige sind, so nehme er's mit seinem Nachbarn, der
seinem Hause am nächsten wohnt, bis es so viele sind,
daß sie das Lamm aufessen können.
[12.5] Ihr sollt aber ein solches Lamm nehmen, an
dem kein Fehler ist, ein männliches Tier, ein Jahr alt.
Von den Schafen und Ziegen sollt ihr's nehmen
[12.6] und sollt es verwahren bis zum vierzehnten
Tag des Monats. Da soll es die ganze Gemeinde Israel
schlachten gegen Abend.
[12.7] Und sie sollen von seinem Blut nehmen und
beide Pfosten an der Tür und die obere Schwelle damit
bestreichen an den Häusern, in denen sie's essen,
[12.8] und sollen das Fleisch essen in derselben
Nacht, am Feuer gebraten, und ungesäuertes Brot dazu,
und sollen es mit bitteren Kräutern essen.
[12.9] Ihr sollt es weder roh essen noch mit
Wasser gekocht, sondern am Feuer gebraten mit Kopf,
Schenkeln und inneren Teilen.
[12.10] Und ihr sollt nichts davon übriglassen
bis zum Morgen; wenn aber etwas übrigbleibt bis zum
Morgen, sollt ihr's mit Feuer verbrennen.
[12.11] So sollt ihr's aber essen: Um eure Lenden
sollt ihr gegürtet sein und eure Schuhe an euren Füßen
haben und den Stab in der Hand und sollt es essen als
die, die hinwegeilen; es ist des HERRN Passa.
[12.12] Denn ich will in derselben Nacht durch
Ägyptenland gehen und alle Erstgeburt schlagen in
Ägyptenland unter Mensch und Vieh und will Strafgericht
halten über alle Götter der Ägypter, ich, der HERR.
4.Mose 33,4
[12.13] Dann aber soll das Blut euer Zeichen sein
an den Häusern, in denen ihr seid: Wo ich das Blut sehe,
will ich an euch vorübergehen, und die Plage soll euch
nicht widerfahren, die das Verderben bringt, wenn ich
Ägyptenland schlage.
[12.14] Ihr sollt diesen Tag als Gedenktag haben
und sollt ihn feiern als ein Fest für den HERRN, ihr und
alle eure Nachkommen, als ewige Ordnung.
[12.15] Sieben Tage sollt ihr ungesäuertes Brot
essen. Schon am ersten Tag sollt ihr den Sauerteig aus
euren Häusern tun. Wer gesäuertes Brot ißt, vom ersten
Tag an bis zum siebenten, der soll ausgerottet werden aus
Israel.
[12.16] Am ersten Tag soll heilige Versammlung
sein, und am siebenten soll auch heilige Versammlung
sein. Keine Arbeit sollt ihr dann tun; nur was jeder zur
Speise braucht, das allein dürft ihr euch zubereiten.
[12.17] Haltet das Gebot der ungesäuerten Brote.
Denn eben an diesem Tage habe ich eure Scharen aus
Ägyptenland geführt; darum sollt ihr diesen Tag halten,
ihr und alle eure Nachkommen, als ewige Ordnung.
[12.18] Am vierzehnten Tage des ersten Monats am
Abend sollt ihr ungesäuertes Brot essen bis zum Abend
des einundzwanzigsten Tages des Monats,
[12.19] so daß man sieben Tage lang keinen
Sauerteig finde in euren Häusern. Denn wer gesäuertes
Brot ißt, der soll ausgerottet werden aus der Gemeinde
Israel, auch ein Fremdling oder ein Einheimischer des
Landes.
[12.20] Keinerlei gesäuertes Brot sollt ihr
essen, sondern nur ungesäuertes Brot, wo immer ihr
wohnt.
[12.21] Und Mose berief alle Ältesten Israels und
sprach zu ihnen: Leset Schafe aus und nehmt sie für euch
nach euren Geschlechtern und schlachtet das Passa.
[12.22] Und nehmt ein Büschel Ysop und taucht es
in das Blut in dem Becken und bestreicht damit die
Oberschwelle und die beiden Pfosten. Und kein Mensch gehe
zu seiner Haustür heraus bis zum Morgen.
[12.23] Denn der HERR wird umhergehen und die
Ägypter schlagen. Wenn er aber das Blut sehen wird an
der Oberschwelle und an den beiden Pfosten, wird er an
der Tür vorübergehen und den Verderber nicht in eure
Häuser kommen lassen, um euch zu schlagen.
[12.24] Darum so halte diese Ordnung für dich und
deine Nachkommen ewiglich.
[12.25] Und wenn ihr in das Land kommt, das euch
der HERR geben wird, wie er gesagt hat, so haltet diesen
Brauch.
[12.26] Und wenn eure Kinder zu euch sagen werden:
Was habt ihr da für einen Brauch?,
[12.27] sollt ihr sagen: Es ist das Passaopfer des
HERRN, der an den Israeliten vorüberging in Ägypten,
als er die Ägypter schlug und unsere Häuser errettete.
Da neigte sich das Volk und betete an.
[12.28] Und die Israeliten gingen hin und taten,
wie der HERR es Mose und Aaron geboten hatte.
[12.29] Und zur Mitternacht schlug der HERR alle
Erstgeburt in Ägyptenland vom ersten Sohn des Pharao an,
der auf seinem Thron saß, bis zum ersten Sohn des
Gefangenen im Gefängnis und alle Erstgeburt des Viehs.
[12.30] Da stand der Pharao auf in derselben Nacht
und alle seine Großen und alle Ägypter, und es ward ein
großes Geschrei in Ägypten; denn es war kein Haus, in
dem nicht ein Toter war.
[12.31] Und er ließ Mose und Aaron rufen in der
Nacht und sprach: Macht euch auf und ziehet weg aus
meinem Volk, ihr und die Israeliten. Geht hin und dienet
dem HERRN, wie ihr gesagt habt.
[12.32] Nehmt auch mit euch eure Schafe und
Rinder, wie ihr gesagt habt. Geht hin und bittet auch um
Segen für mich.
[12.33] Und die Ägypter drängten das Volk und
trieben es eilends aus dem Lande; denn sie sprachen: Wir
sind alle des Todes.
[12.34] Und das Volk trug den rohen Teig, ehe er
durchsäuert war, ihre Backschüsseln in ihre Mäntel
gewickelt, auf ihren Schultern.
[12.35] Und die Israeliten hatten getan, wie Mose
gesagt hatte, und hatten sich von den Ägyptern silbernes
und goldenes Geschmeide und Kleider geben lassen.
[12.36] Dazu hatte der HERR dem Volk Gunst
verschafft bei den Ägyptern, daß sie ihnen willfährig
waren, und so nahmen sie es von den Ägyptern zur Beute.
[12.37] Also zogen die Israeliten aus von Ramses
nach Sukkot, sechshunderttausend Mann zu Fuß ohne die
Frauen und Kinder.
[12.38] Und es zog auch mit ihnen viel fremdes
Volk, dazu Schafe und Rinder, sehr viel Vieh.
[12.39] Und sie backten aus dem rohen Teig, den
sie aus Ägypten mitbrachten, ungesäuerte Brote; denn er
war nicht gesäuert, weil sie aus Ägypten weggetrieben
wurden und sich nicht länger aufhalten konnten und keine
Wegzehrung zubereitet hatten.
[12.40] Die Zeit aber, die die Israeliten in
Ägypten gewohnt haben, ist vierhundertunddreißig Jahre.
[12.41] Als diese um waren, an eben diesem Tage
zog das ganze Heer des HERRN aus Ägyptenland.
[12.42] Eine Nacht des Wachens war dies für den
HERRN, um sie aus Ägyptenland zu führen; darum sollen
die Israeliten diese Nacht dem HERRN zu Ehren wachen, sie
und ihre Nachkommen.
[12.43] Und der HERR sprach zu Mose und Aaron:
Dies ist die Ordnung für das Passa: Kein Ausländer soll
davon essen.
[12.44] Ist er ein gekaufter Sklave, so beschneide
man ihn; dann darf er davon essen.
[12.45] Ist er aber ein Beisasse oder Tagelöhner,
so darf er nicht davon essen.
[12.46] In einem Hause soll man es verzehren; ihr
sollt nichts von seinem Fleisch hinaus vor das Haus
tragen und sollt keinen Knochen an ihm zerbrechen.
[12.47] Die ganze Gemeinde Israel soll das tun.
[12.48] Wenn ein Fremdling bei dir wohnt und dem
HERRN das Passa halten will, der beschneide alles, was
männlich ist; alsdann trete er herzu, daß er es halte,
und er sei wie ein Einheimischer des Landes. Aber ein
Unbeschnittener darf nicht davon essen.
[12.49] Ein und dasselbe Gesetz gelte für den
Einheimischen und den Fremdling, der unter euch wohnt.
[12.50] Und alle Israeliten taten, wie der HERR es
Mose und Aaron geboten hatte.
[12.51] An eben diesem Tage führte der HERR die
Israeliten aus Ägyptenland, Schar um Schar.
13. Kapitel
Heiligung der Erstgeburt Israels. Fest der
ungesäuerten Brote
[13.1] Und der HERR redete mit Mose und sprach:
[13.2] Heilige mir alle Erstgeburt bei den
Israeliten; alles, was zuerst den Mutterschoß
durchbricht bei Mensch und Vieh, das ist mein.
[13.3] Da sprach Mose zum Volk: Gedenket an diesen
Tag, an dem ihr aus Ägypten, aus der Knechtschaft,
gezogen seid, denn der HERR hat euch mit mächtiger Hand
von dort herausgeführt; darum sollst du nicht
gesäuertes Brot essen.
[13.4] Heute zieht ihr aus, im Monat Abib.
[13.5] Wenn dich nun der HERR bringen wird in das
Land der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Hiwiter und
Jebusiter, das er dir geben wird, wie er deinen Vätern
geschworen hat, ein Land, darin Milch und Honig fließt,
so sollst du diesen Brauch halten in diesem Monat.
[13.6] Sieben Tage sollst du ungesäuertes Brot
essen, und am siebenten Tage ist des HERRN Fest.
[13.7] Du sollst sieben Tage ungesäuertes Brot
essen, daß bei dir weder Sauerteig noch gesäuertes Brot
gesehen werde an allen deinen Orten.
[13.8] Ihr sollt euren Söhnen sagen an demselben
Tage: Das halten wir um dessentwillen, was uns der HERR
getan hat, als wir aus Ägypten zogen.
[13.9] Darum soll es dir wie ein Zeichen sein auf
deiner Hand und wie ein Merkzeichen zwischen deinen
Augen, damit des HERRN Gesetz in deinem Munde sei; denn
der HERR hat dich mit mächtiger Hand aus Ägypten
geführt.
[13.10] Darum halte diese Ordnung Jahr für Jahr
zu ihrer Zeit.
[13.11] Wenn dich nun der HERR ins Land der
Kanaaniter gebracht hat, wie er dir und deinen Vätern
geschworen hat, und es dir gegeben hat,
[13.12] so sollst du dem HERRN alles aussondern,
was zuerst den Mutterschoß durchbricht. Alle männliche
Erstgeburt unter dem Vieh gehört dem HERRN.
[13.13] Die Erstgeburt vom Esel sollst du
auslösen mit einem Schaf; wenn du sie aber nicht
auslöst, so brich ihr das Genick. Beim Menschen aber
sollst du alle Erstgeburt unter deinen Söhnen auslösen.
[13.14] Und wenn dich heute oder morgen dein Sohn
fragen wird: Was bedeutet das?, sollst du ihm sagen: Der
HERR hat uns mit mächtiger Hand aus Ägypten, aus der
Knechtschaft, geführt.
[13.15] Denn als der Pharao hartnäckig war und
uns nicht ziehen ließ, erschlug der HERR alle Erstgeburt
in Ägyptenland, von der Erstgeburt des Menschen bis zur
Erstgeburt des Viehs. Darum opfere ich dem HERRN alles
Männliche, das zuerst den Mutterschoß durchbricht, aber
die Erstgeburt meiner Söhne löse ich aus.
[13.16] Und das soll dir wie ein Zeichen auf
deiner Hand sein und wie ein Merkzeichen zwischen deinen
Augen; denn der HERR hat uns mit mächtiger Hand aus
Ägypten geführt.
[13.17] Als nun der Pharao das Volk hatte ziehen
lassen, führte sie Gott nicht den Weg durch das Land der
Philister, der am nächsten war; denn Gott dachte, es
könnte das Volk gereuen, wenn sie Kämpfe vor sich
sähen, und sie könnten wieder nach Ägypten umkehren.
[13.18] Darum ließ er das Volk einen Umweg machen
und führte es durch die Wüste zum Schilfmeer. Und
Israel zog wohlgeordnet aus Ägyptenland.
[13.19] Und Mose nahm mit sich die Gebeine Josefs;
denn dieser hatte den Söhnen Israels einen Eid
abgenommen und gesprochen: Gott wird sich gewiß euer
annehmen; dann führt meine Gebeine von hier mit euch
fort.
[13.20] So zogen sie aus von Sukkot und lagerten
sich in Etam am Rande der Wüste.
[13.21] Und der HERR zog vor ihnen her, am Tage in
einer Wolkensäule, um sie den rechten Weg zu führen,
und bei Nacht in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten,
damit sie Tag und Nacht wandern konnten.
[13.22] Niemals wich die Wolkensäule von dem Volk
bei Tage noch die Feuersäule bei Nacht.
14. Kapitel
Israels Durchzug durchs Schilfmeer
[14.1] Und der HERR redete mit Mose und sprach:
[14.2] Rede zu den Israeliten und sprich, daß sie
umkehren und sich lagern bei Pi-Hahirot zwischen Migdol
und dem Meer, vor Baal-Zefon; diesem gegenüber sollt ihr
euch lagern.
[14.3] Der Pharao aber wird sagen von den
Israeliten: Sie haben sich verirrt im Lande; die Wüste
hat sie eingeschlossen.
[14.4] Und ich will sein Herz verstocken, daß er
ihnen nachjage, und will meine Herrlichkeit erweisen an
dem Pharao und aller seiner Macht, und die Ägypter
sollen innewerden, daß ich der HERR bin. - Und sie taten
so.
[14.5] Als es dem König von Ägypten angesagt
wurde, daß das Volk geflohen war, wurde sein Herz
verwandelt und das Herz seiner Großen gegen das Volk,
und sie sprachen: Warum haben wir das getan und haben
Israel ziehen lassen, so daß sie uns nicht mehr dienen?
[14.6] Und er spannte seinen Wagen an und nahm
sein Volk mit sich
[14.7] und nahm sechshundert auserlesene Wagen und
was sonst an Wagen in Ägypten war mit Kämpfern auf
jedem Wagen.
[14.8] Und der HERR verstockte das Herz des
Pharao, des Königs von Ägypten, daß er den Israeliten
nachjagte. Aber die Israeliten waren unter der Macht
einer starken Hand ausgezogen.
[14.9] Und die Ägypter jagten ihnen nach mit
Rossen, Wagen und ihren Männern und mit dem ganzen Heer
des Pharao und holten sie ein, als sie sich gelagert
hatten am Meer bei Pi-Hahirot vor Baal-Zefon.
[14.10] Und als der Pharao nahe herankam, hoben
die Israeliten ihre Augen auf, und siehe, die Ägypter
zogen hinter ihnen her. Und sie fürchteten sich sehr und
schrien zu dem HERRN
[14.11] und sprachen zu Mose: Waren nicht Gräber
in Ägypten, daß du uns wegführen mußtest, damit wir
in der Wüste sterben? Warum hast du uns das angetan,
daß du uns aus Ägypten geführt hast?
[14.12] Haben wir's dir nicht schon in Ägypten
gesagt: Laß uns in Ruhe, wir wollen den Ägyptern
dienen? Es wäre besser für uns, den Ägyptern zu
dienen, als in der Wüste zu sterben.
[14.13] Da sprach Mose zum Volk: Fürchtet euch
nicht, stehet fest und sehet zu, was für ein Heil der
HERR heute an euch tun wird. Denn wie ihr die Ägypter
heute seht, werdet ihr sie niemals wiedersehen.
[14.14] Der HERR wird für euch streiten, und ihr
werdet stille sein.
[14.15] Und der HERR sprach zu Mose: Was schreist
du zu mir? Sage den Israeliten, daß sie weiterziehen.
[14.16] Du aber hebe deinen Stab auf und recke
deine Hand über das Meer und teile es mitten durch, so
daß die Israeliten auf dem Trockenen mitten durch das
Meer gehen.
[14.17] Siehe, ich will das Herz der Ägypter
verstocken, daß sie hinter euch herziehen, und will
meine Herrlichkeit erweisen an dem Pharao und aller
seiner Macht, an seinen Wagen und Männern.
[14.18] Und die Ägypter sollen innewerden, daß
ich der HERR bin, wenn ich meine Herrlichkeit erweise an
dem Pharao und an seinen Wagen und Männern.
[14.19] Da erhob sich der Engel Gottes, der vor
dem Heer Israels herzog, und stellte sich hinter sie. Und
die Wolkensäule vor ihnen erhob sich und trat hinter sie
[14.20] und kam zwischen das Heer der Ägypter und
das Heer Israels. Und dort war die Wolke finster, und
hier erleuchtete sie die Nacht, und so kamen die Heere
die ganze Nacht einander nicht näher.
[14.21] Als nun Mose seine Hand über das Meer
reckte, ließ es der HERR zurückweichen durch einen
starken Ostwind die ganze Nacht und machte das Meer
trocken, und die Wasser teilten sich.
[14.22] Und die Israeliten gingen hinein mitten
ins Meer auf dem Trockenen, und das Wasser war ihnen eine
Mauer zur Rechten und zur Linken.
[14.23] Und die Ägypter folgten und zogen hinein
ihnen nach, alle Rosse des Pharao, seine Wagen und
Männer, mitten ins Meer.
[14.24] Als nun die Zeit der Morgenwache kam,
schaute der HERR auf das Heer der Ägypter aus der
Feuersäule und der Wolke und brachte einen Schrecken
über ihr Heer
[14.25] und hemmte die Räder ihrer Wagen und
machte, daß sie nur schwer vorwärtskamen. Da sprachen
die Ägypter: Laßt uns fliehen vor Israel; der HERR
streitet für sie wider Ägypten.
[14.26] Aber der HERR sprach zu Mose: Recke deine
Hand aus über das Meer, daß das Wasser wiederkomme und
herfalle über die Ägypter, über ihre Wagen und
Männer.
[14.27] Da reckte Mose seine Hand aus über das
Meer, und das Meer kam gegen Morgen wieder in sein Bett,
und die Ägypter flohen ihm entgegen. So stürzte der
HERR sie mitten ins Meer.
[14.28] Und das Wasser kam wieder und bedeckte
Wagen und Männer, das ganze Heer des Pharao, das ihnen
nachgefolgt war ins Meer, so daß nicht einer von ihnen
übrigblieb.
[14.29] Aber die Israeliten gingen trocken mitten
durchs Meer, und das Wasser war ihnen eine Mauer zur
Rechten und zur Linken.
[14.30] So errettete der HERR an jenem Tage Israel
aus der Ägypter Hand. Und sie sahen die Ägypter tot am
Ufer des Meeres liegen.
[14.31] So sah Israel die mächtige Hand, mit der
der HERR an den Ägyptern gehandelt hatte. Und das Volk
fürchtete den HERRN, und sie glaubten ihm und seinem
Knecht Mose.
15. Kapitel
[15.1] Damals sangen Mose und die Israeliten dies
Lied dem HERRN und sprachen: Ich will dem HERRN singen,
denn er hat eine herrliche Tat getan, Roß und Mann hat
er ins Meer gestürzt.
[15.2] Der HERR ist meine Stärke und mein
Lobgesang und ist mein Heil. Das ist mein Gott, ich will
ihn preisen, er ist meines Vaters Gott, ich will ihn
erheben.
[15.3] Der HERR ist der rechte Kriegsmann, HERR
ist sein Name.
[15.4] Des Pharao Wagen und seine Macht warf er
ins Meer, seine auserwählten Streiter versanken im
Schilfmeer.
[15.5] Die Tiefe hat sie bedeckt, sie sanken auf
den Grund wie die Steine.
[15.6] HERR, deine rechte Hand tut große Wunder;
HERR, deine rechte Hand hat die Feinde zerschlagen.
[15.7] Und mit deiner großen Herrlichkeit hast du
deine Widersacher gestürzt; denn als du deinen Grimm
ausließest, verzehrte er sie wie Stoppeln.
[15.8] Durch dein Schnauben türmten die Wasser
sich auf, die Fluten standen wie ein Wall; die Tiefen
erstarrten mitten im Meer.
[15.9] Der Feind gedachte: Ich will nachjagen und
ergreifen und den Raub austeilen und meinen Mut an ihnen
kühlen. Ich will mein Schwert ausziehen, und meine Hand
soll sie verderben.
[15.10] Da ließest du deinen Wind blasen, und das
Meer bedeckte sie, und sie sanken unter wie Blei im
mächtigen Wasser.
[15.11] HERR, wer ist dir gleich unter den
Göttern? Wer ist dir gleich, der so mächtig, heilig,
schrecklich, löblich und wundertätig ist?
[15.12] Als du deine rechte Hand ausrecktest,
verschlang sie die Erde.
[15.13] Du hast geleitet durch deine
Barmherzigkeit dein Volk, das du erlöst hast, und hast
sie geführt durch deine Stärke zu deiner heiligen
Wohnung.
[15.14] Als das die Völker hörten, erbebten sie;
Angst kam die Philister an.
[15.15] Da erschraken die Fürsten Edoms, Zittern
kam die Gewaltigen Moabs an, alle Bewohner Kanaans wurden
feig.
[15.16] Es fiel auf sie Erschrecken und Furcht;
vor deinem mächtigen Arm erstarrten sie wie die Steine,
bis dein Volk, HERR, hindurchzog, bis das Volk
hindurchzog, das du erworben hast.
[15.17] Du brachtest sie hinein und pflanztest sie
ein auf dem Berge deines Erbteils, den du, HERR, dir zur
Wohnung gemacht hast, zu deinem Heiligtum, Herr, das
deine Hand bereitet hat.
[15.18] Der HERR wird König sein immer und ewig.
[15.19] Denn der Pharao zog hinein ins Meer mit
Rossen und Wagen und Männern. Und der HERR ließ das
Meer wieder über sie kommen. Aber die Israeliten gingen
trocken mitten durchs Meer.
[15.20] Da nahm Mirjam, die Prophetin, Aarons
Schwester, eine Pauke in ihre Hand, und alle Frauen
folgten ihr nach mit Pauken im Reigen.
[15.21] Und Mirjam sang ihnen vor: Laßt uns dem
HERRN singen, denn er hat eine herrliche Tat getan, Roß
und Mann hat er ins Meer gestürzt.
[15.22] Mose ließ Israel ziehen vom Schilfmeer
hinaus zu der Wüste Schur. Und sie wanderten drei Tage
in der Wüste und fanden kein Wasser.
[15.23] Da kamen sie nach Mara; aber sie konnten
das Wasser von Mara nicht trinken, denn es war sehr
bitter. Daher nannte man den Ort Mara.
[15.24] Da murrte das Volk wider Mose und sprach:
Was sollen wir trinken?
[15.25] Er schrie zu dem HERRN, und der HERR
zeigte ihm ein Holz; das warf er ins Wasser, da wurde es
süß. Dort gab er ihnen Gesetz und Recht und versuchte
sie
[15.26] und sprach: Wirst du der Stimme des HERRN,
deines Gottes, gehorchen und tun, was recht ist vor ihm,
und merken auf seine Gebote und halten alle seine
Gesetze, so will ich dir keine der Krankheiten
auferlegen, die ich den Ägyptern auferlegt habe; denn
ich bin der HERR, dein Arzt. 5.Mose 7,15
[15.27] Und sie kamen nach Elim; da waren zwölf
Wasserquellen und siebzig Palmbäume. Und sie lagerten
sich dort am Wasser.
16. Kapitel
Speisung mit Wachteln und Manna
[16.1] Von Elim zogen sie aus, und die ganze
Gemeinde der Israeliten kam in die Wüste Sin, die
zwischen Elim und Sinai liegt, am fünfzehnten Tage des
zweiten Monats, nachdem sie von Ägypten ausgezogen
waren.
[16.2] Und es murrte die ganze Gemeinde der
Israeliten wider Mose und Aaron in der Wüste.
[16.3] Und sie sprachen: Wollte Gott, wir wären
in Ägypten gestorben durch des HERRN Hand, als wir bei
den Fleischtöpfen saßen und hatten Brot die Fülle zu
essen. Denn ihr habt uns dazu herausgeführt in diese
Wüste, daß ihr diese ganze Gemeinde an Hunger sterben
laßt.
[16.4] Da sprach der HERR zu Mose: Siehe, ich will
euch Brot vom Himmel regnen lassen, und das Volk soll
hinausgehen und täglich sammeln, was es für den Tag
bedarf, daß ich's prüfe, ob es in meinem Gesetz wandle
oder nicht.
[16.5] Am sechsten Tage aber wird's geschehen,
wenn sie zubereiten, was sie einbringen, daß es doppelt
soviel sein wird, wie sie sonst täglich sammeln.
[16.6] Mose und Aaron sprachen zu ganz Israel: Am
Abend sollt ihr innewerden, daß euch der HERR aus
Ägyptenland geführt hat,
[16.7] und am Morgen werdet ihr des HERRN
Herrlichkeit sehen, denn er hat euer Murren wider den
HERRN gehört. Was sind wir, daß ihr wider uns murret?
[16.8] Weiter sprach Mose: Der HERR wird euch am
Abend Fleisch zu essen geben und am Morgen Brot die
Fülle, weil der HERR euer Murren gehört hat, womit ihr
wider ihn gemurrt habt. Denn was sind wir? Euer Murren
ist nicht wider uns, sondern wider den HERRN.
[16.9] Und Mose sprach zu Aaron: Sage der ganzen
Gemeinde der Israeliten: Kommt herbei vor den HERRN, denn
er hat euer Murren gehört.
[16.10] Und als Aaron noch redete zu der ganzen
Gemeinde der Israeliten, wandten sie sich zur Wüste hin,
und siehe, die Herrlichkeit des HERRN erschien in der
Wolke.
[16.11] Und der HERR sprach zu Mose:
[16.12] Ich habe das Murren der Israeliten
gehört. Sage ihnen: Gegen Abend sollt ihr Fleisch zu
essen haben und am Morgen von Brot satt werden und sollt
innewerden, daß ich, der HERR, euer Gott bin.
[16.13] Und am Abend kamen Wachteln herauf und
bedeckten das Lager. Und am Morgen lag Tau rings um das
Lager.
[16.14] Und als der Tau weg war, siehe, da lag's
in der Wüste rund und klein wie Reif auf der Erde.
[16.15] Und als es die Israeliten sahen, sprachen
sie untereinander: Man hu*? Denn sie wußten nicht, was
es war. Mose aber sprach zu ihnen: Es ist das Brot, das
euch der HERR zu essen gegeben hat.
[16.16] Das ist's aber, was der HERR geboten hat:
Ein jeder sammle, soviel er zum Essen braucht, einen Krug
voll für jeden nach der Zahl der Leute in seinem Zelte.
[16.17] Und die Israeliten taten's und sammelten,
einer viel, der andere wenig.
[16.18] Aber als man's nachmaß, hatte der nicht
darüber, der viel gesammelt hatte, und der nicht
darunter, der wenig gesammelt hatte. Jeder hatte
gesammelt, soviel er zum Essen brauchte.
[16.19] Und Mose sprach zu ihnen: Niemand lasse
etwas davon übrig bis zum nächsten Morgen.
[16.20] Aber sie gehorchten Mose nicht. Und
etliche ließen davon übrig bis zum nächsten Morgen; da
wurde es voller Würmer und stinkend. Und Mose wurde
zornig auf sie.
[16.21] Sie sammelten aber alle Morgen, soviel ein
jeder zum Essen brauchte. Wenn aber die Sonne heiß
schien, zerschmolz es.
[16.22] Und am sechsten Tage sammelten sie doppelt
soviel Brot, je zwei Krüge voll für einen. Und alle
Vorsteher der Gemeinde kamen hin und verkündeten's Mose.
[16.23] Und er sprach zu ihnen: Das ist's, was der
HERR gesagt hat: Morgen ist Ruhetag, heiliger Sabbat für
den HERRN. Was ihr backen wollt, das backt, und was ihr
kochen wollt, das kocht; was aber übrig ist, das legt
beiseite, daß es aufgehoben werde bis zum nächsten
Morgen.
[16.24] Und sie legten's beiseite bis zum
nächsten Morgen, wie Mose geboten hatte. Da wurde es
nicht stinkend, und war auch kein Wurm darin.
[16.25] Da sprach Mose: Eßt dies heute, denn
heute ist der Sabbat des HERRN; ihr werdet heute nichts
finden auf dem Felde.
[16.26] Sechs Tage sollt ihr sammeln; aber der
siebente Tag ist der Sabbat, an dem wird nichts da sein.
[16.27] Aber am siebenten Tage gingen etliche vom
Volk hinaus, um zu sammeln, und fanden nichts.
[16.28] Da sprach der HERR zu Mose: Wie lange
weigert ihr euch, meine Gebote und Weisungen zu halten?
[16.29] Sehet, der HERR hat euch den Sabbat
gegeben; darum gibt er euch am sechsten Tage für zwei
Tage Brot. So bleibe nun ein jeder, wo er ist, und
niemand verlasse seinen Wohnplatz am siebenten Tage.
[16.30] Also ruhte das Volk am siebenten Tage.-
[16.31] Und das Haus Israel nannte es Manna. Und
es war wie weißer Koriandersamen und hatte einen
Geschmack wie Semmel mit Honig.
[16.32] Und Mose sprach: Das ist's, was der HERR
geboten hat: Fülle einen Krug davon, um es aufzubewahren
für eure Nachkommen, auf daß man sehe das Brot, mit dem
ich euch gespeist habe in der Wüste, als ich euch aus
Ägyptenland führte.
[16.33] Und Mose sprach zu Aaron: Nimm ein Gefäß
und tu Manna hinein, den zehnten Teil eines Scheffels,
und stelle es hin vor den HERRN, daß es aufbewahrt werde
für eure Nachkommen.
[16.34] Wie der HERR es Mose geboten hatte, so
stellte Aaron das Gefäß vor die Lade mit dem Gesetz,
damit es aufbewahrt werde.
[16.35] Und die Israeliten aßen Manna vierzig
Jahre lang, bis sie in bewohntes Land kamen; bis an die
Grenze des Landes Kanaan aßen sie Manna.
[16.36] Ein Krug aber ist der zehnte Teil eines
Scheffels.
17. Kapitel
Israel in Massa und Meriba
[17.1] Und die ganze Gemeinde der Israeliten zog
aus der Wüste Sin weiter ihre Tagereisen, wie ihnen der
HERR befahl, und sie lagerten sich in Refidim. Da hatte
das Volk kein Wasser zu trinken.
[17.2] Und sie haderten mit Mose und sprachen: Gib
uns Wasser, daß wir trinken. Mose sprach zu ihnen: Was
hadert ihr mit mir? Warum versucht ihr den HERRN?
[17.3] Als aber dort das Volk nach Wasser
dürstete, murrten sie wider Mose und sprachen: Warum
hast du uns aus Ägypten ziehen lassen, daß du uns,
unsere Kinder und unser Vieh vor Durst sterben läßt?
[17.4] Mose schrie zum HERRN und sprach: Was soll
ich mit dem Volk tun? Es fehlt nicht viel, so werden sie
mich noch steinigen.
[17.5] Der HERR sprach zu ihm: Tritt hin vor das
Volk und nimm einige von den Ältesten Israels mit dir
und nimm deinen Stab in deine Hand, mit dem du den Nil
schlugst, und geh hin.
[17.6] Siehe, ich will dort vor dir stehen auf dem
Fels am Horeb. Da sollst du an den Fels schlagen, so wird
Wasser herauslaufen, daß das Volk trinke. Und Mose tat
so vor den Augen der Ältesten von Israel.
[17.7] Da nannte er den Ort Massa und Meriba, weil
die Israeliten dort gehadert und den HERRN versucht und
gesagt hatten: Ist der HERR unter uns oder nicht?
[17.8] Da kam Amalek und kämpfte gegen Israel in
Refidim.
[17.9] Da sprach Mose zu Josua: Erwähle uns
Männer, zieh aus und kämpfe gegen Amalek. Morgen will
ich oben auf dem Hügel stehen mit dem Stab Gottes in
meiner Hand.
[17.10] Und Josua tat, wie Mose ihm sagte, und
kämpfte gegen Amalek. Mose aber und Aaron und Hur gingen
auf die Höhe des Hügels.
[17.11] Und wenn Mose seine Hand emporhielt,
siegte Israel; wenn er aber seine Hand sinken ließ,
siegte Amalek.
[17.12] Aber Mose wurden die Hände schwer; darum
nahmen die beiden einen Stein und legten ihn hin, daß er
sich daraufsetzte. Aaron aber und Hur stützten ihm die
Hände, auf jeder Seite einer. So blieben seine Hände
erhoben, bis die Sonne unterging.
[17.13] Und Josua überwältigte Amalek und sein
Volk durch des Schwertes Schärfe.
[17.14] Und der HERR sprach zu Mose: Schreibe dies
zum Gedächtnis in ein Buch und präge es Josua ein; denn
ich will Amalek unter dem Himmel austilgen, daß man
seiner nicht mehr gedenke.
[17.15] Und Mose baute einen Altar und nannte ihn:
Der HERR mein Feldzeichen.
[17.16] Und er sprach: Die Hand an den Thron des
HERRN! Der HERR führt Krieg gegen Amalek von Kind zu
Kindeskind.
18. Kapitel
[18.1] Und Jitro, der Priester in Midian, Moses
Schwiegervater, hörte alles, was Gott an Mose und seinem
Volk Israel getan hatte, daß der HERR Israel aus
Ägypten geführt hatte.
[18.2] Da nahm er mit sich Zippora, die Frau des
Mose, die er zurückgesandt hatte,
[18.3] samt ihren beiden Söhnen; von denen hieß
einer Gerschom, denn Mose sprach: Ich bin ein Gast
geworden in fremdem Lande,
[18.4] und der andere Elïser, denn er sprach: Der
Gott meines Vaters ist meine Hilfe gewesen und hat mich
errettet vor dem Schwert des Pharao.
[18.5] Als nun Jitro, Moses Schwiegervater, und
seine Söhne und seine Frau zu ihm in die Wüste kamen,
an den Berg Gottes, wo er sich gelagert hatte,
[18.6] ließ er Mose sagen: Ich, Jitro, dein
Schwiegervater, bin zu dir gekommen und deine Frau und
ihre beiden Söhne mit ihr.
[18.7] Da ging Mose hinaus ihm entgegen und neigte
sich vor ihm und küßte ihn. Und als sie sich
untereinander gegrüßt hatten, gingen sie in das Zelt.
[18.8] Da erzählte Mose seinem Schwiegervater
alles, was der HERR um Israels willen dem Pharao und den
Ägyptern angetan hatte, und alle die Mühsal, die ihnen
auf dem Wege begegnet war, und wie sie der HERR errettet
hatte.
[18.9] Jitro aber freute sich über all das Gute,
das der HERR an Israel getan hatte, wie er sie errettet
hatte aus der Ägypter Hand.
[18.10] Und Jitro sprach: Gelobt sei der HERR, der
euch errettet hat aus der Ägypter und des Pharao Hand.
[18.11] Nun weiß ich, daß der HERR größer ist
als alle Götter; denn er hat das Volk aus der Ägypter
Hand errettet, weil sie vermessen an Israel gehandelt
haben.
[18.12] Und Jitro, Moses Schwiegervater, brachte
Gott ein Brandopfer und Schlachtopfer dar. Da kamen Aaron
und alle Ältesten von Israel, um mit Moses
Schwiegervater das Mahl zu halten vor Gott.
[Note: Einsetzung von Helfern für Mose]
[18.13] Am andern Morgen setzte sich Mose, um dem
Volk Recht zu sprechen. Und das Volk stand um Mose her
vom Morgen bis zum Abend.
[18.14] Als aber sein Schwiegervater alles sah,
was er mit dem Volk tat, sprach er: Was tust du denn mit
dem Volk? Warum mußt du ganz allein da sitzen, und alles
Volk steht um dich her vom Morgen bis zum Abend?
[18.15] Mose antwortete ihm: Das Volk kommt zu
mir, um Gott zu befragen.
[18.16] Denn wenn sie einen Streitfall haben,
kommen sie zu mir, damit ich richte zwischen dem einen
und dem andern und tue ihnen kund die Satzungen Gottes
und seine Weisungen.
[18.17] Sein Schwiegervater sprach zu ihm: Es ist
nicht gut, wie du das tust.
[18.18] Du machst dich zu müde, dazu auch das
Volk, das mit dir ist. Das Geschäft ist dir zu schwer;
du kannst es allein nicht ausrichten.
[18.19] Aber gehorche meiner Stimme; ich will dir
raten, und Gott wird mit dir sein. Vertritt du das Volk
vor Gott und bringe ihre Anliegen vor Gott
[18.20] und tu ihnen die Satzungen und Weisungen
kund, daß du sie lehrest den Weg, auf dem sie wandeln,
und die Werke, die sie tun sollen.
[18.21] Sieh dich aber unter dem ganzen Volk um
nach redlichen Leuten, die Gott fürchten, wahrhaftig
sind und dem ungerechten Gewinn feind. Die setze über
sie als Oberste über tausend, über hundert, über
fünfzig und über zehn,
[18.22] daß sie das Volk allezeit richten. Nur
wenn es eine größere Sache ist, sollen sie diese vor
dich bringen, alle geringeren Sachen aber sollen sie
selber richten. So mach dir's leichter und laß sie mit
dir tragen.
[18.23] Wirst du das tun, so kannst du ausrichten,
was dir Gott gebietet, und dies ganze Volk kann mit
Frieden an seinen Ort kommen.
[18.24] Mose gehorchte dem Wort seines
Schwiegervaters und tat alles, was er sagte,
[18.25] und erwählte redliche Leute aus ganz
Israel und machte sie zu Häuptern über das Volk, zu
Obersten über tausend, über hundert, über fünfzig und
über zehn,
[18.26] daß sie das Volk allezeit richteten, die
schwereren Sachen vor Mose brächten und die kleineren
Sachen selber richteten.
[18.27] Und Mose ließ seinen Schwiegervater
wieder in sein Land ziehen.
19. Kapitel
Ankunft am Sinai. Zurüstung des Volkes. Erscheinung
des HERRN
[19.1] Am ersten Tag des dritten Monats nach dem
Auszug der Israeliten aus Ägyptenland, genau auf den
Tag, kamen sie in die Wüste Sinai.
[19.2] Denn sie waren ausgezogen von Refidim und
kamen in die Wüste Sinai und lagerten sich dort in der
Wüste gegenüber dem Berge.
[19.3] Und Mose stieg hinauf zu Gott. Und der HERR
rief ihm vom Berge zu und sprach: So sollst du sagen zu
dem Hause Jakob und den Israeliten verkündigen:
[19.4] Ihr habt gesehen, was ich mit den Ägyptern
getan habe und wie ich euch getragen habe auf
Adlerflügeln und euch zu mir gebracht.
[19.5] Werdet ihr nun meiner Stimme gehorchen und
meinen Bund halten, so sollt ihr mein Eigentum sein vor
allen Völkern; denn die ganze Erde ist mein.
[19.6] Und ihr sollt mir ein Königreich von
Priestern und ein heiliges Volk sein. Das sind die Worte,
die du den Israeliten sagen sollst.
[19.7] Mose kam und berief die Ältesten des Volks
und legte ihnen alle diese Worte vor, die ihm der HERR
geboten hatte.
[19.8] Und alles Volk antwortete einmütig und
sprach: Alles, was der HERR geredet hat, wollen wir tun.
Und Mose sagte die Worte des Volks dem HERRN wieder.
[19.9] Und der HERR sprach zu Mose: Siehe, ich
will zu dir kommen in einer dichten Wolke, auf daß dies
Volk es höre, wenn ich mit dir rede, und dir für immer
glaube. Und Mose verkündete dem HERRN die Worte des
Volks.
[19.10] Und der HERR sprach zu Mose: Geh hin zum
Volk und heilige sie heute und morgen, daß sie ihre
Kleider waschen
[19.11] und bereit seien für den dritten Tag;
denn am dritten Tage wird der HERR vor allem Volk
herabfahren auf den Berg Sinai.
[19.12] Und zieh eine Grenze um das Volk und
sprich zu ihnen: Hütet euch, auf den Berg zu steigen
oder seinen Fuß anzurühren; denn wer den Berg anrührt,
der soll des Todes sterben.
[19.13] Keine Hand soll ihn anrühren, sondern er
soll gesteinigt oder erschossen werden; es sei Tier oder
Mensch, sie sollen nicht leben bleiben. Wenn aber das
Widderhorn lange tönen wird, dann soll man auf den Berg
steigen.
[19.14] Mose stieg vom Berge zum Volk herab und
heiligte sie, und sie wuschen ihre Kleider.
[19.15] Und er sprach zu ihnen: Seid bereit für
den dritten Tag, und keiner rühre eine Frau an.
[19.16] Als nun der dritte Tag kam und es Morgen
ward, da erhob sich ein Donnern und Blitzen und eine
dichte Wolke auf dem Berge und der Ton einer sehr starken
Posaune. Das ganze Volk aber, das im Lager war, erschrak.
[19.17] Und Mose führte das Volk aus dem Lager
Gott entgegen, und es trat unten an den Berg.
[19.18] Der ganze Berg Sinai aber rauchte, weil
der HERR auf den Berg herabfuhr im Feuer; und der Rauch
stieg auf wie der Rauch von einem Schmelzofen, und der
ganze Berg bebte sehr.
[19.19] Und der Posaune Ton ward immer stärker.
Und Mose redete, und Gott antwortete ihm laut.
[19.20] Als nun der HERR herniedergekommen war auf
den Berg Sinai, oben auf seinen Gipfel, berief er Mose
hinauf auf den Gipfel des Berges, und Mose stieg hinauf.
[19.21] Da sprach der HERR zu ihm: Steig hinab und
verwarne das Volk, daß sie nicht durchbrechen zum HERRN,
ihn zu sehen, und viele von ihnen fallen.
[19.22] Auch die Priester, die sonst zum HERRN
nahen dürfen, sollen sich heiligen, daß sie der HERR
nicht zerschmettere.
[19.23] Mose aber sprach zum HERRN: Das Volk kann
nicht auf den Berg Sinai steigen, denn du hast uns
verwarnt und gesagt: Zieh eine Grenze um den Berg und
heilige ihn.
[19.24] Und der HERR sprach zu ihm: Geh hin, steig
hinab und komm wieder herauf, du und Aaron mit dir; aber
die Priester und das Volk sollen nicht durchbrechen, daß
sie hinaufsteigen zu dem HERRN, damit er sie nicht
zerschmettere.
[19.25] Und Mose stieg hinunter zum Volk und sagte
es ihm.
20. Kapitel
Die zehn Gebote
(vgl. 5. Mose 5,6-18)
[20.1] Und Gott redete alle diese Worte:
[20.2] Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich
aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft, geführt habe.
[20.3] Du sollst keine anderen Götter haben neben
mir.
[20.4] Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein
Gleichnis* machen, weder von dem, was oben im Himmel,
noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was im
Wasser unter der Erde ist:
[20.5] Bete sie nicht an und diene ihnen nicht!
Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifernder Gott,
der die Missetat der Väter heimsucht bis ins dritte und
vierte Glied an den Kindern derer, die mich hassen,
[20.6] aber Barmherzigkeit erweist an vielen
Tausenden, die mich lieben und meine Gebote halten.
[20.7] Du sollst den Namen des HERRN, deines
Gottes, nicht mißbrauchen; denn der HERR wird den nicht
ungestraft lassen, der seinen Namen mißbraucht.
[20.8] Gedenke des Sabbattages, daß du ihn
heiligest.
[20.9] Sechs Tage sollst du arbeiten und alle
deine Werke tun.
[20.10] Aber am siebenten Tage ist der Sabbat des
HERRN, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun, auch
nicht dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd,
dein Vieh, auch nicht dein Fremdling, der in deiner Stadt
lebt.
[20.11] Denn in sechs Tagen hat der HERR Himmel
und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen
ist, und ruhte am siebenten Tage. Darum segnete der HERR
den Sabbattag und heiligte ihn.
[20.12] Du sollst deinen Vater und deine Mutter
ehren, auf daß du lange lebest in dem Lande, das dir der
HERR, dein Gott, geben wird.
[20.13] Du sollst nicht töten.
[20.14] Du sollst nicht ehebrechen.
[20.15] Du sollst nicht stehlen.
[20.16] Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider
deinen Nächsten.
[20.17] Du sollst nicht begehren deines Nächsten
Haus. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib,
Knecht, Magd, Rind, Esel noch alles, was dein Nächster
hat.
[20.18] Und alles Volk wurde Zeuge von dem Donner
und Blitz und dem Ton der Posaune und dem Rauchen des
Berges. Als sie aber solches sahen, flohen sie und
blieben in der Ferne stehen
[20.19] und sprachen zu Mose: Rede du mit uns, wir
wollen hören; aber laß Gott nicht mit uns reden, wir
könnten sonst sterben.
[20.20] Mose aber sprach zum Volk: Fürchtet euch
nicht, denn Gott ist gekommen, euch zu versuchen, damit
ihr's vor Augen habt, wie er zu fürchten sei, und ihr
nicht sündigt.
[20.21] So stand das Volk von ferne, aber Mose
nahte sich dem Dunkel, darinnen Gott war.
[Note: Vom rechten Gottesdienst in Israel]
[20.22] Und der HERR sprach zu ihm: So sollst du
den Israeliten sagen: Ihr habt gesehen, daß ich mit euch
vom Himmel geredet habe.
[20.23] Darum sollt ihr euch keine andern Götter
neben mir machen, weder silberne noch goldene sollt ihr
euch machen.
[20.24] Einen Altar von Erde mache mir, auf dem du
dein Brandopfer und Dankopfer, deine Schafe und Rinder,
opferst. An jedem Ort, wo ich meines Namens gedenken
lasse, da will ich zu dir kommen und dich segnen.
[20.25] Und wenn du mir einen steinernen Altar
machen willst, sollst du ihn nicht von behauenen Steinen
bauen; denn wenn du mit deinem Eisen darüber kommst, so
wirst du ihn entweihen.
[20.26] Du sollst auch nicht auf Stufen zu meinem
Altar hinaufsteigen, daß nicht deine Blöße aufgedeckt
werde vor ihm.
21. Kapitel
RECHTSORDNUNGEN
(Kapitel 21,1 - 23,19)
[21.1] Dies sind die Rechtsordnungen, die du ihnen
vorlegen sollst:
[Note: Rechte hebräischer Sklaven]
[21.2] Wenn du einen hebräischen Sklaven kaufst,
so soll er dir sechs Jahre dienen; im siebenten Jahr aber
soll er freigelassen werden ohne Lösegeld.
[21.3] Ist er ohne Frau gekommen, so soll er auch
ohne Frau gehen; ist er aber mit seiner Frau gekommen, so
soll sie mit ihm gehen.
[21.4] Hat ihm aber sein Herr eine Frau gegeben
und hat sie ihm Söhne oder Töchter geboren, so sollen
Frau und Kinder seinem Herrn gehören, er aber soll ohne
Frau gehen.
[21.5] Spricht aber der Sklave: Ich habe meinen
Herrn lieb und mein Weib und Kind, ich will nicht frei
werden,
[21.6] so bringe ihn sein Herr vor Gott und stelle
ihn an die Tür oder den Pfosten und durchbohre mit einem
Pfriemen sein Ohr, und er sei sein Sklave für immer.
[21.7] Verkauft jemand seine Tochter als Sklavin,
so darf sie nicht freigelassen werden wie die Sklaven.
[21.8] Hat ihr Herr sie für sich genommen und sie
gefällt ihm nicht, so soll er sie auslösen lassen. Er
hat aber nicht Macht, sie unter ein fremdes Volk zu
verkaufen, nachdem er sie verschmäht hat.
[21.9] Hat er sie aber für seinen Sohn bestimmt,
so soll er nach dem Recht der Töchter an ihr tun.
[21.10] Nimmt er sich aber noch eine andere, so
soll er der ersten an Nahrung, Kleidung und ehelichem
Recht nichts abbrechen.
[21.11] Erfüllt er an ihr diese drei Pflichten
nicht, so soll sie umsonst freigelassen werden, ohne
Lösegeld.
[Note: Vergehen gegen Leib und Leben]
[21.12] Wer einen Menschen schlägt, daß er
stirbt, der soll des Todes sterben.
[21.13] Hat er ihm aber nicht nachgestellt,
sondern hat Gott es seiner Hand widerfahren lassen, so
will ich dir einen Ort bestimmen, wohin er fliehen kann.
[21.14] Wenn aber jemand an seinem Nächsten
frevelt und ihn mit Hinterlist umbringt, so sollst du ihn
von meinem Altar wegreißen, daß man ihn töte.
[21.15] Wer Vater oder Mutter schlägt, der soll
des Todes sterben.
[21.16] Wer einen Menschen raubt, sei es, daß er
ihn verkauft, sei es, daß man ihn bei ihm findet, der
soll des Todes sterben.
[21.17] Wer Vater oder Mutter flucht, der soll des
Todes sterben.
[21.18] Wenn Männer miteinander streiten und
einer schlägt den andern mit einem Stein oder mit der
Faust, daß er nicht stirbt, sondern zu Bett liegen muß
[21.19] und wieder aufkommt und ausgehen kann an
seinem Stock, so soll der, der ihn schlug, nicht bestraft
werden; er soll ihm aber bezahlen, was er versäumt hat,
und das Arztgeld geben.
[21.20] Wer seinen Sklaven oder seine Sklavin
schlägt mit einem Stock, daß sie unter seinen Händen
sterben, der soll dafür bestraft werden.
[21.21] Bleiben sie aber einen oder zwei Tage am
Leben, so soll er nicht dafür bestraft werden; denn es
ist sein Geld.
[21.22] Wenn Männer miteinander streiten und
stoßen dabei eine schwangere Frau, so daß ihr die
Frucht abgeht, ihr aber sonst kein Schaden widerfährt,
so soll man ihn um Geld strafen, wieviel ihr Ehemann ihm
auferlegt, und er soll's geben durch die Hand der
Richter.
[21.23] Entsteht ein dauernder Schaden, so sollst
du geben Leben um Leben,
[21.24] Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand,
Fuß um Fuß,
[21.25] Brandmal um Brandmal, Beule um Beule,
Wunde um Wunde.
[21.26] Wenn jemand seinen Sklaven oder seine
Sklavin ins Auge schlägt und zerstört es, der soll sie
freilassen um des Auges willen.
[21.27] Desgleichen, wenn er seinem Sklaven oder
seiner Sklavin einen Zahn ausschlägt, soll er sie
freilassen um des Zahnes willen.
[21.28] Wenn ein Rind einen Mann oder eine Frau
stößt, daß sie sterben, so soll man das Rind steinigen
und sein Fleisch nicht essen; aber der Besitzer des
Rindes soll nicht bestraft werden.
[21.29] Ist aber das Rind zuvor stößig gewesen
und seinem Besitzer war's bekannt und er hat das Rind
nicht verwahrt und es tötet nun einen Mann oder eine
Frau, so soll man das Rind steinigen, und sein Besitzer
soll sterben.
[21.30] Will man ihm aber ein Lösegeld
auferlegen, so soll er geben, was man ihm auferlegt, um
sein Leben auszulösen.
[21.31] Ebenso soll man mit ihm verfahren, wenn
das Rind einen Sohn oder eine Tochter stößt.
[21.32] Stößt es aber einen Sklaven oder eine
Sklavin, so soll der Besitzer ihrem Herrn dreißig Lot
Silber geben, und das Rind soll man steinigen.
[Note: Ersatzleistungen]
[21.33] Wenn jemand eine Zisterne aufdeckt oder
gräbt eine Zisterne und deckt sie nicht zu und es fällt
ein Rind oder Esel hinein,
[21.34] so soll der Besitzer der Zisterne mit Geld
dem andern Ersatz leisten, das tote Tier aber soll ihm
gehören.
[21.35] Wenn jemandes Rind eines andern Rind
stößt, daß es stirbt, so sollen sie das lebendige Rind
verkaufen und das Geld teilen und das tote Tier auch
teilen.
[21.36] Ist's aber bekannt gewesen, daß das Rind
zuvor stößig gewesen ist, und sein Besitzer hat es
nicht verwahrt, so soll er ein Rind für das andere
erstatten und das tote Tier haben.
[21.37] * Wenn jemand ein Rind oder ein Schaf
stiehlt und schlachtet's oder verkauft's, so soll er
fünf Rinder für ein Rind wiedergeben und vier Schafe
für ein Schaf.
22. Kapitel
[22.1] Wenn ein Dieb ergriffen wird beim Einbruch
und wird dabei geschlagen, daß er stirbt, so liegt keine
Blutschuld vor.
[22.2] War aber schon die Sonne aufgegangen, so
liegt Blutschuld vor. Es soll aber ein Dieb
wiedererstatten; hat er nichts, so verkaufe man ihn um
den Wert des Gestohlenen.
[22.3] Findet man bei ihm das Gestohlene lebendig,
sei es Rind, Esel oder Schaf, so soll er's zweifach
erstatten.
[22.4] Wenn jemand in einem Acker oder Weinberg
Schaden anrichtet, weil er sein Vieh das Feld eines
andern abweiden läßt, so soll er's mit dem Besten
seines Ackers und Weinberges erstatten.
[22.5] Wenn ein Feuer ausbricht und ergreift die
Dornen und verbrennt einen Garbenhaufen oder das
Getreide, das noch steht, oder den Acker, so soll Ersatz
leisten, wer das Feuer angezündet hat.
[22.6] Wenn jemand seinem Nächsten Geld oder
Gegenstände zu verwahren gibt und es wird ihm aus seinem
Hause gestohlen: findet man den Dieb, so soll er's
zweifach erstatten;
[22.7] findet man aber den Dieb nicht, so soll der
Herr des Hauses vor Gott treten, ob er nicht etwa seine
Hand an seines Nächsten Habe gelegt hat.
[22.8] Wenn einer den andern einer Veruntreuung
beschuldigt, es handle sich um Rind oder Esel oder Schaf
oder Kleider oder um etwas, was sonst noch verloren
gegangen ist, so soll beider Sache vor Gott kommen. Wen
Gott für schuldig erklärt, der soll's seinem Nächsten
zweifach erstatten.
[22.9] Wenn jemand seinem Nächsten einen Esel
oder ein Rind oder ein Schaf oder irgendein Stück Vieh
in Obhut gibt und es stirbt ihm oder kommt zu Schaden
oder wird ihm weggetrieben, ohne daß es jemand sieht,
[22.10] so soll es unter ihnen zum Eid vor dem
HERRN kommen, ob er nicht etwa seine Hand an seines
Nächsten Habe gelegt hat, und der Besitzer soll es
hinnehmen, so daß jener nicht Ersatz zu leisten braucht.
[22.11] Stiehlt es ihm aber ein Dieb, so soll er's
dem Besitzer ersetzen.
[22.12] Wird es zerrissen, so soll er es zum
Zeugnis herbeibringen und nicht ersetzen.
[22.13] Wenn es jemand von seinem Nächsten leiht
und es kommt zu Schaden oder stirbt, wenn der Besitzer
nicht dabei ist, so soll er's ersetzen.
[22.14] Ist aber der Besitzer dabei, soll er's
nicht ersetzen. Wenn es gemietet ist, so soll es auf den
Mietpreis angerechnet werden.
[22.15] Wenn jemand eine Jungfrau beredet, die
noch nicht verlobt ist, und ihr beiwohnt, so soll er den
Brautpreis für sie geben und sie zur Frau nehmen.
[22.16] Weigert sich aber ihr Vater, sie ihm zu
geben, so soll er Geld darwägen, soviel einer Jungfrau
als Brautpreis gebührt.
[Note: Todeswürdige Vergehen]
[22.17] Die Zauberinnen sollst du nicht am Leben
lassen.
[22.18] Wer einem Vieh beiwohnt, der soll des
Todes sterben.
[22.19] Wer den Göttern opfert und nicht dem
HERRN allein, der soll dem Bann verfallen.
[22.20] Die Fremdlinge sollst du nicht bedrängen
und bedrücken; denn ihr seid auch Fremdlinge in
Ägyptenland gewesen.
[22.21] Ihr sollt Witwen und Waisen nicht
bedrücken.
[22.22] Wirst du sie bedrücken und werden sie zu
mir schreien, so werde ich ihr Schreien erhören.
[22.23] Dann wird mein Zorn entbrennen, daß ich
euch mit dem Schwert töte und eure Frauen zu Witwen und
eure Kinder zu Waisen werden.
[22.24] Wenn du Geld verleihst an einen aus meinem
Volk, an einen Armen neben dir, so sollst du an ihm nicht
wie ein Wucherer handeln; du sollst keinerlei Zinsen von
ihm nehmen.
[22.25] Wenn du den Mantel deines Nächsten zum
Pfande nimmst, sollst du ihn wiedergeben, ehe die Sonne
untergeht,
[22.26] denn sein Mantel ist seine einzige Decke
für seinen Leib; worin soll er sonst schlafen? Wird er
aber zu mir schreien, so werde ich ihn erhören; denn ich
bin gnädig.
[Note: Einzelne Gebote der Gottesfurcht]
[22.27] Gott sollst du nicht lästern, und einem
Obersten in deinem Volk sollst du nicht fluchen.
[22.28] Den Ertrag deines Feldes und den
Überfluß deines Weinberges sollst du nicht
zurückhalten. b Deinen ersten Sohn sollst du mir geben.
[22.29] So sollst du auch tun mit deinem Stier und
deinem Kleinvieh. Sieben Tage laß es bei seiner Mutter
sein, am achten Tage sollst du es mir geben.
[22.30] Ihr sollt mir heilige Leute sein; darum
sollt ihr kein Fleisch essen, das auf dem Felde von
Tieren zerrissen ist, sondern es vor die Hunde werfen.
23. Kapitel
Gebote der Gerechtigkeit und Nächstenliebe
[23.1] Du sollst kein falsches Gerücht
verbreiten; du sollst nicht einem Schuldigen Beistand
leisten und kein falscher Zeuge sein.
[23.2] Du sollst der Menge nicht auf dem Weg zum
Bösen folgen und nicht so antworten vor Gericht, daß du
der Menge nachgibst und vom Rechten abweichst.
[23.3] Du sollst den Geringen nicht begünstigen
in seiner Sache.
[23.4] Wenn du dem Rind oder Esel deines Feindes
begegnest, die sich verirrt haben, so sollst du sie ihm
wieder zuführen.
[23.5] Wenn du den Esel deines Widersachers unter
seiner Last liegen siehst, so laß ihn ja nicht im Stich,
sondern hilf mit ihm zusammen dem Tiere auf.
[23.6] Du sollst das Recht deines Armen nicht
beugen in seiner Sache.
[23.7] Halte dich ferne von einer Sache, bei der
Lüge im Spiel ist. Den Unschuldigen und den, der im
Recht ist, sollst du nicht töten; denn ich lasse den
Schuldigen nicht Recht haben.
[23.8] Du sollst dich nicht durch Geschenke
bestechen lassen; denn Geschenke machen die Sehenden
blind und verdrehen die Sache derer, die im Recht sind.
[23.9] Die Fremdlinge sollt ihr nicht
unterdrücken; denn ihr wisset um der Fremdlinge Herz,
weil ihr auch Fremdlinge in Ägyptenland gewesen seid.
[Note: Sabbatjahr und Sabbat]
[23.10] Sechs Jahre sollst du dein Land besäen
und seine Früchte einsammeln.
[23.11] Aber im siebenten Jahr sollst du es ruhen
und liegen lassen, daß die Armen unter deinem Volk davon
essen; und was übrig bleibt, mag das Wild auf dem Felde
fressen. Ebenso sollst du es halten mit deinem Weinberg
und deinen Ölbäumen.
[23.12] Sechs Tage sollst du deine Arbeit tun;
aber am siebenten Tage sollst du feiern, auf daß dein
Rind und Esel ruhen und deiner Sklavin Sohn und der
Fremdling sich erquicken.
[23.13] Alles, was ich euch gesagt habe, das
haltet. Aber die Namen anderer Götter sollt ihr nicht
anrufen, und aus eurem Munde sollen sie nicht gehört
werden.
[Note: Die drei großen Jahresfeste. Opfervorschriften]
[23.14] Dreimal im Jahr sollt ihr mir ein Fest
feiern:
[23.15] Das Fest der ungesäuerten Brote sollst du
so halten, daß du sieben Tage ungesäuertes Brot ißt,
wie ich dir geboten habe, im Monat Abib, denn zu dieser
Zeit bist du aus Ägypten gezogen - erscheint aber nicht
mit leeren Händen vor mir! -,
[23.16] und das Fest der Ernte, der Erstlinge
deiner Früchte, die du auf dem Felde gesät hast, und
das Fest der Lese am Ausgang des Jahres, wenn du den
Ertrag deiner Arbeit eingesammelt hast vom Felde.
[23.17] Dreimal im Jahre soll erscheinen vor dem
HERRN, dem Herrscher, alles, was männlich ist unter dir.
[23.18] Du sollst das Blut meines Opfers nicht
zugleich mit dem Sauerteig opfern, und das Fett von
meinem Fest soll nicht über Nacht bleiben bis zum
Morgen.
[23.19] Das Beste von den Erstlingen deines Feldes
sollst du in das Haus des HERRN, deines Gottes, bringen.
Du sollst das Böcklein nicht kochen in seiner Mutter
Milch.
[23.20] Siehe, ich sende einen Engel vor dir her,
der dich behüte auf dem Wege und dich bringe an den Ort,
den ich bestimmt habe.
[23.21] Hüte dich vor ihm und gehorche seiner
Stimme und sei nicht widerspenstig gegen ihn; denn er
wird euer Übertreten nicht vergeben, weil mein Name in
ihm ist.
[23.22] Wirst du aber auf seine Stimme hören und
alles tun, was ich dir sage, so will ich deiner Feinde
Feind und deiner Widersacher Widersacher sein.
[23.23] Ja, mein Engel wird vor dir hergehen und
dich bringen zu den Amoritern, Hetitern, Perisitern,
Kanaanitern, Hiwitern und Jebusitern, und ich will sie
vertilgen.
[23.24] Du sollst ihre Götter nicht anbeten noch
ihnen dienen noch tun, wie sie tun, sondern du sollst
ihre Steinmale umreißen und zerbrechen.
[23.25] Aber dem HERRN, eurem Gott, sollt ihr
dienen, so wird er dein Brot und dein Wasser segnen, und
ich will alle Krankheit von dir wenden.
[23.26] Es soll keine Frau in deinem Lande eine
Fehlgeburt haben oder unfruchtbar sein, und ich will dich
lassen alt werden.
[23.27] Ich will meinen Schrecken vor dir her
senden und alle Völker verzagt machen, wohin du kommst,
und will geben, daß alle deine Feinde vor dir fliehen.
[23.28] Ich will Angst und Schrecken vor dir her
senden, die vor dir her vertreiben die Hiwiter,
Kanaaniter und Hetiter.
[23.29] Aber ich will sie nicht in einem Jahr
ausstoßen vor dir, auf daß nicht das Land wüst werde
und sich die wilden Tiere wider dich mehren.
[23.30] Einzeln nacheinander will ich sie vor dir
her ausstoßen, bis du zahlreich bist und das Land
besitzt.
[23.31] Und ich will deine Grenze festsetzen von
dem Schilfmeer bis an das Philistermeer und von der
Wüste bis an den Euphratstrom. Denn ich will dir in
deine Hand geben die Bewohner des Landes, daß du sie
ausstoßen sollst vor dir her.
[23.32] Du sollst mit ihnen und mit ihren Göttern
keinen Bund schließen.
[23.33] Laß sie nicht wohnen in deinem Lande,
daß sie dich nicht verführen zur Sünde wider mich;
denn wenn du ihren Göttern dienst, wird dir das zum
Fallstrick werden.
24. Kapitel
Der Bundesschluß am Sinai
[24.1] Und zu Mose sprach er: Steig herauf zum
HERRN, du und Aaron, Nadab und Abihu und siebzig von den
Ältesten Israels, und betet an von ferne.
[24.2] Aber Mose allein nahe sich zum HERRN und
lasse jene sich nicht nahen, und das Volk komme auch
nicht mit ihm herauf.
[24.3] Mose kam und sagte dem Volk alle Worte des
HERRN und alle Rechtsordnungen. Da antwortete alles Volk
wie aus einem Munde: Alle Worte, die der HERR gesagt hat,
wollen wir tun.
[24.4] Da schrieb Mose alle Worte des HERRN nieder
und machte sich früh am Morgen auf und baute einen Altar
unten am Berge und zwölf Steinmale nach den zwölf
Stämmen Israels
[24.5] und sandte junge Männer von den Israeliten
hin, daß sie darauf dem HERRN Brandopfer opferten und
Dankopfer von jungen Stieren.
[24.6] Und Mose nahm die Hälfte des Blutes und
goß es in die Becken, die andere Hälfte aber sprengte
er an den Altar.
[24.7] Und er nahm das Buch des Bundes und las es
vor den Ohren des Volks. Und sie sprachen: Alles, was der
HERR gesagt hat, wollen wir tun und darauf hören.
[24.8] Da nahm Mose das Blut und besprengte das
Volk damit und sprach: Seht, das ist das Blut des Bundes,
den der HERR mit euch geschlossen hat auf Grund aller
dieser Worte.
[24.9] Da stiegen Mose und Aaron, Nadab und Abihu
und siebzig von den Ältesten Israels hinauf
[24.10] und sahen den Gott Israels. Unter seinen
Füßen war es wie eine Fläche von Saphir und wie der
Himmel, wenn es klar ist.
[24.11] Und er reckte seine Hand nicht aus wider
die Edlen Israels. Und als sie Gott geschaut hatten,
aßen und tranken sie.
[Note: Mose soll die Gesetzestafeln empfangen]
[24.12] Und der HERR sprach zu Mose: Komm herauf
zu mir auf den Berg und bleib daselbst, daß ich dir gebe
die steinernen Tafeln, Gesetz und Gebot, die ich
geschrieben habe, um sie zu unterweisen.
[24.13] Da machte sich Mose auf mit seinem Diener
Josua und stieg auf den Berg Gottes.
[24.14] Aber zu den Ältesten sprach er: Bleibt
hier, bis wir zu euch zurückkommen. Siehe, Aaron und Hur
sind bei euch; hat jemand eine Rechtssache, der wende
sich an sie.
[24.15] Als nun Mose auf den Berg kam, bedeckte
die Wolke den Berg,
[24.16] und die Herrlichkeit des HERRN ließ sich
nieder auf dem Berg Sinai, und die Wolke bedeckte ihn
sechs Tage; und am siebenten Tage erging der Ruf des
HERRN an Mose aus der Wolke.
[24.17] Und die Herrlichkeit des HERRN war
anzusehen wie ein verzehrendes Feuer auf dem Gipfel des
Berges vor den Israeliten.
[24.18] Und Mose ging mitten in die Wolke hinein
und stieg auf den Berg und blieb auf dem Berge vierzig
Tage und vierzig Nächte.
25. Kapitel
GESETZE FÜR DIE STIFTSHÜTTE
(Kapitel 25 - 31)
Gaben für die Stiftshütte
[25.1] Und der HERR redete mit Mose und sprach:
[25.2] Sage den Israeliten, daß sie für mich
eine Opfergabe erheben von jedem, der es freiwillig gibt.
[25.3] Das ist aber die Opfergabe, die ihr von
ihnen erheben sollt: Gold, Silber, Kupfer,
[25.4] blauer und roter Purpur, Scharlach, feine
Leinwand, Ziegenhaar,
[25.5] rotgefärbte Widderfelle, Dachsfelle,
Akazienholz, Ö
[25.6] für die Lampen, Spezerei zum Salböl und
zu wohlriechendem Räucherwerk,
[25.7] Onyxsteine und eingefaßte Steine zum
Priesterschurz und zur Brusttasche.
[25.8] Und sie sollen mir ein Heiligtum machen,
daß ich unter ihnen wohne.
[25.9] Genau nach dem Bild, das ich dir von der
Wohnung und ihrem ganzen Gerät zeige, sollt ihr's
machen.
[Note: Die Bundeslade][Note: (vgl. Kap 37,1-9)]
[25.10] Macht eine Lade aus Akazienholz; zwei und
eine halbe Elle soll die Länge sein, anderthalb Ellen
die Breite und anderthalb Ellen die Höhe.
[25.11] Du sollst sie mit feinem Gold überziehen
innen und außen und einen goldenen Kranz an ihr
ringsherum machen.
[25.12] Und gieß vier goldene Ringe und tu sie an
ihre vier Ecken, so daß zwei Ringe auf der einen Seite
und zwei auf der andern seien.
[25.13] Und mache Stangen von Akazienholz und
überziehe sie mit Gold
[25.14] und stecke sie in die Ringe an den Seiten
der Lade, daß man sie damit trage.
[25.15] Sie sollen in den Ringen bleiben und nicht
herausgetan werden.
[25.16] Und du sollst in die Lade das Gesetz
legen, das ich dir geben werde.
[25.17] Du sollst auch einen Gnadenthron machen
aus feinem Golde; zwei und eine halbe Elle soll seine
Länge sein und anderthalb Ellen seine Breite.
[25.18] Und du sollst zwei Cherubim machen aus
getriebenem Golde an beiden Enden des Gnadenthrones,
[25.19] so daß ein Cherub sei an diesem Ende, der
andere an jenem, daß also zwei Cherubim seien an den
Enden des Gnadenthrones.
[25.20] Und die Cherubim sollen ihre Flügel nach
oben ausbreiten, daß sie mit ihren Flügeln den
Gnadenthron bedecken und eines jeden Antlitz gegen das
des andern stehe; und ihr Antlitz soll zum Gnadenthron
gerichtet sein.
[25.21] Und du sollst den Gnadenthron oben auf die
Lade tun und in die Lade das Gesetz legen, das ich dir
geben werde.
[25.22] Dort will ich dir begegnen, und vom
Gnadenthron aus, der auf der Lade mit dem Gesetz ist,
zwischen den beiden Cherubim will ich mit dir alles
reden, was ich dir gebieten will für die Israeliten.
[Note: Der Tisch für die Schaubrote][Note: (vgl. Kap
37,10-16)]
[25.23] Du sollst auch einen Tisch machen aus
Akazienholz; zwei Ellen soll seine Länge sein, eine Elle
seine Breite und anderthalb Ellen seine Höhe.
[25.24] Und du sollst ihn überziehen mit feinem
Gold und einen goldenen Kranz ringsherum machen
[25.25] und eine Leiste ringsherum eine Handbreit
hoch und einen goldenen Kranz an der Leiste ringsherum;
[25.26] und du sollst vier goldene Ringe machen an
die vier Ecken an seinen vier Füßen.
[25.27] Dicht unter der Leiste sollen die Ringe
sein, so daß man Stangen hineintun und den Tisch tragen
könne.
[25.28] Und du sollst die Stangen aus Akazienholz
machen und sie mit Gold überziehen, daß der Tisch damit
getragen werde.
[25.29] Du sollst auch aus feinem Golde seine
Schüsseln und Schalen machen, seine Kannen und Becher,
in denen man das Trankopfer darbringe.
[25.30] Und du sollst auf den Tisch allezeit
Schaubrote legen vor mein Angesicht.
[Note: Der Leuchter][Note: (vgl. Kap 37,17-24)]
[25.31] Du sollst auch einen Leuchter aus feinem
Golde machen, Fuß und Schaft in getriebener Arbeit, mit
Kelchen, Knäufen und Blumen.
[25.32] Sechs Arme sollen von dem Leuchter nach
beiden Seiten ausgehen, nach jeder Seite drei Arme.
[25.33] Jeder Arm soll drei Kelche wie
Mandelblüten haben mit Knäufen und Blumen. So soll es
sein bei den sechs Armen an dem Leuchter.
[25.34] Aber der Schaft am Leuchter soll vier
Kelche wie Mandelblüten haben mit Knäufen und Blumen,
[25.35] und je einen Knauf unter zwei von den
sechs Armen, die von dem Leuchter ausgehen.
[25.36] Beide, Knäufe und Arme, sollen aus einem
Stück mit ihm sein, lauteres Gold in getriebener Arbeit.
[25.37] Und du sollst sieben Lampen machen und sie
oben anbringen, so daß sie nach vorn leuchten,
[25.38] und Lichtscheren und Löschnäpfe aus
feinem Golde.
[25.39] Aus einem Zentner feinen Goldes sollst du
den Leuchter machen mit allen diesen Geräten.
[25.40] Und sieh zu, daß du alles machest nach
dem Bilde, das dir auf dem Berge gezeigt ist.
26. Kapitel
Die Stiftshütte
(vgl. Kap 36,8-38)
[26.1] Die Wohnung sollst du machen aus zehn
Teppichen von gezwirnter feiner Leinwand, von blauem und
rotem Purpur und von Scharlach. Cherubim sollst du
einweben in kunstreicher Arbeit.
[26.2] Die Länge eines Teppichs soll
achtundzwanzig Ellen sein, die Breite vier Ellen, und sie
sollen alle zehn gleich sein;
[26.3] und es sollen je fünf zu einem Stück
zusammengefügt werden, einer an den andern.
[26.4] Und du sollst Schlaufen machen von blauem
Purpur bei jedem Stück an dem Rand, wo die zwei Stücke
zusammengeheftet werden,
[26.5] fünfzig Schlaufen an jedem Stück, daß
eine Schlaufe der andern gegenüberstehe.
[26.6] Und du sollst fünfzig goldene Haken
machen, mit denen man die Teppiche zusammenhefte, einen
an den andern, damit es eine Wohnung werde.
[26.7] Du sollst auch Teppiche aus Ziegenhaar
machen als Zelt über der Wohnung, elf Teppiche.
[26.8] Die Länge eines Teppichs soll dreißig
Ellen sein, die Breite aber vier Ellen, und sie sollen
alle elf gleich groß sein.
[26.9] Fünf sollst du aneinanderfügen und die
sechs andern auch, damit du den sechsten Teppich vorn an
dem Zelt doppelt legst;
[26.10] und sollst an jedes Stück fünfzig
Schlaufen machen an dem Rand, wo die Stücke
zusammengeheftet werden.
[26.11] Und du sollst fünfzig Haken aus Kupfer
machen und die Haken in die Schlaufen tun, daß beide
Stücke zu einem einzigen Zelt zusammengefügt werden.
[26.12] Aber vom Überhang der Teppiche des Zeltes
sollst du einen halben Teppich hinten an dem Zelte
überhängen lassen
[26.13] und auf beiden Seiten je eine Elle, daß
der Überhang an den Seiten des Zeltes sei und es auf
beiden Seiten bedecke. Ü
[26.14] ber die Decke des Zeltes sollst du eine
Decke von rotgefärbten Widderfellen machen und darüber
noch eine Decke von Dachsfellen.
[26.15] Du sollst auch Bretter machen für die
Wohnung, aus Akazienholz, zum Aufstellen;
[26.16] zehn Ellen lang soll ein Brett sein und
anderthalb Ellen breit.
[26.17] Zwei Zapfen soll ein Brett haben, daß
eins an das andere gesetzt werden könne. So sollst du
alle Bretter der Wohnung machen.
[26.18] Zwanzig von ihnen sollen nach Süden
stehen.
[26.19] Die sollen vierzig silberne Füße unten
haben, je zwei Füße unter jedem Brett für seine zwei
Zapfen.
[26.20] Ebenso sollen auf der andern Seite, nach
Norden, auch zwanzig Bretter stehen
[26.21] mit vierzig silbernen Füßen, je zwei
Füße unter jedem Brett.
[26.22] Und für die Rückseite der Wohnung nach
Westen sollst du sechs Bretter machen;
[26.23] dazu zwei Bretter für die zwei Ecken an
der Rückseite der Wohnung,
[26.24] daß beide mit ihren Eckbrettern unten und
oben verbunden sind und so die Ecken bilden.
[26.25] Acht Bretter sollen es sein mit ihren
silbernen Füßen; sechzehn Füße sollen es sein, je
zwei unter einem Brett.
[26.26] Und du sollst Riegel machen aus
Akazienholz, fünf zu den Brettern auf der einen
Langseite der Wohnung
[26.27] und fünf zu den Brettern auf der anderen
Langseite der Wohnung und fünf zu den Brettern auf der
Rückseite der Wohnung nach Westen,
[26.28] und sollst einen Mittelriegel in halber
Höhe an den Brettern entlanglaufen lassen von einem Ende
zu dem andern.
[26.29] Und du sollst die Bretter mit Gold
überziehen und ihre Ringe aus Gold machen, in die man
die Riegel hineintut.
[26.30] Und die Riegel sollst du mit Gold
überziehen. So sollst du die Wohnung in der Weise
aufrichten, wie du sie auf dem Berge gesehen hast.
[26.31] Du sollst einen Vorhang machen aus blauem
und rotem Purpur, Scharlach und gezwirnter feiner
Leinwand und sollst Cherubim einweben in kunstreicher
Arbeit
[26.32] und sollst ihn aufhängen an vier Säulen
von Akazienholz, die mit Gold überzogen sind und goldene
Nägel und vier silberne Füße haben.
[26.33] Und du sollst den Vorhang an die Haken
hängen und die Lade mit dem Gesetz hinter den Vorhang
setzen, daß er euch eine Scheidewand sei zwischen dem
Heiligen und dem Allerheiligsten.
[26.34] Und du sollst den Gnadenthron auf die Lade
mit dem Gesetz tun, die im Allerheiligsten steht.
[26.35] Den Tisch aber setze außen vor den
Vorhang und den Leuchter dem Tisch gegenüber an die
Südseite in der Wohnung, daß der Tisch nach Norden zu
steht.
[26.36] Und du sollst eine Decke machen für den
Eingang des Zeltes aus blauem und rotem Purpur, Scharlach
und gezwirnter feiner Leinwand in Buntwirkerarbeit
[26.37] und für die Decke fünf Säulen aus
Akazienholz, mit Gold überzogen, mit goldenen Nägeln,
und sollst für sie fünf Füße aus Kupfer gießen.
27. Kapitel
Der Brandopferaltar
(vgl. Kap 38,1-7)
[27.1] Du sollst einen Altar machen aus
Akazienholz, fünf Ellen lang und ebenso breit, daß er
viereckig sei, und drei Ellen hoch.
[27.2] Und du sollst auf seinen vier Ecken Hörner
machen, die sollen mit ihm verbunden sein, und sollst ihn
mit Kupfer überziehen.
[27.3] Mache auch Töpfe für die Asche,
Schaufeln, Becken, Gabeln, Kohlenpfannen; alle seine
Geräte sollst du aus Kupfer machen.
[27.4] Du sollst auch ein Gitterwerk aus Kupfer
machen wie ein Netz und vier Ringe aus Kupfer an seine
vier Enden.
[27.5] Du sollst es aber von untenher um den Altar
legen unterhalb der Einfassung, daß das Gitter bis zur
Mitte des Altars reiche.
[27.6] Und du sollst zu dem Altar auch Stangen
machen aus Akazienholz, mit Kupfer überzogen.
[27.7] Und man soll die Stangen in die Ringe tun,
daß die Stangen an beiden Seiten des Altars seien, wenn
man ihn trägt.
[27.8] Als einen Kasten von Brettern sollst du ihn
machen, daß er inwendig hohl sei, wie er dir auf dem
Berge gezeigt wurde.
[Note: Der Vorhof][Note: (vgl. Kap 38,9-20)]
[27.9] Du sollst einen Vorhof für die Wohnung
machen, Behänge von gezwirnter feiner Leinwand, für
eine Seite hundert Ellen lang, für die Südseite,
[27.10] und zwanzig Säulen auf zwanzig Füßen
von Kupfer und ihre Nägel und ihre Ringbänder von
Silber.
[27.11] Ebenso sollen an der Nordseite Behänge
sein, hundert Ellen lang, und zwanzig Säulen auf zwanzig
Füßen von Kupfer und ihre Nägel und ihre Ringbänder
von Silber.
[27.12] Und nach Westen soll die Breite des
Vorhofes Behänge haben, fünfzig Ellen lang, zehn
Säulen auf zehn Füßen.
[27.13] Nach Osten aber soll die Breite des
Vorhofes fünfzig Ellen haben,
[27.14] fünfzehn Ellen Behänge auf einer Seite,
dazu drei Säulen auf drei Füßen,
[27.15] und wieder fünfzehn Ellen auf der andern
Seite, dazu drei Säulen auf drei Füßen.
[27.16] Und in dem Tor des Vorhofes soll eine
Decke sein, zwanzig Ellen breit, gewirkt aus blauem und
rotem Purpur, Scharlach und gezwirnter feiner Leinwand,
dazu vier Säulen auf ihren vier Füßen.
[27.17] Alle Säulen um den Vorhof her sollen
silberne Ringbänder und silberne Nägel und kupferne
Füße haben.
[27.18] Die Länge des Vorhofes soll hundert Ellen
sein, die Breite fünfzig Ellen, die Höhe fünf Ellen,
und alle Behänge sollen von gezwirnter feiner Leinwand
sein und seine Füße aus Kupfer.
[27.19] Alle Geräte der Wohnung für den gesamten
Dienst und alle ihre Zeltpflöcke und alle Zeltpflöcke
des Vorhofes sollen aus Kupfer sein.
[Note: Das Öl für den Leuchter]
[27.20] Gebiete den Israeliten, daß sie zu dir
bringen das allerreinste Öl aus zerstoßenen Oliven für
den Leuchter, daß man ständig Lampen aufsetzen könne.
[27.21] In der Stiftshütte, außen vor dem
Vorhang, der vor der Lade mit dem Gesetz hängt, sollen
Aaron und seine Söhne den Leuchter zurichten, daß er
brenne vom Abend bis zum Morgen vor dem HERRN. Das soll
eine ewige Ordnung sein für ihre Nachkommen bei den
Israeliten.
28. Kapitel
Die Kleidung der Priester
(vgl. Kap 39,1-31)
[28.1] Du sollst Aaron, deinen Bruder, und seine
Söhne zu dir herantreten lassen aus der Mitte der
Israeliten, daß er mein Priester sei, er und seine
Söhne Nadab, Abihu, Eleasar und Itamar.
[28.2] Und du sollst Aaron, deinem Bruder, heilige
Kleider machen, die herrlich und schön seien,
[28.3] und sollst reden mit allen, die sich darauf
verstehen, die ich mit dem Geist der Weisheit erfüllt
habe, daß sie Aaron Kleider machen zu seiner Weihe, daß
er mein Priester sei.
[28.4] Dies sind aber die Kleider, die sie machen
sollen: Brusttasche, Schurz, Obergewand, gewirktes
Untergewand, Kopfbund und Gürtel. Diese heiligen Kleider
sollen sie deinem Bruder Aaron und seinen Söhnen machen,
daß er mein Priester sei.
[28.5] Sie sollen Gold, blauen und roten Purpur,
Scharlach und feine Leinwand dazu nehmen.
[28.6] Den Priesterschurz sollen sie machen aus
Gold, blauem und rotem Purpur, Scharlach und gezwirnter
feiner Leinwand, kunstreich gewirkt.
[28.7] Zwei Schulterteile soll er haben, die
angefügt sind; an seinen beiden Enden soll er
zusammengebunden werden.
[28.8] Und die Binde, die daran ist, um ihn
anlegen zu können, soll von derselben Arbeit und aus
einem Stück mit ihm sein, aus Gold, blauem und rotem
Purpur, Scharlach und gezwirnter feiner Leinwand.
[28.9] Und du sollst zwei Onyxsteine nehmen und
darauf eingraben die Namen der Söhne Israels,
[28.10] auf jeden sechs Namen nach der Ordnung
ihres Alters.
[28.11] Das sollst du tun in Steinschneiderarbeit
nach der Weise der Siegelstecher, und sie sollen mit
Goldgeflecht eingefaßt werden.
[28.12] Und du sollst sie auf die Schulterteile
des Schurzes heften, daß es Steine seien zum gnädigen
Gedenken an die Israeliten, so daß Aaron ihre Namen auf
seinen beiden Schultern trage vor dem HERRN, damit der
HERR ihrer gedenke.
[28.13] Und du sollst andere Goldgeflechte machen
[28.14] und zwei Ketten von feinem Golde wie
gedrehte Schnüre und sollst die geflochtenen Ketten an
diese Goldgeflechte tun.
[28.15] Die Brusttasche für die Losentscheidungen
sollst du wie den Priesterschurz machen, kunstreich
gewirkt, aus Gold, blauem und rotem Purpur, Scharlach und
gezwirnter feiner Leinwand.
[28.16] Viereckig soll sie sein und doppelt
gelegt; eine Spanne soll ihre Länge sein und eine Spanne
ihre Breite.
[28.17] Und du sollst sie besetzen mit vier Reihen
von Steinen. Die erste Reihe sei ein Sarder, ein Topas
und ein Smaragd,
[28.18] die andere ein Rubin, ein Saphir und ein
Diamant,
[28.19] die dritte ein Lynkurer, ein Achat und ein
Amethyst,
[28.20] die vierte ein Türkis, ein Onyx und ein
Jaspis; in Goldgeflecht sollen sie gefaßt sein.
[28.21] Zwölf sollen es sein in
Siegelstecherarbeit nach den Namen der Söhne Israels,
daß auf jedem ein Name stehe nach den zwölf Stämmen.
[28.22] Und du sollst Ketten zu der Tasche wie
gedrehte Schnüre machen aus feinem Golde
[28.23] und zwei goldene Ringe für die Tasche, so
daß du die beiden Ringe an zwei Ecken der Tasche heftest
[28.24] und die beiden goldenen Ketten in die
beiden Ringe an den Ecken der Tasche tust.
[28.25] Aber die beiden andern Enden der zwei
Ketten sollst du an den beiden Goldgeflechten befestigen
und sie an die Schulterteile des Priesterschurzes vorn
anheften.
[28.26] Und du sollst zwei andere goldene Ringe
machen und an die beiden andern Ecken der Tasche heften
an ihren Rand innen zum Schurz hin.
[28.27] Und du sollst abermals zwei goldene Ringe
machen und sie unten an die beiden Schulterteile vorn am
Schurz anheften, wo der Schurz zusammengeht, oben über
der Binde des Schurzes.
[28.28] Und man soll die Tasche mit ihren Ringen
mit einer Schnur von blauem Purpur an die Ringe des
Schurzes knüpfen, daß sie über der Binde des Schurzes
anliege und die Tasche sich nicht von dem Schurz
losmache.
[28.29] So soll Aaron die Namen der Söhne Israels
in der Brusttasche auf seinem Herzen tragen, wenn er in
das Heiligtum geht, zum gnädigen Gedenken vor dem HERRN
allezeit.
[28.30] Und du sollst in die Brusttasche tun die
Lose "Licht und Recht", so daß sie auf dem
Herzen Aarons seien, wenn er hineingeht vor den HERRN,
daß er die Entscheidungen für die Israeliten auf seinem
Herzen trage vor dem HERRN allezeit.
[28.31] Du sollst auch das Obergewand unter dem
Schurz ganz aus blauem Purpur machen.
[28.32] Und oben in der Mitte soll eine Öffnung
sein und eine Borte um die Öffnung herum in Weberarbeit
wie bei einem Panzerhemd, daß sie nicht einreiße.
[28.33] Und unten an seinem Saum sollst du
Granatäpfel machen aus blauem und rotem Purpur und
Scharlach ringsherum und zwischen sie goldene Schellen
auch ringsherum,
[28.34] daß eine goldene Schelle sei, danach ein
Granatapfel, und wieder eine goldene Schelle und wieder
ein Granatapfel ringsherum an dem Saum des Obergewandes.
[28.35] Und Aaron soll ihn anhaben, wenn er dient,
daß man seinen Klang höre, wenn er hineingeht ins
Heiligtum vor den HERRN und wieder herauskommt; so wird
er nicht sterben.
[28.36] Du sollst auch ein Stirnblatt machen aus
feinem Golde und darauf eingraben, wie man Siegel
eingräbt: "Heilig dem HERRN".
[28.37] Und du sollst es heften an eine Schnur von
blauem Purpur vorn an den Kopfbund.
[28.38] Und es soll sein auf der Stirn Aarons,
damit Aaron bei allen ihren Opfern alle Sünde trage, die
an den heiligen Gaben der Israeliten haftet. Und es soll
allezeit an seiner Stirn sein, daß sie wohlgefällig
seien vor dem HERRN.
[28.39] Du sollst auch das Untergewand kunstreich
wirken aus feiner Leinwand und einen Kopfbund aus feiner
Leinwand machen und einen buntgewirkten Gürtel.
[28.40] Und den Söhnen Aarons sollst du
Untergewänder, Gürtel und hohe Mützen machen, die
herrlich und schön seien,
[28.41] und sollst sie deinem Bruder Aaron samt
seinen Söhnen anlegen und sollst sie salben und ihre
Hände füllen* und sie weihen, daß sie meine Priester
seien.
[28.42] Und du sollst ihnen leinene Beinkleider
machen, um ihre Blöße zu bedecken, von den Hüften bis
an die Schenkel.
[28.43] Und Aaron und seine Söhne sollen sie
anhaben, wenn sie in die Stiftshütte gehen oder
hinzutreten zum Altar, um im Heiligtum zu dienen, damit
sie keine Schuld auf sich laden und sterben müssen. Das
soll für ihn und sein Geschlecht nach ihm eine ewige
Ordnung sein.
29. Kapitel
Weihe der Priester und des Altars
(vgl. 3. Mose 8)
[29.1] Dies ist's, was du mit ihnen tun sollst,
daß sie mir zu Priestern geweiht werden: Nimm einen
jungen Stier und zwei Widder ohne Fehler,
[29.2] ungesäuertes Brot und ungesäuerte Kuchen,
mit Öl vermengt, und ungesäuerte Fladen, mit Öl
bestrichen; aus feinem Weizenmehl sollst du das alles
machen
[29.3] und sollst es in einen Korb legen und in
dem Korbe herzubringen samt dem Stier und den beiden
Widdern.
[29.4] Und du sollst Aaron und seine Söhne vor
die Tür der Stiftshütte treten lassen und sie mit
Wasser waschen
[29.5] und die Kleider nehmen und Aaron anziehen
das Untergewand und das Obergewand und den Priesterschurz
und die Brusttasche und sollst ihm den Schurz mit der
Binde umgürten
[29.6] und den Kopfbund auf sein Haupt setzen und
den heiligen Kronreif am Kopfbund befestigen.
[29.7] Und du sollst das Salböl nehmen und auf
sein Haupt gießen und ihn salben.
[29.8] Und seine Söhne sollst du auch
herzuführen und ihnen das Untergewand anziehen
[29.9] und sie, Aaron und seine Söhne, mit
Gürteln umgürten und den Söhnen die hohen Mützen
aufsetzen, daß sie das Priestertum haben nach ewiger
Ordnung. Und du sollst Aaron und seinen Söhnen die
Hände füllen.
[29.10] Und du sollst den jungen Stier
herzuführen vor die Stiftshütte, und Aaron und seine
Söhne sollen ihre Hände auf den Kopf des Stieres legen.
[29.11] Und du sollst den Stier schlachten vor dem
HERRN, vor der Tür der Stiftshütte,
[29.12] und sollst von seinem Blut nehmen und mit
deinem Finger an die Hörner des Altars streichen und
alles andere Blut an den Fuß des Altars schütten.
[29.13] Und du sollst alles Fett am Eingeweide
nehmen und den Lappen an der Leber und die beiden Nieren
mit dem Fett daran und sollst es auf dem Altar in Rauch
aufgehen lassen.
[29.14] Aber Fleisch, Fell und Mist des Stieres
sollst du draußen vor dem Lager mit Feuer verbrennen;
denn es ist ein Sündopfer.
[29.15] Und den einen Widder sollst du nehmen, und
Aaron und seine Söhne sollen ihre Hände auf seinen Kopf
legen.
[29.16] Dann sollst du ihn schlachten und sein
Blut nehmen und ringsum an den Altar sprengen.
[29.17] Aber den Widder sollst du in seine Stücke
zerlegen und seine Eingeweide und Schenkel waschen und
sie zu seinen Stücken und seinem Kopf legen
[29.18] und den ganzen Widder in Rauch aufgehen
lassen auf dem Altar; denn es ist dem HERRN ein
Brandopfer, ein lieblicher Geruch, ein Feueropfer für
den HERRN.
[29.19] Den andern Widder aber sollst du nehmen,
und Aaron und seine Söhne sollen ihre Hände auf seinen
Kopf legen,
[29.20] und du sollst ihn schlachten und von
seinem Blut nehmen und es Aaron und seinen Söhnen an das
rechte Ohrläppchen streichen und an den Daumen ihrer
rechten Hand und an die große Zehe ihres rechten Fußes;
und du sollst das Blut ringsum an den Altar sprengen.
[29.21] Und du sollst von dem Blut auf dem Altar
nehmen und Salböl und sollst Aaron und seine Kleider,
seine Söhne und ihre Kleider damit besprengen. So werden
er und seine Kleider, seine Söhne und ihre Kleider
geweiht.
[29.22] Danach sollst du nehmen das Fett von dem
Widder, den Fettschwanz und das Fett am Eingeweide, den
Lappen an der Leber und die beiden Nieren mit dem Fett
daran und die rechte Keule - denn es ist der Widder der
Einsetzung -
[29.23] und ein Brot und einen Ölkuchen und einen
Fladen aus dem Korbe mit dem ungesäuerten Brot, der vor
dem HERRN steht.
[29.24] Dann lege das alles auf die Hände Aarons
und seiner Söhne und schwinge es als Schwingopfer vor
dem HERRN.
[29.25] Danach nimm es von ihren Händen und laß
es in Rauch aufgehen auf dem Altar über dem Brandopfer
zum lieblichen Geruch vor dem HERRN; denn es ist ein
Feueropfer für den HERRN.
[29.26] Und du sollst die Brust vom Widder der
Einsetzung Aarons nehmen und sie vor dem HERRN schwingen.
Das soll dein Anteil sein.
[29.27] So sollst du heiligen die Brust als
Schwingopfer und die Keule als Hebopfer, die von dem
Widder der Einsetzung Aarons und seiner Söhne genommen
sind.
[29.28] Und das soll Aaron und seinen Söhnen
gehören als ewiges Anrecht bei den Israeliten, denn es
ist ein Hebopfer. Und ein Hebopfer von den Israeliten
soll es sein von ihren Dankopfern, ihr Hebopfer für den
HERRN.
[29.29] Und die heiligen Kleider Aarons sollen
nach ihm seine Söhne haben, daß sie darin gesalbt und
ihre Hände gefüllt werden.
[29.30] Wer von seinen Söhnen an seiner Statt
Priester wird, der soll sie sieben Tage anziehen, wenn er
in die Stiftshütte geht, um im Heiligtum zu dienen.
[29.31] Und du sollst den Widder der Einsetzung
nehmen und sein Fleisch an einem heiligen Ort kochen.
[29.32] Und Aaron mit seinen Söhnen soll das
Fleisch des Widders samt dem Brot im Korbe essen vor der
Tür der Stiftshütte.
[29.33] Sie sollen die Stücke essen, mit denen
die Sühnung für sie vollzogen wurde, als man ihre
Hände füllte und sie weihte. Kein anderer darf es
essen, denn es ist heilig.
[29.34] Wenn aber etwas übrigbleibt von dem
Fleisch der Einsetzung und von dem Brot bis zum Morgen,
sollst du es mit Feuer verbrennen. Es darf nicht gegessen
werden, denn es ist heilig.
[29.35] So sollst du mit Aaron und seinen Söhnen
alles tun, was ich dir geboten habe. Sieben Tage sollst
du ihre Hände füllen
[29.36] und täglich einen jungen Stier zum
Sündopfer schlachten zur Sühnung und sollst den Altar
entsündigen, indem du die Sühnung an ihm vollziehst,
und sollst ihn salben, daß er geweiht werde.
[29.37] Sieben Tage sollst du an dem Altar die
Sühnung vollziehen und ihn weihen; so wird er ein
Hochheiliges. Wer den Altar anrührt, der ist dem
Heiligtum verfallen.
[Note: Das tägliche Opfer][Note: (vgl. 4. Mose 28,3-8)]
[29.38] Und dies sollst du auf dem Altar tun: Zwei
einjährige Schafe sollst du an jedem Tage darauf opfern,
[29.39] ein Schaf am Morgen, das andere gegen
Abend.
[29.40] Und zu dem einen Schaf einen Krug feinsten
Mehls, vermengt mit einer viertel Kanne zerstoßener
Oliven, und eine viertel Kanne Wein zum Trankopfer.
[29.41] Mit dem andern Schaf sollst du tun gegen
Abend wie mit dem Speisopfer und Trankopfer vom Morgen,
zum lieblichen Geruch, ein Feueropfer für den HERRN.
[29.42] Das soll das tägliche Brandopfer sein bei
euren Nachkommen am Eingang der Stiftshütte vor dem
HERRN, wo ich euch begegnen und mit dir reden will.
[29.43] Daselbst will ich den Israeliten begegnen,
und das Heiligtum wird geheiligt werden durch meine
Herrlichkeit.
[29.44] Und ich will die Stiftshütte und den
Altar heiligen und Aaron und seine Söhne heiligen, daß
sie meine Priester seien.
[29.45] Und ich will unter den Israeliten wohnen
und ihr Gott sein,
[29.46] daß sie erkennen sollen, ich sei der
HERR, ihr Gott, der sie aus Ägyptenland führte, damit
ich unter ihnen wohne, ich, der HERR, ihr Gott.
30. Kapitel
[30.1] Du sollst auch einen Räucheraltar machen
aus Akazienholz,
[30.2] eine Elle lang und ebenso breit, vierekkig,
und zwei Ellen hoch mit seinen Hörnern.
[30.3] Und du sollst ihn mit feinem Golde
überziehen, seine Platte und seine Wände ringsherum und
seine Hörner. Und sollst einen Kranz von Gold ringsherum
machen
[30.4] und zwei goldene Ringe unter dem Kranz zu
beiden Seiten, daß man Stangen hineintue und ihn damit
trage.
[30.5] Die Stangen sollst du auch aus Akazienholz
machen und mit Gold überziehen.
[30.6] Und du sollst ihn setzen vor den Vorhang,
der vor der Lade mit dem Gesetz hängt, und vor den
Gnadenthron, der auf der Lade mit dem Gesetz ist, wo ich
dir begegnen werde.
[30.7] Und Aaron soll darauf verbrennen gutes
Räucherwerk jeden Morgen, wenn er die Lampen zurichtet.
[30.8] Desgleichen, wenn er die Lampen anzündet
gegen Abend, soll er solches Räucherwerk auch
verbrennen. Das soll das tägliche Räucheropfer sein vor
dem HERRN bei euren Nachkommen.
[30.9] Ihr sollt kein fremdes Räucherwerk darauf
tun, auch kein Brandopfer, Speisopfer oder Trankopfer
darauf opfern.
[30.10] Und Aaron soll an den Hörnern dieses
Altars einmal im Jahr die Sühnung vollziehen mit dem
Blut des Sündopfers, das zur Sühnung dargebracht wird.
Solche Sühnung soll jährlich einmal geschehen bei euren
Nachkommen. Hochheilig ist der Altar dem HERRN.
[30.11] Und der HERR redete mit Mose und sprach:
[30.12] Wenn du die Israeliten zählst, so soll
ein jeder dem HERRN ein Sühnegeld geben, um sein Leben
auszulösen, damit ihnen nicht eine Plage widerfahre,
wenn sie gezählt werden.
[30.13] Es soll aber jeder, der gezählt ist,
einen halben Taler geben nach dem Münzgewicht des
Heiligtums; ein Taler wiegt zwanzig Gramm. Dieser halbe
Taler soll als Opfergabe für den HERRN erhoben werden.
[30.14] Wer gezählt ist von zwanzig Jahren an und
darüber, der soll diese Opfergabe dem HERRN geben.
[30.15] Der Reiche soll nicht mehr geben und der
Arme nicht weniger als den halben Taler als Opfergabe
für den HERRN zur Sühnung für euer Leben.
[30.16] Und du sollst solches Sühnegeld nehmen
von den Israeliten und es zum Dienst an der Stiftshütte
geben, daß es sei für die Israeliten, zum gnädigen
Gedenken vor dem HERRN, zur Sühnung für euer Leben.
[30.17] Und der HERR redete mit Mose und sprach:
[30.18] Du sollst auch ein Becken aus Kupfer
machen mit einem Gestell aus Kupfer zum Waschen und
sollst es setzen zwischen die Stiftshütte und den Altar
und Wasser hineintun,
[30.19] daß Aaron und seine Söhne ihre Hände
und Füße darin waschen,
[30.20] wenn sie in die Stiftshütte gehen oder
zum Altar, um zu dienen und Feueropfer zu verbrennen für
den HERRN,
[30.21] auf daß sie nicht sterben. Das soll eine
ewige Ordnung sein für ihn und sein Geschlecht bei ihren
Nachkommen.
[Note: Salböl und Räucherwerk]
[30.22] Und der HERR redete mit Mose und sprach:
[30.23] Nimm dir die beste Spezerei: die edelste
Myrrhe, fünfhundert Lot, und Zimt, die Hälfte davon,
zweihundertundfünfzig, und Kalmus, auch
zweihundertundfünfzig Lot,
[30.24] und Kassia, fünfhundert nach dem Gewicht
des Heiligtums, und eine Kanne Olivenöl.
[30.25] Und mache daraus ein heiliges Salböl nach
der Kunst des Salbenbereiters.
[30.26] Und du sollst damit salben die
Stiftshütte und die Lade mit dem Gesetz,
[30.27] den Tisch mit all seinem Gerät, den
Leuchter mit seinem Gerät, den Räucheraltar,
[30.28] den Brandopferaltar mit all seinem Gerät
und das Becken mit seinem Gestell.
[30.29] So sollst du sie weihen, daß sie
hochheilig seien. Wer sie anrührt, der ist dem Heiligtum
verfallen.
[30.30] Aaron und seine Söhne sollst du auch
salben und sie mir zu Priestern weihen.
[30.31] Und du sollst mit den Israeliten reden und
sprechen: Eine heilige Salbe soll mir dies Öl bei euren
Nachkommen sein.
[30.32] Auf keines andern Menschen Leib soll es
gegossen werden; du sollst es auch sonst in der gleichen
Mischung nicht herstellen, denn es ist heilig; darum soll
es euch als heilig gelten.
[30.33] Wer solche Salbe macht oder einem
Unberufenen davon gibt, der soll aus seinem Volk
ausgerottet werden.
[30.34] Und der HERR sprach zu Mose: Nimm dir
Spezerei: Balsam, Stakte, Galbanum und reinen Weihrauch,
vom einen soviel wie vom andern,
[30.35] und mache Räucherwerk daraus, gemengt
nach der Kunst des Salbenbereiters, gesalzen, rein, zum
heiligen Gebrauch.
[30.36] Und du sollst es zu Pulver stoßen und
sollst etwas davon vor die Lade mit dem Gesetz in der
Stiftshütte bringen, wo ich dir begegnen werde. Es soll
euch ein Hochheiliges sein.
[30.37] Aber solches Räucherwerk sollt ihr für
euch nicht machen, sondern es soll dir als dem HERRN
geheiligt gelten.
[30.38] Wer es macht, damit er sich an dem Geruch
erfreue, der soll ausgerottet werden aus seinem Volk.
31. Kapitel
Berufung der Kunsthandwerker für die Stiftshütte
[31.1] Und der HERR redete mit Mose und sprach:
[31.2] Siehe, ich habe mit Namen berufen Bezalel,
den Sohn Uris, des Sohnes Hurs, vom Stamm Juda,
[31.3] und habe ihn erfüllt mit dem Geist Gottes,
mit Weisheit und Verstand und Erkenntnis und mit aller
Geschicklichkeit,
[31.4] kunstreich zu arbeiten in Gold, Silber,
Kupfer,
[31.5] kunstreich Steine zu schneiden und
einzusetzen und kunstreich zu schnitzen in Holz, um jede
Arbeit zu vollbringen.
[31.6] Und siehe, ich habe ihm beigegeben Oholiab,
den Sohn Ahisamachs, vom Stamm Dan, und habe allen
Künstlern die Weisheit ins Herz gegeben, daß sie alles
machen können, was ich dir geboten habe:
[31.7] die Stiftshütte, die Lade mit dem Gesetz,
den Gnadenthron darauf und alle Geräte in der Hütte,
[31.8] den Tisch und sein Gerät, den Leuchter von
reinem Gold und all sein Gerät, den Räucheraltar,
[31.9] den Brandopferaltar mit all seinem Gerät,
das Becken mit seinem Gestell,
[31.10] die Amtskleider, die heiligen Kleider des
Priesters Aaron und die Kleider seiner Söhne für den
priesterlichen Dienst,
[31.11] das Salböl und das Räucherwerk von
Spezerei für das Heiligtum. Ganz so, wie ich dir geboten
habe, sollen sie es machen.
[Note: Gebot der Sabbatfeier][Note: (vgl. Kap 35,1-3)]
[31.12] Und der HERR redete mit Mose und sprach:
[31.13] Sage den Israeliten: Haltet meinen Sabbat;
denn er ist ein Zeichen zwischen mir und euch von
Geschlecht zu Geschlecht, damit ihr erkennt, daß ich der
HERR bin, der euch heiligt.
[31.14] Darum haltet meinen Sabbat, denn er soll
euch heilig sein. Wer ihn entheiligt, der soll des Todes
sterben. Denn wer eine Arbeit am Sabbat tut, der soll
ausgerottet werden aus seinem Volk.
[31.15] Sechs Tage soll man arbeiten, aber am
siebenten Tag ist Sabbat, völlige Ruhe, heilig dem
HERRN. Wer eine Arbeit tut am Sabbattag, soll des Todes
sterben.
[31.16] Darum sollen die Israeliten den Sabbat
halten, daß sie ihn auch bei ihren Nachkommen halten als
ewigen Bund.
[31.17] Er ist ein ewiges Zeichen zwischen mir und
den Israeliten. Denn in sechs Tagen machte der HERR
Himmel und Erde, aber am siebenten Tage ruhte er und
erquickte sich.
[31.18] Und als der HERR mit Mose zu Ende geredet
hatte auf dem Berge Sinai, gab er ihm die beiden Tafeln
des Gesetzes; die waren aus Stein und beschrieben von dem
Finger Gottes.
32. Kapitel
[32.1] Als aber das Volk sah, daß Mose ausblieb
und nicht wieder von dem Berge zurückkam, sammelte es
sich gegen Aaron und sprach zu ihm: Auf, mach uns einen
Gott, der vor uns hergehe! Denn wir wissen nicht, was
diesem Mann Mose widerfahren ist, der uns aus
Ägyptenland geführt hat.
[32.2] Aaron sprach zu ihnen: Reißet ab die
goldenen Ohrringe an den Ohren eurer Frauen, eurer Söhne
und eurer Töchter und bringt sie zu mir.
[32.3] Da riß alles Volk sich die goldenen
Ohrringe von den Ohren und brachte sie zu Aaron.
[32.4] Und er nahm sie von ihren Händen und
bildete das Gold in einer Form und machte ein gegossenes
Kalb. Und sie sprachen: Das ist dein Gott, Israel, der
dich aus Ägyptenland geführt hat!
[32.5] Als das Aaron sah, baute er einen Altar vor
ihm und ließ ausrufen und sprach: Morgen ist des HERRN
Fest.
[32.6] Und sie standen früh am Morgen auf und
opferten Brandopfer und brachten dazu Dankopfer dar.
Danach setzte sich das Volk, um zu essen und zu trinken,
und sie standen auf, um ihre Lust zu treiben.
[Note: Moses Fürbitte]
[32.7] Der HERR sprach aber zu Mose: Geh, steig
hinab; denn dein Volk, das du aus Ägyptenland geführt
hast, hat schändlich gehandelt.
[32.8] Sie sind schnell von dem Wege gewichen, den
ich ihnen geboten habe. Sie haben sich ein gegossenes
Kalb gemacht und haben's angebetet und ihm geopfert und
gesagt: Das ist dein Gott, Israel, der dich aus
Ägyptenland geführt hat.
[32.9] Und der HERR sprach zu Mose: Ich sehe, daß
es ein halsstarriges Volk ist.
[32.10] Und nun laß mich, daß mein Zorn über
sie entbrenne und sie vertilge; dafür will ich dich zum
großen Volk machen.
[32.11] Mose aber flehte vor dem HERRN, seinem
Gott, und sprach: Ach, HERR, warum will dein Zorn
entbrennen über dein Volk, das du mit großer Kraft und
starker Hand aus Ägyptenland geführt hast?
[32.12] Warum sollen die Ägypter sagen: Er hat
sie zu ihrem Unglück herausgeführt, daß er sie
umbrächte im Gebirge und vertilgte sie von dem Erdboden?
Kehre dich ab von deinem grimmigen Zorn und laß dich des
Unheils gereuen, das du über dein Volk bringen willst.
[32.13] Gedenke an deine Knechte Abraham, Isaak
und Israel, denen du bei dir selbst geschworen und
verheißen hast: Ich will eure Nachkommen mehren wie die
Sterne am Himmel, und dies ganze Land, das ich verheißen
habe, will ich euren Nachkommen geben, und sie sollen es
besitzen für ewig.
[32.14] Da gereute den HERRN das Unheil, das er
seinem Volk zugedacht hatte.
[32.15] Mose wandte sich und stieg vom Berge und
hatte die zwei Tafeln des Gesetzes in seiner Hand; die
waren beschrieben auf beiden Seiten.
[32.16] Und Gott hatte sie selbst gemacht und
selber die Schrift eingegraben.
[32.17] Als nun Josua das Geschrei des Volks
hörte, sprach er zu Mose: Es ist ein Kriegsgeschrei im
Lager.
[32.18] Er antwortete: Es ist kein Geschrei wie
bei einem Sieg, und es ist kein Geschrei wie bei einer
Niederlage, ich höre Geschrei wie beim Tanz.
[32.19] Als Mose aber nahe zum Lager kam und das
Kalb und das Tanzen sah, entbrannte sein Zorn, und er
warf die Tafeln aus der Hand und zerbrach sie unten am
Berge
[32.20] und nahm das Kalb, das sie gemacht hatten,
und ließ es im Feuer zerschmelzen und zermalmte es zu
Pulver und streute es aufs Wasser und gab's den
Israeliten zu trinken.
[32.21] Und er sprach zu Aaron: Was hat dir das
Volk getan, daß du eine so große Sünde über sie
gebracht hast?
[32.22] Aaron sprach: Mein Herr lasse seinen Zorn
nicht entbrennen. Du weißt, daß dies Volk böse ist.
[32.23] Sie sprachen zu mir: Mache uns einen Gott,
der vor uns hergehe; denn wir wissen nicht, was mit
diesem Mann Mose geschehen ist, der uns aus Ägyptenland
geführt hat.
[32.24] Ich sprach zu ihnen: Wer Gold hat, der
reiße es ab und gebe es mir. Und ich warf es ins Feuer;
daraus ist das Kalb geworden.
[32.25] Als nun Mose sah, daß das Volk zuchtlos
geworden war - denn Aaron hatte sie zuchtlos werden
lassen zum Gespött ihrer Widersacher -,
[32.26] trat er in das Tor des Lagers und rief:
Her zu mir, wer dem HERRN angehört! Da sammelten sich zu
ihm alle Söhne Levi.
[32.27] Und er sprach zu ihnen: So spricht der
HERR, der Gott Israels: Ein jeder gürte sein Schwert um
die Lenden und gehe durch das Lager hin und her von einem
Tor zum andern und erschlage seinen Bruder, Freund und
Nächsten.
[32.28] Die Söhne Levi taten, wie ihnen Mose
gesagt hatte; und es fielen an dem Tage vom Volk
dreitausend Mann.
[32.29] Da sprach Mose: Füllet heute eure Hände
zum Dienst für den HERRN - denn ein jeder ist wider
seinen Sohn und Bruder gewesen -, damit euch heute Segen
gegeben werde.
[32.30] Am nächsten Morgen sprach Mose zum Volk:
Ihr habt eine große Sünde getan; nun will ich
hinaufsteigen zu dem HERRN, ob ich vielleicht Vergebung
erwirken kann für eure Sünde.
[32.31] Als nun Mose wieder zu dem HERRN kam,
sprach er: Ach, das Volk hat eine große Sünde getan,
und sie haben sich einen Gott von Gold gemacht.
[32.32] Vergib ihnen doch ihre Sünde; wenn nicht,
dann tilge mich aus deinem Buch, das du geschrieben hast.
[32.33] Der HERR sprach zu Mose: Ich will den aus
meinem Buch tilgen, der an mir sündigt.
[32.34] So geh nun hin und führe das Volk, wohin
ich dir gesagt habe. Siehe, mein Engel soll vor dir
hergehen. Ich werde aber ihre Sünde heimsuchen, wenn
meine Zeit kommt.
[32.35] Und der HERR schlug das Volk, weil sie
sich das Kalb gemacht hatten, das Aaron angefertigt
hatte.
33. Kapitel
[33.1] Der HERR sprach zu Mose: Geh, zieh von
dannen, du und das Volk, das du aus Ägyptenland geführt
hast, in das Land, von dem ich Abraham, Isaak und Jakob
geschworen habe: Deinen Nachkommen will ich's geben.
[33.2] Und ich will vor dir her senden einen Engel
und ausstoßen die Kanaaniter, Amoriter, Hetiter,
Perisiter, Hiwiter und Jebusiter
[33.3] und will dich bringen in das Land, darin
Milch und Honig fließt. Ich selbst will nicht mit dir
hinaufziehen, denn du bist ein halsstarriges Volk; ich
würde dich unterwegs vertilgen.
[33.4] Als das Volk diese harte Rede hörte,
trugen sie Leid, und niemand tat seinen Schmuck an.
[33.5] Und der HERR sprach zu Mose: Sage zu den
Israeliten: Ihr seid ein halsstarriges Volk. Wenn ich nur
einen Augenblick mit dir hinaufzöge, würde ich dich
vertilgen. Und nun lege deinen Schmuck ab, dann will ich
sehen, was ich dir tue.
[33.6] Und die Israeliten taten ihren Schmuck von
sich an dem Berge Horeb.
[Note: Das heilige Zelt. Gottes Umgang mit Mose]
[33.7] Mose aber nahm das Zelt und schlug es
draußen auf, fern von dem Lager, und nannte es
Stiftshütte. Und wer den HERRN befragen wollte, mußte
herausgehen zur Stiftshütte vor das Lager.
[33.8] Und wenn Mose hinausging zur Stiftshütte,
so stand alles Volk auf, und jeder trat in seines Zeltes
Tür und sah ihm nach, bis er zur Stiftshütte kam.
[33.9] Und wenn Mose zur Stiftshütte kam, so kam
die Wolkensäule hernieder und stand in der Tür der
Stiftshütte, und der HERR redete mit Mose.
[33.10] Und alles Volk sah die Wolkensäule in der
Tür der Stiftshütte stehen, und sie standen auf und
neigten sich, ein jeder in seines Zeltes Tür.
[33.11] Der HERR aber redete mit Mose von
Angesicht zu Angesicht, wie ein Mann mit seinem Freunde
redet. Dann kehrte er zum Lager zurück; aber sein Diener
und Jünger Josua, der Sohn Nuns, wich nicht aus der
Stiftshütte.
[33.12] Und Mose sprach zu dem HERRN: Siehe, du
sprichst zu mir: Führe das Volk hinauf! und läßt mich
nicht wissen, wen du mit mir senden willst, wo du doch
gesagt hast: Ich kenne dich mit Namen, und du hast Gnade
vor meinen Augen gefunden.
[33.13] Hab ich denn Gnade vor deinen Augen
gefunden, so laß mich deinen Weg wissen, damit ich dich
erkenne und Gnade vor deinen Augen finde. Und sieh doch,
daß dies Volk dein Volk ist.
[33.14] Er sprach: Mein Angesicht soll vorangehen;
ich will dich zur Ruhe leiten.
[33.15] Mose aber sprach zu ihm: Wenn nicht dein
Angesicht vorangeht, so führe uns nicht von hier hinauf.
[33.16] Denn woran soll erkannt werden, daß ich
und dein Volk vor deinen Augen Gnade gefunden haben, wenn
nicht daran, daß du mit uns gehst, so daß ich und dein
Volk erhoben werden vor allen Völkern, die auf dem
Erdboden sind?
[33.17] Der HERR sprach zu Mose: Auch das, was du
jetzt gesagt hast, will ich tun; denn du hast Gnade vor
meinen Augen gefunden, und ich kenne dich mit Namen.
[33.18] Und Mose sprach: Laß mich deine
Herrlichkeit sehen!
[33.19] Und er sprach: Ich will vor deinem
Angesicht all meine Güte vorübergehen lassen und will
vor dir kundtun den Namen des HERRN: Wem ich gnädig bin,
dem bin ich gnädig, und wessen ich mich erbarme, dessen
erbarme ich mich.
[33.20] Und er sprach weiter: Mein Angesicht
kannst du nicht sehen; denn kein Mensch wird leben, der
mich sieht.
[33.21] Und der HERR sprach weiter: Siehe, es ist
ein Raum bei mir, da sollst du auf dem Fels stehen.
[33.22] Wenn dann meine Herrlichkeit vorübergeht,
will ich dich in die Felskluft stellen und meine Hand
über dir halten, bis ich vorübergegangen bin.
[33.23] Dann will ich meine Hand von dir tun, und
du darfst hinter mir her sehen; aber mein Angesicht kann
man nicht sehen.
34. Kapitel
Neue Gesetzestafeln. Bundesschluß und
Bundespflichten
[34.1] Und der HERR sprach zu Mose: Haue dir zwei
steinerne Tafeln zu, wie die ersten waren, daß ich die
Worte darauf schreibe, die auf den ersten Tafeln standen,
welche du zerbrochen hast.
[34.2] Und sei morgen bereit, daß du früh auf
den Berg Sinai steigest und dort zu mir tretest auf dem
Gipfel des Berges.
[34.3] Und laß niemand mit dir hinaufsteigen; es
soll auch niemand gesehen werden auf dem ganzen Berge.
Auch kein Schaf und Rind laß weiden gegen diesen Berg
hin.
[34.4] Und Mose hieb zwei steinerne Tafeln zu, wie
die ersten waren, und stand am Morgen früh auf und stieg
auf den Berg Sinai, wie ihm der HERR geboten hatte, und
nahm die zwei steinernen Tafeln in seine Hand.
[34.5] Da kam der HERR hernieder in einer Wolke,
und Mose trat daselbst zu ihm und rief den Namen des
HERRN an.
[34.6] Und der HERR ging vor seinem Angesicht
vorüber, und er rief aus: HERR, HERR, Gott, barmherzig
und gnädig und geduldig und von großer Gnade und Treue,
[34.7] der da Tausenden Gnade bewahrt und vergibt
Missetat, Übertretung und Sünde, aber ungestraft läßt
er niemand, sondern sucht die Missetat der Väter heim an
Kindern und Kindeskindern bis ins dritte und vierte
Glied!a
[34.8] Und Mose neigte sich eilends zur Erde und
betete an
[34.9] und sprach: Hab ich, HERR, Gnade vor deinen
Augen gefunden, so gehe der Herr in unserer Mitte, denn
es ist ein halsstarriges Volk; und vergib uns unsere
Missetat und Sünde und laß uns dein Erbbesitz sein.
[34.10] Und der HERR sprach: Siehe, ich will einen
Bund schließen: Vor deinem ganzen Volk will ich Wunder
tun, wie sie nicht geschehen sind in allen Landen und
unter allen Völkern, und das ganze Volk, in dessen Mitte
du bist, soll des HERRN Werk sehen; denn wunderbar wird
sein, was ich an dir tun werde.
[34.11] Halte, was ich dir heute gebiete. Siehe,
ich will vor dir her ausstoßen die Amoriter, Kanaaniter,
Hetiter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter.
[34.12] Hüte dich, einen Bund zu schließen mit
den Bewohnern des Landes, in das du kommst, damit sie dir
nicht zum Fallstrick werden in deiner Mitte;
[34.13] sondern ihre Altäre sollst du umstürzen
und ihre Steinmale zerbrechen und ihre heiligen Pfähle
umhauen;
[34.14] denn du sollst keinen andern Gott anbeten.
Denn der HERR heißt ein Eiferer; ein eifernder Gott ist
er.
[34.15] Hüte dich, einen Bund zu schließen mit
den Bewohnern des Landes, damit sie, wenn sie ihren
Göttern nachlaufen und ihnen opfern, dich nicht einladen
und du von ihrem Opfer essest
[34.16] und damit du für deine Söhne ihre
Töchter nicht zu Frauen nehmest und diese dann ihren
Göttern nachlaufen und machen, daß deine Söhne auch
ihren Göttern nachlaufen!a
[34.17] Du sollst dir keine gegossenen
Götterbilder machen.
[34.18] Das Fest der ungesäuerten Brote sollst du
halten. Sieben Tage sollst du ungesäuertes Brot essen,
wie ich dir geboten habe, zur Zeit des Monats Abib; denn
im Monat Abib bist du aus Ägypten gezogen.
[34.19] Alle Erstgeburt ist mein, alle männliche
Erstgeburt von deinem Vieh, es sei Stier oder Schaf.
[34.20] Aber den Erstling des Esels sollst du mit
einem Schaf auslösen. Wenn du ihn aber nicht auslöst,
so brich ihm das Genick. Alle Erstgeburt unter deinen
Söhnen sollst du auslösen. Und daß niemand vor mir mit
leeren Händen erscheine!
[34.21] Sechs Tage sollst du arbeiten; am
siebenten Tage sollst du ruhen, auch in der Zeit des
Pflügens und des Erntens.
[34.22] Das Wochenfest* sollst du halten mit den
Erstlingen der Weizenernte, und das Fest der Lese, wenn
das Jahr um ist. *d. . das Erntefest (vgl. Kap 23,16),
das sieben Wochen nach dem Fest der ungesäuerten Brote
gehalten wurde (vgl. 3. Mose 23,15.16; 5. Mose 16,9.10).
[34.23] Dreimal im Jahr soll alles, was männlich
ist, erscheinen vor dem Herrscher, dem HERRN, dem Gott
Israels.
[34.24] Denn ich werde die Heiden vor dir
ausstoßen und dein Gebiet weit machen, und niemand soll
dein Land begehren, während du dreimal im Jahr
hinaufgehst, um vor dem HERRN, deinem Gott, zu
erscheinen.
[34.25] Du sollst das Blut meines Opfers nicht
darbringen zugleich mit dem Sauerteig, und das Opfer des
Passafestes soll nicht über Nacht bleiben bis zum
Morgen.
[34.26] Das Beste von den ersten Früchten deines
Ackers sollst du in das Haus des HERRN, deines Gottes,
bringen. a Du sollst das Böcklein nicht kochen in seiner
Mutter Milch.
[34.27] Und der HERR sprach zu Mose: Schreib dir
diese Worte auf; denn auf Grund dieser Worte habe ich mit
dir und mit Israel einen Bund geschlossen.
[34.28] Und er war allda bei dem HERRN vierzig
Tage und vierzig Nächte und aß kein Brot und trank kein
Wasser. Und er schrieb auf die Tafeln die Worte des
Bundes, die Zehn Worte.
[34.29] Als nun Mose vom Berge Sinai herabstieg,
hatte er die zwei Tafeln des Gesetzes in seiner Hand und
wußte nicht, daß die Haut seines Angesichts glänzte,
weil er mit Gott geredet hatte.
[34.30] Als aber Aaron und ganz Israel sahen, daß
die Haut seines Angesichts glänzte, fürchteten sie
sich, ihm zu nahen.
[34.31] Da rief sie Mose, und sie wandten sich
wieder zu ihm, Aaron und alle Obersten der Gemeinde, und
er redete mit ihnen.
[34.32] Danach nahten sich ihm auch alle
Israeliten. Und er gebot ihnen alles, was der HERR mit
ihm geredet hatte auf dem Berge Sinai.
[34.33] Und als er dies alles mit ihnen geredet
hatte, legte er eine Decke auf sein Angesicht.
[34.34] Und wenn er hineinging vor den HERRN, mit
ihm zu reden, tat er die Decke ab, bis er wieder
herausging. Und wenn er herauskam und zu den Israeliten
redete, was ihm geboten war,
[34.35] sahen die Israeliten, wie die Haut seines
Angesichts glänzte. Dann tat er die Decke auf sein
Angesicht, bis er wieder hineinging, mit ihm zu reden.
35. Kapitel
DIE ERRICHTUNG DER STIFTSHÜTTE
(Kapitel 35-40)
Die Sabbatordnung
(vgl. Kap 31,12-17)
[35.1] Und Mose versammelte die ganze Gemeinde der
Israeliten und sprach zu ihnen: Dies ist's, was der HERR
geboten hat, daß ihr es tun sollt:
[35.2] Sechs Tage sollt ihr arbeiten, den
siebenten Tag aber sollt ihr heilig halten als einen
Sabbat völliger Ruhe, heilig dem HERRN. Wer an diesem
Tag arbeitet, soll sterben.
[35.3] Ihr sollt kein Feuer anzünden am Sabbattag
in allen euren Wohnungen.
[Note: Freiwillige Gaben für die Stiftshütte][Note:
(vgl. Kap 25,3-9; 31,7-11)]
[35.4] Und Mose sprach zu der ganzen Gemeinde der
Israeliten: Dies ist's, was der HERR geboten hat:
[35.5] Erhebt von eurem Besitz eine Opfergabe für
den HERRN, so daß ein jeder die Opfergabe für den HERRN
freiwillig bringe: Gold, Silber, Kupfer
[35.6] blauen und roten Purpur, Scharlach, feine
Leinwand und Ziegenhaar,
[35.7] rotgefärbte Widderfelle, Dachsfelle und
Akazienholz, Ö
[35.8] für die Lampen und Spezerei zum Salböl
und zu wohlriechendem Räucherwerk,
[35.9] Onyxsteine und eingefaßte Steine zum
Priesterschurz und zum Brustschild.
[35.10] Und wer unter euch kunstverständig ist,
der komme und mache, was der HERR geboten hat,
[35.11] nämlich die Wohnung mit ihrem Zelt und
ihrer Decke, ihren Haken, Brettern, Riegeln, Säulen und
Füßen,
[35.12] die Lade mit ihren Stangen, den
Gnadenthron und Vorhang,
[35.13] den Tisch mit seinen Stangen und all
seinem Gerät und die Schaubrote,
[35.14] den Leuchter und sein Gerät und seine
Lampen und das Öl zum Licht,
[35.15] den Räucheraltar mit seinen Stangen, das
Salböl und das wohlriechende Räucherwerk, die Decke vor
der Tür der Wohnung,
[35.16] den Brandopferaltar mit seinem Gitter aus
Kupfer, seinen Stangen und all seinem Gerät, das Becken
mit seinem Gestell;
[35.17] den Behang des Vorhofs, seine Säulen und
Füße und die Decke des Tors am Vorhof,
[35.18] die Zeltpflöcke der Wohnung und des
Vorhofs mit ihren Seilen,
[35.19] die Amtskleider zum Dienst im Heiligtum,
die heiligen Kleider Aarons, des Priesters, samt den
Kleidern seiner Söhne für den priesterlichen Dienst.
[35.20] Da ging die ganze Gemeinde der Israeliten
von Mose weg.
[35.21] Und alle, die es gern und freiwillig
gaben, kamen und brachten dem HERRN die Opfergabe zur
Errichtung der Stiftshütte und für allen Dienst darin
und für die heiligen Kleider.
[35.22] Es brachten aber Männer und Frauen
freiwillig Spangen, Ohrringe, Ringe und Geschmeide und
allerlei goldenes Gerät, ein jeder das Gold, das er zur
Gabe für den HERRN bestimmt hatte.
[35.23] Und wer bei sich blauen und roten Purpur
fand, Scharlach, feine Leinwand, Ziegenhaar, rotgefärbte
Widderfelle und Dachsfelle, der brachte sie.
[35.24] Und wer eine Opfergabe von Silber und
Kupfer geben wollte, der brachte es dem HERRN als
Opfergabe. Und wer Akazienholz hatte, der brachte es zu
allerlei Verwendung für den Dienst.
[35.25] Und alle Frauen, die diese Kunst
verstanden, spannen mit ihren Händen und brachten ihr
Gespinst, blauen und roten Purpur, Scharlach und feine
Leinwand.
[35.26] Und alle Frauen, die solche Arbeit
verstanden und willig dazu waren, spannen Ziegenhaare.
[35.27] Die Stammesfürsten aber brachten
Onyxsteine und eingefaßte Steine für den Priesterschurz
und die Brusttasche
[35.28] und Spezerei und Öl für den Leuchter und
für das Salböl und für das wohlriechende Räucherwerk.
[35.29] So brachten die Israeliten, Männer und
Frauen, die ihr Herz dazu trieb, freiwillige Gaben zu
allem Werk, das der HERR durch Mose geboten hatte. (vgl.
Kap 31,1-6)
[35.30] Und Mose sprach zu den Israeliten: Sehet,
der HERR hat mit Namen berufen den Bezalel, den Sohn
Uris, des Sohnes Hurs, vom Stamm Juda,
[35.31] und hat ihn erfüllt mit dem Geist Gottes,
daß er weise, verständig und geschickt sei zu jedem
Werk,
[35.32] kunstreich zu arbeiten in Gold, Silber und
Kupfer,
[35.33] Edelsteine zu schneiden und einzusetzen,
Holz zu schnitzen, um jede kunstreiche Arbeit zu
vollbringen.
[35.34] Und er hat ihm auch die Gabe zu
unterweisen ins Herz gegeben, ihm und Oholiab, dem Sohn
Ahisamachs, vom Stamm Dan.
[35.35] Er hat ihr Herz mit Weisheit erfüllt, zu
machen alle Arbeiten des Goldschmieds und des
Kunstwirkers und des Buntwirkers mit blauem und rotem
Purpur, Scharlach und feiner Leinwand und des Webers,
daß sie jedes Werk ausführen und kunstreiche Entwürfe
ersinnen können.
36. Kapitel
[36.1] So sollen denn arbeiten Bezalel und Oholiab
und alle Künstler, denen der HERR Weisheit und Verstand
gegeben hat zu wissen, wie sie alle Arbeit ausführen
sollen zum Dienst des Heiligtums, ganz nach dem Gebot des
HERRN.
[36.2] Und Mose berief Bezalel und Oholiab und
alle Künstler, denen der HERR Weisheit ins Herz gegeben
hatte, alle, die sich freiwillig erboten, ans Werk zu
gehen und es auszurichten.
[36.3] Und sie empfingen von Mose alle Opfer, die
die Israeliten gebracht hatten, um die Arbeiten zum
Dienst des Heiligtums auszuführen. Und man brachte auch
weiterhin alle Morgen freiwillige Gaben zu ihm.
[36.4] Da kamen alle Künstler, die am Werk des
Heiligtums arbeiteten, ein jeder von der Arbeit, die er
machte,
[36.5] und sprachen zu Mose: Das Volk bringt zu
viel, mehr als zum Dienst dieses Werkes nötig ist, das
der HERR zu machen geboten hat.
[36.6] Da gebot Mose, daß man durchs Lager rufen
ließe: Niemand, weder Mann noch Frau, soll hinfort noch
etwas bringen als Opfergabe für das Heiligtum. Da
brachte das Volk nichts mehr.
[36.7] Denn es war genug gebracht worden zu allen
Arbeiten, die zu machen waren, und es war noch übrig
geblieben.
[Note: Die Herstellung des Heiligtums][Note: (vgl. Kap
26)]
[36.8] So machten alle Künstler unter den
Arbeitern die Wohnung aus zehn Teppichen von gezwirnter
feiner Leinwand, blauem und rotem Purpur und Scharlach,
und Cherubim waren eingewebt in kunstreicher Arbeit.
[36.9] Die Länge eines Teppichs war
achtundzwanzig Ellen und die Breite vier Ellen, und alle
waren von einem Maß.
[36.10] Und er fügte je fünf Teppiche zu einem
Stück zusammen, einen an den andern.
[36.11] Und er machte blaue Schlaufen an jedes
Stück am Rande, wo die beiden Stücke zusammengeheftet
werden sollten,
[36.12] fünfzig Schlaufen an jedes Stück, daß
eine Schlaufe der andern gegenüberstünde.
[36.13] Und er machte fünfzig goldene Haken und
heftete die Teppiche mit den Haken einen an den andern
zusammen, daß es eine Wohnung würde.
[36.14] Und er machte elf Teppiche von
Ziegenhaaren zum Zelte über die Wohnung,
[36.15] dreißig Ellen lang und vier Ellen breit,
alle von einem Maß,
[36.16] und fügte fünf zusammen zu dem einen
Stück und sechs zusammen zum andern Stück.
[36.17] Und er machte fünfzig Schlaufen an jedes
Stück an dem Rande, wo die Stücke zusammengeheftet
werden sollten,
[36.18] und machte je fünfzig Haken aus Kupfer,
damit das Zelt mit ihnen zusammengefügt würde.
[36.19] Und er machte eine Decke über das Zelt
von rotgefärbten Widderfellen und darüber noch eine
Decke von Dachsfellen.
[36.20] Und er machte Bretter für die Wohnung,
aus Akazienholz, zum Aufstellen,
[36.21] ein jedes zehn Ellen lang und anderthalb
Ellen breit
[36.22] und an jedem zwei Zapfen, damit eins an
das andere gesetzt würde. So machte er alle Bretter für
die Wohnung,
[36.23] daß zwanzig Bretter nach Süden standen.
[36.24] Und er machte vierzig silberne Füße
darunter, unter jedes Brett zwei Füße für seine zwei
Zapfen.
[36.25] Ebenso machte er auf der andern Seite der
Wohnung nach Norden zwanzig Bretter
[36.26] mit vierzig silbernen Füßen, unter jedes
Brett zwei Füße.
[36.27] Und für die Rückseite der Wohnung nach
Westen machte er sechs Bretter
[36.28] und zwei andere für die zwei Ecken an der
Rückseite der Wohnung,
[36.29] daß beide mit ihren Eckbrettern unten und
oben durch Zapfen verbunden wurden,
[36.30] so daß es acht Bretter wurden und
sechzehn silberne Füße, unter jedem zwei Füße.
[36.31] Und er machte Riegel aus Akazienholz,
fünf zu den Brettern auf der einen Langseite der Wohnung
[36.32] und fünf auf der andern Langseite und
fünf auf der Rückseite nach Westen.
[36.33] Und er machte den Mittelriegel, daß er in
halber Höhe an den Brettern entlanglief von einem Ende
zum andern.
[36.34] Und er überzog die Bretter mit Gold, und
ihre Ringe machte er aus Gold, daß man die Riegel
hineintäte, und überzog die Riegel mit Gold.
[36.35] Und er machte den Vorhang mit den Cherubim
in kunstreicher Arbeit, aus blauem und rotem Purpur,
Scharlach und gezwirnter feiner Leinwand,
[36.36] und für ihn vier Säulen aus Akazienholz
und überzog sie mit Gold, und ihre Nägel waren aus
Gold, und er goß dazu vier silberne Füße.
[36.37] Und er machte eine Decke für den Eingang
des Zeltes aus blauem und rotem Purpur, Scharlach und
gezwirnter feiner Leinwand, in Buntwirkerarbeit,
[36.38] und dazu fünf Säulen mit ihren Nägeln
und überzog ihre Köpfe und Ringbänder mit Gold und
machte fünf Füße aus Kupfer daran.
37. Kapitel
Die Bundeslade
(vgl. Kap 25,10-22)
[37.1] Und Bezalel machte die Lade aus
Akazienholz, zwei und eine halbe Elle lang, anderthalb
Ellen breit und ebenso hoch,
[37.2] und überzog sie mit feinem Golde innen und
außen und machte ihr einen goldenen Kranz ringsherum.
[37.3] Und er goß vier goldene Ringe für ihre
vier Ecken, für jede Seite zwei,
[37.4] und machte Stangen aus Akazienholz und
überzog sie mit Gold
[37.5] und tat sie in die Ringe an den Seiten der
Lade, so daß man sie tragen konnte.
[37.6] Und er machte den Gnadenthron aus feinem
Golde, zwei und eine halbe Elle lang und anderthalb Ellen
breit,
[37.7] und zwei Cherubim aus getriebenem Golde an
die beiden Enden des Gnadenthrones,
[37.8] einen Cherub an diesem, den andern an jenem
Ende.
[37.9] Und die Cherubim breiteten ihre Flügel
nach oben aus und bedeckten damit den Gnadenthron, und
sie standen Antlitz gegen Antlitz und sahen auf den
Gnadenthron.
[Note: Der Tisch für die Schaubrote][Note: (vgl. Kap
25,23-30)]
[37.10] Und er machte den Tisch aus Akazienholz,
zwei Ellen lang, eine Elle breit und anderthalb Ellen
hoch,
[37.11] und überzog ihn mit feinem Golde und
machte ihm einen goldenen Kranz ringsherum
[37.12] und machte ihm eine Leiste ringsherum,
eine Handbreit hoch, und einen goldenen Kranz um die
Leiste.
[37.13] Und er goß für ihn vier goldene Ringe
und befestigte sie an den vier Ecken an seinen vier
Füßen,
[37.14] dicht unter der Leiste, daß man die
Stangen hineintun und den Tisch tragen könnte.
[37.15] Und er machte die Stangen aus Akazienholz
und überzog sie mit Gold, daß man den Tisch damit
trüge.
[37.16] Und er machte auch aus feinem Golde das
Gerät für den Tisch: Schüsseln und Schalen, Kannen und
Becher, in denen man das Trankopfer darbringen sollte.
[Note: Der Leuchter][Note: (vgl. Kap 25,31-40)]
[37.17] Und er machte den Leuchter aus feinem,
getriebenem Golde. Daran waren der Fuß und der Schaft,
Kelche und Knäufe und Blumen.
[37.18] Sechs Arme gingen von seinen Seiten aus,
nach jeder Seite drei Arme.
[37.19] Drei Kelche waren an jedem Arm mit
Knäufen und Blumen.
[37.20] An dem Leuchter aber waren vier Kelche mit
Knäufen und Blumen,
[37.21] je ein Knauf unter zwei von den sechs
Armen, die von ihm ausgingen.
[37.22] Und die Knäufe und Arme waren aus einem
Stück mit ihm, und alles war aus getriebenem, feinem
Gold.
[37.23] Und er machte die sieben Lampen mit ihren
Lichtscheren und Löschnäpfen aus feinem Gold.
[37.24] Aus einem Zentner feinen Goldes machte er
ihn und all sein Gerät.
[Note: Räucheraltar, Salböl und Räucherwerk][Note:
(vgl. Kap 30,1-5.22-38)]
[37.25] Er machte auch den Räucheraltar aus
Akazienholz, eine Elle lang und ebenso breit, viereckig,
und zwei Ellen hoch mit seinen Hörnern
[37.26] und überzog ihn mit feinem Golde, seine
Platte und seine Wände ringsherum und seine Hörner, und
machte ihm einen Kranz ringsherum von Gold
[37.27] und zwei goldene Ringe unter dem Kranz zu
beiden Seiten, daß man Stangen hineintäte und ihn damit
trüge.
[37.28] Und die Stangen machte er aus Akazienholz
und überzog sie mit Gold.
[37.29] Und er machte das heilige Salböl und das
Räucherwerk aus reiner Spezerei nach der Kunst des
Salbenbereiters.
38. Kapitel
Der Brandopferaltar und das kupferne Becken
(vgl. Kap 27,1-8; 30,18-21)
[38.1] Und er machte den Brandopferaltar aus
Akazienholz, fünf Ellen lang und ebenso breit,
viereckig, und drei Ellen hoch,
[38.2] und vier Hörner, die mit ihm verbunden
waren, auf seinen vier Ecken und überzog ihn mit Kupfer.
[38.3] Und er machte alle Geräte zu dem Altar,
Töpfe für die Asche, Schaufeln, Becken, Gabeln,
Kohlenpfannen, alles aus Kupfer.
[38.4] Und er machte am Altar ein Gitterwerk aus
Kupfer wie ein Netz ringsherum von untenher bis zur Mitte
des Altars
[38.5] und goß vier Ringe an die vier Enden des
kupfernen Gitters für die Stangen.
[38.6] Diese machte er aus Akazienholz und
überzog sie mit Kupfer
[38.7] und tat sie in die Ringe an den Seiten des
Altars, daß man ihn damit trüge. Und er machte ihn so,
daß er inwendig hohl war.
[38.8] Und er machte das Becken aus Kupfer und
sein Gestell auch aus Kupfer von den Spiegeln der Frauen,
die vor der Tür der Stiftshütte Dienst taten.
[Note: Der Vorhof][Note: (vgl. Kap 27,9-19)]
[38.9] Und er machte den Vorhof: nach Süden
Behänge, hundert Ellen lang, von gezwirnter feiner
Leinwand,
[38.10] mit zwanzig Säulen und zwanzig Füßen
aus Kupfer, aber ihre Nägel und Ringbänder aus Silber;
[38.11] desgleichen nach Norden, hundert Ellen
lang mit zwanzig Säulen und zwanzig Füßen aus Kupfer,
aber ihre Nägel und Ringbänder aus Silber;
[38.12] nach Westen aber fünfzig Ellen lang mit
zehn Säulen und zehn Füßen, aber ihre Nägel und
Ringbänder aus Silber;
[38.13] nach Osten auch fünfzig Ellen;
[38.14] fünfzehn Ellen auf einer Seite mit drei
Säulen und drei Füßen,
[38.15] und auf der andern Seite auch fünfzehn
Ellen mit drei Säulen und drei Füßen, zu beiden Seiten
des Tors am Vorhof.
[38.16] Alle Behänge des Vorhofs waren von
gezwirnter feiner Leinwand
[38.17] und die Füße der Säulen aus Kupfer und
ihre Nägel aus Silber, und ihre Köpfe waren überzogen
mit Silber, und ihre Ringbänder waren silbern an allen
Säulen des Vorhofs.
[38.18] Und die Decke für das Tor des Vorhofs
machte er in Buntwirkerarbeit aus blauem und rotem
Purpur, Scharlach und gezwirnter feiner Leinwand, zwanzig
Ellen lang und fünf Ellen hoch, nach dem Maß der
Behänge des Vorhofs,
[38.19] dazu vier Säulen und vier Füße aus
Kupfer und ihre Nägel aus Silber und ihre Köpfe und
ihre Ringbänder, überzogen mit Silber.
[38.20] Und alle Zeltpflöcke der Wohnung und des
Vorhofs ringsherum waren aus Kupfer.
[Note: Die Aufwendungen für das Heiligtum]
[38.21] Dies ist die Summe der Aufwendungen für
die Wohnung des Gesetzes, die nach dem Gebot des Mose
errechnet wurde von den Leviten unter der Leitung
Itamars, des Sohnes Aarons, des Priesters.
[38.22] Bezalel aber, der Sohn Uris, des Sohnes
Hurs, vom Stamme Juda, hatte alles gemacht, was der HERR
dem Mose geboten hatte,
[38.23] und mit ihm Oholiab, der Sohn Ahisamachs,
vom Stamme Dan, ein Schmied, Schnitzer, Kunstweber und
Buntwirker in blauem und rotem Purpur, Scharlach und
feiner Leinwand.
[38.24] Alles Gold, das verarbeitet ist zu diesem
ganzen Werk des Heiligtums und das als Gabe gespendet
war, beträgt 29 Zentner 730 Lot nach dem Gewicht des
Heiligtums.
[38.25] Das Silber aber, das die Zählung der
Gemeinde erbrachte, betrug 100 Zentner 1775 Lot nach dem
Gewicht des Heiligtums,
[38.26] auf den Kopf ein halbes Lot nach dem
Gewicht des Heiligtums von allen, die gezählt wurden von
zwanzig Jahren an und darüber, 603 550 Mann.
[38.27] Aus den hundert Zentnern Silber goß man
die Füße der Bretter und die Füße des Vorhangs,
hundert Füße aus hundert Zentnern, je einen Zentner
für einen Fuß.
[38.28] Und aus den 1775 Lot wurden die Nägel der
Säulen gemacht und ihre Köpfe und ihre Ringbänder
überzogen.
[38.29] Das Kupfer aber, das gespendet war, betrug
70 Zentner 2400 Lot.
[38.30] Daraus wurden gemacht die Füße an der
Tür der Stiftshütte und der Altar und das Gitterwerk
daran und alle Geräte des Altars,
[38.31] dazu die Füße des Vorhofs ringsherum und
die Füße des Tors am Vorhof, alle Zeltpflöcke der
Wohnung und alle Zeltpflöcke des Vorhofs ringsherum.
39. Kapitel
Die Kleidung der Priester
(vgl. Kap 28)
[39.1] Und aus dem blauen und roten Purpur und dem
Scharlach machten sie Amtskleider zum Dienst im
Heiligtum, und sie machten die heiligen Kleider für
Aaron, wie der HERR es Mose geboten hatte.
[39.2] Und sie machten den Priesterschurz aus
Gold, blauem und rotem Purpur, Scharlach und gezwirnter
feiner Leinwand.
[39.3] Und sie schlugen Goldplatten und schnitten
sie zu Fäden, daß man sie in Kunstwirkerarbeit unter
den blauen und roten Purpur, den Scharlach und die feine
Leinwand einweben konnte.
[39.4] Schulterteile machten sie, die an den
Schurz angefügt wurden, und an seinen beiden Enden wurde
er zusammengebunden.
[39.5] Und seine Binde war von derselben Arbeit,
aus einem Stück mit ihm, aus Gold, blauem und rotem
Purpur, Scharlach und gezwirnter feiner Leinwand, wie der
HERR es Mose geboten hatte.
[39.6] Und sie faßten zwei Onyxsteine ringsherum
mit Gold ein und gruben darauf ein nach der Weise der
Siegelstecher die Namen der Söhne Israels.
[39.7] Und er heftete sie auf die Schulterteile
des Schurzes, daß es Steine seien zum gnädigen Gedenken
an die Israeliten vor dem HERRN, wie der HERR es Mose
geboten hatte.
[39.8] Und sie machten die Brusttasche, kunstreich
gewirkt wie der Priesterschurz, aus Gold, blauem und
rotem Purpur, Scharlach und gezwirnter feiner Leinwand,
[39.9] daß sie viereckig war und doppelt gelegt,
eine Spanne lang und ebenso breit,
[39.10] und besetzten sie mit vier Reihen Steinen:
die erste Reihe war ein Sarder, ein Topas und ein
Smaragd,
[39.11] die andere ein Rubin, ein Saphir und ein
Diamant,
[39.12] die dritte ein Lynkurer, ein Achat und ein
Amethyst,
[39.13] die vierte ein Türkis, ein Onyx und ein
Jaspis, ringsherum eingefaßt mit Gold in allen Reihen.
[39.14] Und die Steine trugen die zwölf Namen der
Söhne Israels, eingegraben in Siegelstecherarbeit, so
daß auf einem jeden ein Name stand nach den zwölf
Stämmen.
[39.15] Und sie machten an der Tasche Ketten wie
gedrehte Schnüre, aus feinem Golde,
[39.16] und zwei Goldgeflechte und zwei goldene
Ringe und hefteten die beiden Ringe an die beiden oberen
Ecken der Tasche.
[39.17] Und die beiden goldenen Ketten taten sie
in die beiden Ringe an den Ecken der Tasche.
[39.18] Aber die beiden andern Enden der Ketten
taten sie an die beiden Goldgeflechte und hefteten sie
vorne auf die Schulterteile des Schurzes.
[39.19] Und sie machten zwei andere goldene Ringe
und hefteten sie an die beiden anderen Ecken der Tasche
an ihren Rand innen zum Schurz hin;
[39.20] und sie machten zwei andere goldene Ringe,
die taten sie unten an die beiden Schulterteile vorn am
Schurz, wo er zusammengeht, oben über der Binde des
Schurzes,
[39.21] und knüpften die Tasche mit ihren Ringen
an die Ringe des Schurzes mit einer Schnur aus blauem
Purpur, daß sie über der Binde des Schurzes anliege und
sich nicht von dem Schurz losmache, wie der HERR es Mose
geboten hatte.
[39.22] Und dazu machte er das Obergewand zum
Priesterschurz, gewirkt, ganz aus blauem Purpur,
[39.23] und seine Öffnung oben in der Mitte und
eine Borte um die Öffnung herum wie bei einem
Panzerhemd, daß sie nicht einreiße.
[39.24] Und sie machten an seinen Saum
Granatäpfel aus blauem und rotem Purpur, Scharlach und
gezwirnter feiner Leinwand
[39.25] und machten Schellen aus feinem Golde; die
taten sie zwischen die Granatäpfel ringsherum am Saum
des Obergewandes,
[39.26] je einen Granatapfel und eine Schelle
ringsherum am Saum, für den Dienst, wie der HERR es Mose
geboten hatte.
[39.27] Und sie machten auch die Untergewänder
aus feiner Leinwand, gewebt, für Aaron und seine Söhne,
[39.28] und den Kopfbund aus feiner Leinwand und
die hohen Mützen aus feiner Leinwand und Beinkleider aus
gezwirnter feiner Leinwand
[39.29] und den Gürtel in Buntwirkerarbeit aus
gezwirnter feiner Leinwand, blauem und rotem Purpur und
Scharlach, wie der HERR es Mose geboten hatte.
[39.30] Sie machten auch das Stirnblatt, den
heiligen Kronreif, aus feinem Gold und gruben als Schrift
ein: "Heilig dem HERRN".
[39.31] Und sie banden eine Schnur aus blauem
Purpur daran, daß sie an dem Kopfbund oben angeheftet
würde, wie der HERR es Mose geboten hatte.
[39.32] Also wurde vollendet das ganze Werk der
Wohnung der Stiftshütte. Und die Israeliten taten alles,
was der HERR dem Mose geboten hatte.
[39.33] Und sie brachten die Wohnung zu Mose: das
Zelt und alle seine Geräte, Haken, Bretter, Riegel,
Säulen, Füße,
[39.34] die Decke von rotgefärbten Widderfellen,
die Decke von Dachsfellen und den Vorhang,
[39.35] die Lade mit dem Gesetz samt ihren
Stangen, den Gnadenthron,
[39.36] den Tisch und alle seine Geräte und die
Schaubrote,
[39.37] den Leuchter aus feinem Gold mit den
Lampen zum Aufsetzen und all seinem Gerät und das Öl
für den Leuchter,
[39.38] den goldenen Altar und das Salböl und das
wohlriechende Räucherwerk, die Decke für den Eingang
des Zeltes,
[39.39] den kupfernen Altar und sein kupfernes
Gitter mit seinen Stangen und seinem ganzen Gerät, das
Becken mit seinem Gestell,
[39.40] die Behänge des Vorhofs mit seinen
Säulen und Füßen, die Decke vor dem Tor des Vorhofs
mit seinen Seilen und Zeltpflöcken und alles Gerät zum
Dienst der Wohnung der Stiftshütte,
[39.41] die Amtskleider des Priesters Aaron für
den Dienst im Heiligtum und die Kleider seiner Söhne
für den priesterlichen Dienst.
[39.42] Ganz so, wie der HERR es Mose geboten
hatte, hatten die Israeliten alle Arbeiten ausgeführt.
[39.43] Und Mose sah dies ganze Werk an, und
siehe, sie hatten es gemacht, wie der HERR geboten hatte.
Und er segnete sie.
40. Kapitel
Aufrichtung und Einweihung der Stiftshütte
[40.1] Und der HERR redete mit Mose und sprach:
[40.2] Du sollst die Wohnung der Stiftshütte
aufrichten am ersten Tage des ersten Monats.
[40.3] Und du sollst die Lade mit dem Gesetz
hineinstellen und vor die Lade den Vorhang hängen;
[40.4] und du sollst den Tisch hineinbringen und
die Schaubrote auflegen und den Leuchter hineinstellen
und die Lampen darauf setzen;
[40.5] und du sollst den goldenen Räucheraltar
vor die Lade mit dem Gesetz stellen und die Decke in der
Tür der Wohnung aufhängen.
[40.6] Den Brandopferaltar aber sollst du außen
vor die Tür der Wohnung der Stiftshütte setzen
[40.7] und das Becken zwischen die Stiftshütte
und den Altar und Wasser hineintun
[40.8] und den Vorhof ringsherum herstellen und
die Decke in der Tür des Vorhofs aufhängen.
[40.9] Und du sollst das Salböl nehmen und die
Wohnung und alles, was darin ist, salben und sollst sie
weihen mit ihrem ganzen Gerät, daß sie heilig sei.
[40.10] Und du sollst den Brandopferaltar salben
mit seinem ganzen Gerät und weihen, daß er hochheilig
sei.
[40.11] Und du sollst auch das Becken und sein
Gestell salben und weihen.
[40.12] Und du sollst Aaron und seine Söhne vor
die Tür der Stiftshütte treten lassen und sie mit
Wasser waschen
[40.13] und Aaron die heiligen Kleider anziehen
und ihn salben und weihen, daß er mein Priester sei;
[40.14] und du sollst seine Söhne auch
herzuführen und ihnen die Untergewänder anziehen
[40.15] und sie salben, wie du ihren Vater gesalbt
hast, daß sie meine Priester seien. Und diese Salbung
sollen sie haben zum ewigen Priestertum von Geschlecht zu
Geschlecht.
[40.16] Und Mose tat alles, wie ihm der HERR
geboten hatte.
[40.17] Also wurde die Wohnung aufgerichtet im
zweiten Jahr am ersten Tage des ersten Monats.
[40.18] Und Mose richtete die Wohnung auf und
setzte ihre Füße hin und stellte die Bretter darauf und
brachte die Riegel an und richtete die Säulen auf
[40.19] und breitete das Zeltdach aus über der
Wohnung und legte die Decke des Zeltes oben darauf, wie
der HERR ihm geboten hatte.
[40.20] Und er nahm das Gesetz und legte es in die
Lade und tat die Stangen an die Lade und setzte den
Gnadenthron oben auf die Lade
[40.21] und brachte die Lade in die Wohnung und
hängte den Vorhang auf und verhüllte so die Lade des
Gesetzes, wie ihm der HERR geboten hatte,
[40.22] und setzte den Tisch in die Stiftshütte
an die Seite der Wohnung nach Norden, außen vor dem
Vorhang,
[40.23] und legte die Schaubrote auf vor dem
HERRN, wie ihm der HERR geboten hatte,
[40.24] und setzte den Leuchter auch hinein
gegenüber dem Tisch an die Seite der Wohnung nach Süden
[40.25] und setzte die Lampen auf vor dem HERRN,
wie ihm der HERR geboten hatte.
[40.26] Und er setzte den goldenen Altar hinein
vor den Vorhang
[40.27] und räucherte darauf mit wohlriechendem
Räucherwerk, wie ihm der HERR geboten hatte,
[40.28] und hängte die Decke in die Tür der
Wohnung.
[40.29] Und den Brandopferaltar setzte er vor die
Tür der Wohnung der Stiftshütte und opferte darauf
Brandopfer und Speisopfer, wie ihm der HERR geboten
hatte.
[40.30] Und das Becken setzte er zwischen die
Stiftshütte und den Altar und tat Wasser hinein zum
Waschen.
[40.31] Und Mose, Aaron und seine Söhne wuschen
ihre Hände und Füße darin.
[40.32] Denn sie müssen sich waschen, wenn sie in
die Stiftshütte gehen oder hinzutreten zum Altar, wie
der HERR es Mose geboten hatte.
[40.33] Und er richtete den Vorhof auf rings um
die Wohnung und um den Altar und hängte die Decke in das
Tor des Vorhofs. Also vollendete Mose das ganze Werk.
bekennt sich zu seinem Heiligtum
[40.34] Da bedeckte die Wolke die Stiftshütte,
und die Herrlichkeit des HERRN erfüllte die Wohnung.
[40.35] Und Mose konnte nicht in die Stiftshütte
hineingehen, weil die Wolke darauf ruhte und die
Herrlichkeit des HERRN die Wohnung erfüllte.
[40.36] Und immer, wenn die Wolke sich erhob von
der Wohnung, brachen die Israeliten auf, solange ihre
Wanderung währte.
[40.37] Wenn sich aber die Wolke nicht erhob, so
zogen sie nicht weiter bis zu dem Tag, an dem sie sich
erhob.
[40.38] Denn die Wolke des HERRN war bei Tage
über der Wohnung, und bei Nacht ward sie voll Feuers vor
den Augen des ganzen Hauses Israel, solange die Wanderung
währte.