[1.1] Als aber der König David alt war und hochbetagt,
konnte er nicht warm werden, wenn man ihn auch mit Kleidern
bedeckte.
[1.2] Da sprachen seine Großen zu ihm: Man suche unserm
Herrn, dem König, eine Jungfrau, die vor dem König stehe und
ihn umsorge und in seinen Armen schlafe und unsern Herrn, den
König, wärme.
[1.3] Und sie suchten ein schönes Mädchen im ganzen
Gebiet Israels und fanden Abischag von Schunem und brachten sie
dem König.
[1.4] Und sie war ein sehr schönes Mädchen und umsorgte
den König und diente ihm. Aber der König erkannte sie nicht.
[1.5] Adonija aber, der Sohn der Haggit, empörte sich und
sprach: Ich will König werden! Und er schaffte sich Wagen und
Gespanne an und fünfzig Mann als seine Leibwache.
[1.6] Und sein Vater hatte ihm nie etwas verwehrt sein
Leben lang, daß er gesagt hätte: Warum tust du das? Und er war
auch ein sehr schöner Mann und war David geboren als der
nächste Sohn nach Absalom.
[1.7] Und er beriet sich mit Joab, dem Sohn der Zeruja,
und mit Abjatar, dem Priester; die hielten zu Adonija.
[1.8] Aber Zadok, der Priester, und Benaja, der Sohn
Jojadas, und Nathan, der Prophet, und Schimi und Reï und die
Helden Davids waren nicht mit Adonija.
[1.9] Und als Adonija Schafe und Rinder und gemästetes
Vieh opferte bei dem Stein Sohelet, der neben der Quelle Rogel
liegt, lud er alle seine Brüder, des Königs Söhne, ein und
alle Männer Judas, die dem König dienten.
[1.10] Aber den Propheten Nathan und Benaja und die Helden
und seinen Bruder Salomo lud er nicht ein.
[1.11] Da sprach Nathan zu Batseba, Salomos Mutter: Hast
du nicht gehört, daß Adonija, der Sohn der Haggit, König
geworden ist, und David, unser Herr, weiß nichts davon?
[1.12] So komm nun, ich will dir einen Rat geben, daß du
dein Leben und das Leben deines Sohnes Salomo errettest.
[1.13] Auf, geh zum König David hinein und sprich zu ihm:
Hast du nicht, mein Herr und König, deiner Magd geschworen: Dein
Sohn Salomo soll nach mir König sein, und er soll auf meinem
Thron sitzen? Warum ist dann Adonija König geworden?
[1.14] Siehe, während du noch da bist und mit dem König
redest, will ich nach dir hineinkommen und deine Worte zu Ende
führen.
[1.15] Und Batseba ging hinein zum König in das Gemach.
Der König aber war sehr alt, und Abischag von Schunem diente dem
König.
[1.16] Und Batseba neigte sich und fiel vor dem König
nieder. Der König aber sprach: Was willst du?
[1.17] Sie sprach zu ihm: Mein Herr, du hast deiner Magd
geschworen bei dem HERRN, deinem Gott: Dein Sohn Salomo soll
König sein nach mir und auf meinem Thron sitzen.
[1.18] Nun aber siehe, Adonija ist König geworden, und
du, mein Herr und König, weißt nichts davon.
[1.19] Er hat Stiere und gemästetes Vieh und viele Schafe
geopfert und hat alle Söhne des Königs geladen, dazu Abjatar,
den Priester, und Joab, den Feldhauptmann; aber deinen Knecht
Salomo hat er nicht geladen.
[1.20] Du aber, mein Herr und König, die Augen von ganz
Israel sehen auf dich, daß du ihnen kundtust, wer auf dem Thron
meines Herrn und Königs nach ihm sitzen soll.
[1.21] Wenn aber mein Herr und König sich zu seinen
Vätern gelegt hat, so werden ich und mein Sohn Salomo als
Empörer dastehen.
[1.22] Während sie noch mit dem König redete, kam der
Prophet Nathan.
[1.23] Und sie sagten dem König an: Siehe, da ist der
Prophet Nathan. Und als er hinein vor den König kam, fiel er vor
dem König nieder auf sein Angesicht zur Erde
[1.24] und sprach: Mein Herr und König, hast du gesagt:
Adonija soll nach mir König sein und auf meinem Thron sitzen?
[1.25] Denn er ist heute hinabgegangen und hat geopfert
Stiere und Mastvieh und viele Schafe und hat alle Söhne des
Königs geladen und die Hauptleute, dazu den Priester Abjatar.
Und siehe, sie essen und trinken vor ihm und rufen: Es lebe der
König Adonija!
[1.26] Aber mich, deinen Knecht, und Zadok, den Priester,
und Benaja, den Sohn Jojadas, und deinen Knecht Salomo hat er
nicht geladen.
[1.27] Ist das von meinem Herrn und König befohlen, und
du hast deine Großen nicht wissen lassen, wer auf dem Thron
meines Herrn und Königs nach ihm sitzen soll?
[1.28] Der König David antwortete und sprach: Ruft mir
Batseba! Und sie kam hinein vor den König. Und als sie vor dem
König stand,
[1.29] schwor der König und sprach: So wahr der HERR
lebt, der mich erlöst hat aus aller Not:
[1.30] ich will heute tun, wie ich dir geschworen habe bei
dem HERRN, dem Gott Israels, als ich sagte: Salomo, dein Sohn,
soll nach mir König sein, und er soll für mich auf meinem Thron
sitzen.
[1.31] Da neigte sich Batseba mit ihrem Antlitz zur Erde
und fiel vor dem König nieder und sprach: Lang lebe mein Herr,
der König David!
[1.32] Und der König David sprach: Ruft mir den Priester
Zadok und den Propheten Nathan und Benaja, den Sohn Jojadas! Und
als sie hineinkamen vor den König,
[1.33] sprach der König zu ihnen: Nehmt mit euch die
Großen eures Herrn und setzt meinen Sohn Salomo auf mein
Maultier und führt ihn hinab zum Gihon.
[1.34] Und der Priester Zadok samt dem Propheten Nathan
salbe ihn dort zum König über Israel. Und blast die Posaunen
und ruft: Es lebe der König Salomo!
[1.35] Und zieht wieder hinauf hinter ihm her, und er soll
kommen und sitzen auf meinem Thron und für mich König sein.
Denn ihn setze ich zum Fürsten über Israel und Juda ein.
[1.36] Da antwortete Benaja, der Sohn Jojadas, dem König
und sprach: So sei es! Der HERR, der Gott meines Herrn und
Königs, bestätige es!
[1.37] Wie der HERR mit meinem Herrn, dem König, gewesen
ist, so sei er auch mit Salomo, daß sein Thron größer werde
als der Thron meines Herrn, des Königs David!
[1.38] Da gingen hinab der Priester Zadok und der Prophet
Nathan und Benaja, der Sohn Jojadas, und die Kreter und Pleter
und setzten Salomo auf das Maultier des Königs David und
führten ihn zum Gihon.
[1.39] Und der Priester Zadok nahm das Ölhorn aus dem
Zelt und salbte Salomo. Und sie bliesen die Posaunen, und alles
Volk rief: Es lebe der König Salomo!a
[1.40] Und alles Volk zog wieder herauf hinter ihm her,
und das Volk blies mit Flöten und war sehr fröhlich, so daß
die Erde von ihrem Geschrei erbebte.
[1.41] Und Adonija hörte es und alle, die er geladen
hatte und die bei ihm waren, und sie hatten schon gegessen. Und
als Joab den Schall der Posaune hörte, sprach er: Was soll das
Geschrei und Getümmel der Stadt?
[1.42] Als er noch redete, siehe, da kam Jonatan, der Sohn
des Priesters Abjatar. Und Adonija sprach: Komm her, denn du bist
ein redlicher Mann und bringst gute Botschaft.
[1.43] Jonatan antwortete und sprach zu Adonija: Nein,
denn unser Herr, der König David, hat Salomo zum König gemacht
[1.44] und hat mit ihm gesandt den Priester Zadok und den
Propheten Nathan und Benaja, den Sohn Jojadas, und die Kreter und
Pleter, und sie haben ihn auf des Königs Maultier gesetzt.
[1.45] Und Zadok, der Priester, samt dem Propheten Nathan
hat ihn gesalbt zum König beim Gihon, und sie sind von da
heraufgezogen mit Freuden, so daß die Stadt voll Getümmel
wurde. Das ist das Geschrei, das ihr gehört habt.
[1.46] Und schon sitzt Salomo auf dem königlichen Thron,
[1.47] und die Großen des Königs sind hineingegangen, zu
segnen unsern Herrn, den König David, und haben gesagt: Dein
Gott mache Salomos Namen herrlicher als deinen Namen und lasse
seinen Thron größer werden als deinen Thron! Und der König hat
sich verneigt auf seinem Lager
[1.48] und hat so gesagt: Gelobt sei der HERR, der Gott
Israels, der heute einen meiner Söhne auf meinen Thron gesetzt
hat, daß es meine Augen gesehen haben.
[1.49] Da erschraken alle, die bei Adonija geladen waren,
und machten sich auf und gingen hin, jeder seinen Weg.
[1.50] Aber Adonija fürchtete sich vor Salomo und machte
sich auf, ging hin und faßte die Hörner des Altars.
[1.51] Und es wurde Salomo angesagt: Siehe, Adonija
fürchtet den König Salomo, und siehe, er faßt die Hörner des
Altars und spricht: Der König Salomo schwöre mir heute, daß er
seinen Knecht nicht töten wird mit dem Schwert.
[1.52] Salomo sprach: Wird er redlich sein, so soll kein
Haar von ihm auf die Erde fallen; wird aber Böses an ihm
gefunden, so soll er sterben.
[1.53] Und der König Salomo sandte hin und ließ ihn vom
Altar holen. Und als er kam, fiel er vor dem König Salomo
nieder. Salomo aber sprach zu ihm: Geh in dein Haus!
[2.1] Als nun die Zeit herbeikam, daß David sterben
sollte, gebot er seinem Sohn Salomo und sprach:
[2.2] Ich gehe hin den Weg aller Welt. So sei getrost und
sei ein Mann
[2.3] und diene dem HERRN, deinem Gott, daß du wandelst
in seinen Wegen und hältst seine Satzungen, Gebote, Rechte und
Ordnungen, wie geschrieben steht im Gesetz des Mose, damit dir
alles gelinge, was du tust und wohin du dich wendest;
[2.4] damit der HERR sein Wort erfülle, das er über mich
geredet hat: Werden deine Söhne auf ihre Wege achten, daß sie
vor mir in Treue und von ganzem Herzen und von ganzer Seele
wandeln, so soll dir's niemals fehlen an einem Mann auf dem Thron
Israels.
[2.5] Auch weißt du sehr wohl, was mir getan hat Joab,
der Sohn der Zeruja, was er tat den zwei Feldhauptleuten Israels,
Abner, dem Sohn Ners, und Amasa, dem Sohn Jeters, wie er sie
ermordet hat und so im Krieg vergossenes Blut im Frieden gerächt
und unschuldiges Blut an den Gürtel seiner Lenden und an die
Schuhe seiner Füße gebracht hat.
[2.6] Tu nach deiner Weisheit, daß du seine grauen Haare
nicht in Frieden hinunter zu den Toten bringst.
[2.7] Aber den Söhnen Barsillais, des Gileaditers, sollst
du Barmherzigkeit erweisen, daß sie an deinem Tisch essen. Denn
sie taten wohl an mir, als ich vor deinem Bruder Absalom floh.
[2.8] Und siehe, du hast bei dir Schimi, den Sohn Geras,
den Benjaminiter von Bahurim, der mir schändlich fluchte zu der
Zeit, als ich nach Mahanajim ging. Dann aber kam er mir entgegen
am Jordan. Da schwor ich ihm bei dem HERRN und sprach: Ich will
dich nicht töten mit dem Schwert.
[2.9] Du aber laß ihn nicht frei ausgehen; denn du bist
ein weiser Mann und wirst sehr wohl wissen, was du ihm tun
sollst, daß du seine grauen Haare mit Blut hinunter zu den Toten
bringst.
[2.10] Also legte sich David zu seinen Vätern und wurde
begraben in der Stadt Davids.
[2.11] Die Zeit aber, die David König gewesen ist über
Israel, ist vierzig Jahre: sieben Jahre war er König zu Hebron
und dreiunddreißig Jahre zu Jerusalem.
[2.12] Und Salomo saß auf dem Thron seines Vaters David,
und seine Herrschaft hatte festen Bestand.
[Note: Salomos Maßnahmen beim Antritt der Regierung][2.13]
Aber Adonija, der Sohn der Haggit, kam zu Batseba, der Mutter
Salomos. Und sie sprach: Kommst du auch mit Frieden? Er sprach:
Ja!
[2.14] Und er sprach: Ich habe mit dir zu reden. Sie
sprach: Sage an!
[2.15] Er sprach: Du weißt, daß das Königtum mein war
und ganz Israel hatte sich auf mich gerichtet, daß ich König
sein sollte; aber nun hat sich das Königtum gewandt und ist
meinem Bruder zuteil geworden - von dem HERRN ist's ihm zuteil
geworden.
[2.16] Nun bitte ich eins von dir; du wollest mich nicht
abweisen! Sie sprach zu ihm: Sage an!
[2.17] Er sprach: Rede mit dem König Salomo, denn er wird
dich nicht abweisen, daß er mir gebe Abischag von Schunem zur
Frau.
[2.18] Batseba sprach: Gut, ich will mit dem König
deinetwegen reden.
[2.19] Und Batseba ging hin zum König Salomo, um mit ihm
zu reden Adonijas wegen. Und der König stand auf und ging ihr
entgegen und neigte sich vor ihr und setzte sich auf seinen
Thron. Und es wurde der Mutter des Königs ein Thron hingestellt,
und sie setzte sich zu seiner Rechten.
[2.20] Und sie sprach: Ich habe eine kleine Bitte an dich;
du wollest mich nicht abweisen. Der König sprach zu ihr: Bitte,
meine Mutter, ich will dich nicht abweisen.
[2.21] Sie sprach: Gib doch Abischag von Schunem deinem
Bruder Adonija zur Frau!
[2.22] Da antwortete der König Salomo und sprach zu
seiner Mutter: Warum bittest du um Abischag von Schunem für
Adonija? Erbitte ihm doch auch das Königtum! Denn er ist mein
älterer Bruder, und zu ihm hält der Priester Abjatar und Joab,
der Sohn der Zeruja.
[2.23] Und der König Salomo schwor bei dem HERRN und
sprach: Gott tue mir dies und das, diese Bitte soll Adonija sein
Leben kosten!
[2.24] Und nun, so wahr der HERR lebt, der mich bestätigt
hat und gesetzt auf den Thron meines Vaters David und der mir ein
Haus gemacht hat, wie er zugesagt hat: heute noch soll Adonija
sterben!
[2.25] Und der König Salomo sandte hin Benaja, den Sohn
Jojadas; der stieß ihn nieder, daß er starb.
[2.26] Und zu dem Priester Abjatar sprach der König: Geh
hin nach Anatot zu deinem Besitz, denn du bist des Todes. Aber
ich will dich heute nicht töten, denn du hast die Lade Gottes
des HERRN vor meinem Vater David getragen und hast alles
mitgelitten, was mein Vater gelitten hat.
[2.27] So verstieß Salomo den Abjatar, daß er nicht mehr
Priester des HERRN sein durfte, damit erfüllt würde des HERRN
Wort, das er über das Haus Elis geredet hatte in Silo.
[2.28] Und die Kunde davon kam vor Joab; denn Joab hatte
Adonija angehangen und nicht Absalom. Da floh Joab in das Zelt
des HERRN und faßte die Hörner des Altars.
[2.29] Und es wurde dem König Salomo angesagt: Joab ist
zum Zelt des HERRN geflohen, und siehe, er steht am Altar. Da
sandte Salomo hin Benaja, den Sohn Jojadas, und sprach: Geh,
stoß ihn nieder!a
[2.30] Und als Benaja zum Zelt des HERRN kam, sprach er zu
Joab: So sagt der König: Geh heraus! Er sprach: Nein, hier will
ich sterben. Und Benaja sagte das dem König wieder und sprach:
So hat Joab geredet, und so hat er mir geantwortet.
[2.31] Der König sprach zu ihm: Tu, wie er gesagt hat,
und stoß ihn nieder und begrabe ihn, damit du das Blut, das Joab
ohne Grund vergossen hat, von mir tust und von meines Vaters
Hause.
[2.32] Und der HERR lasse das Blut auf sein Haupt kommen,
weil er zwei Männer erschlagen hat, die gerechter und besser
waren als er, und sie getötet hat mit dem Schwert, ohne daß
mein Vater David darum wußte, nämlich Abner, den Sohn Ners, den
Feldhauptmann über Israel, und Amasa, den Sohn Jeters, den
Feldhauptmann über Juda.
[2.33] Ihr Blut komme auf das Haupt Joabs und seiner
Nachkommen für immer; aber David und seine Nachkommen, sein Haus
und sein Thron sollen Frieden haben ewiglich von dem HERRN!
[2.34] Und Benaja, der Sohn Jojadas, ging hin und stieß
ihn nieder und tötete ihn. Und er wurde begraben in seinem Hause
in der Wüste.
[2.35] Und der König setzte Benaja, den Sohn Jojadas, an
seiner Statt über das Heer, und den Priester Zadok setzte der
König an die Stelle Abjatars.
[2.36] Und der König sandte hin und ließ Schimi rufen
und sprach zu ihm: Baue dir ein Haus in Jerusalem und wohne dort
und geh von da nicht heraus, weder hierhin noch dahin.
[2.37] An dem Tag, an dem du hinausgehen und über den
Bach Kidron gehen wirst - so wisse, daß du des Todes sterben
mußt; dein Blut komme dann auf dein Haupt!
[2.38] Schimi sprach zum König: Das ist recht so; wie
mein Herr, der König, geredet hat, so wird dein Knecht tun. So
wohnte Schimi in Jerusalem lange Zeit.
[2.39] Es begab sich aber nach drei Jahren, daß zwei
Knechte dem Schimi entliefen zu Achisch, dem Sohn Maachas, dem
König von Gat. Und es wurde Schimi angesagt: Siehe, deine
Knechte sind in Gat.
[2.40] Da machte sich Schimi auf und sattelte seinen Esel
und zog hin nach Gat zu Achisch, um seine Knechte zu suchen. Und
als er hinkam, brachte er seine Knechte von Gat zurück.
[2.41] Und es wurde Salomo angesagt, daß Schimi von
Jerusalem nach Gat gezogen und wiedergekommen wäre.
[2.42] Da sandte der König hin und ließ Schimi rufen und
sprach zu ihm: Hab ich dich nicht schwören lassen bei dem HERRN
und dich gewarnt: an dem Tag, an dem du die Stadt verläßt und
hierhin oder dorthin gehst, sollst du wissen, daß du des Todes
sterben mußt? Und du sprachst zu mir: Es ist recht so; ich habe
es gehört.
[2.43] Warum hast du denn nicht gehalten den Schwur vor
dem HERRN und das Gebot, das ich dir geboten habe?
[2.44] Und der König sprach zu Schimi: Du weißt all das
Böse, dessen dein Herz sich bewußt ist und das du meinem Vater
David angetan hast. Nun läßt der HERR dies Böse auf dein Haupt
kommen;
[2.45] aber der König Salomo ist gesegnet, und der Thron
Davids wird feststehen vor dem HERRN ewiglich.
[2.46] Und der König gebot Benaja, dem Sohn Jojadas; der
ging hin und stieß ihn nieder, daß er starb. Und das Königtum
wurde gefestigt durch Salomos Hand.
[3.1] Und Salomo verschwägerte sich mit dem Pharao,
dem König von Ägypten, und nahm eine Tochter des Pharao zur
Frau und brachte sie in die Stadt Davids, bis er sein Haus und
des HERRN Haus und die Mauer um Jerusalem gebaut hatte.
[3.2] Aber das Volk opferte noch auf den Höhen; denn es
war noch kein Haus gebaut dem Namen des HERRN bis auf diese Zeit.
[3.3] Salomo aber hatte den HERRN lieb und wandelte nach
den Satzungen seines Vaters David, nur daß er auf den Höhen
opferte und räucherte.
[3.4] Und der König ging hin nach Gibeon, um dort zu
opfern; denn das war die bedeutendste Höhe. Und Salomo opferte
dort tausend Brandopfer auf dem Altar.
[3.5] Und der HERR erschien Salomo zu Gibeon im Traum des
Nachts, und Gott sprach: Bitte, was ich dir geben soll!
[3.6] Salomo sprach: Du hast an meinem Vater David, deinem
Knecht, große Barmherzigkeit getan, wie er denn vor dir
gewandelt ist in Wahrheit und Gerechtigkeit und mit aufrichtigem
Herzen vor dir, und hast ihm auch die große Barmherzigkeit
erwiesen und ihm einen Sohn gegeben, der auf seinem Thron sitzen
sollte, wie es denn jetzt ist.
[3.7] Nun, HERR, mein Gott, du hast deinen Knecht zum
König gemacht an meines Vaters David Statt. Ich aber bin noch
jung, weiß weder aus noch ein.
[3.8] Und dein Knecht steht mitten in deinem Volk, das du
erwählt hast, einem Volk, so groß, daß es wegen seiner Menge
niemand zählen noch berechnen kann.
[3.9] So wollest du deinem Knecht ein gehorsames Herz
geben, damit er dein Volk richten könne und verstehen, was gut
und böse ist. Denn wer vermag dies dein mächtiges Volk zu
richten?
[3.10] Das gefiel dem Herrn gut, daß Salomo darum bat.
[3.11] Und Gott sprach zu ihm: Weil du darum bittest und
bittest weder um langes Leben noch um Reichtum noch um deiner
Feinde Tod, sondern um Verstand, zu hören und recht zu richten,
[3.12] siehe, so tue ich nach deinen Worten. Siehe, ich
gebe dir ein weises und verständiges Herz, so daß
deinesgleichen vor dir nicht gewesen ist und nach dir nicht
aufkommen wird.
[3.13] Und dazu gebe ich dir, worum du nicht gebeten hast,
nämlich Reichtum und Ehre, so daß deinesgleichen keiner unter
den Königen ist zu deinen Zeiten.
[3.14] Und wenn du in meinen Wegen wandeln wirst, daß du
hältst meine Satzungen und Gebote, wie dein Vater David
gewandelt ist, so werde ich dir ein langes Leben geben.
[3.15] Und als Salomo erwachte, siehe, da war es ein
Traum. Und er kam nach Jerusalem und trat vor die Lade des Bundes
des Herrn und opferte Brandopfer und Dankopfer und machte ein
großes Festmahl für alle seine Großen.
[Note: Salomos Urteil][3.16] Zu der Zeit kamen zwei Huren
zum König und traten vor ihn.
[3.17] Und die eine Frau sprach: Ach, mein Herr, ich und
diese Frau wohnten in einem Hause, und ich gebar bei ihr im
Hause.
[3.18] Und drei Tage, nachdem ich geboren hatte, gebar
auch sie. Und wir waren beieinander, und kein Fremder war mit uns
im Hause, nur wir beide.
[3.19] Und der Sohn dieser Frau starb in der Nacht; denn
sie hatte ihn im Schlaf erdrückt.
[3.20] Und sie stand in der Nacht auf und nahm meinen Sohn
von meiner Seite, als deine Magd schlief, und legte ihn in ihren
Arm, und ihren toten Sohn legte sie in meinen Arm.
[3.21] Und als ich des Morgens aufstand, um meinen Sohn zu
stillen, siehe, da war er tot. Aber am Morgen sah ich ihn genau
an, und siehe, es war nicht mein Sohn, den ich geboren hatte.
[3.22] Die andere Frau sprach: Nein, mein Sohn lebt, doch
dein Sohn ist tot. Jene aber sprach: Nein, dein Sohn ist tot,
doch mein Sohn lebt. Und so redeten sie vor dem König.
[3.23] Und der König sprach: Diese spricht: Mein Sohn
lebt, doch dein Sohn ist tot. Jene spricht: Nein, dein Sohn ist
tot, doch mein Sohn lebt.
[3.24] Und der König sprach: Holt mir ein Schwert! Und
als das Schwert vor den König gebracht wurde,
[3.25] sprach der König: Teilt das lebendige Kind in zwei
Teile und gebt dieser die Hälfte und jener die Hälfte.
[3.26] Da sagte die Frau, deren Sohn lebte, zum König -
denn ihr mütterliches Herz entbrannte in Liebe für ihren Sohn -
und sprach: Ach, mein Herr, gebt ihr das Kind lebendig und tötet
es nicht! Jene aber sprach: Es sei weder mein noch dein; laßt es
teilen!
[3.27] Da antwortete der König und sprach: Gebt dieser
das Kind lebendig und tötet's nicht; die ist seine Mutter.
[3.28] Und ganz Israel hörte von dem Urteil, das der
König gefällt hatte, und sie fürchteten den König; denn sie
sahen, daß die Weisheit Gottes in ihm war, Gericht zu halten.
[4.1] So war Salomo König über ganz Israel.
[4.2] Und dies waren seine Großen: Asarja, der Sohn
Zadoks, war Priester;
[4.3] Elihoref und Ahia, die Söhne Schischas, waren
Schreiber; Joschafat, der Sohn Ahiluds, war Kanzler;
[4.4] Benaja, der Sohn Jojadas, war Feldhauptmann; Zadok
und Abjatar waren Priester;
[4.5] Asarja, der Sohn Nathans, stand den Amtleuten vor;
Sabud, der Sohn Nathans, war des Königs Freund;
[4.6] Ahischar war Hofmeister; Hadoniram, der Sohn Abdas,
war Fronvogt.
[4.7] Und Salomo hatte zwölf Amtleute über ganz Israel,
die den König und sein Haus versorgten, und zwar ein jeder im
Jahr einen Monat lang.
[4.8] Sie hießen: Der Sohn Hurs auf dem Gebirge Ephraim;
[4.9] der Sohn Dekers in Makaz und in Schaalbim und in
Bet-Schemesch und in Elon und Bet-Hanan;
[4.10] der Sohn Heseds in Arubbot, und hatte dazu Socho
und das ganze Land Hefer;
[4.11] der Sohn Abinadabs über das ganze Hügelland von
Dor; er hatte Tafat, eine Tochter Salomos, zur Frau;
[4.12] Baana, der Sohn Ahiluds, in Taanach und in Megiddo
und über ganz Bet- Schean, das liegt neben Zaretan unterhalb von
Jesreel, von Bet-Schean bis Abel- Mehola, bis jenseits von
Jokneam;
[4.13] der Sohn Gebers zu Ramot in Gilead; er hatte die
Dörfer Jaïrs, des Sohnes Manasses, in Gilead und die Gegend
Argob, die in Baschan liegt, sechzig große Städte, ummauert und
mit ehernen Riegeln;
[4.14] Ahinadab, der Sohn Iddos, in Mahanajim;
[4.15] Ahimaaz in Naftali; auch er hatte eine Tochter
Salomos, Basemat, zur Frau genommen;
[4.16] Baana, der Sohn Huschais, in Asser und Bealot;
[4.17] Joschafat, der Sohn Paruachs, in Issachar;
[4.18] Schimi, der Sohn Elas, in Benjamin;
[4.19] Geber, der Sohn Uris, im Lande Gilead, im Lande
Sihons, des Königs der Amoriter, und Ogs, des Königs in
Baschan. Ein Amtmann war in diesem Lande.
[4.20] Juda aber und Israel waren zahlreich wie der Sand
am Meer, und sie aßen und tranken und waren fröhlich.
[5.1] *So war Salomo Herr über alle Königreiche, vom
Euphratstrom bis zum Philisterland und bis an die Grenze
Ägyptens; die brachten ihm Geschenke und dienten ihm sein Leben
lang.
[5.2] Und Salomo mußte täglich zur Speisung haben
dreißig Sack feinstes Mehl, sechzig Sack anderes Mehl,
[5.3] zehn gemästete Rinder und zwanzig Rinder von der
Weide und hundert Schafe, ohne die Hirsche und Gazellen und Rehe
und das gemästete Federvieh.
[5.4] Denn er herrschte im ganzen Lande diesseits des
Euphrat, von Tifsach bis nach Gaza, über alle Könige diesseits
des Euphrat, und hatte Frieden mit allen seinen Nachbarn ringsum,
[5.5] so daß Juda und Israel sicher wohnten, jeder unter
seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum, von Dan bis
Beerscheba, solange Salomo lebte.
[5.6] Und Salomo hatte viertausend Gespanne für seine
Kriegswagen und zwölftausend Leute für die Pferde.
[5.7] Und die Amtleute versorgten den König Salomo und
alles, was zum Tisch des Königs gehörte, jeder in seinem Monat,
und ließen es an nichts fehlen.
[5.8] Auch Gerste und Stroh für die Pferde brachten sie
an den Ort, wo diese waren, jeder nach seiner Ordnung.
[5.9] Und Gott gab Salomo sehr große Weisheit und
Verstand und einen Geist, so weit, wie Sand am Ufer des Meeres
liegt,
[5.10] daß die Weisheit Salomos größer war als die
Weisheit von allen, die im Osten wohnen, und als die Weisheit der
Ägypter.
[5.11] Und er war weiser als alle Menschen, auch weiser
als Etan, der Esrachiter, Heman, Kalkol und Darda, die Söhne
Mahols, und war berühmt unter allen Völkern ringsum.
[5.12] Und er dichtete dreitausend Sprüche und
tausendundfünf Lieder.
[5.13] Er dichtete von den Bäumen, von der Zeder an auf
dem Libanon bis zum Ysop, der aus der Wand wächst. Auch dichtete
er von den Tieren des Landes, von Vögeln, vom Gewürm und von
Fischen.
[5.14] Und aus allen Völkern kam man, zu hören die
Weisheit Salomos, und von allen Königen auf Erden, die von
seiner Weisheit gehört hatten.
[Note: Salomos Vertrag mit Hiram von Tyrus. Vorbereitung zum
Tempelbau][Note: (vgl. 2. Chr 2)][5.15] Und Hiram, der
König von Tyrus, sandte seine Botschafter zu Salomo; denn er
hatte gehört, daß sie ihn zum König gesalbt hatten an seines
Vaters Statt. Denn Hiram liebte David sein Leben lang.
[5.16] Und Salomo sandte zu Hiram und ließ ihm sagen:
[5.17] Du weißt, daß mein Vater David nicht ein Haus
bauen konnte dem Namen des HERRN, seines Gottes, um des Krieges
willen, der um ihn her war, bis der HERR seine Feinde unter seine
Füße gab.
[5.18] Nun aber hat mir der HERR, mein Gott, Ruhe gegeben
ringsum, so daß weder ein Widersacher noch ein böses Hindernis
mehr da ist.
[5.19] Siehe, so hab ich gedacht, dem Namen des HERRN,
meines Gottes, ein Haus zu bauen, wie der HERR zu meinem Vater
David gesagt hat: Dein Sohn, den ich an deiner Statt auf deinen
Thron setzen werde, der soll meinem Namen das Haus bauen.
[5.20] So befiehl nun, daß man mir Zedern im Libanon
fällt, und meine Leute sollen mit deinen Leuten sein. Und den
Lohn deiner Leute will ich dir geben, alles, wie du es sagst.
Denn du weißt, daß bei uns niemand ist, der Holz zu hauen
versteht wie die Sidonier.
[5.21] Als Hiram aber die Worte Salomos hörte, freute er
sich sehr und sprach: Gelobt sei der HERR heute, der David einen
weisen Sohn gegeben hat über dies große Volk.
[5.22] Und Hiram sandte zu Salomo und ließ ihm sagen: Ich
habe die Botschaft gehört, die du mir gesandt hast. Ich will
alle deine Wünsche nach Zedern- und Zypressenholz erfüllen.
[5.23] Meine Leute sollen die Stämme vom Libanon
hinabbringen ans Meer, und ich will sie in Flöße zusammenlegen
lassen auf dem Meer bis an den Ort, den du mir sagen lassen
wirst, und will sie dort zerlegen, und du sollst sie holen
lassen. Aber du sollst auch meine Wünsche erfüllen und Speise
geben für meinen Hof.
[5.24] So gab Hiram Salomo Zedern- und Zypressenholz nach
allen seinen Wünschen.
[5.25] Salomo aber gab Hiram zwanzigtausend Sack Weizen
zum Unterhalt für seinen Hof und zwanzigtausend Eimer gepreßtes
Öl. Das gab Salomo jährlich dem Hiram.
[5.26] Und der HERR gab Salomo Weisheit, wie er ihm
zugesagt hatte. Und es war Friede zwischen Hiram und Salomo, und
sie schlossen miteinander einen Vertrag.
[5.27] Und Salomo hob Fronarbeiter aus von ganz Israel,
und ihre Zahl war dreißigtausend Mann
[5.28] und sandte sie auf den Libanon, je einen Monat
zehntausend, so daß sie einen Monat auf dem Libanon waren und
zwei Monate daheim. Und Hadoniram war der Fronvogt.
[5.29] Und Salomo hatte siebzigtausend Lastträger und
achtzigtausend Steinhauer im Gebirge,
[5.30] ohne die Vögte Salomos, die über die Arbeiten
gesetzt waren: dreitausenddreihundert, welche den Leuten geboten,
die die Arbeit taten.
[5.31] Und der König gebot, große und kostbare Steine
auszubrechen, behauene Steine zum Grund des Hauses.
[5.32] Und die Bauleute Salomos und die Bauleute Hirams
und die Gebaliter hieben sie zurecht; so bereiteten sie Holz und
Steine zu, um das Haus zu bauen.
[6.1] Im vierhundertundachtzigsten Jahr nach dem Auszug
Israels aus Ägyptenland, im vierten Jahr der Herrschaft Salomos
über Israel, im Monat Siw, das ist der zweite Monat, wurde das
Haus dem HERRN gebaut.
[6.2] Das Haus aber, das der König Salomo dem HERRN
baute, war sechzig Ellen lang, zwanzig Ellen breit und dreißig
Ellen hoch.
[6.3] Und er baute eine Vorhalle vor der Tempelhalle des
Hauses, zwanzig Ellen lang nach der Breite des Hauses und zehn
Ellen breit vor dem Hause her.
[6.4] Und er machte am Hause Fenster mit festen Stäben
davor.
[6.5] Und er baute einen Umgang an der Wand des Hauses
ringsumher, so daß er um die Tempelhalle und um den Chorraum
herging und machte Seitengemächer ringsumher.
[6.6] Der untere Gang war fünf Ellen weit und der
mittlere sechs Ellen weit und der dritte sieben Ellen weit; denn
er machte Absätze außen am Hause ringsumher, so daß die Balken
nicht in die Wände des Hauses eingriffen.
[6.7] Und als das Haus gebaut wurde, waren die Steine
bereits ganz zugerichtet, so daß man weder Hammer noch Beil noch
irgendein eisernes Werkzeug beim Bauen hörte.
[6.8] Die Tür zum unteren Seitengemach war auf der
rechten Seite des Hauses, so daß man durch eine Wendeltreppe
hinaufging auf die mittleren Seitengemächer und von den
mittleren auf die dritten.
[6.9] So baute er das Haus und vollendete es. Und er
deckte das Haus mit Balken und Tafelwerk von Zedern.
[6.10] Und er baute Gänge um das ganze Haus herum, je
fünf Ellen hoch, und verband sie mit dem Hause durch Balken von
Zedernholz.
[6.11] Und es geschah des HERRN Wort zu Salomo:
[6.12] So sei es mit dem Hause, das du baust: Wirst du in
meinen Satzungen wandeln und nach meinen Rechten tun und alle
meine Gebote halten und in ihnen wandeln, so will ich mein Wort
an dir wahrmachen, das ich deinem Vater David gegeben habe,
[6.13] und will wohnen unter Israel und will mein Volk
Israel nicht verlassen.
[6.14] Und Salomo baute das Haus und vollendete es.
[6.15] Er bedeckte die Wände des Hauses innen mit
Brettern von Zedernholz. Vom Boden des Hauses bis an die Decke
täfelte er es innen mit Holz, und den Boden des Hauses täfelte
er mit Brettern von Zypressenholz.
[6.16] Und er baute zwanzig Ellen von der Rückseite des
Hauses entfernt eine Wand aus zedernen Brettern vom Boden bis an
die Decke und baute so im Innern den Chorraum, das
Allerheiligste.
[6.17] Die Tempelhalle vor dem Chorraum war vierzig Ellen
lang.
[6.18] Innen war das ganze Haus lauter Zedernholz mit
gedrehten Knoten und Blumenwerk, so daß man keinen Stein sah.
[6.19] Den Chorraum machte er im Innern des Hauses, damit
man die Lade des Bundes des HERRN dahin stellte.
[6.20] Und vor dem Chorraum, der zwanzig Ellen lang,
zwanzig Ellen breit und zwanzig Ellen hoch war und überzogen mit
lauterem Gold, machte er den Altar aus Zedernholz.
[6.21] Und Salomo überzog das Haus innen mit lauterem
Gold und zog goldene Riegel vor dem Chorraum her, den er mit Gold
überzogen hatte,
[6.22] so daß das ganze Haus ganz mit Gold überzogen
war. Dazu überzog er auch den ganzen Altar vor dem Chorraum mit
Gold.
[6.23] Er machte im Chorraum zwei Cherubim, zehn Ellen
hoch, von Ölbaumholz.
[6.24] Fünf Ellen hatte ein Flügel eines jeden Cherubs,
so daß zehn Ellen waren von dem Ende seines einen Flügels bis
zum Ende seines andern Flügels.
[6.25] So hatte auch der andere Cherub zehn Ellen, und
beide Cherubim hatten das gleiche Maß und die gleiche Gestalt.
[6.26] Auch war jeder Cherub zehn Ellen hoch.
[6.27] Und er stellte die Cherubim mitten ins
Allerheiligste. Und die Cherubim breiteten ihre Flügel aus, so
daß der Flügel des einen Cherubs die eine Wand berührte und
der Flügel des andern Cherubs die andere Wand berührte. Aber in
der Mitte berührte ein Flügel den andern.
[6.28] Und er überzog die Cherubim mit Gold.
[6.29] An allen Wänden des Allerheiligsten ließ er
ringsum Schnitzwerk machen von Cherubim, Palmen und Blumenwerk,
innen und außen.
[6.30] Auch überzog er innen den Boden mit Goldblech.
[6.31] Und an der Tür des Chorraums machte er zwei
Türflügel von Ölbaumholz mit fünfeckigen Pfosten
[6.32] und ließ Schnitzwerk darauf machen von Cherubim,
Palmen und Blumenwerk und überzog sie mit Goldblech.
[6.33] Ebenso machte er auch an der Tür der Tempelhalle
viereckige Pfosten von Ölbaumholz
[6.34] und zwei Türen von Zypressenholz, so daß jede
Tür zwei Flügel hatte, die sich drehten,
[6.35] und machte Schnitzwerk darauf von Cherubim, Palmen
und Blumenwerk und überzog es mit Gold, genau wie es eingegraben
war.
[6.36] Er baute auch den inneren Vorhof von drei Schichten
behauener Steine und von einer Schicht Zedernbalken.
[6.37] Im vierten Jahr, im Monat Siw, wurde der Grund
gelegt zum Hause des HERRN,
[6.38] und im elften Jahr, im Monat Bul, das ist der achte
Monat, wurde das Haus vollendet, wie es sein sollte, so daß sie
sieben Jahre daran bauten.
[7.1] Aber an seinen Königshäusern baute Salomo
dreizehn Jahre, bis er sie ganz vollendet hatte.
[7.2] So baute er das Libanon-Waldhaus, hundert Ellen
lang, fünfzig Ellen breit und dreißig Ellen hoch. Auf drei
Reihen von Zedernsäulen legte er eine Decke von Zedernbalken
[7.3] und deckte auch mit Zedernholz die Gemächer über
den Säulen; und es waren fünfundvierzig Säulen, je fünfzehn
in einer Reihe.
[7.4] Und Gebälk lag in drei Reihen, und Fenster waren
einander gegenüber dreimal.
[7.5] Und alle Türen und Fenster waren viereckig, und die
Fenster waren einander gegenüber dreimal.
[7.6] Er baute auch eine Halle von Säulen, fünfzig Ellen
lang und dreißig Ellen breit, und noch eine Halle vor diese mit
Säulen und einem Aufgang davor;
[7.7] und baute auch die Thronhalle, in der er Gericht
hielt, die Gerichtshalle, und täfelte sie vom Boden bis zur
Decke mit Zedernholz;
[7.8] dazu sein Haus, in dem er wohnte, im andern Hof,
hinten an der Halle, gebaut wie die andern; und baute noch ein
Haus wie diese Halle für die Tochter des Pharao, die Salomo zur
Frau genommen hatte.
[7.9] Das alles war von kostbaren Steinen, nach dem
Winkeleisen gehauen, mit Sägen geschnitten auf allen Seiten, vom
Grund bis an das Dach und von außen bis zum großen Hof.
[7.10] Die Grundsteine waren auch kostbare und große
Steine, zehn und acht Ellen lang,
[7.11] und darauf kostbare Steine, nach dem Winkeleisen
gehauen, und Zedernholz.
[7.12] Aber der große Hof hatte ringsum drei Schichten
behauene Steine und eine Schicht Zedernbalken, wie auch der
innere Vorhof am Hause des HERRN und die Halle am Hause.
[7.13] Und der König Salomo sandte hin und ließ holen
Hiram von Tyrus
[7.14] - den Sohn einer Witwe aus dem Stamm Naftali, sein
Vater aber war aus Tyrus gewesen -; der war ein Kupferschmied,
voll Weisheit, Verstand und Kunst in allerlei Kupferarbeit. Der
kam zum König Salomo und machte ihm alle seine Werke.
[7.15] Er goß zwei Säulen aus Kupfer, jede achtzehn
Ellen hoch, und eine Schnur von zwölf Ellen war das Maß um jede
Säule herum.
[7.16] Und er machte zwei Knäufe, aus Kupfer gegossen,
oben auf die Säulen zu setzen; jeder Knauf war fünf Ellen hoch.
[7.17] Und es war an jedem Knauf oben auf den Säulen
Gitterwerk, sieben geflochtene Reifen wie Ketten.
[7.18] Und er machte an jedem Knauf zwei Reihen
Granatäpfel ringsumher an dem Gitterwerk, mit denen der Knauf
bedeckt wurde.
[7.19] Und die Knäufe oben auf den Säulen waren wie
Lilien, jeder vier Ellen dick.
[7.20] Und es waren zweihundert Granatäpfel in den Reihen
ringsum, oben und unten an dem Gitterwerk, das um die Rundung des
Knaufs her ging, an jedem Knauf auf beiden Säulen.
[7.21] Und er richtete die Säulen auf vor der Vorhalle
des Tempels; die er zur rechten Hand setzte, nannte er Jachin,
und die er zur linken Hand setzte, nannte er Boas.
[7.22] Und oben auf den Säulen war Lilienschmuck. So
wurde vollendet das Werk der Säulen.
[7.23] Und er machte das Meer, gegossen, von einem Rand
zum andern zehn Ellen weit rundherum und fünf Ellen hoch, und
eine Schnur von dreißig Ellen war das Maß ringsherum.
[7.24] Und um das Meer gingen Knoten an seinem Rand
ringsherum, je zehn auf eine Elle; es hatte zwei Reihen Knoten,
die beim Guß mitgegossen waren.
[7.25] Und es stand auf zwölf Rindern, von denen drei
nach Norden gewandt waren, drei nach Westen, drei nach Süden und
drei nach Osten, und das Meer stand obendrauf, und ihre
Hinterteile waren alle nach innen gekehrt.
[7.26] Die Wanddicke des Meeres aber war eine Hand breit,
und sein Rand war wie der Rand eines Bechers, wie eine
aufgegangene Lilie, und es gingen zweitausend Eimer hinein.
[7.27] Er machte auch zehn Gestelle aus Kupfer, jedes vier
Ellen lang und breit und drei Ellen hoch.
[7.28] Es war aber das Gestell so gemacht, daß es Seiten
hatte zwischen den Leisten.
[7.29] Und an den Seiten zwischen den Leisten waren
Löwen, Rinder und Cherubim, und ebenso auf den Leisten und
oberhalb und unterhalb der Löwen und Rinder waren herabhängende
Kränze.
[7.30] Und jedes Gestell hatte vier kupferne Räder mit
kupfernen Achsen. Und auf den vier Ecken waren Träger gegossen,
jeder dem andern gegenüber, unten an den Kessel gegossen.
[7.31] Aber der Hals mitten auf dem Gestell war eine Elle
hoch und rund, anderthalb Ellen weit, und es waren Buckel an dem
Hals in Feldern, die viereckig waren und nicht rund.
[7.32] Die vier Räder aber waren unten an den Seiten, und
die Achsen der Räder waren am Gestell. Jedes Rad war anderthalb
Ellen hoch.
[7.33] Es waren Räder wie Wagenräder, und ihre Achsen,
Naben, Speichen und Felgen waren alle gegossen.
[7.34] Und die vier Träger auf den vier Ecken eines jeden
Gestells waren auch am Gestell.
[7.35] Und oben auf dem Gestell, eine halbe Elle hoch,
rundherum, waren Griffe und Leisten am Gestell.
[7.36] Und er ließ auf die Flächen der Griffe und
Leisten eingraben Cherubim, Löwen und Palmenbäume, soviel Platz
auf jedem war, und Kränze ringsherum daran.
[7.37] Auf diese Weise machte er zehn Gestelle, alle von
einem Guß, einem Maß und einer Gestalt.
[7.38] Und er machte zehn Kessel aus Kupfer, daß vierzig
Eimer in einen Kessel gingen, und jeder war vier Ellen weit, und
auf jedem Gestell war ein Kessel.
[7.39] Und er stellte fünf Gestelle an die rechte Seite
des Hauses und die andern fünf an die linke Seite; aber das Meer
stellte er rechts vor das Haus nach Süden hin.
[7.40] Und Hiram machte auch Töpfe, Schaufeln, Becken;
und so vollendete er alle Werke, die der König Salomo am Hause
des HERRN machen ließ:
[7.41] die zwei Säulen und die kugligen Knäufe oben auf
den zwei Säulen und die zwei Gitterwerke, die die beiden
kugligen Knäufe auf den Säulen bedecken sollten,
[7.42] und die vierhundert Granatäpfel an den zwei
Gitterwerken, je zwei Reihen Granatäpfel an einem Gitterwerk,
die die beiden kugligen Knäufe auf den Säulen bedecken sollten,
[7.43] dazu die zehn Gestelle und zehn Kessel obendrauf
[7.44] und das Meer und die zwölf Rinder unter dem Meer
[7.45] und die Töpfe, Schaufeln und Becken. Und alle
diese Geräte, die Hiram dem König Salomo machte für das Haus
des HERRN, waren von blankem Kupfer.
[7.46] In der Gegend des unteren Jordans ließ sie der
König gießen in der Gießerei von Adama zwischen Sukkot und
Zaretan.
[7.47] Und Salomo ließ alle Geräte ungewogen wegen der
sehr großen Menge des Kupfers.
[7.48] Auch ließ Salomo alles Gerät machen, das zum
Hause des HERRN gehörte: den goldenen Altar, den goldenen Tisch,
auf dem die Schaubrote liegen,
[7.49] fünf Leuchter zur rechten Hand und fünf Leuchter
zur linken vor dem Chorraum von lauterem Gold, mit goldenen
Blumen, Lampen und Lichtscheren;
[7.50] dazu Schalen, Messer, Becken, Löffel und Pfannen
von lauterem Gold. Auch waren die Angeln an den Türen zum
Allerheiligsten innen im Hause und an den Türen der Tempelhalle
von Gold.
[7.51] So wurde das ganze Werk vollendet, das der König
Salomo gemacht hatte am Hause des HERRN. Und Salomo brachte
hinein, was sein Vater David geheiligt hatte an Silber und Gold
und Geräten, und legte es in den Schatz des Hauses des HERRN.
[8.1] Da versammelte der König Salomo zu sich die
Ältesten in Israel, alle Häupter der Stämme und Obersten der
Sippen in Israel nach Jerusalem, um die Lade des Bundes des HERRN
heraufzubringen aus der Stadt Davids, das ist Zion.
[8.2] Und es versammelten sich beim König Salomo alle
Männer in Israel am Fest im Monat Etanim, das ist der siebente
Monat.
[8.3] Und als alle Ältesten Israels kamen, hoben die
Priester die Lade des HERRN auf
[8.4] und brachten sie hinauf, dazu die Stiftshütte und
alles Gerät des Heiligtums, das in der Stiftshütte war. Das
taten die Priester und Leviten.
[8.5] Und der König Salomo und die ganze Gemeinde Israel,
die sich bei ihm versammelt hatte, ging mit ihm vor der Lade her
und opferte Schafe und Rinder, so viel, daß man sie nicht
zählen noch berechnen konnte.
[8.6] So brachten die Priester die Lade des Bundes des
HERRN an ihren Platz in den Chorraum des Hauses, in das
Allerheiligste, unter die Flügel der Cherubim.
[8.7] Denn die Cherubim breiteten die Flügel aus an dem
Ort, wo die Lade stand, und bedeckten die Lade und ihre Stangen
von obenher.
[8.8] Und die Stangen waren so lang, daß ihre Enden
gesehen wurden in dem Heiligen, das ist die Tempelhalle, vor dem
Chorraum; aber von außen sah man sie nicht. Und dort sind sie
bis auf diesen Tag.
[8.9] Und es war nichts in der Lade als nur die zwei
steinernen Tafeln des Mose, die er hineingelegt hatte am Horeb,
die Tafeln des Bundes, den der HERR mit Israel schloß, als sie
aus Ägyptenland gezogen waren.
[8.10] Als aber die Priester aus dem Heiligen gingen,
erfüllte die Wolke das Haus des HERRN,
[8.11] so daß die Priester nicht zum Dienst hinzutreten
konnten wegen der Wolke; denn die Herrlichkeit des HERRN
erfüllte das Haus des HERRN.
[8.12] Da sprach Salomo: Die Sonne hat der HERR an den
Himmel gestellt; er hat aber gesagt, er wolle im Dunkel wohnen.
[8.13] So habe ich nun ein Haus gebaut dir zur Wohnung,
eine Stätte, daß du ewiglich da wohnest.
[8.14] Und der König wandte sein Angesicht und segnete
die ganze Gemeinde Israel, und die ganze Gemeinde Israel stand.
[8.15] Und er sprach: Gelobt sei der HERR, der Gott
Israels, der durch seinen Mund meinem Vater David zugesagt und es
durch seine Hand erfüllt hat und gesagt:
[8.16] Von dem Tage an, als ich mein Volk Israel aus
Ägypten führte, hab ich keine Stadt erwählt unter irgendeinem
Stamm Israels, daß mir ein Haus gebaut würde, damit mein Name
da wäre. Jerusalem hab ich erwählt, daß mein Name da wäre,
und David hab ich erwählt, daß er über mein Volk Israel Herr
sein sollte.
[8.17] Mein Vater David hatte es zwar im Sinn, dem Namen
des HERRN, des Gottes Israels, ein Haus zu bauen,
[8.18] aber der HERR sprach zu meinem Vater David: Daß du
im Sinn hast, meinem Namen ein Haus zu bauen, daran hast du
wohlgetan, daß du dir das vornahmst.
[8.19] Doch nicht du sollst das Haus bauen, sondern dein
Sohn, der dir geboren wird, der soll meinem Namen ein Haus bauen.
[8.20] Und der HERR hat sein Wort wahr gemacht, das er
gegeben hat; denn ich bin zur Macht gekommen an meines Vaters
David Statt und sitze auf dem Thron Israels, wie der HERR
zugesagt hat, und habe gebaut ein Haus dem Namen des HERRN, des
Gottes Israels,
[8.21] und habe dort eine Stätte zugerichtet der Lade, in
der die Tafeln des Bundes sind, den er geschlossen hat mit unsern
Vätern, als er sie aus Ägyptenland führte.
[8.22] Und Salomo trat vor den Altar des HERRN angesichts
der ganzen Gemeinde Israel und breitete seine Hände aus gen
Himmel
[8.23] und sprach: HERR, Gott Israels, es ist kein Gott
weder droben im Himmel noch unten auf Erden dir gleich, der du
hältst den Bund und die Barmherzigkeit deinen Knechten, die vor
dir wandeln von ganzem Herzen;
[8.24] der du gehalten hast deinem Knecht, meinem Vater
David, was du ihm zugesagt hast. Mit deinem Mund hast du es
geredet, und mit deiner Hand hast du es erfüllt, wie es offenbar
ist an diesem Tage.
[8.25] Nun, HERR, Gott Israels, halt deinem Knecht, meinem
Vater David, was du ihm zugesagt hast: Es soll dir nicht fehlen
an einem Mann, der vor mir steht, der da sitzt auf dem Thron
Israels, wenn nur deine Söhne auf ihren Weg achthaben, daß sie
vor mir wandeln, wie du vor mir gewandelt bist.
[8.26] Nun, Gott Israels, laß dein Wort wahr werden, das
du deinem Knecht, meinem Vater David, zugesagt hast.
[8.27] Aber sollte Gott wirklich auf Erden wohnen? Siehe,
der Himmel und aller Himmel Himmel können dich nicht fassen -
wie sollte es dann dies Haus tun, das ich gebaut habe?b
[8.28] Wende dich aber zum Gebet deines Knechts und zu
seinem Flehen, HERR, mein Gott, damit du hörest das Flehen und
Gebet deines Knechts heute vor dir:
[8.29] Laß deine Augen offen stehen über diesem Hause
Nacht und Tag, über der Stätte, von der du gesagt hast: Da soll
mein Name sein. Du wollest hören das Gebet, das dein Knecht an
dieser Stätte betet,
[8.30] und wollest erhören das Flehen deines Knechts und
deines Volkes Israel, wenn sie hier bitten werden an dieser
Stätte; und wenn du es hörst in deiner Wohnung, im Himmel,
wollest du gnädig sein.
[8.31] Wenn jemand an seinem Nächsten sündigt und es
wird ihm ein Fluch auferlegt, sich selbst zu verfluchen, und er
kommt und verflucht sich vor deinem Altar in diesem Hause,
[8.32] so wollest du hören im Himmel und Recht schaffen
deinen Knechten, daß du den Frevler als Frevler erkennen und
seine Tat auf sein Haupt kommen läßt, den aber, der im Recht
ist, gerecht sprichst und ihm gibst nach seiner Gerechtigkeit.
[8.33] Wenn dein Volk Israel vor dem Feind geschlagen
wird, weil sie an dir gesündigt haben, und sie bekehren sich
dann zu dir und bekennen deinen Namen und beten und flehen zu dir
in diesem Hause,
[8.34] so wollest du hören im Himmel und die Sünde
deines Volkes Israel vergeben und sie zurückbringen in das Land,
das du ihren Vätern gegeben hast.
[8.35] Wenn der Himmel verschlossen wird, daß es nicht
regnet, weil sie an dir gesündigt haben, und sie beten dann zu
dieser Stätte hin und bekennen deinen Namen und bekehren sich
von ihren Sünden, weil du sie bedrängst,
[8.36] so wollest du hören im Himmel und vergeben die
Sünde deiner Knechte und deines Volkes Israel, daß du ihnen den
guten Weg weist, auf dem sie wandeln sollen, und regnen läßt
auf das Land, das du deinem Volk zum Erbe gegeben hast.
[8.37] Wenn eine Hungersnot oder Pest oder Dürre oder
Getreidebrand oder Heuschrecken oder Raupen im Lande sein werden
oder sein Feind im Lande seine Städte belagert oder irgendeine
Plage oder Krankheit da ist -
[8.38] wer dann bittet und fleht, es seien Einzelne oder
dein ganzes Volk Israel, die da ihre Plage spüren, jeder in
seinem Herzen, und breiten ihre Hände aus zu diesem Hause,
[8.39] so wollest du hören im Himmel, an dem Ort, wo du
wohnst, und gnädig sein und schaffen, daß du jedem gibst, wie
er gewandelt ist, wie du sein Herz erkennst - denn du allein
kennst das Herz aller Menschenkinder -,
[8.40] damit sie dich fürchten allezeit, solange sie in
dem Lande leben, das du unsern Vätern gegeben hast.
[8.41] Auch wenn ein Fremder, der nicht von deinem Volk
Israel ist, aus fernem Lande kommt um deines Namens willen
[8.42] - denn sie werden hören von deinem großen Namen
und von deiner mächtigen Hand und von deinem ausgereckten Arm -,
wenn er kommt, um zu diesem Hause hin zu beten,
[8.43] so wollest du hören im Himmel, an dem Ort, wo du
wohnst, und alles tun, worum der Fremde dich anruft, auf daß
alle Völker auf Erden deinen Namen erkennen, damit auch sie dich
fürchten wie dein Volk Israel, und daß sie innewerden, daß
dein Name über diesem Hause genannt ist, das ich gebaut habe.
[8.44] Wenn dein Volk auszieht in den Krieg gegen seine
Feinde auf dem Weg, den du sie senden wirst, und sie beten werden
zum HERRN nach der Stadt hin, die du erwählt hast, und nach dem
Hause hin, das ich deinem Namen gebaut habe,
[8.45] so wollest du ihr Gebet und Flehen hören im Himmel
und ihnen Recht schaffen.
[8.46] Wenn sie an dir sündigen werden - denn es gibt
keinen Menschen, der nicht sündigt - und du zürnst ihnen und
gibst sie dahin vor ihren Feinden, daß sie sie gefangen führen
in das Land der Feinde, fern oder nahe,
[8.47] und sie nehmen sich's zu Herzen im Lande, in dem
sie gefangen sind, und bekehren sich und flehen zu dir im Lande
ihrer Gefangenschaft und sprechen: Wir haben gesündigt und
übelgetan und sind gottlos gewesen,
[8.48] und bekehren sich zu dir von ganzem Herzen und von
ganzer Seele im Lande ihrer Feinde, die sie weggeführt haben,
und beten zu dir nach ihrem Lande hin, das du ihren Vätern
gegeben hast, nach der Stadt hin, die du erwählt hast, und nach
dem Hause hin, das ich deinem Namen gebaut habe:
[8.49] so wollest du ihr Gebet und Flehen hören im
Himmel, an dem Ort, wo du wohnst, und ihnen Recht schaffen
[8.50] und wollest vergeben deinem Volk, das an dir
gesündigt hat, alle ihre Übertretungen, mit denen sie gegen
dich gesündigt haben, und wollest sie Erbarmen finden lassen bei
denen, die sie gefangen halten, so daß sie sich ihrer erbarmen.
[8.51] Denn sie sind dein Volk und dein Erbe, die du aus
Ägypten, aus dem glühenden Ofen, geführt hast.
[8.52] Laß deine Augen offen sein für das Flehen deines
Knechts und deines Volkes Israel, daß du sie hörst, sooft sie
dich anrufen;
[8.53] denn du hast sie dir ausgesondert zum Erbe aus
allen Völkern auf Erden, wie du geredet hast durch deinen Knecht
Mose, als du unsere Väter aus Ägypten führtest, Herr HERR!
[8.54] Und als Salomo dies Gebet und Flehen vor dem HERRN
vollendet hatte, stand er auf von dem Altar des HERRN und hörte
auf zu knien und die Hände zum Himmel auszubreiten
[8.55] und trat hin und segnete die ganze Gemeinde Israel
mit lauter Stimme und sprach:
[8.56] Gelobet sei der HERR, der seinem Volk Israel Ruhe
gegeben hat, wie er es zugesagt hat. Es ist nicht EINS
dahingefallen von allen seinen guten Worten, die er geredet hat
durch seinen Knecht Mose.
[8.57] Der HERR, unser Gott, sei mit uns, wie er mit
unsern Vätern gewesen ist. Er verlasse uns nicht und ziehe die
Hand nicht ab von uns.
[8.58] Er neige unser Herz zu ihm, daß wir wandeln in
allen seinen Wegen und halten seine Gebote, Satzungen und Rechte,
die er unsern Vätern geboten hat.
[8.59] Mögen diese Worte, die ich vor dem HERRN gefleht
habe, nahe sein dem HERRN, unserm Gott, Tag und Nacht, daß er
Recht schaffe seinem Knecht und seinem Volk Israel alle Tage,
[8.60] damit alle Völker auf Erden erkennen, daß der
HERR Gott ist, und sonst keiner mehr!
[8.61] Und euer Herz sei ungeteilt bei dem HERRN, unserm
Gott, daß ihr wandelt in seinen Satzungen und haltet seine
Gebote, wie es heute geschieht.
[8.62] Und der König und ganz Israel opferten vor dem
HERRN Opfer.
[8.63] Und Salomo opferte Dankopfer, die er dem HERRN
opferte, zweiundzwanzigtausend Rinder und hundertzwanzigtausend
Schafe. So weihten sie das Haus des HERRN ein, der König und
ganz Israel.
[8.64] An demselben Tage weihte der König die Mitte des
Vorhofes, der vor dem Hause des HERRN war, dadurch, daß er
Brandopfer, Speisopfer und das Fett der Dankopfer dort
darbrachte. Denn der kupferne Altar, der vor dem HERRN stand, war
zu klein für die Brandopfer, Speisopfer und das Fett der
Dankopfer.
[8.65] Und Salomo beging zu der Zeit das Fest und ganz
Israel mit ihm - eine große Versammlung von der Grenze Hamats
bis an den Bach Ägyptens - vor dem HERRN, unserm Gott, sieben
Tage und noch sieben Tage, das waren vierzehn Tage.
[8.66] Und er entließ das Volk am achten Tage. Und sie
segneten den König und gingen heim fröhlich und guten Mutes
über all das Gute, das der HERR an David, seinem Knecht, und an
seinem Volk Israel getan hatte.
[9.1] Und als Salomo das Haus des HERRN gebaut hatte
und das Haus des Königs und alles, was er zu machen gewünscht
hatte,
[9.2] erschien ihm der HERR zum zweitenmal, wie er ihm
erschienen war in Gibeon.
[9.3] Und der HERR sprach zu ihm: Ich habe dein Gebet und
Flehen gehört, das du vor mich gebracht hast, und habe dies Haus
geheiligt, das du gebaut hast, daß ich meinen Namen dort wohnen
lasse ewiglich, und meine Augen und mein Herz sollen da sein
allezeit.
[9.4] Und du, wenn du vor mir wandelst, wie dein Vater
David gewandelt ist, mit rechtschaffenem Herzen und aufrichtig,
daß du alles tust, was ich dir geboten habe, und meine Gebote
und meine Rechte hältst,
[9.5] so will ich bestätigen den Thron deines Königtums
über Israel ewiglich, wie ich deinem Vater David zugesagt habe:
Es soll dir nicht fehlen an einem Mann auf dem Thron Israels.
[9.6] Werdet ihr euch aber von mir abwenden, ihr und eure
Kinder, und nicht halten meine Gebote und Rechte, die ich euch
vorgelegt habe, und hingehen und andern Göttern dienen und sie
anbeten,
[9.7] so werde ich Israel ausrotten aus dem Lande, das ich
ihnen gegeben habe, und das Haus, das ich meinem Namen geheiligt
habe, will ich verwerfen von meinem Angesicht; und Israel wird
ein Spott und Hohn sein unter allen Völkern.
[9.8] Und dies Haus wird eingerissen werden, so daß alle,
die vorübergehen, sich entsetzen werden und höhnen und sagen:
Warum hat der HERR diesem Lande und diesem Hause das angetan?
[9.9] Dann wird man antworten: Weil sie den HERRN, ihren
Gott, verlassen haben, der ihre Väter aus Ägyptenland führte,
und andere Götter angenommen und sie angebetet und ihnen gedient
haben - darum hat der HERR all dies Unheil über sie gebracht.
(vgl. 2. Chr 8,7-11)
[9.10] Als nun die zwanzig Jahre um waren, in denen Salomo
die beiden Häuser baute, des HERRN Haus und des Königs Haus,
[9.11] - dazu hatte Hiram, der König von Tyrus, Salomo
Zedernbäume und Zypressen und Gold nach all seinen Wünschen
gegeben -, da gab der König Salomo Hiram zwanzig Städte im
Lande Galiläa.
[9.12] Und Hiram zog aus von Tyrus, die Städte zu
besehen, die ihm Salomo gegeben hatte, und sie gefielen ihm
nicht.
[9.13] Und er sprach: Was sind das für Städte, mein
Bruder, die du mir gegeben hast? Und man nannte sie das Land
Kabul bis auf diesen Tag.
[9.14] Und Hiram hatte dem König hundertundzwanzig
Zentner Gold gesandt.
[9.15] Und so verhielt sich's mit den Fronleuten, die der
König Salomo aushob, um zu bauen des HERRN Haus und sein Haus
und den Millo und die Mauer Jerusalems und Hazor und Megiddo und
Geser -
[9.16] denn der Pharao, der König von Ägypten, war
heraufgezogen und hatte Geser eingenommen und mit Feuer verbrannt
und die Kanaaniter erschlagen, die in der Stadt wohnten, und
hatte seiner Tochter, Salomos Frau, den Ort zum Geschenk gegeben;
[9.17] und Salomo baute Geser wieder auf und das untere
Bet-Horon
[9.18] und Baalat und Tamar in der Wüste im Lande Juda
[9.19] und alle Städte mit Kornspeichern, die Salomo
hatte, und alle Städte der Wagen und die Städte der Gespanne
und was er zu bauen wünschte in Jerusalem, im Libanon und im
ganzen Lande seiner Herrschaft -:
[9.20] alles Volk, das noch übrig war von den Amoritern,
Hetitern, Perisitern, Hiwitern und Jebusitern, die nicht zu den
Israeliten gehörten,
[9.21] deren Nachkommen, die übriggeblieben waren im
Lande, an denen Israel den Bann nicht hatte vollstrecken können,
die machte Salomo zu Fronleuten bis auf diesen Tag.
[9.22] Aber aus Israel machte er niemand zu Fronleuten,
sondern ließ sie Kriegsleute und seine Räte und Oberste und
Ritter und Hauptleute über seine Wagen und Gespanne sein.
[9.23] Und die Zahl der obersten Amtleute, die über
Salomos Bauarbeiten gesetzt waren, betrug
fünfhundertundfünfzig; diese geboten über die Leute, die die
Arbeiten taten.
[9.24] Und die Tochter des Pharao zog herauf von der Stadt
Davids in ihr Haus, das Salomo für sie gebaut hatte. Dann baute
er auch den Millo.
[9.25] Und Salomo opferte dreimal im Jahr Brandopfer und
Dankopfer auf dem Altar, den er dem HERRN gebaut hatte, und
räucherte auf ihm vor dem HERRN. Und so wurde das Haus fertig.
[9.26] Und Salomo baute auch Schiffe in Ezjon-Geber, das
bei Elat liegt am Ufer des Schilfmeers im Lande der Edomiter.
[9.27] Und Hiram sandte auf die Schiffe seine Leute, die
gute Schiffsleute und auf dem Meer erfahren waren, zusammen mit
den Leuten Salomos.
[9.28] Und sie kamen nach Ofir und holten dort
vierhundertundzwanzig Zentner Gold und brachten's dem König
Salomo.
[10.1] Und als die Königin von Saba die Kunde von
Salomo vernahm, kam sie, um Salomo mit Rätselfragen zu prüfen.
[10.2] Und sie kam nach Jerusalem mit einem sehr großen
Gefolge, mit Kamelen, die Spezerei trugen und viel Gold und
Edelsteine. Und als sie zum König Salomo kam, redete sie mit ihm
alles, was sie sich vorgenommen hatte.
[10.3] Und Salomo gab ihr Antwort auf alles, und es war
dem König nichts verborgen, was er ihr nicht hätte sagen
können.
[10.4] Als aber die Königin von Saba alle Weisheit
Salomos sah und das Haus, das er gebaut hatte,
[10.5] und die Speisen für seinen Tisch und die
Rangordnung seiner Großen und das Aufwarten seiner Diener und
ihre Kleider und seine Mundschenken und seine Brandopfer, die er
in dem Hause des HERRN opferte, geriet sie vor Staunen außer
sich
[10.6] und sprach zum König: Es ist wahr, was ich in
meinem Lande von deinen Taten und von deiner Weisheit gehört
habe.
[10.7] Und ich hab's nicht glauben wollen, bis ich
gekommen bin und es mit eigenen Augen gesehen habe. Und siehe,
nicht die Hälfte hat man mir gesagt. Du hast mehr Weisheit und
Güter, als die Kunde sagte, die ich vernommen habe.
[10.8] Glücklich sind deine Männer und deine Großen,
die allezeit vor dir stehen und deine Weisheit hören.
[10.9] Gelobt sei der HERR, dein Gott, der an dir
Wohlgefallen hat, so daß er dich auf den Thron Israels gesetzt
hat! Weil der HERR Israel lieb hat ewiglich, hat er dich zum
König gesetzt, daß du Recht und Gerechtigkeit übst.
[10.10] Und sie gab dem König hundertundzwanzig Zentner
Gold und sehr viel Spezerei und Edelsteine. Es kam nie mehr so
viel Spezerei ins Land, wie die Königin von Saba dem König
Salomo gab.
[10.11] Auch brachten die Schiffe Hirams, die Gold aus
Ofir einführten, sehr viel Sandelholz und Edelsteine.
[10.12] Und der König ließ Pfeiler machen aus dem
Sandelholz im Hause des HERRN und im Hause des Königs und Harfen
und Zithern für die Sänger. Es kam nie mehr so viel Sandelholz
ins Land, wurde auch nicht gesehen bis auf diesen Tag.
[10.13] Und der König Salomo gab der Königin von Saba
alles, was ihr gefiel und was sie erbat, außer dem, was er ihr
von sich aus gab. Und sie wandte sich und zog in ihr Land mit
ihrem Gefolge.
[Note: Salomos Reichtum][Note: (vgl. 2. Chr 9,13-28)][10.14]
Und das Gewicht des Goldes, das für Salomo in einem Jahr einkam,
war sechshundertsechsundsechzig Zentner,
[10.15] außer dem, was von den Händlern und vom Gewinn
der Kaufleute und von allen Königen Arabiens und von den
Statthaltern kam.
[10.16] Und der König Salomo ließ zweihundert große
Schilde vom besten Gold machen - sechshundert Lot Gold nahm er zu
einem Schild -
[10.17] und dreihundert kleine Schilde vom besten Gold, je
drei Pfund Gold zu einem kleinen Schild. Und der König brachte
sie in das Libanon-Waldhaus.
[10.18] Und der König machte einen großen Thron von
Elfenbein und überzog ihn mit dem edelsten Gold.
[10.19] Und der Thron hatte sechs Stufen, und hinten am
Thron waren Stierköpfe, und es waren Lehnen auf beiden Seiten am
Sitz, und zwei Löwen standen an den Lehnen.
[10.20] Und zwölf Löwen standen auf den sechs Stufen zu
beiden Seiten. Dergleichen ist nie gemacht worden in allen
Königreichen.
[10.21] Alle Trinkgefäße des Königs Salomo waren aus
Gold, und alle Gefäße im Libanon-Waldhaus waren auch aus
lauterem Gold; denn das Silber achtete man zu den Zeiten Salomos
für nichts.
[10.22] Denn der König hatte Tarsisschiffe, die auf dem
Meer zusammen mit den Schiffen Hirams fuhren. Diese kamen in drei
Jahren einmal und brachten Gold, Silber, Elfenbein, Affen und
Pfauen.
[10.23] So war der König Salomo größer an Reichtum und
Weisheit als alle Könige auf Erden.
[10.24] Und alle Welt begehrte, Salomo zu sehen, damit sie
die Weisheit hörten, die ihm Gott in sein Herz gegeben hatte.
[10.25] Und jedermann brachte ihm jährlich Geschenke,
silberne und goldene Geräte, Kleider und Waffen, Spezerei, Rosse
und Maultiere.
[10.26] Und Salomo brachte Wagen und Gespanne zusammen, so
daß er tausendvierhundert Wagen und zwölftausend Gespanne
hatte, und er legte sie in die Wagenstädte und zum König nach
Jerusalem.
[10.27] Und der König brachte es dahin, daß es in
Jerusalem so viel Silber gab wie Steine, und Zedernholz so viel
wie wilde Feigenbäume im Hügelland.
[10.28] Und man brachte Salomo Pferde aus Ägypten und aus
Koë; und die Kaufleute des Königs kauften sie aus Koë zu ihrem
Preis.
[10.29] Und sie brachten herauf aus Ägypten den Wagen
für sechshundert Silberstücke und das Pferd für
hundertundfünfzig. Dann führten sie diese wieder aus an alle
Könige der Hetiter und an die Könige von Aram.
[11.1] Aber der König Salomo liebte viele
ausländische Frauen: die Tochter des Pharao und moabitische,
ammonitische, edomitische, sidonische und hetitische -
[11.2] aus solchen Völkern, von denen der HERR den
Israeliten gesagt hatte: Geht nicht zu ihnen und laßt sie nicht
zu euch kommen; sie werden gewiß eure Herzen ihren Göttern
zuneigen. An diesen hing Salomo mit Liebe.
[11.3] Und er hatte siebenhundert Hauptfrauen und
dreihundert Nebenfrauen; und seine Frauen verleiteten sein Herz.
[11.4] Und als er nun alt war, neigten seine Frauen sein
Herz fremden Göttern zu, so daß sein Herz nicht ungeteilt bei
dem HERRN, seinem Gott, war, wie das Herz seines Vaters David.
[11.5] So diente Salomo der Astarte, der Göttin derer von
Sidon, und dem Milkom, dem greulichen Götzen der Ammoniter.
[11.6] Und Salomo tat, was dem HERRN mißfiel, und folgte
nicht völlig dem HERRN wie sein Vater David.
[11.7] Damals baute Salomo eine Höhe dem Kemosch, dem
greulichen Götzen der Moabiter, auf dem Berge, der vor Jerusalem
liegt, und dem Moloch, dem greulichen Götzen der Ammoniter.
[11.8] Ebenso tat Salomo für alle seine ausländischen
Frauen, die ihren Göttern räucherten und opferten.
[11.9] Der HERR aber wurde zornig über Salomo, daß er
sein Herz von dem HERRN, dem Gott Israels, abgewandt hatte, der
ihm zweimal erschienen war
[11.10] und ihm geboten hatte, daß er nicht andern
Göttern nachwandelte. Er aber hatte nicht gehalten, was ihm der
HERR geboten hatte.
[11.11] Darum sprach der HERR zu Salomo: Weil das bei dir
geschehen ist und du meinen Bund und meine Gebote nicht gehalten
hast, die ich dir geboten habe, so will ich das Königtum von dir
reißen und einem deiner Großen geben.
[11.12] Doch zu deiner Zeit will ich das noch nicht tun um
deines Vaters David willen, sondern aus der Hand deines Sohnes
will ich's reißen.
[11.13] Doch will ich nicht das ganze Reich losreißen;
einen Stamm will ich deinem Sohn lassen um Davids willen, meines
Knechts, und um Jerusalems willen, das ich erwählt habe.
[Note: Salomos Feinde Hadad und Reson][11.14] Und der HERR
erweckte Salomo einen Widersacher, den Edomiter Hadad, vom
königlichen Geschlecht in Edom.
[11.15] Denn als David die Edomiter schlug - damals als
der Feldhauptmann Joab hinaufgezogen war, um die Erschlagenen
Israels zu begraben, da erschlug er alles, was männlich war in
Edom;
[11.16] sechs Monate blieb Joab und ganz Israel dort, bis
er ausgerottet hatte alles, was männlich war in Edom -,
[11.17] da floh Hadad und mit ihm einige Edomiter vom
Gefolge seines Vaters, um nach Ägypten zu entkommen. Hadad aber
war noch ein sehr junger Mann.
[11.18] Und sie machten sich auf von Midian und kamen nach
Paran und nahmen Leute mit sich aus Paran und kamen nach Ägypten
zum Pharao, dem König von Ägypten. Der gab ihm ein Haus und
Nahrung und wies ihm Land an.
[11.19] Und Hadad fand große Gnade vor dem Pharao, so
daß er ihm sogar die Schwester seiner Gemahlin, der Königin
Tachpenes, zur Frau gab.
[11.20] Und die Schwester der Tachpenes gebar ihm Genubat,
seinen Sohn, und Tachpenes zog ihn auf im Hause des Pharao, so
daß Genubat im Hause des Pharao unter den Kindern des Pharao
war.
[11.21] Als nun Hadad hörte in Ägypten, daß David sich
zu seinen Vätern gelegt hatte und daß der Feldhauptmann Joab
tot war, sprach er zum Pharao: Laß mich in mein Land ziehen!
[11.22] Der Pharao sprach zu ihm: Was fehlt dir bei mir,
daß du in dein Land ziehen willst? Er sprach: Nichts, aber laß
mich ziehen!
[11.23] *Und Hadad kehrte in sein Land zurück und hatte
einen Haß auf Israel und wurde König über Edom. *Der
Zusammenhang erfordert die hier vorgenommene Umstellung des
halben Verses.
[11.24] Auch erweckte Gott dem Salomo noch einen
Widersacher, Reson, den Sohn Eljadas, der von seinem Herrn,
Hadad- Eser, dem König von Zoba, geflohen war.
[11.25] Der hatte Männer um sich gesammelt und war
Hauptmann einer Schar geworden - als David die Aramäer schlug -,
und er zog nach Damaskus und nahm es ein und wurde König in
Damaskus.
[11.26] Und er war Israels Widersacher, solange Salomo
lebte. Das kam zu dem Schaden, den Hadad tat.
[Note: Ahijas Verheißung an Jerobeam. Salomos Tod][11.27]
Auch Jerobeam, der Sohn Nebats, ein Ephraimiter von Zereda,
Salomos Vogt - seine Mutter hieß Zerua, eine Witwe -, hob die
Hand auf gegen den König.
[11.28] Und so ging es zu, als er die Hand gegen den
König aufhob: Salomo baute den Millo und schloß damit die
Lücke in der Stadt Davids, seines Vaters.
[11.29] Und Jerobeam war ein tüchtiger Mann. Und als
Salomo sah, daß der Jüngling viel schaffte, setzte er ihn über
alle Fronarbeit des Hauses Josef.
[11.30] Es begab sich aber zu der Zeit, daß Jerobeam aus
Jerusalem hinausging, und es traf ihn der Prophet Ahija von Silo
auf dem Wege und hatte einen neuen Mantel an, und es waren die
beiden allein auf dem Felde.
[11.31] Und Ahija faßte den neuen Mantel, den er anhatte,
und riß ihn in zwölf Stücke
[11.32] und sprach zu Jerobeam: Nimm zehn Stücke zu dir!
Denn so spricht der HERR, der Gott Israels: Siehe, ich will das
Königtum aus der Hand Salomos reißen und dir zehn Stämme
gebena -
[11.33] einen Stamm soll er haben um meines Knechts David
willen und um der Stadt Jerusalem willen, die ich erwählt habe
aus allen Stämmen Israels -,
[11.34] weil er mich verlassen hat und angebetet die
Astarte, die Göttin der Sidonier, Kemosch, den Gott der
Moabiter, und Milkom, den Gott der Ammoniter, und nicht in meinen
Wegen gewandelt ist und nicht getan hat, was mir wohlgefällt,
meine Gebote und Rechte, wie sein Vater David.
[11.35] Ich will aber aus seiner Hand das Reich noch nicht
nehmen, sondern ich will ihn Fürst sein lassen sein Leben lang
um meines Knechtes David willen, den ich erwählt habe und der
meine Gebote und Rechte gehalten hat.
[11.36] Aber aus der Hand seines Sohnes will ich das
Königtum nehmen und will dir zehn Stämme
[11.37] und seinem Sohn einen Stamm geben, damit mein
Knecht David vor mir eine Leuchte habe allezeit in der Stadt
Jerusalem, die ich mir erwählt habe, um meinen Namen dort wohnen
zu lassen.
[11.38] So will ich nun dich nehmen, daß du regierst
über alles, was dein Herz begehrt, und König sein sollst über
Israel.
[11.39] Wirst du nun gehorchen allem, was ich dir gebieten
werde, und in meinen Wegen wandeln und tun, was mir gefällt, und
meine Rechte und Gebote halten, wie mein Knecht David getan hat,
so will ich mit dir sein und dir ein beständiges Haus bauen, wie
ich es David gebaut habe, und will dir Israel geben
[11.40] und will das Geschlecht Davids deswegen
demütigen, doch nicht für alle Zeit.
[11.41] Salomo aber trachtete danach, Jerobeam zu töten.
Da machte sich Jerobeam auf und floh nach Ägypten zu Schischak,
dem König von Ägypten, und blieb in Ägypten, bis Salomo starb.
[11.42] Was mehr von Salomo zu sagen ist und alles, was er
getan hat, und seine Weisheit, das steht geschrieben in der
Chronik von Salomo.
[11.43] Die Zeit aber, die Salomo König war zu Jerusalem
über ganz Israel, ist vierzig Jahre.
[11.44] Und Salomo legte sich zu seinen Vätern und wurde
begraben in der Stadt Davids, seines Vaters. Und sein Sohn
Rehabeam wurde König an seiner Statt.
[12.1] Und Rehabeam zog nach Sichem, denn ganz Israel
war nach Sichem gekommen, um ihn zum König zu machen.
[12.2] Und Jerobeam, der Sohn Nebats, hörte das, als er
noch in Ägypten war, wohin er vor dem König Salomo geflohen
war, und kehrte aus Ägypten zurück.
[12.3] Und sie sandten hin und ließen ihn rufen. Und
Jerobeam und die ganze Gemeinde Israel kamen und redeten mit
Rehabeam und sprachen:
[12.4] Dein Vater hat unser Joch zu hart gemacht. Mache du
nun den harten Dienst und das schwere Joch leichter, das er uns
aufgelegt hat, so wollen wir dir untertan sein.
[12.5] Er aber sprach zu ihnen: Geht hin bis zum dritten
Tag, dann kommt wieder zu mir. Und das Volk ging hin.
[12.6] Und der König Rehabeam hielt einen Rat mit den
Ältesten, die vor seinem Vater Salomo gestanden hatten, als er
noch lebte, und sprach: Wie ratet ihr, daß wir diesem Volk
Antwort geben?
[12.7] Sie sprachen zu ihm: Wirst du heute diesem Volk
einen Dienst tun und ihnen zu Willen sein und sie erhören und
ihnen gute Worte geben, so werden sie dir untertan sein dein
Leben lang.
[12.8] Aber er kehrte sich nicht an den Rat der Ältesten,
den sie ihm gegeben hatten, und hielt einen Rat mit den
Jüngeren, die mit ihm aufgewachsen waren und vor ihm standen.
[12.9] Und er sprach zu ihnen: Was ratet ihr, daß wir
antworten diesem Volk, das zu mir gesagt hat: Mache das Joch
leichter, das dein Vater auf uns gelegt hat?
[12.10] Und die Jüngeren, die mit ihm aufgewachsen waren,
sprachen zu ihm: Du sollst zu dem Volk, das zu dir sagt:
"Dein Vater hat unser Joch zu schwer gemacht; mache du es
uns leichter", so sagen: Mein kleiner Finger soll dicker
sein als meines Vaters Lenden.
[12.11] Nun, mein Vater hat auf euch ein schweres Joch
gelegt, ich aber will's euch noch schwerer machen. Mein Vater hat
euch mit Peitschen gezüchtigt, ich will euch mit Skorpionen
züchtigen.
[12.12] Als nun Jerobeam und das ganze Volk zu Rehabeam
kamen am dritten Tage, wie der König gesagt hatte: Kommt wieder
zu mir am dritten Tage,
[12.13] da gab der König dem Volk eine harte Antwort und
kehrte sich nicht an den Rat, den ihm die Ältesten gegeben
hatten,
[12.14] und redete mit ihnen nach dem Rat der Jüngeren
und sprach: Mein Vater hat euer Joch schwer gemacht, ich aber
will's euch noch schwerer machen. Mein Vater hat euch mit
Peitschen gezüchtigt, ich aber will euch mit Skorpionen
züchtigen.
[12.15] So hörte der König nicht auf das Volk; denn so
war es bestimmt von dem HERRN, damit er sein Wort wahr machte,
das er durch Ahija von Silo geredet hatte zu Jerobeam, dem Sohn
Nebats.
[12.16] Als aber ganz Israel sah, daß der König sie
nicht hören wollte, gab das Volk dem König Antwort und sprach:
Was haben wir für Teil an David oder Erbe am Sohn Isais? Auf zu
deinen Hütten, Israel! So sorge nun du für dein Haus, David! -
Da ging Israel heim,
[12.17] so daß Rehabeam nur über die Israeliten
regierte, die in den Städten Judas wohnten.
[12.18] Und als der König Rehabeam den Fronvogt Adoram
hinsandte, warf ihn ganz Israel mit Steinen zu Tode. Aber der
König Rehabeam stieg eilends auf einen Wagen und floh nach
Jerusalem.
[12.19] Also fiel Israel ab vom Hause David bis auf diesen
Tag.
[Note: Jerobeam wird König über die zehn Stämme. Seine
Abgötterei][Note: (vgl. 2. Chr 11,1-4)][12.20] Als nun
ganz Israel hörte, daß Jerobeam zurückgekommen war, sandten
sie hin und ließen ihn rufen zu der Gemeinde und machten ihn zum
König über ganz Israel; niemand folgte dem Hause David als der
Stamm Juda allein.
[12.21] Und als Rehabeam nach Jerusalem kam, sammelte er
das ganze Haus Juda und den Stamm Benjamin, hundertachtzigtausend
streitbare Männer, um gegen das Haus Israel zu kämpfen, und das
Königtum an Rehabeam, den Sohn Salomos, zurückzubringen.
[12.22] Es kam aber Gottes Wort zu Schemaja, dem Mann
Gottes:
[12.23] Sage Rehabeam, dem Sohn Salomos, dem König von
Juda, und dem ganzen Hause Juda und Benjamin und dem übrigen
Volk und sprich:
[12.24] So spricht der HERR: Ihr sollt nicht hinaufziehen
und gegen eure Brüder, die von Israel, kämpfen. Jedermann gehe
wieder heim, denn das alles ist von mir geschehen. Und sie
gehorchten dem Wort des HERRN, kehrten um und gingen heim, wie
der HERR gesagt hatte.
[12.25] Jerobeam aber baute Sichem auf dem Gebirge Ephraim
aus und wohnte darin und zog von da fort und baute Pnuël aus.
[12.26] Und Jerobeam dachte in seinem Herzen: Das
Königtum wird nun wieder an das Haus David fallen.
[12.27] Wenn dies Volk hinaufgeht, um Opfer darzubringen
im Hause des HERRN zu Jerusalem, so wird sich das Herz dieses
Volks wenden zu ihrem Herrn Rehabeam, dem König von Juda, und
sie werden mich umbringen und wieder Rehabeam, dem König von
Juda, zufallen.
[12.28] Und der König hielt einen Rat und machte zwei
goldene Kälber und sprach zum Volk: Es ist zu viel für euch,
daß ihr hinauf nach Jerusalem geht; siehe, da ist dein Gott,
Israel, der dich aus Ägyptenland geführt hat.
[12.29] Und er stellte eins in Bethel auf, und das andere
tat er nach Dan.
[12.30] Und das geriet zur Sünde, denn das Volk ging hin
vor das eine in Bethel und vor das andre in Dan.
[12.31] Er baute auch ein Höhenheiligtum und machte
Priester aus allerlei Leuten, die nicht von den Söhnen Levi
waren.
[12.32] Und er machte ein Fest am fünfzehnten Tag des
achten Monats wie das Fest in Juda und opferte auf dem Altar. So
tat er in Bethel, daß er den Kälbern opferte, die er gemacht
hatte, und bestellte in Bethel Priester für die Höhen, die er
gemacht hatte.
[Note: Reich Israel: Ein Prophet verkündet Jerobeam eine Strafe
für seine][Note: Abgötterei][12.33] Einst opferte
Jerobeam auf dem Altar, den er gemacht hatte in Bethel, am
fünfzehnten Tage im achten Monat, den er sich in seinem Herzen
ausgedacht hatte, und machte den Israeliten ein Fest und stieg
auf den Altar, um zu opfern.
[13.1] Und siehe, ein Mann Gottes kam von Juda auf das
Wort des HERRN hin nach Bethel, während Jerobeam noch auf dem
Altar stand und opferte.
[13.2] Und er rief gegen den Altar auf das Wort des HERRN
hin und sprach: Altar, Altar! So spricht der HERR: Siehe, es wird
ein Sohn dem Hause David geboren werden, mit Namen Josia; der
wird auf dir schlachten die Priester der Höhen, die auf dir
opfern, und wird Menschengebein auf dir verbrennen.
[13.3] Und er gab an dem Tag ein Wunderzeichen und sprach:
Das ist das Zeichen dafür, daß der HERR geredet hat: Siehe, der
Altar wird bersten und die Asche verschüttet werden, die darauf
ist.
[13.4] Als aber der König das Wort von dem Mann Gottes
hörte, der gegen den Altar in Bethel rief, streckte er seine
Hand aus auf dem Altar und sprach: Greift ihn! Und seine Hand
verdorrte, die er gegen ihn ausgestreckt hatte, und er konnte sie
nicht wieder an sich ziehen.
[13.5] Und der Altar barst, und die Asche wurde
verschüttet vom Altar nach dem Wunderzeichen, das der Mann
Gottes gegeben hatte auf das Wort des HERRN hin.
[13.6] Und der König hob an und sprach zu dem Mann
Gottes: Flehe doch den HERRN, deinen Gott, an und bitte für
mich, daß ich meine Hand wieder an mich ziehen kann. Da flehte
der Mann Gottes den HERRN an, und der König konnte seine Hand
wieder an sich ziehen, und sie wurde, wie sie vorher war.
[13.7] Und der König redete mit dem Mann Gottes: Komm mit
mir heim und labe dich; ich will dir ein Geschenk geben.
[13.8] Aber der Mann Gottes sprach zum König: Wenn du mir
auch die Hälfte deiner Habe geben wolltest, so käme ich doch
nicht mit dir; denn ich will an diesem Ort kein Brot essen noch
Wasser trinken.
[13.9] Denn das ist mir geboten durch des HERRN Wort: Du
sollst kein Brot essen und kein Wasser trinken und nicht den Weg
zurückgehen, den du gekommen bist.
[13.10] Und er ging einen andern Weg und nicht wieder den
Weg, den er nach Bethel gekommen war.
[Note: Der Prophet wird für seinen Ungehorsam gestraft][13.11]
Es wohnte aber ein alter Prophet in Bethel; zu dem kamen seine
Söhne und erzählten ihm alles, was der Mann Gottes getan hatte
an diesem Tag in Bethel, und die Worte, die er zum König geredet
hatte.
[13.12] Und ihr Vater sprach zu ihnen: Wo ist der Weg, den
er gezogen ist? Und seine Söhne zeigten ihm den Weg, den der
Mann Gottes gezogen war, der von Juda gekommen war.
[13.13] Er aber sprach zu seinen Söhnen: Sattelt mir den
Esel! Und als sie ihm den Esel gesattelt hatten, ritt er auf ihm
[13.14] und zog dem Mann Gottes nach und fand ihn unter
einer Eiche sitzen und sprach zu ihm: Bist du der Mann Gottes,
der von Juda gekommen ist? Er sprach: Ja.
[13.15] Er sprach zu ihm: Komm mit mir heim und iß Brot
mit mir!
[13.16] Er aber sprach: Ich kann nicht mit dir umkehren
und mit dir kommen; ich will auch nicht Brot essen noch Wasser
trinken mit dir an diesem Ort.
[13.17] Denn es ist zu mir geredet worden durch das Wort
des HERRN: Du sollst dort weder Brot essen noch Wasser trinken;
du sollst nicht den Weg zurückgehen, den du gekommen bist.
[13.18] Er sprach zu ihm: Ich bin auch ein Prophet wie du,
und ein Engel hat zu mir geredet auf das Wort des HERRN hin:
Führe ihn wieder mit dir heim, daß er Brot esse und Wasser
trinke. Er belog ihn aber.
[13.19] Und er führte ihn wieder zurück, daß er Brot
aß und Wasser trank in seinem Hause.
[13.20] Und als sie zu Tisch saßen, kam das Wort des
HERRN zum Propheten, der ihn zurückgeführt hatte.
[13.21] Und er rief dem Mann Gottes zu, der von Juda
gekommen war: So spricht der HERR: Weil du dem Mund des HERRN
ungehorsam gewesen bist und nicht gehalten hast das Gebot, das
dir der HERR, dein Gott, geboten hat,
[13.22] und umgekehrt bist, Brot gegessen hast und Wasser
getrunken an dem Ort, von dem er dir sagte: Du sollst weder Brot
essen noch Wasser trinken -, so soll dein Leichnam nicht in
deiner Väter Grab kommen.
[13.23] Und nachdem er gegessen und getrunken hatte,
sattelte man für ihn den Esel des Propheten, der ihn
zurückgeführt hatte.
[13.24] Und als er seines Weges zog, fand ihn ein Löwe
auf dem Wege und tötete ihn. Und sein Leichnam blieb auf dem
Wege liegen, und der Esel stand neben ihm, und der Löwe stand
neben dem Leichnam.
[13.25] Und als Leute vorübergingen, sahen sie den
Leichnam auf dem Wege liegen und den Löwen bei dem Leichnam
stehen und kamen und sagten es in der Stadt, in der der alte
Prophet wohnte.
[13.26] Als das der Prophet hörte, der ihn
zurückgeführt hatte, sprach er: Es ist der Mann Gottes, der dem
Mund des HERRN ungehorsam gewesen ist. Darum hat ihn der HERR dem
Löwen gegeben; der hat ihn zerrissen und getötet nach dem Wort,
das ihm der HERR gesagt hat.
[13.27] Und er sprach zu seinen Söhnen: Sattelt mir den
Esel! Und als sie ihn gesattelt hatten,
[13.28] zog er hin und fand den Leichnam auf dem Wege
liegen und den Esel und den Löwen neben dem Leichnam stehen. Der
Löwe hatte nichts gefressen vom Leichnam und den Esel nicht
zerrissen.
[13.29] Da hob der Prophet den Leichnam des Mannes Gottes
auf und legte ihn auf den Esel und brachte ihn zurück und kam in
seine Stadt, um die Totenklage zu halten und ihn zu begraben.
[13.30] Und er legte den Leichnam in sein eigenes Grab,
und sie hielten ihm die Totenklage: Ach, Bruder!
[13.31] Und als sie ihn begraben hatten, sprach er zu
seinen Söhnen: Wenn ich sterbe, so begrabt mich in dem Grabe, in
dem der Mann Gottes begraben ist, und legt mein Gebein neben sein
Gebein.
[13.32] Denn es wird sich erfüllen, was er gerufen hat
gegen den Altar in Bethel auf das Wort des HERRN hin und gegen
alle Heiligtümer auf den Höhen, die in den Städten Samariens
sind.
[13.33] Aber nach diesem Geschehnis kehrte Jerobeam nicht
um von seinem bösen Wege, sondern bestellte wieder Priester für
die Höhen aus allem Volk. Wer da wollte, dessen Hand füllte er,
und der wurde Priester für die Höhen.
[13.34] Und dies geriet zur Sünde dem Hause Jerobeams, so
daß es zugrunde gerichtet und von der Erde vertilgt wurde.
[14.1] Zu der Zeit war Abija, der Sohn Jerobeams,
krank.
[14.2] Und Jerobeam sprach zu seiner Frau: Mache dich auf
und verkleide dich, damit niemand merkt, daß du Jerobeams Frau
bist, und geh hin nach Silo. Siehe, dort ist der Prophet Ahija,
der mir zugesagt hat, daß ich König sein sollte über dies
Volk.
[14.3] Und nimm mit dir zehn Brote, Kuchen und einen Krug
mit Honig und geh zu ihm, damit er dir sagt, wie es dem Knaben
ergehen wird.
[14.4] Und Jerobeams Frau tat das und machte sich auf und
ging hin nach Silo und kam ins Haus Ahijas. Ahija aber konnte
nicht sehen, denn seine Augen standen starr vor Alter.
[14.5] Aber der HERR sprach zu Ahija: Siehe, Jerobeams
Frau kommt, um dich wegen ihres Sohnes zu befragen; denn er ist
krank. So rede nun mit ihr so und so. Als sie nun hineinkam,
stellte sie sich fremd.
[14.6] Als aber Ahija das Geräusch ihrer Tritte hörte,
wie sie zur Tür hereinkam, sprach er: Komm herein, du Frau
Jerobeams! Warum stellst du dich so fremd? Ich bin zu dir gesandt
als ein harter Bote.
[14.7] Geh hin und sage Jerobeam: So spricht der HERR, der
Gott Israels: Ich habe dich erhoben aus dem Volk und zum Fürsten
über mein Volk Israel gesetzt
[14.8] und habe das Königtum von Davids Hause gerissen
und dir gegeben. Du aber bist nicht gewesen wie mein Knecht
David, der meine Gebote hielt und mir von ganzem Herzen
nachwandelte, daß er nur tat, was mir wohlgefiel.
[14.9] Du hast mehr Böses getan als alle, die vor dir
gewesen sind, bist hingegangen und hast dir andre Götter gemacht
und gegossene Bilder, um mich zum Zorn zu reizen, und hast mir
den Rücken gekehrt.
[14.10] Darum siehe, ich will Unheil über das Haus
Jerobeam bringen und ausrotten von Jerobeam alles, was männlich
ist, bis auf den letzten Mann in Israel und will die Nachkommen
des Hauses Jerobeam ausfegen, wie man Unrat ausfegt, bis es ganz
mit ihm aus ist.
[14.11] Wer von Jerobeam stirbt in der Stadt, den sollen
die Hunde fressen; wer aber auf dem Felde stirbt, den sollen die
Vögel des Himmels fressen; denn der HERR hat's geredet.
[14.12] So mache dich nun auf und geh heim; und wenn dein
Fuß die Stadt betritt, wird das Kind sterben.
[14.13] Und es wird ihm ganz Israel die Totenklage halten,
und sie werden ihn begraben; denn dieser allein von Jerobeam wird
zu Grabe kommen, weil der HERR, der Gott Israels, etwas Gutes an
ihm gefunden hat im Hause Jerobeam.
[14.14] Der HERR aber wird sich einen König über Israel
erwecken, der wird das Haus Jerobeam ausrotten - wie es heute
ist.
[14.15] Und der HERR wird Israel schlagen, daß es
schwankt, wie das Rohr im Wasser bewegt wird, und wird Israel
ausreißen aus diesem guten Lande, das er ihren Vätern gegeben
hat, und wird sie zerstreuen jenseits des Euphrat, weil sie sich
Ascherabilder gemacht haben, den HERRN zu erzürnen.
[14.16] Und er wird Israel dahingeben um der Sünden
Jerobeams willen, der da gesündigt hat und Israel sündigen
gemacht hat.
[14.17] Und Jerobeams Frau machte sich auf, ging heim und
kam nach Tirza. Und als sie auf die Schwelle des Hauses kam,
starb der Knabe.
[14.18] Und sie begruben ihn, und ganz Israel hielt ihm
die Totenklage nach dem Wort des HERRN, das er geredet hatte
durch seinen Knecht Ahija, den Propheten.
[14.19] Was mehr von Jerobeam zu sagen ist, wie er Krieg
geführt und regiert hat, siehe, das steht geschrieben in der
Chronik der Könige von Israel.
[14.20] Die Zeit aber, die Jerobeam regierte, sind
zweiundzwanzig Jahre. Und er legte sich zu seinen Vätern, und
sein Sohn Nadab wurde König an seiner Statt.
[Note: Reich Juda: Rehabeam][Note: (vgl. 2. Chr 12)][14.21]
Und Rehabeam, der Sohn Salomos, wurde König in Juda.
Einundvierzig Jahre alt war Rehabeam, als er König wurde; und er
regierte siebzehn Jahre zu Jerusalem, in der Stadt, die der HERR
erwählt hatte aus allen Stämmen Israels, damit er dort seinem
Namen eine Stätte bereite. Seine Mutter hieß Naama, eine
Ammoniterin.
[14.22] Und Juda tat, was dem HERRN mißfiel; und sie
reizten ihn mehr, als alles ihn reizte, was ihre Väter getan
hatten mit ihren Sünden, die sie taten.
[14.23] Denn auch sie machten sich Höhen, Steinmale und
Ascherabilder auf allen hohen Hügeln und unter allen grünen
Bäumen.
[14.24] Es waren auch Tempelhurer im Lande; und sie taten
alle die Greuel der Heiden, die der HERR vor Israel vertrieben
hatte.
[14.25] Aber im fünften Jahr des Königs Rehabeam zog
Schischak, der König von Ägypten, herauf gegen Jerusalem
[14.26] und nahm die Schätze aus dem Hause des HERRN und
aus dem Hause des Königs, alles, was zu nehmen war, und nahm
alle goldenen Schilde, die Salomo hatte machen lassen.
[14.27] An ihrer Statt ließ der König Rehabeam kupferne
Schilde machen und gab sie in die Hand der Obersten der
Leibwache, die das Tor hüteten am Hause des Königs.
[14.28] Und sooft der König in das Haus des HERRN ging,
trug die Leibwache die Schilde und brachte sie wieder in die
Wachstube zurück.
[14.29] Was aber mehr von Rehabeam zu sagen ist und alles,
was er getan hat, siehe, das steht geschrieben in der Chronik der
Könige von Juda.
[14.30] Es war aber Krieg zwischen Rehabeam und Jerobeam
ihr Leben lang.
[14.31] Und Rehabeam legte sich zu seinen Vätern und
wurde begraben bei seinen Vätern in der Stadt Davids. Und seine
Mutter hieß Naama, eine Ammoniterin. Und sein Sohn Abija wurde
König an seiner Statt.
[15.1] Im achtzehnten Jahr des Königs Jerobeam, des
Sohnes Nebats, wurde Abija König über Juda
[15.2] und regierte drei Jahre zu Jerusalem. Seine Mutter
hieß Maacha, eine Tochter Abischaloms.
[15.3] Und er wandelte in allen Sünden seines Vaters, die
dieser vor ihm getan hatte, und sein Herz war nicht ungeteilt bei
dem HERRN, seinem Gott, wie das Herz seines Vaters David.
[15.4] Denn um Davids willen gab der HERR, sein Gott, ihm
eine Leuchte zu Jerusalem, daß er seinen Sohn nach ihm erweckte
und Jerusalem erhielt,
[15.5] weil David getan hatte, was dem HERRN wohlgefiel,
und nicht gewichen war von allem, was er ihm gebot, sein Leben
lang, außer in der Sache mit Uria, dem Hetiter.
[15.6] Es war aber Krieg zwischen Rehabeam und Jerobeam
ihr Leben lang.
[15.7] Was aber mehr von Abija zu sagen ist und alles, was
er getan hat, siehe, das steht geschrieben in der Chronik der
Könige von Juda. Es war aber Krieg zwischen Abija und Jerobeam.
[15.8] Und Abija legte sich zu seinen Vätern, und sie
begruben ihn in der Stadt Davids. Und sein Sohn Asa wurde König
an seiner Statt.
[15.9] Im zwanzigsten Jahr Jerobeams, des Königs von
Israel, wurde Asa König über Juda
[15.10] und regierte einundvierzig Jahre zu Jerusalem.
Seine Mutter hieß Maacha, eine Tochter Abischaloms.
[15.11] Und Asa tat, was dem HERRN wohlgefiel, wie sein
Vater David.
[15.12] Er tat die Tempelhurer aus dem Lande und entfernte
alle Götzenbilder, die seine Väter gemacht hatten.
[15.13] Dazu setzte er auch seine Mutter Maacha ab, daß
sie nicht mehr Herrin war, weil sie ein Greuelbild der Aschera
gemacht hatte. Und Asa zerschlug ihr Greuelbild und verbrannte es
am Bach Kidron.
[15.14] Aber die Höhen entfernten sie nicht; jedoch das
Herz Asas war ungeteilt bei dem HERRN sein Leben lang.
[15.15] Und das Silber und Gold und die Geräte, die sein
Vater geheiligt hatte, und was von ihm selbst geheiligt war,
brachte er zum Hause des HERRN.
[15.16] Und es war Krieg zwischen Asa und Bascha, dem
König von Israel, ihr Leben lang.
[15.17] Bascha aber, der König von Israel, zog herauf
gegen Juda und baute Rama aus, damit niemand aus- und einziehen
sollte bei Asa, dem König von Juda.
[15.18] Da nahm Asa alles Silber und Gold, das noch übrig
war im Schatz des Hauses des HERRN und im Schatz des Hauses des
Königs, und gab's in die Hände seiner Räte und sandte sie zu
Ben-Hadad, dem Sohn Tabrimmons, des Sohnes Hesjons, dem König
von Aram, der zu Damaskus herrschte, und ließ ihm sagen:
[15.19] Es ist ein Bund zwischen mir und dir und zwischen
meinem Vater und deinem Vater; darum schicke ich dir ein
Geschenk, Silber und Gold, daß du den Bund mit Bascha, dem
König von Israel, aufgibst, damit er von mir abzieht.
[15.20] Ben-Hadad hörte auf die Bitte des Königs Asa und
sandte seine Obersten gegen die Städte Israels und schlug Ijon
und Dan und Abel-Bet-Maacha, das ganze Kinneret samt dem ganzen
Lande Naftali.
[15.21] Als das Bascha hörte, ließ er davon ab, Rama
auszubauen, und zog wieder nach Tirza.
[15.22] Der König Asa aber bot ganz Juda auf, niemand
ausgenommen, und sie nahmen die Steine und das Holz von Rama weg,
womit Bascha gebaut hatte; und der König Asa baute damit Geba in
Benjamin und Mizpa aus.
[15.23] Was aber mehr von Asa zu sagen ist und alle seine
tapferen Taten und alles, was er getan hat, und die Städte, die
er ausgebaut hat, siehe, das steht geschrieben in der Chronik der
Könige von Juda. Nur war er in seinem Alter an seinen Füßen
krank.
[15.24] Und Asa legte sich zu seinen Vätern und wurde
begraben bei seinen Vätern in der Stadt Davids, seines Vaters.
Und sein Sohn Joschafat wurde König an seiner Statt.
[Note: Reich Israel: Nadab. Bascha][15.25] Nadab aber, der
Sohn Jerobeams, wurde König über Israel im zweiten Jahr Asas,
des Königs von Juda, und regierte über Israel zwei Jahre
[15.26] und tat, was dem HERRN mißfiel, und wandelte in
dem Wege seines Vaters und in seiner Sünde, womit dieser Israel
sündigen gemacht hatte.
[15.27] Aber Bascha, der Sohn Ahijas, aus dem Stamme
Issachar, machte eine Verschwörung gegen ihn und erschlug ihn zu
Gibbeton, das den Philistern gehörte. Denn Nadab und ganz Israel
belagerten Gibbeton.
[15.28] So tötete ihn Bascha im dritten Jahr Asas, des
Königs von Juda, und wurde König an seiner Statt.
[15.29] Als er nun König war, erschlug er das ganze Haus
Jerobeam; er ließ auch nicht einen übrig vom Hause Jerobeam,
bis er es ganz vertilgt hatte nach dem Wort des HERRN, das er
geredet hatte durch seinen Knecht Ahija von Silo,
[15.30] um der Sünden Jerobeams willen, die er tat und
womit er Israel sündigen machte und den HERRN, den Gott Israels,
zum Zorn reizte.
[15.31] Was aber mehr von Nadab zu sagen ist und alles,
was er getan hat, siehe, das steht geschrieben in der Chronik der
Könige von Israel.
[15.32] Und es war Krieg zwischen Asa und Bascha, dem
König von Israel, ihr Leben lang.
[15.33] Im dritten Jahr Asas, des Königs von Juda, wurde
Bascha, der Sohn Ahijas, König über ganz Israel und regierte zu
Tirza vierundzwanzig Jahre.
[15.34] Und er tat, was dem HERRN mißfiel, und wandelte
in dem Wege Jerobeams und in seiner Sünde, womit er Israel
sündigen gemacht hatte.
[16.1] Es kam aber das Wort des HERRN zu Jehu, dem Sohn
Hananis, gegen Bascha:
[16.2] Weil ich dich aus dem Staub erhoben habe und zum
Fürsten gemacht über mein Volk Israel und du doch wandelst in
dem Wege Jerobeams und mein Volk Israel sündigen machst, daß
sie mich erzürnen durch ihre Sünde,
[16.3] siehe, so will ich ausrotten Bascha und sein Haus
und will dein Haus machen wie das Haus Jerobeams, des Sohnes
Nebats:
[16.4] Wer vom Hause Baschas stirbt in der Stadt, den
sollen die Hunde fressen; und wer von ihm stirbt auf dem Felde,
den sollen die Vögel des Himmels fressen.
[16.5] Was aber mehr von Bascha zu sagen ist und was er
getan hat und seine tapferen Taten, siehe, das steht geschrieben
in der Chronik der Könige von Israel.
[16.6] Und Bascha legte sich zu seinen Vätern und wurde
begraben zu Tirza. Und sein Sohn Ela wurde König an seiner
Statt. -
[16.7] Auch war das Wort des HERRN durch den Propheten
Jehu, den Sohn Hananis, über Bascha gekommen und über sein Haus
wegen all des Unrechts, das er vor dem HERRN tat, ihn zu
erzürnen durch die Werke seiner Hände, daß es ihm ergehen
sollte wie dem Hause Jerobeam, und weil er dieses ausgetilgt
hatte.
[16.8] Im sechsundzwanzigsten Jahr Asas, des Königs von
Juda, wurde Ela, der Sohn Baschas, König über Israel und
regierte zu Tirza zwei Jahre.
[16.9] Aber sein Knecht Simri, der Oberste über die
Hälfte der Kriegswagen, machte eine Verschwörung gegen ihn. Er
aber war in Tirza, trank und wurde trunken im Hause Arzas, des
Hofmeisters in Tirza.
[16.10] Und Simri kam hinein und schlug ihn tot im
siebenundzwanzigsten Jahr Asas, des Königs von Juda, und wurde
König an seiner Statt.
[16.11] Und als er König war und auf seinem Thron saß,
erschlug er das ganze Haus Bascha und ließ nichts übrig, was
männlich war, dazu seine Verwandten und seine Freunde.
[16.12] So vertilgte Simri das ganze Haus Bascha nach dem
Wort des HERRN, das er über Bascha geredet hatte durch den
Propheten Jehu,
[16.13] um all der Sünden willen Baschas und seines
Sohnes Ela, die sie taten und durch die sie Israel sündigen
machten, den HERRN, den Gott Israels, zu erzürnen durch ihre
Abgötterei. -
[16.14] Was aber mehr von Ela zu sagen ist und alles, was
er getan hat, siehe, das steht geschrieben in der Chronik der
Könige von Israel.
[16.15] Im siebenundzwanzigsten Jahr Asas, des Königs von
Juda, wurde Simri König und regierte sieben Tage zu Tirza. Und
das Volk lag vor Gibbeton, das den Philistern gehörte.
[16.16] Als aber das Volk im Lager sagen hörte, daß
Simri eine Verschwörung gemacht und auch den König erschlagen
hätte, da machte ganz Israel am selben Tag im Lager Omri, den
Feldhauptmann, zum König über Israel.
[16.17] Und Omri zog herauf und ganz Israel mit ihm von
Gibbeton, und sie belagerten Tirza.
[16.18] Als aber Simri sah, daß die Stadt eingenommen
werden würde, ging er in den Burgturm im Hause des Königs und
verbrannte sich mit dem Hause des Königs und starb
[16.19] um seiner Sünden willen, die er getan hatte,
dadurch daß er tat, was dem HERRN mißfiel, und wandelte in dem
Wege Jerobeams und in seiner Sünde, die er tat, daß er Israel
sündigen machte. -
[16.20] Was aber mehr von Simri zu sagen ist und wie er
eine Verschwörung machte, siehe, das steht geschrieben in der
Chronik der Könige von Israel.
[16.21] Damals teilte sich das Volk Israel in zwei Teile.
Eine Hälfte hing Tibni an, dem Sohn Ginats, und machte ihn zum
König, die andere Hälfte aber hing Omri an.
[16.22] Aber das Volk, das Omri anhing, wurde stärker als
das Volk, das Tibni anhing, dem Sohn Ginats. Und Tibni starb; da
wurde Omri König.
[16.23] Im einunddreißigsten Jahr Asas, des Königs von
Juda, wurde Omri König über Israel und regierte zwölf Jahre,
und davon zu Tirza sechs Jahre.
[16.24] Er kaufte den Berg Samaria von Schemer für zwei
Zentner Silber und baute auf dem Berg eine Stadt und nannte sie
Samaria nach dem Namen Schemers, dem der Berg gehört hatte.
[16.25] Und Omri tat, was dem HERRN mißfiel, und trieb es
ärger als alle, die vor ihm gewesen waren,
[16.26] und wandelte in allen Wegen Jerobeams, des Sohnes
Nebats, und in seiner Sünde, durch die dieser Israel sündigen
machte, daß sie den HERRN, den Gott Israels, erzürnten durch
ihre Abgötterei.
[16.27] Was aber mehr von Omri zu sagen ist und alles, was
er getan hat, und seine tapferen Taten, siehe, das steht
geschrieben in der Chronik der Könige von Israel.
[16.28] Und Omri legte sich zu seinen Vätern und wurde
begraben zu Samaria. Und sein Sohn Ahab wurde König an seiner
Statt.
[Note: Reich Israel: Ahab][16.29] Im achtunddreißigsten
Jahr Asas, des Königs von Juda, wurde Ahab, der Sohn Omris,
König über Israel und regierte über Israel zu Samaria
zweiundzwanzig Jahre
[16.30] und tat, was dem HERRN mißfiel, mehr als alle,
die vor ihm gewesen waren.
[16.31] Es war noch das Geringste, daß er wandelte in der
Sünde Jerobeams, des Sohnes Nebats; er nahm sogar Isebel, die
Tochter Etbaals, des Königs der Sidonier, zur Frau und ging hin
und diente Baal und betete ihn an
[16.32] und richtete ihm einen Altar auf im Tempel Baals,
den er ihm zu Samaria baute,
[16.33] und machte ein Bild der Aschera, so daß Ahab mehr
tat, den HERRN, den Gott Israels, zu erzürnen, als alle Könige
von Israel, die vor ihm gewesen waren.
[16.34] Zur selben Zeit baute Hïl von Bethel Jericho
wieder auf. Es kostete ihn seinen erstgeborenen Sohn Abiram, als
er den Grund legte, und seinen jüngsten Sohn Segub, als er die
Tore einsetzte, nach dem Wort des HERRN, das er geredet hatte
durch Josua, den Sohn Nuns.
[17.1] Und es sprach Elia, der Tischbiter, aus Tischbe
in Gilead zu Ahab: So wahr der HERR, der Gott Israels, lebt, vor
dem ich stehe: es soll diese Jahre weder Tau noch Regen kommen,
ich sage es denn.
[17.2] Da kam das Wort des HERRN zu ihm:
[17.3] Geh weg von hier und wende dich nach Osten und
verbirg dich am Bach Krit, der zum Jordan fließt.
[17.4] Und du sollst aus dem Bach trinken, und ich habe
den Raben geboten, daß sie dich dort versorgen sollen.
[17.5] Er aber ging hin und tat nach dem Wort des HERRN
und setzte sich nieder am Bach Krit, der zum Jordan fließt.
[17.6] Und die Raben brachten ihm Brot und Fleisch des
Morgens und des Abends, und er trank aus dem Bach.
[17.7] Und es geschah nach einiger Zeit, daß der Bach
vertrocknete; denn es war kein Regen im Lande.
[17.8] Da kam das Wort des HERRN zu ihm:
[17.9] Mach dich auf und geh nach Zarpat, das bei Sidon
liegt, und bleibe dort; denn ich habe dort einer Witwe geboten,
dich zu versorgen.
[17.10] Und er machte sich auf und ging nach Zarpat. Und
als er an das Tor der Stadt kam, siehe, da war eine Witwe, die
las Holz auf. Und er rief ihr zu und sprach: Hole mir ein wenig
Wasser im Gefäß, daß ich trinke!
[17.11] Und als sie hinging zu holen, rief er ihr nach und
sprach: Bringe mir auch einen Bissen Brot mit!
[17.12] Sie sprach: So wahr der HERR, dein Gott, lebt: ich
habe nichts Gebackenes, nur eine Handvoll Mehl im Topf und ein
wenig Öl im Krug. Und siehe, ich hab ein Scheit Holz oder zwei
aufgelesen und gehe heim und will mir und meinem Sohn zurichten,
daß wir essen - und sterben.
[17.13] Elia sprach zu ihr: Fürchte dich nicht! Geh hin
und mach's, wie du gesagt hast. Doch mache zuerst mir etwas
Gebackenes davon und bringe mir's heraus; dir aber und deinem
Sohn sollst du danach auch etwas backen.
[17.14] Denn so spricht der HERR, der Gott Israels: Das
Mehl im Topf soll nicht verzehrt werden, und dem Ölkrug soll
nichts mangeln bis auf den Tag, an dem der HERR regnen lassen
wird auf Erden.
[17.15] Sie ging hin und tat, wie Elia gesagt hatte. Und
er aß und sie auch und ihr Sohn Tag um Tag.
[17.16] Das Mehl im Topf wurde nicht verzehrt, und dem
Ölkrug mangelte nichts nach dem Wort des HERRN, das er durch
Elia geredet hatte.
[17.17] Und nach diesen Geschichten wurde der Sohn seiner
Hauswirtin krank, und seine Krankheit wurde so schwer, daß kein
Odem mehr in ihm blieb.
[17.18] Und sie sprach zu Elia: Was hab ich mit dir zu
schaffen, du Mann Gottes? Du bist zu mir gekommen, daß meiner
Sünde gedacht und mein Sohn getötet würde.
[17.19] Er sprach zu ihr: Gib mir deinen Sohn! Und er nahm
ihn von ihrem Schoß und ging hinauf ins Obergemach, wo er
wohnte, und legte ihn auf sein Bett
[17.20] und rief den HERRN an und sprach: HERR, mein Gott,
tust du sogar der Witwe, bei der ich ein Gast bin, so Böses an,
daß du ihren Sohn tötest?
[17.21] Und er legte sich auf das Kind dreimal und rief
den HERRN an und sprach: HERR, mein Gott, laß sein Leben in dies
Kind zurückkehren!a
[17.22] Und der HERR erhörte die Stimme Elias, und das
Leben kehrte in das Kind zurück, und es wurde wieder lebendig.
[17.23] Und Elia nahm das Kind und brachte es hinab vom
Obergemach ins Haus und gab es seiner Mutter und sprach: Sieh da,
dein Sohn lebt!
[17.24] Und die Frau sprach zu Elia: Nun erkenne ich, daß
du ein Mann Gottes bist, und des HERRN Wort in deinem Munde ist
Wahrheit.
[18.1] Nach einer langen Zeit kam das Wort des HERRN zu
Elia, im dritten Jahr: Geh hin und zeige dich Ahab, denn ich will
regnen lassen auf die Erde.
[18.2] Und Elia ging hin, um sich Ahab zu zeigen. Es war
aber eine große Hungersnot in Samaria.
[18.3] Und Ahab rief Obadja, seinen Hofmeister - Obadja
aber fürchtete den HERRN sehr;
[18.4] denn als Isebel die Propheten des HERRN ausrottete,
nahm Obadja hundert Propheten und versteckte sie in Höhlen, hier
fünfzig und da fünfzig, und versorgte sie mit Brot und Wasser
-;
[18.5] und Ahab sprach zu Obadja: Wohlan, wir wollen
durchs Land ziehen zu allen Wasserquellen und Bächen, ob wir
Gras finden und die Rosse und Maultiere erhalten könnten, damit
nicht alles Vieh umkommt.
[18.6] Und sie teilten sich ins Land, daß sie es
durchzogen. Ahab zog allein auf dem einen Weg und Obadja auch
allein auf dem andern Weg.
[18.7] Als nun Obadja auf dem Wege war, siehe, da
begegnete ihm Elia. Und als er ihn erkannte, fiel er auf sein
Antlitz und sprach: Bist du es nicht, Elia, mein Herr?
[18.8] Er sprach: Ja! Geh hin und sage deinem Herrn:
Siehe, Elia ist da!
[18.9] Obadja aber sprach: Was hab ich gesündigt, daß du
deinen Knecht in die Hände Ahabs geben willst, daß er mich
tötet?
[18.10] So wahr der HERR, dein Gott, lebt: es gibt kein
Volk noch Königreich, wohin mein Herr nicht gesandt hat, dich zu
suchen. Und wenn sie sprachen: Er ist nicht hier, nahm er einen
Eid von dem Königreich und Volk, daß man dich nicht gefunden
hätte.
[18.11] Und nun sprichst du: Geh hin, sage deinem Herrn:
Siehe, Elia ist da!
[18.12] Wenn ich nun hinginge von dir, so könnte dich der
Geist des HERRN entführen, und ich wüßte nicht wohin; und wenn
ich dann käme und sagte es Ahab an und er fände dich nicht, so
tötete er mich. Und doch fürchtet dein Knecht den HERRN von
seiner Jugend auf.
[18.13] Ist's meinem Herrn Elia nicht angesagt, was ich
getan habe, als Isebel die Propheten des HERRN tötete? Daß ich
von den Propheten des HERRN hundert versteckte, hier fünfzig und
da fünfzig, in Höhlen und versorgte sie mit Brot und Wasser?
[18.14] Und nun sprichst du: Geh hin, sage deinem Herrn:
Elia ist da! Dann wird er mich töten.
[18.15] Elia sprach: So wahr der HERR Zebaoth lebt, vor
dem ich stehe: ich will mich ihm heute zeigen.
[18.16] Da ging Obadja hin Ahab entgegen und sagte es ihm
an. Und Ahab ging hin Elia entgegen.
[18.17] Und als Ahab Elia sah, sprach Ahab zu ihm: Bist du
nun da, der Israel ins Unglück stürzt?
[18.18] Er aber sprach: Nicht ich stürze Israel ins
Unglück, sondern du und deines Vaters Haus dadurch, daß ihr des
HERRN Gebote verlassen habt und wandelt den Baalen nach.
[18.19] Wohlan, so sende nun hin und versammle zu mir ganz
Israel auf den Berg Karmel und die vierhundertundfünfzig
Propheten Baals, auch die vierhundert Propheten der Aschera, die
vom Tisch Isebels essen.
[18.20] So sandte Ahab hin zu ganz Israel und versammelte
die Propheten auf den Berg Karmel.
[18.21] Da trat Elia zu allem Volk und sprach: Wie lange
hinket ihr auf beiden Seiten? Ist der HERR Gott, so wandelt ihm
nach, ist's aber Baal, so wandelt ihm nach. Und das Volk
antwortete ihm nichts.
[18.22] Da sprach Elia zum Volk: Ich bin allein
übriggeblieben als Prophet des HERRN, aber die Propheten Baals
sind vierhundertundfünfzig Mann.
[18.23] So gebt uns nun zwei junge Stiere und laßt sie
wählen einen Stier und ihn zerstücken und aufs Holz legen, aber
kein Feuer daran legen; dann will ich den andern Stier nehmen und
aufs Holz legen und auch kein Feuer daran legen.
[18.24] Und ruft ihr den Namen eures Gottes an, aber ich
will den Namen des HERRN anrufen. Welcher Gott nun mit Feuer
antworten wird, der ist wahrhaftig Gott. Und das ganze Volk
antwortete und sprach: Das ist recht.
[18.25] Und Elia sprach zu den Propheten Baals: Wählt ihr
einen Stier und richtet zuerst zu, denn ihr seid viele, und ruft
den Namen eures Gottes an, aber legt kein Feuer daran.
[18.26] Und sie nahmen den Stier, den man ihnen gab, und
richteten zu und riefen den Namen Baals an vom Morgen bis zum
Mittag und sprachen: Baal, erhöre uns! Aber es war da keine
Stimme noch Antwort. Und sie hinkten um den Altar, den sie
gemacht hatten.
[18.27] Als es nun Mittag wurde, verspottete sie Elia und
sprach: Ruft laut! Denn er ist ja ein Gott; er ist in Gedanken
oder hat zu schaffen oder ist über Land oder schläft
vielleicht, daß er aufwache.
[18.28] Und sie riefen laut und ritzten sich mit Messern
und Spießen nach ihrer Weise, bis ihr Blut herabfloß.
[18.29] Als aber der Mittag vergangen war, waren sie in
Verzückung bis um die Zeit, zu der man das Speisopfer darbringt;
aber da war keine Stimme noch Antwort noch einer, der aufmerkte.
[18.30] Da sprach Elia zu allem Volk: Kommt her zu mir!
Und als alles Volk zu ihm trat, baute er den Altar des HERRN
wieder auf, der zerbrochen war,
[18.31] und nahm zwölf Steine nach der Zahl der Stämme
der Söhne Jakobs - zu dem das Wort des HERRN ergangen war: Du
sollst Israel heißen -
[18.32] und baute von den Steinen einen Altar im Namen des
HERRN und machte um den Altar her einen Graben, so breit wie für
zwei Kornmaß Aussaat,
[18.33] und richtete das Holz zu und zerstückte den Stier
und legte ihn aufs Holz.
[18.34] Und Elia sprach: Holt vier Eimer voll Wasser und
gießt es auf das Brandopfer und aufs Holz! Und er sprach: Tut's
noch einmal! Und sie taten's noch einmal. Und er sprach: Tut's
zum drittenmal! Und sie taten's zum drittenmal.
[18.35] Und das Wasser lief um den Altar her, und der
Graben wurde auch voll Wasser.
[18.36] Und als es Zeit war, das Speisopfer zu opfern,
trat der Prophet Elia herzu und sprach: HERR, Gott Abrahams,
Isaaks und Israels, laß heute kundwerden, daß du Gott in Israel
bist und ich dein Knecht und daß ich das alles nach deinem Wort
getan habe!
[18.37] Erhöre mich, HERR, erhöre mich, damit dies Volk
erkennt, daß du, HERR, Gott bist und ihr Herz wieder zu dir
kehrst!
[18.38] Da fiel das Feuer des HERRN herab und fraß
Brandopfer, Holz, Steine und Erde und leckte das Wasser auf im
Graben.
[18.39] Als das alles Volk sah, fielen sie auf ihr
Angesicht und sprachen: Der HERR ist Gott, der HERR ist Gott!
[18.40] Elia aber sprach zu ihnen: Greift die Propheten
Baals, daß keiner von ihnen entrinne! Und sie ergriffen sie. Und
Elia führte sie hinab an den Bach Kischon und tötete sie
daselbst.
[18.41] Und Elia sprach zu Ahab: Zieh hinauf, iß und
trink; denn es rauscht, als wollte es sehr regnen.
[18.42] Und als Ahab hinaufzog, um zu essen und zu
trinken, ging Elia auf den Gipfel des Karmel und bückte sich zur
Erde und hielt sein Haupt zwischen seine Knie
[18.43] und sprach zu seinem Diener: Geh hinauf und schaue
zum Meer! Er ging hinauf und schaute und sprach: Es ist nichts
da. Elia sprach: Geh wieder hin, und der Diener ging wieder hin,
siebenmal.
[18.44] Und beim siebentenmal sprach er: Siehe, es steigt
eine kleine Wolke auf aus dem Meer wie eines Mannes Hand. Elia
sprach: Geh hin und sage Ahab: Spann an und fahre hinab, damit
dich der Regen nicht aufhält!
[18.45] Und ehe man sich's versah, wurde der Himmel
schwarz von Wolken und Wind, und es kam ein großer Regen. Ahab
aber fuhr hinab nach Jesreel.
[18.46] Und die Hand des HERRN kam über Elia, und er
gürtete seine Lenden und lief vor Ahab hin, bis er kam nach
Jesreel.
[19.1] Und Ahab sagte Isebel alles, was Elia getan
hatte und wie er alle Propheten Baals mit dem Schwert umgebracht
hatte.
[19.2] Da sandte Isebel einen Boten zu Elia und ließ ihm
sagen: Die Götter sollen mir dies und das tun, wenn ich nicht
morgen um diese Zeit dir tue, wie du diesen getan hast!
[19.3] Da fürchtete er sich, machte sich auf und lief um
sein Leben und kam nach Beerscheba in Juda und ließ seinen
Diener dort.
[19.4] Er aber ging hin in die Wüste eine Tagereise weit
und kam und setzte sich unter einen Wacholder und wünschte sich
zu sterben und sprach: Es ist genug, so nimm nun, HERR, meine
Seele; ich bin nicht besser als meine Väter.
[19.5] Und er legte sich hin und schlief unter dem
Wacholder. Und siehe, ein Engel rührte ihn an und sprach zu ihm:
Steh auf und iß!
[19.6] Und er sah sich um, und siehe, zu seinen Häupten
lag ein geröstetes Brot und ein Krug mit Wasser. Und als er
gegessen und getrunken hatte, legte er sich wieder schlafen.
[19.7] Und der Engel des HERRN kam zum zweitenmal wieder
und rührte ihn an und sprach: Steh auf und iß! Denn du hast
einen weiten Weg vor dir.
[19.8] Und er stand auf und aß und trank und ging durch
die Kraft der Speise vierzig Tage und vierzig Nächte bis zum
Berg Gottes, dem Horeb.
[19.9] Und er kam dort in eine Höhle und blieb dort über
Nacht. Und siehe, das Wort des HERRN kam zu ihm: Was machst du
hier, Elia?
[19.10] Er sprach: Ich habe geeifert für den HERRN, den
Gott Zebaoth; denn Israel hat deinen Bund verlassen und deine
Altäre zerbrochen und deine Propheten mit dem Schwert getötet,
und ich bin allein übriggeblieben, und sie trachten danach, daß
sie mir mein Leben nehmen.
[19.11] Der Herr sprach: Geh heraus und tritt hin auf den
Berg vor den HERRN! Und siehe, der HERR wird vorübergehen. Und
ein großer, starker Wind, der die Berge zerriß und die Felsen
zerbrach, kam vor dem HERRN her; der HERR aber war nicht im
Winde. Nach dem Wind aber kam ein Erdbeben; aber der HERR war
nicht im Erdbeben.
[19.12] Und nach dem Erdbeben kam ein Feuer; aber der HERR
war nicht im Feuer. Und nach dem Feuer kam ein stilles, sanftes
Sausen.
[19.13] Als das Elia hörte, verhüllte er sein Antlitz
mit seinem Mantel und ging hinaus und trat in den Eingang der
Höhle. Und siehe, da kam eine Stimme zu ihm und sprach: Was hast
du hier zu tun, Elia?
[19.14] Er sprach: Ich habe für den HERRN, den Gott
Zebaoth, geeifert; denn Israel hat deinen Bund verlassen, deine
Altäre zerbrochen, deine Propheten mit dem Schwert getötet, und
ich bin allein übriggeblieben, und sie trachten danach, daß sie
mir das Leben nehmen.
[19.15] Aber der HERR sprach zu ihm: Geh wieder deines
Weges durch die Wüste nach Damaskus und geh hinein und salbe
Hasaël zum König über Aram
[19.16] und Jehu, den Sohn Nimschis, zum König über
Israel und Elisa, den Sohn Schafats, von Abel-Mehola zum
Propheten an deiner Statt.
[19.17] Und es soll geschehen: Wer dem Schwert Hasaëls
entrinnt, den soll Jehu töten, und wer dem Schwert Jehus
entrinnt, den soll Elisa töten.
[19.18] Und ich will übriglassen siebentausend in Israel,
alle Knie, die sich nicht gebeugt haben vor Baal, und jeden Mund,
der ihn nicht geküßt hat.
[19.19] Und Elia ging von dort weg und fand Elisa, den
Sohn Schafats, als er pflügte mit zwölf Jochen vor sich her,
und er war selbst bei dem zwölften. Und Elia ging zu ihm und
warf seinen Mantel über ihn.
[19.20] Und er verließ die Rinder und lief Elia nach und
sprach: Laß mich meinen Vater und meine Mutter küssen, dann
will ich dir nachfolgen. Er sprach zu ihm: Wohlan, kehre um!
Bedenke, was ich dir getan habe!
[19.21] Und Elisa wandte sich von ihm weg und nahm ein
Joch Rinder und opferte es und mit den Jochen der Rinder kochte
er das Fleisch und gab's den Leuten, daß sie aßen. Und er
machte sich auf und folgte Elia nach und diente ihm.
[20.1] Und Ben-Hadad, der König von Aram, versammelte
seine ganze Streitmacht, und es waren zweiunddreißig Könige mit
ihm und Roß und Wagen. Und er zog herauf und belagerte Samaria
und kämpfte gegen die Stadt
[20.2] und sandte Boten zu Ahab, dem König von Israel, in
die Stadt und ließ ihm sagen:
[20.3] So spricht Ben-Hadad: Dein Silber und dein Gold ist
mein, und deine Frauen und deine besten Söhne sind auch mein.
[20.4] Der König von Israel antwortete und sprach: Mein
Herr und König, wie du geredet hast! Ich bin dein und alles, was
ich habe.
[20.5] Aber die Boten kamen zurück und sprachen: So
spricht Ben-Hadad: Ich habe zu dir gesandt und sagen lassen: Dein
Silber und dein Gold, deine Frauen und deine Söhne sollst du mir
geben.
[20.6] Doch will ich morgen um diese Zeit meine Leute zu
dir senden, daß sie dein Haus und die Häuser deiner Untertanen
durchsuchen, und was ihnen gefällt, sollen sie nehmen und
wegtragen.
[20.7] Da rief der König von Israel alle Ältesten des
Landes zu sich und sprach: Merkt doch und seht, wie böse er's
meint! Er hat zu mir gesandt um meine Frauen und Söhne, Silber
und Gold, und ich hab ihm nichts verweigert.
[20.8] Da sprachen zu ihm alle Ältesten und alles Volk:
Du sollst nicht gehorchen und nicht einwilligen.
[20.9] Und Ahab sprach zu den Boten Ben- Hadads: Sagt
meinem Herrn, dem König: Alles, was du zuerst deinem Knecht
entboten hast, will ich tun; aber dies kann ich nicht tun. Und
die Boten gingen hin und sagten ihm das wieder.
[20.10] Da sandte Ben-Hadad zu ihm und ließ ihm sagen:
Die Götter sollen mir dies und das tun, wenn der Staub Samarias
genug sein sollte, die Hände der Leute zu füllen, die mit mir
ziehen!
[20.11] Aber der König von Israel antwortete: Sagt ihm:
Wer den Harnisch anlegt, soll sich nicht rühmen wie der, der ihn
abgelegt hat.
[20.12] Als das Ben-Hadad hörte, der gerade mit den
Königen in den Zelten trank, sprach er zu seinen Leuten: Greift
an! Und sie griffen die Stadt an.
[20.13] Und siehe, ein Prophet trat zu Ahab, dem König
von Israel, und sprach: So spricht der HERR: Siehst du diese
große Menge? Wahrlich, ich will sie heute in deine Hand geben,
daß du wissen sollst: Ich bin der HERR.
[20.14] Ahab sprach: Durch wen soll's geschehen? Er
sprach: So spricht der HERR: Durch die Leute der Landvögte. Ahab
sprach: Wer soll die Schlacht beginnen? Er sprach: Du.
[20.15] Da zählte Ahab die Leute der Landvögte, und es
waren zweihundertzweiunddreißig; und nach ihnen zählte er das
ganze Volk Israel, und es waren siebentausend Mann.
[20.16] Und sie zogen aus am Mittag. Ben- Hadad aber trank
und war trunken im Zeltlager samt den zweiunddreißig Königen,
die ihm zu Hilfe gekommen waren.
[20.17] Und die Leute der Landvögte zogen zuerst aus.
Ben-Hadad aber hatte Leute ausgesandt; die brachten ihm Botschaft
und sprachen: Es ziehen Männer aus Samaria heran.
[20.18] Er sprach: Greift sie lebendig, ob sie nun zum
Frieden oder zum Kampf ausgezogen sind!
[20.19] Als aber die Leute der Landvögte aus der Stadt
herausgezogen waren und das Heer ihnen nach,
[20.20] erschlug jeder den, der vor ihn kam. Und die
Aramäer flohen, und Israel jagte ihnen nach. Aber Ben-Hadad, der
König von Aram, entrann auf einem Roß, und Gespanne mit ihm.
[20.21] Und der König von Israel zog aus und schlug Roß
und Wagen. So schlug er die Aramäer in einer großen Schlacht.
[20.22] Da trat der Prophet zum König von Israel und
sprach zu ihm: Wohlan, rüste dich und merke auf und sieh zu, was
du tust! Denn der König von Aram wird gegen dich heraufziehen,
wenn das Jahr um ist.
[20.23] Aber die Großen des Königs von Aram sprachen zu
ihm: Ihre Götter sind Berggötter, darum haben sie uns
überwunden. Aber wenn wir mit ihnen in der Ebene kämpfen
könnten - was gilt's, wir wollten sie überwinden!
[20.24] Tu nun das: Setze die Könige alle ab und setze
Statthalter an ihre Stelle
[20.25] und schaffe dir ein Heer, wie das Heer war, das du
verloren hast, und ebensoviele Rosse und Wagen wie zuvor, und
laß uns gegen sie kämpfen in der Ebene - was gilt's, wir werden
sie überwinden! Er gehorchte ihrer Stimme und tat das.
[20.26] Als nun das Jahr um war, bot Ben-Hadad die
Aramäer auf und zog herauf nach Afek, um gegen Israel zu
kämpfen.
[20.27] Und Israel wurde auch aufgeboten, versorgte sich
und zog hin ihnen entgegen und lagerte sich ihnen gegenüber wie
zwei kleine Herden Ziegen. Von den Aramäern aber war das Land
voll.
[20.28] Und es trat der Mann Gottes herzu und sprach zum
König von Israel: So spricht der HERR: Weil die Aramäer gesagt
haben, der HERR sei ein Gott der Berge und nicht ein Gott der
Täler, so habe ich diese große Menge in deine Hand gegeben,
damit ihr erkennt: Ich bin der HERR.
[20.29] Und sie lagen einander gegenüber sieben Tage. Am
siebenten Tage zogen sie in den Kampf, und Israel schlug von den
Aramäern hunderttausend Mann Fußvolk an einem Tag.
[20.30] Und die übrigen flohen nach Afek in die Stadt,
und die Mauer fiel auf die Übriggebliebenen,
siebenundzwanzigtausend Mann. Und auch Ben-Hadad floh in die
Stadt und verkroch sich von einer Kammer in die andere.
[20.31] Da sprachen seine Großen zu ihm: Siehe, wir haben
gehört, daß die Könige des Hauses Israel barmherzige Könige
sind. So laßt uns Säcke um unsere Lenden tun und Stricke um
unsere Köpfe und zum König von Israel hinausgehen; vielleicht
läßt er dich am Leben.
[20.32] Und sie gürteten Säcke um ihre Lenden und
Stricke um ihre Köpfe und kamen zum König von Israel und
sprachen: Dein Knecht Ben-Hadad läßt dir sagen: Laß mich doch
am Leben! Er aber sprach: Lebt er noch? Er ist mein Bruder!
[20.33] Und die Männer nahmen es als ein gutes Zeichen
und sprachen: Ja, Ben- Hadad ist dein Bruder. Er sprach: Geht und
bringt ihn! Da ging Ben-Hadad zu ihm heraus. Und Ahab ließ ihn
auf den Wagen steigen.
[20.34] Und Ben-Hadad sprach zu ihm: Die Städte, die mein
Vater deinem Vater genommen hat, will ich dir zurückgeben, und
mache du dir Märkte in Damaskus, wie mein Vater in Samaria getan
hat. Und Ahab sprach: Ich will dich auf diesen Bund hin ziehen
lassen. Da schloß er mit ihm den Bund und ließ ihn ziehen.
[20.35] Da sprach ein Mann von den Prophetenjüngern zu
seinem Nächsten auf des HERRN Gebot: Schlage mich! Er aber
weigerte sich, ihn zu schlagen.
[20.36] Da sprach er zu ihm: Weil du der Stimme des HERRN
nicht gehorcht hast, siehe, so wird dich ein Löwe schlagen, wenn
du von mir gehst. Und als er von ihm ging, fand ihn ein Löwe und
schlug ihn.
[20.37] Und der Prophet fand einen andern Mann und sprach:
Schlage mich! Und der Mann schlug ihn wund.
[20.38] Da ging der Prophet hin, trat an den Weg, den der
König zog, und verhüllte sein Angesicht mit einer Binde.
[20.39] Und als der König vorüberzog, rief er den König
an und sprach: Dein Knecht war ausgezogen in die Schlacht. Und
siehe, ein Mann trat zu mir und brachte mir einen und sprach:
Bewache diesen Mann; wenn man ihn vermissen wird, so soll dein
Leben für sein Leben einstehen, oder du sollst einen Zentner
Silber zahlen.
[20.40] Und als dein Knecht hier und da zu tun hatte, war
der Mann nicht mehr da. Der König von Israel sprach zu ihm: Das
ist dein Urteil; du hast's selbst gefällt.
[20.41] Da tat er eilends die Binde von seinem Angesicht,
und der König von Israel erkannte, daß er einer der Propheten
war.
[20.42] Und er sprach zu ihm: So spricht der HERR: Weil du
den Mann, auf dem mein Bann lag, von dir gelassen hast, so soll
dein Leben für sein Leben einstehen und dein Volk für sein
Volk.
[20.43] Aber der König von Israel zog heim, voller Unmut
und zornig, und kam nach Samaria.
[21.1] Nach diesen Geschichten begab es sich: Nabot,
ein Jesreeliter, hatte einen Weinberg in Jesreel, bei dem Palast
Ahabs, des Königs von Samaria.
[21.2] Und Ahab redete mit Nabot und sprach: Gib mir
deinen Weinberg; ich will mir einen Kohlgarten daraus machen,
weil er so nahe an meinem Hause liegt. Ich will dir einen
besseren Weinberg dafür geben, oder, wenn dir's gefällt, will
ich dir Silber dafür geben, soviel er wert ist.
[21.3] Aber Nabot sprach zu Ahab: Das lasse der HERR fern
von mir sein, daß ich dir meiner Väter Erbe geben sollte!
[21.4] Da kam Ahab heim voller Unmut und zornig um des
Wortes willen, das Nabot, der Jesreeliter, zu ihm gesagt hatte:
Ich will dir meiner Väter Erbe nicht geben. Und er legte sich
auf sein Bett und wandte sein Antlitz ab und aß nicht.
[21.5] Da kam seine Frau Isebel zu ihm hinein und redete
mit ihm: Was ist's, daß dein Geist so voller Unmut ist und daß
du nicht issest?
[21.6] Er sprach zu ihr: Ich habe mit Nabot, dem
Jesreeliter, geredet und gesagt: Gib mir deinen Weinberg für
Geld, oder, wenn es dir lieber ist, will ich dir einen andern
dafür geben. Er aber sprach: Ich will dir meinen Weinberg nicht
geben.
[21.7] Da sprach seine Frau Isebel zu ihm: Du bist doch
König über Israel! Steh auf und iß und sei guten Mutes! Ich
werde dir den Weinberg Nabots, des Jesreeliters, verschaffen.
[21.8] Und sie schrieb Briefe unter Ahabs Namen und
versiegelte sie mit seinem Siegel und sandte sie zu den Ältesten
und Oberen, die mit Nabot in seiner Stadt wohnten.
[21.9] Und schrieb in den Briefen: Laßt ein Fasten
ausrufen und setzt Nabot obenan im Volk,
[21.10] und stellt ihm zwei ruchlose Männer gegenüber,
die da zeugen und sprechen: Du hast Gott und den König
gelästert! Und führt ihn hinaus und steinigt ihn, daß er
stirbt.
[21.11] Und die Ältesten und Oberen, die mit ihm in
seiner Stadt wohnten, taten, wie ihnen Isebel entboten hatte, wie
sie in den Briefen geschrieben hatte, die sie zu ihnen sandte,
[21.12] und sie ließen ein Fasten ausrufen und ließen
Nabot obenan im Volk sitzen.
[21.13] Da kamen die zwei ruchlosen Männer und stellten
sich ihm gegenüber und verklagten Nabot vor dem Volk und
sprachen: Nabot hat Gott und den König gelästert! Da führten
sie ihn vor die Stadt hinaus und steinigten ihn, daß er starb.
[21.14] Und sie sandten zu Isebel und ließen ihr sagen:
Nabot ist gesteinigt und tot.
[21.15] Als aber Isebel hörte, daß Nabot gesteinigt und
tot war, sprach sie zu Ahab: Steh auf und nimm in Besitz den
Weinberg Nabots, des Jesreeliters, der sich geweigert hat, ihn
dir für Geld zu geben; denn Nabot lebt nicht mehr, sondern ist
tot.
[21.16] Als Ahab hörte, daß Nabot tot war, stand er auf,
um hinabzugehen zum Weinberge Nabots, des Jesreeliters, und ihn
in Besitz zu nehmen.
[21.17] Aber das Wort des HERRN kam zu Elia, dem
Tischbiter:
[21.18] Mach dich auf und geh hinab Ahab, dem König von
Israel zu Samaria, entgegen - siehe, er ist im Weinberge Nabots,
wohin er hinabgegangen ist, um ihn in Besitz zu nehmen -
[21.19] und rede mit ihm und sprich: So spricht der HERR:
Du hast gemordet, dazu auch fremdes Erbe geraubt! An der Stätte,
wo Hunde das Blut Nabots geleckt haben, sollen Hunde auch dein
Blut lecken.
[21.20] Und Ahab sprach zu Elia: Hast du mich gefunden,
mein Feind? Er aber sprach: Ja, ich habe dich gefunden, weil du
dich verkauft hast, Unrecht zu tun vor dem HERRN.
[21.21] Siehe, ich will Unheil über dich bringen und dich
vertilgen samt deinen Nachkommen und will von Ahab ausrotten, was
männlich ist, bis auf den letzten Mann in Israel
[21.22] und will dein Haus machen wie das Haus Jerobeams,
des Sohnes Nebats, und wie das Haus Baschas, des Sohnes Ahijas,
um des Zornes willen, daß du mich erzürnt und Israel sündigen
gemacht hast.
[21.23] Und auch über Isebel hat der HERR geredet und
gesprochen: Die Hunde sollen Isebel fressen an der Mauer
Jesreels.
[21.24] Wer von Ahab stirbt in der Stadt, den sollen die
Hunde fressen, und wer auf dem Felde stirbt, den sollen die
Vögel unter dem Himmel fressen.
[21.25] Es war niemand, der sich so verkauft hätte,
Unrecht zu tun vor dem HERRN wie Ahab, den seine Frau Isebel
verführte.
[21.26] Und er versündigte sich dadurch über die Maßen,
daß er den Götzen nachwandelte, ganz wie die Amoriter getan
hatten, die der HERR vor Israel vertrieben hatte.
[21.27] Als aber Ahab diese Worte hörte, zerriß er seine
Kleider und legte ein härenes Tuch um seinen Leib und fastete
und schlief darin und ging bedrückt einher.
[21.28] Und das Wort des HERRN kam zu Elia, dem
Tischbiter:
[21.29] Hast du nicht gesehen, wie sich Ahab vor mir
gedemütigt hat? Weil er sich nun vor mir gedemütigt hat, will
ich das Unheil nicht kommen lassen zu seinen Lebzeiten, aber zu
seines Sohnes Lebzeiten will ich das Unheil über sein Haus
bringen.
[22.1] Und es vergingen drei Jahre, daß kein Krieg war
zwischen den Aramäern und Israel.
[22.2] Im dritten Jahr aber zog Joschafat, der König von
Juda, hinab zum König von Israel.
[22.3] Und der König von Israel sprach zu seinen Großen:
Wisset ihr nicht, daß Ramot in Gilead unser ist, und wir sitzen
still und nehmen es nicht dem König von Aram ab?
[22.4] Und er sprach zu Joschafat: Willst du mit mir
ziehen in den Kampf gegen Ramot in Gilead? Joschafat sprach zum
König von Israel: Ich will sein wie du, und mein Volk wie dein
Volk, und meine Rosse wie deine Rosse.
[22.5] Und Joschafat sprach zum König von Israel: Frage
doch zuerst nach dem Wort des HERRN!
[22.6] Da versammelte der König von Israel Propheten,
etwa vierhundert Mann, und sprach zu ihnen: Soll ich gegen Ramot
in Gilead in den Kampf ziehen, oder soll ich's lassen? Sie
sprachen: Zieh hinauf! Der Herr wird's in die Hand des Königs
geben.
[22.7] Joschafat aber sprach: Ist hier kein Prophet des
HERRN mehr, daß wir durch ihn den Herrn befragen?a
[22.8] Der König von Israel sprach zu Joschafat: Es ist
noch einer hier, Micha, der Sohn Jimlas, durch den man den HERRN
befragen kann. Aber ich bin ihm gram; denn er weissagt mir nichts
Gutes, sondern nur Böses. Joschafat sprach: Der König rede so
nicht!a
[22.9] Da rief der König von Israel einen Kämmerer und
sprach: Bringe eilends her Micha, den Sohn Jimlas!
[22.10] Der König von Israel aber und Joschafat, der
König von Juda, saßen jeder auf seinem Thron in ihren
königlichen Kleidern auf dem Platz vor dem Tor Samarias, und
alle Propheten fingen an, vor ihnen zu weissagen.
[22.11] Und Zedekia, der Sohn Kenaanas, hatte sich eiserne
Hörner gemacht und sprach: So spricht der HERR: Hiermit wirst du
die Aramäer niederstoßen, bis du sie vernichtest.
[22.12] Und alle Propheten weissagten ebenso und sprachen:
Zieh hin gegen Ramot in Gilead; es wird dir gelingen! Der HERR
wird's in die Hand des Königs geben.
[22.13] Und der Bote, der hingegangen war, um Micha zu
rufen, sprach zu ihm: Siehe, die Worte der Propheten sind
einmütig gut für den König; so laß nun auch dein Wort wie ihr
Wort sein und rede Gutes.
[22.14] Micha sprach: So wahr der HERR lebt: ich will
reden, was der HERR mir sagen wird.
[22.15] Und als er zum König kam, sprach der König zu
ihm: Micha, sollen wir gegen Ramot in Gilead in den Kampf ziehen,
oder sollen wir's lassen? Er sprach zu ihm: Ja, zieh hinauf, es
soll dir gelingen! Der HERR wird's in die Hand des Königs geben.
[22.16] Der König entgegnete ihm: Wie oft soll ich dich
beschwören, daß du mir im Namen des HERRN nichts als die
Wahrheit sagst!
[22.17] Micha sprach: Ich sah ganz Israel zerstreut auf
den Bergen wie Schafe, die keinen Hirten haben. Der HERR aber
sprach: Diese haben keinen Herrn; ein jeder kehre wieder heim mit
Frieden.
[22.18] Da sprach der König von Israel zu Joschafat: Hab
ich dir nicht gesagt, daß er mir nichts Gutes weissagt, sondern
nur Böses?
[22.19] Micha sprach: Darum höre nun das Wort des HERRN!
Ich sah den HERRN sitzen auf seinem Thron und das ganze
himmlische Heer neben ihm stehen zu seiner Rechten und Linken.
[22.20] Und der HERR sprach: Wer will Ahab betören, daß
er hinaufzieht und vor Ramot in Gilead fällt? Und einer sagte
dies, der andere das.
[22.21] Da trat ein Geist vor und stellte sich vor den
HERRN und sprach: Ich will ihn betören. Der HERR sprach zu ihm:
Womit?
[22.22] Er sprach: Ich will ausgehen und will ein
Lügengeist sein im Munde aller seiner Propheten. Er sprach: Du
sollst ihn betören und sollst es ausrichten; geh aus und tu das!
[22.23] Nun siehe, der HERR hat einen Lügengeist gegeben
in den Mund aller deiner Propheten; und der HERR hat Unheil gegen
dich geredet.
[22.24] Da trat herzu Zedekia, der Sohn Kenaanas, und
schlug Micha auf die Backe und sprach: Wie? Ist der Geist des
HERRN von mir gewichen, daß er mit dir redet?
[22.25] Micha sprach: Wahrlich, an dem Tage wirst du's
sehen, wenn du von einer Kammer in die andere gehst, um dich zu
verkriechen.
[22.26] Der König von Israel sprach: Nimm Micha und bring
ihn zu Amon, dem Stadthauptmann, und zu Joasch, dem Sohn des
Königs,
[22.27] und sprich: So spricht der König: Diesen werft in
den Kerker und speist ihn nur kärglich mit Brot und Wasser, bis
ich mit Frieden wiederkomme.
[22.28] Micha sprach: Kommst du mit Frieden wieder, so hat
der HERR nicht durch mich geredet. Und er sprach: Höret, alle
Völker!
[22.29] So zogen der König von Israel und Joschafat, der
König von Juda, hinauf gegen Ramot in Gilead.
[22.30] Und der König von Israel sprach zu Joschafat: Ich
will mich verkleiden und in den Kampf ziehen, du aber behalte
deine königlichen Kleider an. Und der König von Israel
verkleidete sich und zog in den Kampf.
[22.31] Aber der König von Aram gebot den Obersten über
seine Wagen - es waren zweiunddreißig - und sprach: Ihr sollt
nicht kämpfen gegen Geringe und Hohe, sondern allein gegen den
König von Israel.
[22.32] Und als die Obersten der Wagen Joschafat sahen,
meinten sie, er wäre der König von Israel, und wandten sich
gegen ihn zum Kampf, aber Joschafat schrie.
[22.33] Als aber die Obersten der Wagen merkten, daß er
nicht der König von Israel war, wandten sie sich von ihm ab.
[22.34] Ein Mann aber spannte den Bogen in aller Einfalt
und schoß den König von Israel zwischen Panzer und
Wehrgehänge. Da sprach er zu seinem Wagenlenker: Wende um und
führe mich aus dem Kampf, denn ich bin verwundet!
[22.35] Aber der Kampf nahm immer mehr zu an demselben
Tage, und der König blieb im Wagen stehen gegenüber den
Aramäern bis zum Abend, und das Blut floß von der Wunde mitten
in den Wagen. Und er starb am Abend.
[22.36] Und man ließ ausrufen im Heer, als die Sonne
unterging: Ein jeder gehe in seine Stadt und in sein Land;
[22.37] denn der König ist tot! Und sie gingen nach
Samaria und begruben den König in Samaria.
[22.38] Und als sie den Wagen wuschen bei dem Teich
Samarias, leckten die Hunde sein Blut - und die Huren wuschen
sich darin - nach dem Wort des HERRN, das er geredet hatte.
[22.39] Was mehr von Ahab zu sagen ist und alles, was er
getan hat, und das Elfenbeinhaus, das er baute, und alle Städte,
die er ausgebaut hat, siehe, das steht geschrieben in der Chronik
der Könige von Israel.
[22.40] Also legte sich Ahab zu seinen Vätern und sein
Sohn Ahasja wurde König an seiner Statt.
[Note: Reich Juda: Joschafat][Note: (vgl. 2. Chr 20,31 - 21,1)][22.41]
Und Joschafat, der Sohn Asas, wurde König über Juda im vierten
Jahr Ahabs, des Königs von Israel,
[22.42] und war fünfunddreißig Jahre alt, als er König
wurde; und er regierte fünfundzwanzig Jahre zu Jerusalem. Seine
Mutter hieß Asuba, eine Tochter Schilhis.
[22.43] Und er wandelte in allen Wegen seines Vaters Asa
und wich nicht davon ab und tat, was dem HERRN wohlgefiel.
[22.44] Doch entfernte er nicht die Höhen, und das Volk
opferte und räucherte noch auf den Höhen.
[22.45] Und er hatte Frieden mit dem König von Israel.
[22.46] Was aber mehr von Joschafat zu sagen ist und seine
tapferen Taten, die er getan hat, und wie er Kriege geführt hat,
siehe, das steht geschrieben in der Chronik der Könige von Juda.
[22.47] Auch tat er aus dem Lande, was noch übrig war an
Tempelhurern, die zur Zeit seines Vaters Asa übriggeblieben
waren.
[22.48] Und es war kein König in Edom; ein Statthalter
war im Lande.
[22.49] Und Joschafat hatte Tarsisschiffe machen lassen,
die nach Ofir fahren sollten, um Gold zu holen. Aber sie fuhren
nicht, denn sie zerschellten bei Ezjon- Geber.
[22.50] Damals sprach Ahasja, der Sohn Ahabs, zu
Joschafat: Laß meine Leute mit deinen Leuten auf den Schiffen
fahren! Joschafat aber wollte nicht.
[22.51] Und Joschafat legte sich zu seinen Vätern und
wurde begraben bei seinen Vätern in der Stadt Davids, seines
Vaters. Und sein Sohn Joram wurde König an seiner Statt.
[Note: Reich Israel: Ahasja][22.52] Ahasja, der Sohn
Ahabs, wurde König über Israel zu Samaria im siebzehnten Jahr
Joschafats, des Königs von Juda, und regierte über Israel zwei
Jahre.
[22.53] Und er tat, was dem HERRN mißfiel, und wandelte
in den Wegen seines Vaters und seiner Mutter und in dem Wege
Jerobeams, des Sohnes Nebats, der Israel sündigen machte,
[22.54] und diente dem Baal und betete ihn an und
erzürnte den HERRN, den Gott Israels, wie sein Vater tat.