[1.1] Und Salomo, der Sohn Davids, wurde mächtig in
seinem Königtum, und der HERR, sein Gott, war mit ihm und machte
ihn immer größer.
[1.2] Und Salomo redete mit ganz Israel, mit den Obersten
über tausend und über hundert, mit den Richtern und mit allen
Fürsten in Israel, mit den Häuptern der Sippen,
[1.3] daß sie hingingen, Salomo und die ganze Gemeinde
mit ihm, zu der Höhe, die bei Gibeon war; denn dort war die
Stiftshütte Gottes, die Mose, der Knecht des HERRN, in der
Wüste gemacht hatte.
[1.4] - Nur die Lade Gottes hatte David heraufgebracht von
Kirjat-Jearim an den Ort, den er ihr bereitet hatte; denn er
hatte ihr ein Zelt aufgeschlagen zu Jerusalem. -
[1.5] Auch der kupferne Altar, den Bezalel, der Sohn Uris,
des Sohnes Hurs, gemacht hatte, war dort vor der Wohnung des
HERRN. Und Salomo und die Gemeinde pflegten ihn aufzusuchen.
[1.6] Und Salomo opferte vor dem HERRN tausend Brandopfer
auf dem kupfernen Altar, der vor der Stiftshütte stand.
[1.7] In derselben Nacht aber erschien Gott dem Salomo und
sprach zu ihm: Bitte, was ich dir geben soll.
[1.8] Und Salomo sprach zu Gott: Du hast große
Barmherzigkeit an meinem Vater David getan und hast mich an
seiner Statt zum König gemacht.
[1.9] So laß nun, HERR, Gott, dein Wort an meinen Vater
David wahr werden; denn du hast mich zum König gemacht über ein
Volk, das so viel ist wie Staub auf Erden.
[1.10] So gib mir nun Weisheit und Erkenntnis, daß ich
vor diesem Volk aus- und eingehe; denn wer kann dies dein großes
Volk richten?
[1.11] Da sprach Gott zu Salomo: Weil du dies im Sinn hast
und nicht gebeten um Reichtum noch um Gut noch um Ehre noch um
deiner Feinde Tod noch um langes Leben, sondern hast um Weisheit
und Erkenntnis gebeten, mein Volk zu richten, über das ich dich
zum König gemacht habe,
[1.12] so sei dir Weisheit und Erkenntnis gegeben. Dazu
will ich dir Reichtum, Gut und Ehre geben, wie sie die Könige
vor dir nicht gehabt haben und auch die nach dir nicht haben
werden.
[1.13] So kam Salomo von der Höhe, die bei Gibeon war,
von der Stiftshütte, nach Jerusalem und regierte über Israel.
[Note: (vgl. 1. Kön 10,26-29)][1.14] Und Salomo brachte
Wagen und Reiter zusammen, so daß er tausendvierhundert Wagen
und zwölftausend Reiter hatte, und legte sie in die Wagenstädte
und zum König nach Jerusalem.
[1.15] Und der König brachte es dahin, daß es in
Jerusalem so viel Silber und Gold gab wie Steine und so viele
Zedern wie Maulbeerbäume im Hügelland.
[1.16] Und man brachte Salomo Pferde aus Ägypten und aus
Koë; die Kaufleute des Königs kauften sie aus Koë zu ihrem
Preis;
[1.17] aus Ägypten aber brachten sie herauf den Wagen
für sechshundert Silberstücke und das Pferd für
hundertfünfzig. Dann führten sie diese wieder aus an alle
Könige der Hetiter und an die Könige von Aram.
[Note: (vgl. 1. Kön 5,15-32)][1.18] *Und Salomo gedachte
dem Namen des HERRN ein Haus zu bauen und auch ein Haus für sich
als König. *Abweichende Verszählung statt 1,18 - 2,17: 2,1-18.
[2.1] Und Salomo zählte siebzigtausend ab, die Lasten
tragen, und achtzigtausend, die im Gebirge Steine hauen sollten,
und dreitausendsechshundert Aufseher über sie.
[2.2] Und Salomo sandte zu Hiram, dem König von Tyrus,
und ließ ihm sagen: Wie du mit meinem Vater David tatest und ihm
Zedern sandtest, daß er sich ein Haus baute, in dem er wohnte, -
[2.3] siehe, ich will dem Namen des HERRN, meines Gottes,
ein Haus bauen, das ihm geheiligt werde, um gutes Räucherwerk
vor ihm darzubringen und ständig Schaubrote zuzurichten und
Brandopfer am Morgen und am Abend, an den Sabbaten und Neumonden
und an den Festen des HERRN, unseres Gottes, wie es allezeit für
Israel gilt.
[2.4] Und das Haus, das ich bauen will, soll groß sein;
denn unser Gott ist größer als alle Götter.
[2.5] Aber wer vermag es, ihm ein Haus zu bauen? Denn der
Himmel und aller Himmel Himmel können ihn nicht fassen. Wer bin
ich denn, daß ich ihm ein Haus baue, es sei denn, um vor ihm zu
opfern?
[2.6] So sende mir nun einen tüchtigen Mann, der mit
Gold, Silber, Kupfer, Eisen, rotem Purpur, Scharlach und blauem
Purpur arbeiten kann und der Bildwerk zu schnitzen versteht
zusammen mit den Meistern, die bei mir in Juda und Jerusalem sind
und die mein Vater David bestellt hat.
[2.7] Und sende mir Zedern-, Zypressen- und Sandelholz vom
Libanon; denn ich weiß, daß deine Leute verstehen, das Holz auf
dem Libanon zu hauen. Und siehe, meine Leute sollen mit deinen
Leuten sein,
[2.8] daß man mir viel Holz zubereite; denn das Haus, das
ich bauen will, soll groß und prächtig sein.
[2.9] Und siehe, ich will den Holzhauern, deinen Leuten,
die das Holz behauen, zweihunderttausend Scheffel Weizen und
zweihunderttausend Scheffel Gerste und zwanzigtausend Eimer Wein
und zwanzigtausend Eimer Öl zur Speise geben.
[2.10] Da antwortete Hiram, der König von Tyrus, in einem
Brief und sandte zu Salomo: Da der HERR sein Volk liebt, hat er
dich zum König über sie gemacht.
[2.11] Und Hiram schrieb weiter: Gelobt sei der HERR, der
Gott Israels, der Himmel und Erde gemacht hat, daß er dem König
David einen weisen, klugen und verständigen Sohn gegeben hat,
der dem HERRN ein Haus bauen will und auch ein Haus für sich als
König!
[2.12] So sende ich nun einen tüchtigen und verständigen
Mann, Hiram, meinen Berater;
[2.13] er ist der Sohn einer Frau von den Töchtern Dan,
und sein Vater ist ein Tyrer gewesen. Der versteht zu arbeiten
mit Gold, Silber, Kupfer, Eisen, Steinen, Holz, rotem und blauem
Purpur, feiner Leinwand und Scharlach, und Bildwerk zu schnitzen
und alles, was man ihm aufgibt, kunstreich zu machen mit deinen
Meistern und mit den Meistern meines Herrn, des Königs David,
deines Vaters.
[2.14] Mein Herr sende nun seinen Leuten, wie er gesagt
hat, Weizen, Gerste, Öl und Wein,
[2.15] so wollen wir das Holz hauen auf dem Libanon,
soviel du bedarfst, und wollen es auf Flößen übers Meer nach
Jafo bringen. Von da mußt du es hinauf nach Jerusalem schaffen.
[2.16] Und Salomo ließ alle Fremdlinge im Lande Israel
zählen, nachdem schon sein Vater David sie gezählt hatte, und
es fanden sich 153 600.
[2.17] Und er machte von ihnen 70 000 zu Trägern und 80
000 zu Steinhauern im Gebirge und 3600 zu Aufsehern, die die
Leute zum Dienst anhielten.
[3.1] Und Salomo fing an, das Haus des HERRN zu bauen
in Jerusalem auf dem Berge Morija, wo der HERR seinem Vater David
erschienen war, an der Stätte, die David auf der Tenne Araunas,
des Jebusiters, zubereitet hatte.
[3.2] Im zweiten Monat am zweiten Tage im vierten Jahr
seiner Herrschaft fing er an zu bauen.
[3.3] Und dies sind die Maße, nach denen Salomo das Haus
Gottes baute: die Länge sechzig Ellen nach altem Maß, die
Breite zwanzig Ellen.
[3.4] Und die Vorhalle, die sich davor befand, war nach
der Breite des Hauses zwanzig Ellen lang, die Höhe aber war
hundertzwanzig* Ellen, und er überzog sie innen mit lauterem
Gold. *Nach anderer Überlieferung: zwanzig Ellen.
[3.5] Die große Halle aber täfelte er mit Zypressenholz
und überzog sie mit dem besten Gold und brachte darauf Palmen
und Blumenwerk an.
[3.6] Und er zierte die Halle mit edlen Steinen zum
Schmuck, das Gold aber war Parwajim-Gold.
[3.7] Und er überzog die Halle, die Balken und die
Schwellen samt ihren Wänden und Türen mit Gold und ließ auf
die Wände Cherubim schnitzen.
[3.8] Er machte auch den Raum des Allerheiligsten. Dessen
Länge war zwanzig Ellen nach der Breite des Baues, und seine
Breite war auch zwanzig Ellen, und er überzog ihn mit dem besten
Gold, an sechshundert Zentner;
[3.9] und er gab auch für die Nägel fünfzig Lot Gold an
Gewicht und überzog die Obergemächer mit Gold.
[3.10] Er machte auch im Raum des Allerheiligsten zwei
Cherubim, kunstreiche Werke, und überzog sie mit Gold.
[3.11] Und die Länge der Flügel der Cherubim war zwanzig
Ellen, so daß ein Flügel fünf Ellen hatte und die Wand des
Hauses berührte und der andere Flügel auch fünf Ellen hatte
und den Flügel des andern Cherubs berührte.
[3.12] So hatte auch der eine Flügel des andern Cherubs
fünf Ellen und berührte die Wand des Hauses, und sein anderer
Flügel hatte auch fünf Ellen und berührte den Flügel des
andern Cherubs,
[3.13] so daß diese Flügel der Cherubim zwanzig Ellen
weit ausgebreitet waren. Und sie standen auf ihren Füßen, und
ihr Antlitz war zur Halle hingewandt.
[3.14] Er machte auch einen Vorhang von blauem und rotem
Purpur, von Scharlach und feiner Leinwand und brachte Cherubim
darauf an.
[Note: Die beiden Säulen vor dem Tempel][Note: (vgl. 1. Kön
7,15-22)][3.15] Und er machte vor dem Hause zwei Säulen,
fünfunddreißig Ellen hoch, und den Knauf oben darauf fünf
Ellen
[3.16] und machte Ketten zum Gitterwerk und tat sie oben
an die Säulen und machte hundert Granatäpfel und tat sie an die
Ketten
[3.17] und richtete die Säulen auf vor dem Tempel, eine
zur Rechten und die andere zur Linken, und nannte die zur Rechten
Jachin und die zur Linken Boas.
[4.1] Er machte auch einen kupfernen Altar, zwanzig
Ellen lang und breit und zehn Ellen hoch.
[4.2] Und er machte das Meer, gegossen, von einem Rand zum
andern zehn Ellen breit, ganz rund, fünf Ellen hoch, und eine
Schnur von dreißig Ellen konnte es umspannen.
[4.3] Und unter ihm umgaben es ringsum Gestalten, Rindern
vergleichbar; und es waren um das Meer her zehn Knoten je Elle;
zwei Reihen bildeten die Knoten, die bei dem Guß mit angegossen
waren.
[4.4] Es stand aber auf zwölf Rindern, von denen drei
nach Norden gewandt waren, drei nach Westen, drei nach Süden und
drei nach Osten, und das Meer stand oben auf ihnen; und ihre
Hinterteile waren alle nach innen gekehrt.
[4.5] Die Stärke seiner Wand war eine Hand breit, und
sein Rand war wie eines Bechers Rand, wie eine aufgegangene
Lilie, und es faßte dreitausend Eimer.
[4.6] Und er machte zehn Kessel. Von ihnen stellte er
fünf zur Rechten und fünf zur Linken, um in ihnen zu waschen -
nämlich was zum Brandopfer gehört, sollte man darin abspülen
-; das Meer aber stellte er auf, daß sich die Priester darin
waschen sollten.
[4.7] Er machte auch zehn goldene Leuchter, wie sie sein
sollten, und stellte sie in die Tempelhalle, fünf zur Rechten
und fünf zur Linken,
[4.8] und machte zehn Tische und tat sie in die
Tempelhalle, fünf zur Rechten und fünf zur Linken, und machte
hundert goldene Schalen.
[4.9] Er machte auch einen Vorhof für die Priester und
einen großen Vorhof und Türen für den Vorhof und überzog die
Türen mit Kupfer
[4.10] und setzte das Meer rechts vor das Haus nach Süden
hin.
[4.11] Und Hiram machte Töpfe, Schaufeln und Becken.
Danach vollendete Hiram die Arbeit, die er für den König Salomo
tat am Hause Gottes,
[4.12] nämlich die zwei Säulen mit den kugligen Knäufen
oben auf beiden Säulen und die zwei Gitterwerke, zu bedecken
beide kugligen Knäufe oben auf den Säulen,
[4.13] und die vierhundert Granatäpfel an den beiden
Gitterwerken, zwei Reihen Granatäpfel an jedem Gitterwerk, zu
bedecken beide kugligen Knäufe, die oben auf den Säulen waren.
[4.14] Auch machte er die Gestelle und die Kessel auf den
Gestellen
[4.15] und das Meer und die zwölf Rinder darunter;
[4.16] dazu machte Hiram, sein Berater, dem König Salomo
Töpfe, Schaufeln, Gabeln samt allen Gefäßen für das Haus des
HERRN von geglättetem Kupfer.
[4.17] In der Gegend des unteren Jordans ließ sie der
König gießen in der Gießerei von Adama, zwischen Sukkot und
Zereda.
[4.18] Und Salomo machte sehr viele von allen diesen
Geräten, so daß das Gewicht des Kupfers nicht zu erforschen
war.
[4.19] Und Salomo machte alles Gerät für das Haus
Gottes, nämlich den goldenen Altar und die Tische mit den
Schaubroten darauf,
[4.20] die Leuchter mit ihren Lampen von lauterem Gold,
daß sie brennen vor dem Chorraum nach der Ordnung.
[4.21] Und die Blumen und die Lampen und die Scheren waren
golden, das war alles ganz aus Gold;
[4.22] auch die Messer, Schalen, Löffel und Pfannen waren
von lauterem Gold. Und an den Eingängen des Hauses waren die
inneren Türen zum Allerheiligsten und die Türen zur Tempelhalle
aus Gold.
[5.1] Also wurde alle Arbeit vollbracht, die Salomo am
Hause des HERRN tat. Und Salomo brachte hinein alles, was sein
Vater David geheiligt hatte, und legte das Silber und Gold und
alle Geräte in den Schatz im Hause Gottes.
[5.2] Da versammelte Salomo alle Ältesten Israels, alle
Häupter der Stämme und die Fürsten der Sippen Israels in
Jerusalem, damit sie die Lade des Bundes des HERRN
hinaufbrächten aus der Stadt Davids, das ist Zion.
[5.3] Und es versammelten sich beim König alle Männer
Israels zum Fest, das im siebenten Monat gefeiert wird.
[5.4] Und es kamen alle Ältesten Israels, und die Leviten
hoben die Lade auf
[5.5] und brachten sie hinauf samt der Stiftshütte und
allem heiligen Gerät, das in der Stiftshütte war; es brachten
sie hinauf die Priester und Leviten.
[5.6] Aber der König Salomo und die ganze Gemeinde
Israel, die bei ihm vor der Lade versammelt war, opferten Schafe
und Rinder, so viel, daß es niemand zählen noch berechnen
konnte.
[5.7] So brachten die Priester die Lade des Bundes des
HERRN an ihre Stätte, in den Chorraum des Hauses, in das
Allerheiligste, unter die Flügel der Cherubim,
[5.8] daß die Cherubim ihre Flügel ausbreiteten über
die Stätte der Lade. Und die Cherubim bedeckten die Lade und
ihre Stangen von obenher.
[5.9] Die Stangen aber waren so lang, daß man ihre Enden
vor dem Chorraum in der Tempelhalle sah, aber von außen sah man
sie nicht. Und sie war dort bis auf diesen Tag.
[5.10] Und es war nichts in der Lade außer den zwei
Tafeln, die Mose am Horeb hineingelegt hatte, die Tafeln des
Bundes, den der HERR mit Israel geschlossen hatte, als sie aus
Ägypten zogen.
[5.11] Und die Priester gingen heraus aus dem Heiligtum -
denn alle Priester, die sich eingefunden hatten, hatten sich
geheiligt, ohne daß sie sich an die Ordnungen hielten -,
[5.12] und alle Leviten, die Sänger waren, nämlich Asaf,
Heman und Jedutun und ihre Söhne und Brüder, angetan mit feiner
Leinwand, standen östlich vom Altar mit Zimbeln, Psaltern und
Harfen und bei ihnen hundertundzwanzig Priester, die mit
Trompeten bliesen.
[5.13] Und es war, als wäre es einer, der trompetete und
sänge, als hörte man eine Stimme loben und danken dem HERRN.
Und als sich die Stimme der Trompeten, Zimbeln und Saitenspiele
erhob und man den HERRN lobte: "Er ist gütig, und seine
Barmherzigkeit währt ewig", da wurde das Haus des HERRN
erfüllt mit einer Wolke,
[5.14] so daß die Priester nicht zum Dienst hinzutreten
konnten wegen der Wolke; denn die Herrlichkeit des HERRN
erfüllte das Haus Gottes.
[6.1] Da sprach Salomo: Der HERR hat gesagt, er wolle
im Dunkel wohnen.
[6.2] So habe ich nun ein Haus gebaut dir zur Wohnung und
einen Sitz, da du ewiglich wohnest.
[6.3] Und der König wandte sein Antlitz und segnete die
ganze Gemeinde Israel, während sie stand,
[6.4] und sprach: Gelobt sei der HERR, der Gott Israels,
der durch seinen Mund meinem Vater David zugesagt und es mit
seiner Hand erfüllt hat, als er sagte:
[6.5] Seit der Zeit, da ich mein Volk aus Ägyptenland
geführt habe, habe ich keine Stadt erwählt aus allen Stämmen
Israels, ein Haus zu bauen, daß mein Name daselbst sein sollte,
und habe auch keinen Mann erwählt, daß er Fürst sein sollte
über mein Volk Israel;
[6.6] aber Jerusalem habe ich erwählt, daß mein Name
daselbst sei, und David habe ich erwählt, daß er über mein
Volk Israel Herr sei.
[6.7] Und als mein Vater David im Sinn hatte, dem Namen
des HERRN, des Gottes Israels, ein Haus zu bauen,
[6.8] sprach der HERR zu meinem Vater David: Du hast
wohlgetan, daß du im Sinn hast, meinem Namen ein Haus zu bauen.
[6.9] Doch nicht du sollst das Haus bauen, sondern dein
Sohn, der von dir kommen wird, soll meinem Namen das Haus bauen.
[6.10] So hat nun der HERR sein Wort wahr gemacht, das er
geredet hat; denn ich bin zur Macht gekommen an meines Vaters
David Statt und sitze auf dem Thron Israels, wie der HERR
zugesagt hat, und habe dem Namen des HERRN, des Gottes Israels,
ein Haus gebaut
[6.11] und habe die Lade hineingebracht, in der die Tafeln
des Bundes des HERRN sind, den er mit den Israeliten geschlossen
hat.
[6.12] Und er trat vor den Altar des HERRN angesichts der
ganzen Gemeinde Israel und breitete seine Hände aus
[6.13] - aber Salomo hatte eine Kanzel aus Kupfer gemacht
und mitten in den Vorhof gestellt, fünf Ellen lang und breit und
drei Ellen hoch; auf diese trat er und fiel nieder auf seine Knie
angesichts der ganzen Gemeinde Israel und breitete seine Hände
aus gen Himmel -
[6.14] und sprach: HERR, Gott Israels, es ist kein Gott
dir gleich weder im Himmel noch auf Erden, der du hältst den
Bund und die Barmherzigkeit deinen Knechten, die vor dir wandeln
von ganzem Herzen.
[6.15] Du hast deinem Knecht David, meinem Vater,
gehalten, was du ihm zugesagt hast; mit deinem Mund hast du es
geredet, und mit deiner Hand hast du es erfüllt, so wie es heute
ist.
[6.16] Nun, HERR, Gott Israels, halte deinem Knecht David,
meinem Vater, was du ihm zugesagt hast: Es soll dir nicht fehlen
an einem Mann, der vor mir steht, der auf dem Thron Israels
sitzt, sofern deine Söhne ihren Weg bewahren, daß sie wandeln
in meinem Gesetz, wie du vor mir gewandelt bist.
[6.17] Nun, HERR, Gott Israels, laß dein Wort wahr
werden, das du deinem Knecht David zugesagt hast.
[6.18] Aber sollte Gott wirklich bei den Menschen auf
Erden wohnen? Siehe, der Himmel und aller Himmel Himmel können
dich nicht fassen; wie sollte es dann dies Haus tun, das ich
gebaut habe?
[6.19] Wende dich aber, HERR, mein Gott, zu dem Gebet
deines Knechts und zu seinem Flehen, daß du erhörest das Bitten
und Beten deines Knechtes vor dir!
[6.20] Laß deine Augen offen sein über diesem Hause Tag
und Nacht, über der Stätte, von der du gesagt hast, du wollest
deinen Namen daselbst wohnen lassen, daß du hörest das Gebet,
das dein Knecht an dieser Stätte beten wird.
[6.21] So höre nun das Flehen deines Knechts und deines
Volkes Israel, wenn sie bitten werden an dieser Stätte; höre es
von der Stätte deiner Wohnung, vom Himmel her, und wenn du es
hörst, wollest du gnädig sein!
[6.22] Wenn jemand an seinem Nächsten sündigt und es
wird ihm ein Fluch auferlegt, sich selbst zu verfluchen, und er
kommt und verflucht sich vor deinem Altar in diesem Hause,
[6.23] so wollest du hören im Himmel und Recht schaffen
deinen Knechten, daß du den Frevler als Frevler erkennen und
seine Tat auf sein Haupt kommen läßt, den aber, der im Recht
ist, gerecht sprichst und ihm gibst nach seiner Gerechtigkeit.
[6.24] Wenn dein Volk Israel vor dem Feind geschlagen
wird, weil sie an dir gesündigt haben, und sie bekehren sich
dann und bekennen deinen Namen, bitten und flehen vor dir in
diesem Hause,
[6.25] so wollest du hören vom Himmel her und vergeben
die Sünde deines Volkes Israel und sie in das Land
zurückbringen, das du ihnen und ihren Vätern gegeben hast.
[6.26] Wenn der Himmel verschlossen ist, daß es nicht
regnet, weil sie an dir gesündigt haben, und sie beten dann an
dieser Stätte und bekennen deinen Namen und bekehren sich von
ihren Sünden, weil du sie bedrängt hast,
[6.27] so wollest du hören im Himmel und vergeben die
Sünde deiner Knechte und deines Volkes Israel, daß du sie den
guten Weg lehrest, auf dem sie wandeln sollen, und regnen lassest
auf dein Land, das du deinem Volk zum Erbe gegeben hast.
[6.28] Wenn eine Hungersnot im Lande sein wird oder Pest
oder Dürre, Getreidebrand, Heuschrecken, Raupen, oder wenn sein
Feind im Lande seine Städte belagert oder irgendeine Plage oder
Krankheit da ist, -
[6.29] wer dann bittet oder fleht, es seien einzelne
Menschen oder dein ganzes Volk Israel, wenn jemand seine Plage
und Schmerzen fühlt und seine Hände ausbreitet zu diesem Hause,
[6.30] so wollest du hören vom Himmel her, vom Sitz
deiner Wohnung, und gnädig sein und jedermann geben nach all
seinem Wandel, wie du sein Herz erkennst - denn du allein
erkennst das Herz der Menschenkinder -,
[6.31] damit sie dich fürchten und wandeln in deinen
Wegen alle Tage, solange sie in dem Lande leben, das du unsern
Vätern gegeben hast.
[6.32] Auch wenn ein Fremder, der nicht von deinem Volk
Israel ist, aus fernen Landen kommt um deines großen Namens und
deiner mächtigen Hand und deines ausgereckten Arms willen und zu
diesem Hause hin betet,
[6.33] so wollest du hören vom Himmel her, vom Sitz
deiner Wohnung, und alles tun, worum er dich anruft, auf daß
alle Völker auf Erden deinen Namen erkennen und dich fürchten
wie dein Volk Israel und innewerden, daß dein Name über diesem
Hause genannt ist, das ich gebaut habe.
[6.34] Wenn dein Volk auszieht in den Krieg gegen seine
Feinde auf dem Wege, den du sie senden wirst, und sie zu dir
beten nach dieser Stadt hin, die du erwählt hast, und nach dem
Hause hin, das ich deinem Namen gebaut habe,
[6.35] so wollest du ihr Gebet und Flehen hören vom
Himmel her und ihnen zu ihrem Recht helfen.
[6.36] Wenn sie an dir sündigen werden - denn es gibt
keinen Menschen, der nicht sündigt - und du über sie zürnst
und sie vor ihren Feinden dahingibst und diese sie gefangen
wegführen in ein fernes oder nahes Land
[6.37] und sie nehmen es sich dann zu Herzen in dem Lande,
in dem sie gefangen sind, und bekehren sich und flehen zu dir im
Lande ihrer Feinde und sprechen: "Wir haben gesündigt,
übel getan und sind gottlos gewesen",
[6.38] und sich von ganzem Herzen und von ganzer Seele zu
dir bekehren im Lande ihrer Feinde, in dem man sie gefangen
hält, und sie beten nach ihrem Lande hin, das du ihren Vätern
gegeben hast, und nach der Stadt hin, die du erwählt hast, und
nach dem Hause hin, das ich deinem Namen gebaut habe,
[6.39] so wollest du ihr Gebet und Flehen hören vom
Himmel her, vom Sitz deiner Wohnung, und ihnen zu ihrem Recht
helfen und deinem Volk vergeben, das an dir gesündigt hat.
[6.40] So laß nun, mein Gott, deine Augen offen sein und
deine Ohren aufmerken auf das Gebet an dieser Stätte.
[6.41] Und nun mache dich auf, HERR, Gott, zu deiner Ruhe,
du und die Lade deiner Macht. Laß deine Priester, HERR, Gott,
mit Heil angetan werden und deine Heiligen sich freuen des Guten.
[6.42] Du, HERR, Gott, weise nicht ab das Antlitz deines
Gesalbten! Gedenk an die Gnaden, die du deinem Knechte David
verheißen hast.
[7.1] Und als Salomo sein Gebet vollendet hatte, fiel
Feuer vom Himmel und verzehrte das Brandopfer und die
Schlachtopfer, und die Herrlichkeit des HERRN erfüllte das Haus,
[7.2] so daß die Priester nicht ins Haus des HERRN
hineingehen konnten, weil des HERRN Herrlichkeit das Haus des
HERRN füllte.
[7.3] Und alle Israeliten sahen das Feuer herabfallen und
die Herrlichkeit des HERRN über dem Hause, und sie fielen auf
ihre Knie mit dem Antlitz zur Erde aufs Pflaster und beteten an
und dankten dem HERRN, daß er gütig ist und seine
Barmherzigkeit ewiglich währt.
[7.4] Der König aber und das ganze Volk opferten vor dem
HERRN;
[7.5] zweiundzwanzigtausend Rinder und
hundertzwanzigtausend Schafe opferte der König Salomo. Und so
weihten der König und das ganze Volk das Haus Gottes ein.
[7.6] Die Priester aber übten ihren Dienst aus, und die
Leviten standen dabei mit den Saitenspielen des HERRN, die der
König David hatte machen lassen, dem HERRN zu danken, daß seine
Barmherzigkeit ewiglich währt, mit den Psalmen Davids, die sie
sangen. Und die Priester bliesen Trompeten ihnen gegenüber, und
ganz Israel stand.
[7.7] Und Salomo weihte die Mitte des Vorhofes, der vor
dem Hause des HERRN war; denn er hatte dort Brandopfer und das
Fett der Dankopfer dargebracht. Denn der kupferne Altar, den
Salomo hatte machen lassen, konnte nicht alle Brandopfer,
Speisopfer und das Fett fassen.
[7.8] Und Salomo hielt damals das Fest sieben Tage lang
und ganz Israel mit ihm, eine sehr große Gemeinde, von Hamat an
bis an den Bach Ägyptens.
[7.9] Am achten Tage aber hielten sie eine Versammlung;
denn die Einweihung des Altars hielten sie sieben Tage und das
Fest auch sieben Tage.
[7.10] So ließ er am dreiundzwanzigsten Tage des
siebenten Monats das Volk fröhlich heimgehen und guten Mutes
über all das Gute, das der HERR an David, Salomo und seinem Volk
Israel getan hatte.
[7.11] So vollendete Salomo das Haus des HERRN und das
Haus des Königs. Und es gelang ihm, alles, was ihm in den Sinn
gekommen war, am Hause des HERRN und an seinem Hause
auszuführen. (vgl. 1. Kön 9,1-9)
[7.12] Und der HERR erschien Salomo des Nachts und sprach
zu ihm: Ich habe dein Gebet erhört und diese Stätte mir zum
Opferhaus erwählt.
[7.13] Siehe, wenn ich den Himmel verschließe, daß es
nicht regnet, oder die Heuschrecken das Land fressen oder eine
Pest unter mein Volk kommen lasse
[7.14] und dann mein Volk, über das mein Name genannt
ist, sich demütigt, daß sie beten und mein Angesicht suchen und
sich von ihren bösen Wegen bekehren, so will ich vom Himmel her
hören und ihre Sünde vergeben und ihr Land heilen.
[7.15] So sollen nun meine Augen offen sein und meine
Ohren aufmerken auf das Gebet an dieser Stätte.
[7.16] So habe ich nun dies Haus erwählt und geheiligt,
daß mein Name dort sein soll ewiglich, und meine Augen und mein
Herz sollen dort sein allezeit.
[7.17] Und wenn du vor mir wandelst, wie dein Vater David
gewandelt ist, daß du alles tust, was ich dich heiße, und meine
Gebote und Rechte hältst,
[7.18] so will ich den Thron deines Königtums
bestätigen, wie ich mit deinem Vater David einen Bund
geschlossen habe und gesagt: Es soll dir nicht fehlen an einem
Mann, der über Israel Herr sei.
[7.19] Werdet ihr euch aber abkehren und meine Rechte und
Gebote, die ich euch vorgelegt habe, verlassen und hingehen und
andern Göttern dienen und sie anbeten,
[7.20] so werde ich Israel ausreißen aus meinem Lande,
das ich ihnen gegeben habe, und dies Haus, das ich meinem Namen
geheiligt habe, werde ich von meinem Angesicht verwerfen und
werde es zum Hohn machen und zum Spott unter allen Völkern.
[7.21] Und vor diesem Hause, das so hoch erhoben wurde,
werden sich entsetzen alle, die vorübergehen, und sagen: Warum
ist der HERR mit diesem Lande und mit diesem Hause so verfahren?
[7.22] Und man wird sagen: Weil sie den HERRN, den Gott
ihrer Väter, verlassen haben, der sie aus Ägyptenland geführt
hat, und sie sich an andere Götter gehängt und sie angebetet
und ihnen gedient haben, darum hat er all dies Unheil über sie
gebracht.
[8.1] Und nach zwanzig Jahren, in denen Salomo des
HERRN Haus und sein Haus gebaut hatte
[8.2] - er hatte auch die Städte, die Hiram Salomo
gegeben hatte, ausgebaut und ließ die Israeliten darin wohnen -,
[8.3] da zog Salomo gegen Hamat-Zoba und eroberte es.
[8.4] Er baute Tadmor in der Wüste aus und alle Städte
mit Kornspeichern, die er in Hamat angelegt hatte;
[8.5] auch das obere und untere Bet-Horon, daß sie feste
Städte wurden mit Mauern, Toren und Riegeln;
[8.6] dazu Baalat und alle Städte mit Kornspeichern, die
Salomo hatte, und alle Wagen- und Reiterstädte und alles, was
Salomo in Jerusalem und auf dem Libanon und im ganzen Lande
seiner Herrschaft zu bauen wünschte.
[8.7] Alles Volk, das noch übrig war von den Hetitern,
Amoritern, Perisitern, Hiwitern und Jebusitern, die nicht zu
Israel gehörten
[8.8] - ihre Nachkommen, die im Lande übriggeblieben
waren, die Israel nicht vertilgt hatte -, machte Salomo zu
Fronarbeitern bis auf diesen Tag.
[8.9] Aber von den Israeliten machte Salomo keinen zum
Knecht für sein Werk, sondern sie waren Kriegsleute, seine
Obersten und Ritter und Hauptleute über seine Wagen und Reiter.
[8.10] Und es waren zweihundertundfünfzig oberste
Amtleute des Königs Salomo, die über die Leute geboten.
[8.11] Und Salomo führte die Tochter des Pharao herauf
aus der Stadt Davids in das Haus, das er für sie gebaut hatte.
Denn er sprach: Eine Frau soll mir nicht wohnen im Hause Davids,
des Königs von Israel; denn es ist geheiligt, weil die Lade des
HERRN hineingekommen ist.
[8.12] Von da an opferte Salomo dem HERRN Brandopfer auf
dem Altar des HERRN, den er gebaut hatte vor der Vorhalle,
[8.13] wie es vorgeschrieben war im Gesetz des Mose, zu
opfern an jedem Tag, an den Sabbaten, Neumonden und Festen des
Jahres dreimal, nämlich am Fest der ungesäuerten Brote, am
Wochenfest und am Laubhüttenfest.
[8.14] Und er bestellte die Ordnungen der Priester zu
ihrem Amt, wie es sein Vater David bestimmt hatte, und die
Leviten zu ihrem Dienst, daß sie lobten und dienten vor den
Priestern, wie es jeder Tag erforderte, und die Torhüter nach
ihren Ordnungen, jede an ihrem Tor. Denn so hatte es David, der
Mann Gottes, befohlen.
[8.15] Und man wich in keiner Hinsicht vom Gebot des
Königs über die Priester und Leviten, auch nicht bei den
Schätzen.
[8.16] So wurde alles Werk Salomos ausgeführt von dem
Tage an, da des HERRN Haus gegründet wurde, bis er das Haus des
HERRN ganz vollendet hatte.
[8.17] Zu der Zeit zog Salomo nach Ezjon- Geber und nach
Elat am Ufer des Meeres im Lande Edom.
[8.18] Und Hiram sandte ihm durch seine Leute Schiffe und
auch Leute, die des Meeres kundig waren, und sie fuhren mit den
Leuten Salomos nach Ofir und holten von da vierhundertundfünfzig
Zentner Gold und brachten's dem König Salomo.
[9.1] Und als die Königin von Saba die Kunde von
Salomo vernahm, kam sie mit einem sehr großen Gefolge nach
Jerusalem, mit Kamelen, die viel Spezerei und Gold trugen und
Edelsteine, um Salomo mit Rätselfragen zu prüfen. Und als sie
zu Salomo kam, redete sie mit ihm alles, was sie sich vorgenommen
hatte.
[9.2] Und der König gab ihr Antwort auf alles, was sie
fragte, und es war Salomo nichts verborgen, was er ihr nicht
hätte sagen können.
[9.3] Und als die Königin von Saba die Weisheit Salomos
sah und das Haus, das er gebaut hatte,
[9.4] die Speisen für seinen Tisch, die Rangordnung
seiner Großen, das Aufwarten seiner Diener und ihre Kleider,
seine Mundschenken mit ihren Kleidern und seine Brandopfer, die
er im Hause des HERRN darbrachte, da geriet sie vor Staunen
außer sich
[9.5] und sprach zum König: Es ist wahr, was ich in
meinem Lande von deinen Taten und von deiner Weisheit gehört
habe.
[9.6] Ich aber wollte es nicht glauben, bis ich gekommen
bin und es mit meinen Augen gesehen habe. Und siehe, nicht die
Hälfte von deiner großen Weisheit hat man mir gesagt. Du bist
größer, als die Kunde sagte, die ich vernommen habe.
[9.7] Glücklich sind deine Männer und glücklich diese
deine Großen, die allezeit vor dir stehen und deine Weisheit
hören.
[9.8] Der HERR, dein Gott, sei gelobt, der dich lieb hat,
daß er dich auf seinen Thron gesetzt hat zum König des HERRN,
deines Gottes. Weil dein Gott Israel lieb hat, auf daß er es
ewiglich bestehen lasse, darum hat er dich über sie zum König
gesetzt, daß du Recht und Gerechtigkeit übest.
[9.9] Und sie gab dem König hundertzwanzig Zentner Gold
und sehr viel Spezerei und Edelsteine. Es gab keine Spezerei wie
diese, die die Königin von Saba dem König Salomo gab.
[9.10] Die Leute Hirams und die Leute Salomos, die Gold
aus Ofir einführten, brachten auch Sandelholz und Edelsteine.
[9.11] Und Salomo ließ aus dem Sandelholz Treppen im
Hause des HERRN und im Hause des Königs machen und Harfen und
Zithern für die Sänger. Solches Holz hatte man früher im Lande
Juda nie gesehen.
[9.12] Und der König Salomo gab der Königin von Saba
alles, was ihr gefiel und was sie erbat, mehr als die
Gastgeschenke, die sie dem König gebracht hatte. Und sie wandte
sich und zog in ihr Land mit ihrem Gefolge.
[Note: Salomos Reichtum][Note: (vgl. 1. Kön 10,14-29)][9.13]
Und es war das Gewicht des Goldes, das Salomo in einem Jahr
gebracht wurde, sechshundertsechsundsechzig Zentner,
[9.14] außer dem, was die Händler und Kaufleute
brachten. Auch alle Könige der Araber und die Statthalter
brachten Gold und Silber zu Salomo.
[9.15] Daraus machte der König Salomo zweihundert große
Schilde von bestem Gold, so daß sechshundert Lot Gold auf einen
Schild kam,
[9.16] und dreihundert kleine Schilde von bestem Gold, so
daß dreihundert Lot Gold auf einen kleinen Schild kam. Und der
König brachte sie in das Libanon-Waldhaus.
[9.17] Und der König machte einen großen elfenbeinernen
Thron und überzog ihn mit lauterem Gold.
[9.18] Und der Thron hatte sechs Stufen und einen goldenen
Fußschemel am Thron, und er hatte Lehnen auf beiden Seiten am
Sitz, und zwei Löwen standen neben den Lehnen.
[9.19] Und zwölf Löwen standen auf den sechs Stufen zu
beiden Seiten. Dergleichen ist nicht gemacht worden in
irgendeinem Königreich.
[9.20] Und alle Trinkgefäße des Königs Salomo waren aus
Gold, und alle Gefäße des Libanon-Waldhauses waren aus lauterem
Gold - denn das Silber wurde zur Zeit Salomos für nichts
geachtet -.
[9.21] Denn die Schiffe des Königs, die mit den Leuten
Hirams nach Tarsis fuhren, kamen in drei Jahren einmal und
brachten Gold, Silber, Elfenbein, Affen und Pfauen.
[9.22] So wurde der König Salomo größer an Reichtum und
Weisheit als alle Könige auf Erden.
[9.23] Und alle Könige auf Erden begehrten, Salomo zu
sehen, um seine Weisheit zu hören, die ihm Gott in sein Herz
gegeben hatte.
[9.24] Und sie brachten ihm jährlich ein jeder sein
Geschenk, silberne und goldene Gefäße, Kleider, Waffen,
Spezerei, Rosse und Maultiere.
[9.25] Und Salomo hatte viertausend Pferde und Wagen und
zwölftausend Reiter, und man legte sie in die Wagenstädte und
zu dem König nach Jerusalem.
[9.26] Und er war ein Herr über alle Könige vom Euphrat
an bis zu dem Land der Philister und bis zu der Grenze Ägyptens.
[9.27] Und der König brachte es dahin, daß es in
Jerusalem so viel Silber gab wie Steine und so viele Zedern wie
Maulbeerbäume im Hügelland.
[9.28] Und man führte für Salomo Rosse ein aus Ägypten
und aus allen Ländern.
[Note: Salomos Tod][Note: (vgl. 1. Kön 11,41-43)][9.29]
Was aber mehr von Salomo zu sagen ist, das Frühere und das
Spätere, siehe, das steht geschrieben in der Geschichte des
Propheten Nathan, sowie in den Prophezeiungen Ahijas von Silo und
in den Gesichten des Sehers Jedo gegen Jerobeam, den Sohn Nebats.
[9.30] Und Salomo regierte zu Jerusalem über ganz Israel
vierzig Jahre.
[9.31] Und Salomo legte sich zu seinen Vätern, und man
begrub ihn in der Stadt Davids, seines Vaters. Und sein Sohn
Rehabeam wurde König an seiner Statt.
[10.1] Rehabeam zog nach Sichem; denn ganz Israel war
nach Sichem gekommen, um ihn zum König zu machen.
[10.2] Und als das Jerobeam hörte, der Sohn Nebats, der
in Ägypten war, wohin er vor dem König Salomo geflohen war, kam
er aus Ägypten zurück.
[10.3] Und sie sandten hin und ließen ihn rufen. Und
Jerobeam kam mit ganz Israel und sie redeten mit Rehabeam und
sprachen:
[10.4] Dein Vater hat unser Joch zu hart gemacht. So
erleichtere nun du den harten Dienst deines Vaters und das
schwere Joch, das er auf uns gelegt hat, so wollen wir dir
untertan sein.
[10.5] Er sprach zu ihnen: Kommt nach drei Tagen wieder zu
mir! Und das Volk ging hin.
[10.6] Und der König Rehabeam hielt einen Rat mit den
Ältesten, die vor seinem Vater Salomo gestanden hatten, als er
noch am Leben war, und sprach: Wie ratet ihr, daß ich diesem
Volk Antwort gebe?
[10.7] Sie sprachen zu ihm: Wirst du zu diesem Volk
freundlich sein und sie gütig behandeln und ihnen gute Worte
geben, so werden sie dir untertan sein allezeit.
[10.8] Er aber ließ außer acht den Rat der Ältesten,
den sie ihm gegeben hatten, und hielt einen Rat mit den
Jüngeren, die mit ihm aufgewachsen waren und vor ihm standen,
[10.9] und sprach zu ihnen: Was ratet ihr, daß wir diesem
Volk antworten, das zu mir gesagt hat: Erleichtere das Joch, das
dein Vater auf uns gelegt hat?
[10.10] Die Jüngeren aber, die mit ihm aufgewachsen
waren, sprachen zu ihm: So sollst du sagen zu dem Volk, das zu
dir gesprochen hat: "Dein Vater hat unser Joch zu schwer
gemacht; mach du unser Joch leichter" - so sollst du zu
ihnen sagen: Mein kleiner Finger soll dicker sein als meines
Vaters Lenden.
[10.11] Hat nun mein Vater auf euch ein schweres Joch
gelegt, so will ich euer Joch noch schwerer machen. Mein Vater
hat euch mit Peitschen gezüchtigt, ich will euch mit Skorpionen
züchtigen.
[10.12] Als nun Jerobeam und alles Volk am dritten Tage zu
Rehabeam kam, wie der König gesagt hatte: "Kommt wieder zu
mir am dritten Tage",
[10.13] antwortete ihnen der König hart. Und der König
Rehabeam ließ außer acht den Rat der Ältesten
[10.14] und redete mit ihnen nach dem Rat der Jüngeren
und sprach: Hat mein Vater euer Joch schwer gemacht, so will
ich's noch schwerer machen. Mein Vater hat euch mit Peitschen
gezüchtigt, ich aber will euch mit Skorpionen züchtigen.
[10.15] So hörte der König nicht auf das Volk; denn es
war so von Gott bestimmt, damit der HERR sein Wort wahr machte,
das er durch Ahija von Silo zu Jerobeam, dem Sohn Nebats, gesagt
hatte.
[10.16] Als aber ganz Israel sah, daß der König nicht
auf es hörte, antwortete das Volk dem König und sprach: Was
haben wir für Teil an David oder Erbe am Sohn Isais? Jedermann
von Israel, auf zu seiner Hütte! So sorge nun du für dein Haus,
David! - Und ganz Israel ging heim,
[10.17] so daß Rehabeam nur über die Israeliten
regierte, die in den Städten Judas wohnten.
[10.18] Und als der König Rehabeam den Fronvogt Adoniram
sandte, steinigten ihn die von Israel zu Tode. Aber der König
Rehabeam stieg eilends auf seinen Wagen und floh nach Jerusalem.
[10.19] Also fiel Israel ab vom Hause David bis auf diesen
Tag.
[11.1] Und als Rehabeam nach Jerusalem kam, sammelte er
das Haus Juda und Benjamin, hundertundachtzigtausend streitbare
Männer, um gegen Israel zu kämpfen, damit sie das Königtum an
Rehabeam zurückbrächten.
[11.2] Aber des HERRN Wort kam zu Schemaja, dem Mann
Gottes:
[11.3] Sage Rehabeam, dem Sohn Salomos, dem König von
Juda, und all denen von Israel, die in Juda und Benjamin wohnen:
[11.4] So spricht der HERR: Ihr sollt nicht hinaufziehen
und gegen eure Brüder kämpfen. Ein jeder gehe wieder heim; denn
das ist von mir geschehen! - Sie gehorchten den Worten des HERRN,
kehrten um und zogen nicht gegen Jerobeam.
[11.5] Rehabeam aber wohnte in Jerusalem und baute Städte
in Juda zu Festungen aus,
[11.6] nämlich: Bethlehem, Etam, Tekoa,
[11.7] Bet-Zur, Socho, Adullam,
[11.8] Gat, Marescha, Sif,
[11.9] Adorajim, Lachisch, Aseka,
[11.10] Zora, Ajalon und Hebron. Das waren die festen
Städte in Juda und Benjamin.
[11.11] Und er machte die Festungen stark und setzte
Hauptleute über sie und legte Vorrat von Speise, Öl und Wein,
[11.12] sowie Schilde und Spieße in alle Städte; so
machte er sie sehr stark. Und Juda und Benjamin waren ihm
untertan.
[11.13] Die Priester aber und die Leviten von ganz Israel
hielten sich zu ihm aus ihrem ganzen Gebiet;
[11.14] denn die Leviten verließen ihre Ortschaften und
ihre Habe und kamen nach Juda und Jerusalem. - Denn Jerobeam und
seine Söhne hatten sie verstoßen, daß sie das Priesteramt vor
dem HERRN nicht mehr ausüben konnten,
[11.15] und er bestellte sich Priester für die Höhen und
die Feldgeister und für die Kälber, die er machen ließ. -
[11.16] Und die den HERRN, den Gott Israels, von Herzen
suchten, folgten den Leviten aus allen Stämmen Israels nach
Jerusalem, daß sie opferten dem HERRN, dem Gott ihrer Väter.
[11.17] So machten sie das Königreich Juda mächtig und
stärkten Rehabeam, den Sohn Salomos, für drei Jahre; denn drei
Jahre wandelten sie in dem Wege Davids und Salomos.
[11.18] Und Rehabeam nahm zur Frau Mahalat, die Tochter
Jerimots, des Sohnes Davids, und der Abihajil, der Tochter
Eliabs, des Sohnes Isais.
[11.19] Die gebar ihm diese Söhne: Jëusch, Schemarja und
Saham.
[11.20] Nach ihr nahm er Maacha, die Tochter Abischaloms,
zur Frau; die gebar ihm Abija, Attai, Sisa und Schelomit.
[11.21] Aber Rehabeam hatte Maacha, die Tochter
Abischaloms, lieber als alle seine Frauen und Nebenfrauen; denn
er hatte achtzehn Frauen und sechzig Nebenfrauen und zeugte
achtundzwanzig Söhne und sechzig Töchter.
[11.22] Und Rehabeam setzte Abija, den Sohn der Maacha,
als Ersten unter seinen Brüdern, als Thronfolger, ein; denn er
gedachte, ihn zum König zu machen.
[11.23] Und er handelte klug und verteilte alle seine
Söhne in die Gebiete von Juda und Benjamin, in alle festen
Städte, und gab ihnen Nahrung in Menge und verschaffte ihnen
viele Frauen.
[12.1] Als aber das Königtum Rehabeams sich gefestigt
hatte und er mächtig war, verließ er das Gesetz des HERRN und
ganz Israel mit ihm.
[12.2] Da zog im fünften Jahr des Königs Rehabeam herauf
Schischak, der König von Ägypten, gegen Jerusalem - denn sie
hatten sich am HERRN versündigt -
[12.3] mit tausendzweihundert Wagen und mit sechzigtausend
Reitern; und das Volk war nicht zu zählen, das mit ihm aus
Ägypten kam, Libyer, Sukkijiter und Kuschiter.
[12.4] Und er nahm die festen Städte ein, die in Juda
waren, und kam bis vor Jerusalem.
[12.5] Da kam der Prophet Schemaja zu Rehabeam und zu den
Obersten Judas, die sich in Jerusalem aus Furcht vor Schischak
versammelt hatten, und sprach zu ihnen: So spricht der HERR: Ihr
habt mich verlassen; darum habe ich euch auch verlassen und in
Schischaks Hand gegeben.
[12.6] Da demütigten sich die Obersten in Israel mit dem
König und sprachen: Der HERR ist gerecht.
[12.7] Als aber der HERR sah, daß sie sich demütigten,
kam das Wort des HERRN zu Schemaja: Sie haben sich gedemütigt;
darum will ich sie nicht verderben, sondern ich will sie in
Kürze erretten, daß mein Grimm sich nicht durch Schischak auf
Jerusalem ergieße.
[12.8] Doch sollen sie ihm untertan sein, damit sie
innewerden, was es heißt, mir zu dienen oder den Königreichen
der Länder.
[12.9] So zog Schischak, der König von Ägypten, gegen
Jerusalem herauf und nahm die Schätze im Hause des HERRN und die
Schätze im Hause des Königs; alles nahm er weg, auch die
goldenen Schilde, die Salomo hatte machen lassen.
[12.10] An ihrer Statt ließ der König Rehabeam kupferne
Schilde machen und übergab sie den Obersten der Leibwache, die
das Tor am Haus des Königs bewachte.
[12.11] Und sooft der König in des HERRN Haus ging, kam
die Leibwache und trug sie und brachte sie dann wieder in ihre
Kammer.
[12.12] Und weil er sich demütigte, wandte sich des HERRN
Zorn von ihm, daß er ihn nicht ganz verdarb; denn auch in Juda
war noch manches Gute.
[12.13] Und der König Rehabeam wurde wieder mächtig in
Jerusalem und regierte weiter. Einundvierzig Jahre alt war
Rehabeam, als er König wurde, und regierte siebzehn Jahre zu
Jerusalem in der Stadt, die der HERR erwählt hatte aus allen
Städten Israels, daß er seinen Namen daselbst wohnen lasse.
Seine Mutter hieß Naama, eine Ammoniterin.
[12.14] Aber er tat übel und richtete sein Herz nicht
darauf, daß er den HERRN suchte.
[12.15] Die Geschichte Rehabeams aber, die frühere und
die spätere, steht geschrieben in den Geschichten des Propheten
Schemaja und des Sehers Iddo, ebenso auch die Kriege zwischen
Rehabeam und Jerobeam, die sie ihr Leben lang führten.
[12.16] Und Rehabeam legte sich zu seinen Vätern und
wurde begraben in der Stadt Davids. Und sein Sohn Abija wurde
König an seiner Statt.
[13.1] Im achtzehnten Jahr des Königs Jerobeam wurde
Abija König über Juda
[13.2] und regierte drei Jahre zu Jerusalem. Seine Mutter
hieß Michaja, eine Tochter Urïls, aus Gibea. Es war aber Krieg
zwischen Abija und Jerobeam.
[13.3] Und Abija rüstete sich zum Kampf mit einem Heer
von Kriegsleuten, vierhunderttausend Mann, auserlesenen Leuten.
Jerobeam aber rüstete sich, gegen ihn zu kämpfen, mit
achthunderttausend auserlesenen Leuten, streitbaren Männern.
[13.4] Und Abija stellte sich hin oben auf den Berg
Zemarajim, der im Gebirge Ephraim liegt, und sprach: Hört mir
zu, Jerobeam und ganz Israel!
[13.5] Wisset ihr nicht, daß der HERR, der Gott Israels,
das Königtum über Israel David gegeben hat ewiglich, ihm und
seinen Söhnen durch einen Salzbund?
[13.6] Aber Jerobeam, der Sohn Nebats, der Knecht Salomos,
des Sohnes Davids, erhob sich und wurde seinem Herrn abtrünnig.
[13.7] Und es schlugen sich auf seine Seite ruchlose
Leute, böse Menschen, und wurden mächtiger als Rehabeam, der
Sohn Salomos; denn Rehabeam war noch jung und zaghaft, so daß er
sich nicht gegen sie wehrte.
[13.8] Nun denkt ihr euch zu empören gegen das Königtum
des HERRN, das in der Hand der Söhne Davids ist, weil ihr ein
großer Haufe seid und die goldenen Kälber bei euch habt, die
euch Jerobeam zu Göttern gemacht hat.
[13.9] Habt ihr nicht die Priester des HERRN, die Söhne
Aaron, und die Leviten verstoßen und euch eigene Priester
gemacht wie sonst die Völker in den Ländern? Wer da kam mit
einem jungen Stier und sieben Widdern, um sich die Hand füllen
zu lassen, der wurde Priester derer, die nicht Götter sind.
[13.10] Wir aber sind gewiß: Der HERR ist unser Gott; ihn
haben wir nicht verlassen; denn die Priester, die dem HERRN
dienen, sind die Söhne Aaron, und die Leviten stehen in ihrem
Amt,
[13.11] um dem HERRN alle Morgen und alle Abende
Brandopfer darzubringen, dazu das gute Räucherwerk, und Brote
aufzulegen auf den Tisch aus reinem Gold und den goldenen
Leuchter anzuzünden mit seinen Lampen alle Abende; denn wir
halten die Gebote des HERRN, unseres Gottes, ihr aber habt ihn
verlassen.
[13.12] Siehe, mit uns ist an der Spitze Gott und seine
Priester und die Kriegstrompeten, um sie gegen euch zu blasen.
Ihr Israeliten, streitet nicht gegen den HERRN, den Gott eurer
Väter; denn es wird euch nicht gelingen!
[13.13] Aber Jerobeam legte einen Hinterhalt, daß er
ihnen in den Rücken fiele, so daß sie vor Juda waren und der
Hinterhalt hinter Juda.
[13.14] Als sich nun Juda umwandte, siehe, da wurden sie
von vorn und von hinten angegriffen. Da schrien sie zum HERRN,
und die Priester bliesen die Trompeten,
[13.15] und die Männer von Juda erhoben das
Kriegsgeschrei. Und als sie schrien, schlug Gott Jerobeam und
ganz Israel vor Abija und Juda.
[13.16] Und Israel floh vor Juda, und Gott gab sie in ihre
Hände,
[13.17] so daß Abija mit seinem Volk sie hart schlug, und
es blieben von Israel erschlagen liegen fünfhunderttausend
auserlesene Leute.
[13.18] Also wurden die Männer von Israel zu der Zeit
gedemütigt, aber die Männer von Juda blieben unverzagt; denn
sie verließen sich auf den HERRN, den Gott ihrer Väter.
[13.19] Und Abija jagte Jerobeam nach und gewann ihm
Städte ab: Bethel mit seinen Ortschaften, Jeschana mit seinen
Ortschaften und Efron mit seinen Ortschaften,
[13.20] so daß Jerobeam keine Macht mehr hatte, solange
Abija lebte. Und der HERR schlug ihn, daß er starb.
[13.21] Abija aber wurde mächtig. Und er nahm vierzehn
Frauen und zeugte zweiundzwanzig Söhne und sechzehn Töchter.
[13.22] Was aber mehr von Abija zu sagen ist, sein Wandel
und seine Worte, das steht geschrieben in der Geschichte des
Propheten Iddo.
[13.23] *Und Abija legte sich zu seinen Vätern, und sie
begruben ihn in der Stadt Davids. Und sein Sohn Asa wurde König
an seiner Statt. Zu dessen Zeiten hatte das Land zehn Jahre Ruhe.
*Abweichende Verszählung statt 13,23: 14,1.
[14.1] *Und Asa tat, was recht war und dem HERRN,
seinem Gott, wohlgefiel, *Abweichende Verszählung statt 14,1-14:
14,2-15.
[14.2] und entfernte die Altäre der fremden Götter und
die Opferhöhen und zerbrach die Steinmale und hieb die Bilder
der Aschera um
[14.3] und gebot Juda, daß sie den HERRN, den Gott ihrer
Väter, suchten und täten nach dem Gesetz und Gebot.
[14.4] Und er entfernte aus allen Städten Judas die
Opferhöhen und die Rauchopfersäulen; und das Königreich hatte
Ruhe unter ihm.
[14.5] Und er baute feste Städte in Juda, weil das Land
Ruhe hatte und in diesen Jahren kein Krieg gegen ihn war; denn
der HERR hatte ihm Ruhe gegeben.
[14.6] Und er sprach zu Juda: Laßt uns diese Städte
ausbauen und um sie Mauern herumführen mit Türmen, Toren und
Riegeln, solange das Land noch unser ist; denn wir haben den
HERRN, unsern Gott, gesucht, und er hat uns Ruhe gegeben
ringsumher. - Also bauten sie, und es ging glücklich vonstatten.
[14.7] Und Asa hatte eine Heeresmacht, aus Juda
dreihunderttausend, die große Schilde und Spieße trugen, und
aus Benjamin zweihundertachtzigtausend, die kleine Schilde trugen
und mit dem Bogen schießen konnten; und diese alle waren starke
Kriegsleute.
[Note: Asas Sieg über die Kuschiter][14.8] Es zog aber
gegen sie Serach, der Kuschiter, mit einer Heeresmacht von
tausendmal tausend, dazu dreihundert Wagen, und sie kamen bis
nach Marescha.
[14.9] Und Asa zog ihm entgegen; und sie rüsteten sich
zum Kampf im Tal Zefata bei Marescha.
[14.10] Und Asa rief den HERRN, seinen Gott, an und
sprach: HERR, es ist dir nicht schwer, dem Schwachen gegen den
Starken zu helfen. Hilf uns, HERR, unser Gott; denn wir verlassen
uns auf dich, und in deinem Namen sind wir gekommen gegen diese
Menge. HERR, du bist unser Gott, gegen dich vermag kein Mensch
etwas.
[14.11] Und der HERR schlug die Kuschiter vor Asa und vor
Juda, so daß sie flohen.
[14.12] Und Asa samt dem Volk, das bei ihm war, jagte
ihnen nach bis nach Gerar. Und die Kuschiter fielen, so daß
keiner von ihnen am Leben blieb, sondern sie wurden zerschlagen
vor dem HERRN und vor seinem Heer. Und Juda trug sehr viel Beute
davon.
[14.13] Und sie schlugen alle Städte um Gerar her; denn
der Schrecken des HERRN kam über sie. Und sie plünderten alle
Städte; denn es war viel Beute darin.
[14.14] Auch schlugen sie die Zeltlager der Hirten und
führten eine Menge Schafe und Kamele weg und kamen wieder nach
Jerusalem.
[15.1] Und auf Asarja, den Sohn Odeds, kam der Geist
Gottes.
[15.2] Da zog er hinaus Asa entgegen und sprach zu ihm:
Höret mir zu, Asa und ganz Juda und Benjamin! Der HERR ist mit
euch, weil ihr mit ihm seid; und wenn ihr ihn sucht, wird er sich
von euch finden lassen. Werdet ihr ihn aber verlassen, so wird er
euch auch verlassen.
[15.3] Lange Zeit hindurch war Israel ohne rechten Gott,
ohne Priester, der da lehrte, und ohne Gesetz.
[15.4] Als sie sich aber in ihrer Not zu dem HERRN, dem
Gott Israels, bekehrten und ihn suchten, ließ er sich von ihnen
finden.
[15.5] Zu der Zeit gab es keine Sicherheit für den, der
aus- und einging; denn es war große Verwirrung bei allen, die in
diesen Ländern wohnten.
[15.6] Denn ein Volk zerschlug das andere und eine Stadt
die andere; denn Gott erschreckte sie mit Ängsten aller Art.
[15.7] Ihr aber, seid getrost und laßt eure Hände nicht
sinken; denn euer Werk hat seinen Lohn.
[15.8] Als aber Asa diese Worte hörte und die Weissagung,
die der Prophet Asarja, der Sohn Odeds, gesprochen hatte, ward er
getrost, und er tat weg die greulichen Götzen aus dem ganzen
Lande Juda und Benjamin und aus den Städten, die er auf dem
Gebirge Ephraim erobert hatte, und erneuerte den Altar des HERRN,
der vor der Vorhalle des HERRN stand.
[15.9] Und er versammelte ganz Juda und Benjamin und alle
aus Ephraim, Manasse und Simeon, die bei ihnen wohnten; denn es
fiel ihm eine große Menge aus Israel zu, als sie sahen, daß der
HERR, sein Gott, mit ihm war.
[15.10] Und sie versammelten sich in Jerusalem im dritten
Monat des fünfzehnten Jahres der Herrschaft Asas
[15.11] und opferten dem HERRN am selben Tage von der
Beute, die sie hergebracht hatten, siebenhundert Rinder und
siebentausend Schafe.
[15.12] Und sie traten in den Bund, den HERRN, den Gott
ihrer Väter, zu suchen von ganzem Herzen und von ganzer Seele.
[15.13] Wer aber den HERRN, den Gott Israels, nicht suchen
würde, sollte sterben, klein und groß, Mann und Frau.
[15.14] Und sie schworen dem HERRN mit lauter Stimme,
unter Freudengeschrei und unter Trompeten- und Posaunenschall.
[15.15] Und ganz Juda war fröhlich über den Schwur; denn
sie hatten geschworen von ganzem Herzen, und sie suchten den
Herrn mit ganzem Willen, und er ließ sich von ihnen finden. Und
der HERR gab ihnen Ruhe ringsumher.
[15.16] Auch setzte der König Asa seine Mutter Maacha ab,
daß sie nicht mehr Herrin war, weil sie der Aschera ein
Greuelbild gemacht hatte. Und Asa zerschlug ihr Greuelbild und
zermalmte es und verbrannte es am Bach Kidron.
[15.17] Aber die Opferhöhen in Israel wurden nicht
entfernt; doch war das Herz Asas rechtschaffen sein Leben lang.
[15.18] Und er brachte ins Haus Gottes, was sein Vater
geheiligt und was er geheiligt hatte, Silber, Gold und Gefäße.
[15.19] Und es war kein Krieg bis in das
fünfunddreißigste Jahr der Herrschaft Asas.
[16.1] Im sechsunddreißigsten Jahr der Herrschaft Asas
zog Bascha, der König von Israel, herauf gegen Juda und baute
Rama aus, damit niemand bei Asa, dem König von Juda, aus- und
eingehen sollte.
[16.2] Aber Asa nahm aus dem Schatz im Hause des HERRN und
aus dem Schatz im Hause des Königs Silber und Gold und sandte zu
Ben-Hadad, dem König von Aram, der zu Damaskus herrschte, und
ließ ihm sagen:
[16.3] Es ist ein Bund zwischen mir und dir, zwischen
meinem und deinem Vater. Darum schicke ich dir Silber und Gold,
daß du den Bund mit Bascha, dem König von Israel, aufgibst,
damit er von mir abzieht.
[16.4] Ben-Hadad hörte auf die Bitte des Königs Asa und
sandte seine Obersten gegen die Städte Israels; die schlugen
Ijon, Dan und Abel-Majim und von Naftali alle Städte mit
Kornspeichern.
[16.5] Als Bascha das hörte, ließ er ab, Rama
auszubauen, und hörte auf mit seinem Werk.
[16.6] Aber der König Asa bot ganz Juda auf, und sie
nahmen die Steine und das Holz von Rama weg, womit Bascha gebaut
hatte, und er baute damit Geba und Mizpa aus.
[16.7] Zu der Zeit kam der Seher Hanani zu Asa, dem König
von Juda, und sprach zu ihm: Weil du dich auf den König von Aram
verlassen hast und nicht auf den HERRN, deinen Gott, darum ist
das Heer des Königs von Aram deiner Hand entronnen.
[16.8] Hatten nicht die Kuschiter und Libyer eine große
Heeresmacht mit sehr viel Wagen und Reitern? Doch der HERR gab
sie in deine Hand, da du dich auf ihn verließest.
[16.9] Denn des HERRN Augen schauen alle Lande, daß er
stärke, die mit ganzem Herzen bei ihm sind. Du hast töricht
getan, darum wirst du auch von nun an Krieg haben.
[16.10] Aber Asa wurde zornig über den Seher und legte
ihn ins Gefängnis; denn er grollte ihm darüber. Auch bedrückte
er zu dieser Zeit einige vom Volk.
[16.11] Die Geschichte Asas aber, die frühere und die
spätere, siehe, die steht geschrieben im Buch der Könige von
Juda und Israel.
[16.12] Und Asa wurde krank an seinen Füßen im
neununddreißigsten Jahr seiner Herrschaft, und seine Krankheit
nahm sehr zu; und er suchte auch in seiner Krankheit nicht den
HERRN, sondern die Ärzte.
[16.13] So legte sich Asa zu seinen Vätern und starb im
einundvierzigsten Jahr seiner Herrschaft.
[16.14] Und man begrub ihn in seinem Grabe, das er sich in
der Stadt Davids hatte aushauen lassen. Und sie legten ihn auf
sein Lager, das man mit gutem Räucherwerk und allerlei kunstvoll
zubereiteter Spezerei gefüllt hatte, und sie machten ihm zu
Ehren einen sehr großen Brand.
[17.1] Und sein Sohn Joschafat wurde König an seiner
Statt und wurde mächtig gegenüber Israel.
[17.2] Er legte Kriegsvolk in alle festen Städte Judas
und setzte Amtleute ein im Lande Juda und in den Städten
Ephraims, die sein Vater Asa erobert hatte.
[17.3] Und der HERR war mit Joschafat; denn er wandelte
wie vormals sein Vater David und suchte nicht die Baale,
[17.4] sondern den Gott seines Vaters und wandelte in
seinen Geboten und nicht so wie Israel.
[17.5] Darum stärkte der HERR das Königtum in seiner
Hand. Und ganz Juda gab Joschafat Geschenke, und er hatte großen
Reichtum und viel Ehre.
[17.6] Und als er in den Wegen des HERRN noch mutiger
wurde, entfernte er wieder die Opferhöhen und die Ascherabilder
aus Juda.
[17.7] Im dritten Jahr seiner Herrschaft sandte er seine
Oberen Ben-Hajil, Obadja, Secharja, Netanel und Michaja, daß sie
in den Städten Judas lehren sollten,
[17.8] und mit ihnen die Leviten Schemaja, Netanja,
Sebadja, Asaël, Schemiramot, Jonatan, Adonija, Tobija und
Tob-Adonija und mit ihnen die Priester Elischama und Joram.
[17.9] Und sie lehrten in Juda und hatten das Gesetzbuch
des HERRN bei sich und zogen in allen Städten Judas umher und
lehrten das Volk.
[17.10] Da kam der Schrecken des HERRN über alle
Königreiche der Länder, die um Juda herum lagen, so daß sie
nicht gegen Joschafat kämpften.
[17.11] Sogar einige von den Philistern brachten Joschafat
Geschenke und Silber als Abgabe; auch die Araber brachten ihm
ebentausendundsiebenhundert Widder und
siebentausendundsiebenhundert Böcke.
[17.12] So wurde Joschafat immer mächtiger. Und er baute
in Juda Burgen und Städte mit Kornspeichern
[17.13] und hatte viel Vorrat in den Städten Judas und
Kriegsleute, streitbare Männer, zu Jerusalem.
[17.14] Und dies war ihre Ordnung nach ihren Sippen: in
Juda waren Oberste über tausend: Adna, der Oberste, und unter
ihm dreihunderttausend streitbare Männer;
[17.15] neben ihm Johanan, der Oberste, und unter ihm
weihundertundachtzigtausend;
[17.16] neben ihm Amasja, der Sohn Sichris, der sich
freiwillig in den Dienst des HERRN gestellt hatte, und unter ihm
zweihunderttausend streitbare Männer;
[17.17] und aus Benjamin: Eljada, ein streitbarer Mann,
und unter ihm zweihunderttausend, die mit Bogen und Schild
gerüstet waren;
[17.18] neben ihm Josabad und unter ihm
hundertundachtzigtausend zum Kampf gerüstete Männer.
[17.19] Diese alle dienten dem König außer denen, die
der König in die festen Städte von ganz Juda gelegt hatte.
[18.1] Und Joschafat hatte großen Reichtum und viel
Ehre und verschwägerte sich mit Ahab.
[18.2] Und nach einigen Jahren zog er hinab zu Ahab nach
Samaria. Und Ahab ließ für ihn und für das Volk, das bei ihm
war, viele Schafe und Rinder schlachten. Und er beredete ihn,
daß er hinaufzöge nach Ramot in Gilead.
[18.3] Ahab, der König von Israel, sprach zu Joschafat,
dem König von Juda: Willst du mit mir nach Ramot in Gilead
ziehen? Er sprach zu ihm: Ich bin wie du und mein Volk wie dein
Volk; wir wollen mit dir in den Kampf.
[18.4] Aber Joschafat sprach zum König von Israel: Frage
doch zuerst nach dem Wort des HERRN!
[18.5] Und der König von Israel versammelte vierhundert
Propheten und sprach zu ihnen: Sollen wir nach Ramot in Gilead in
den Kampf ziehen, oder soll ich's lassen? Sie sprachen: Zieh
hinauf! Gott wird es in des Königs Hand geben.
[18.6] Joschafat aber sprach: Ist nicht noch irgendein
Prophet des HERRN hier, daß wir durch ihn den Herrn befragen?
[18.7] Der König von Israel sprach zu Joschafat: Es ist
noch ein Mann hier, durch den man den HERRN befragen kann; aber
ich bin ihm gram, denn er weissagt über mich nichts Gutes,
sondern immer nur Böses, nämlich Micha, der Sohn Jimlas.
Joschafat sprach: Der König rede so nicht.
[18.8] Und der König von Israel rief einen seiner
Kämmerer und sprach: Bringe eilends her Micha, den Sohn Jimlas!
[18.9] Und der König von Israel und Joschafat der König
von Juda, saßen ein jeder auf seinem Thron, mit ihren
königlichen Kleidern angetan. Sie saßen aber auf dem Platz vor
dem Tor von Samaria, und alle Propheten fingen an, vor ihnen zu
weissagen.
[18.10] Und Zedekia, der Sohn Kenaanas, machte sich
eiserne Hörner und sprach: So spricht der HERR: Hiermit wirst du
die Aramäer niederstoßen, bis du sie aufreibst.
[18.11] Und alle Propheten weissagten ebenso und sprachen:
Zieh hinauf nach Ramot in Gilead! Es wird dir gelingen, der HERR
wird es in des Königs Hand geben.
[18.12] Und der Bote, der hingegangen war, um Micha zu
rufen, sprach zu ihm: Siehe, die Worte der Propheten sind
einmütig gut für den König. Laß doch auch dein Wort wie ihr
Wort sein und rede Gutes.
[18.13] Micha aber sprach: So wahr der HERR lebt: was mein
Gott sagen wird, das will ich reden.
[18.14] Und als er zum König kam, sprach der König zu
ihm: Micha, sollen wir nach Ramot in Gilead in den Kampf ziehen,
oder soll ich's lassen? Er sprach: Ja, zieht hinauf! Es wird euch
gelingen, sie werden in eure Hände gegeben werden.
[18.15] Aber der König sprach zu ihm: Wie oft soll ich
dich beschwören, daß du mir im Namen des HERRN nichts als die
Wahrheit sagst!
[18.16] Da sprach er: Ich sah ganz Israel zerstreut auf
den Bergen wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und der HERR
sprach: Diese haben keinen Herrn. Ein jeder kehre wieder heim mit
Frieden! -
[18.17] Da sprach der König von Israel zu Joschafat:
Sagte ich dir nicht: Er weissagt nichts Gutes über mich, sondern
nur Böses?
[18.18] Micha aber sprach: Darum höret des HERRN Wort!
Ich sah den HERRN sitzen auf seinem Thron, und das ganze
himmlische Heer stand zu seiner Rechten und zu seiner Linken.
[18.19] Und der HERR sprach: Wer will Ahab, den König von
Israel, betören, daß er hinaufziehe und falle bei Ramot in
Gilead? Und als dieser so und jener anders redete,
[18.20] trat ein Geist vor und stellte sich vor den HERRN
und sprach: Ich will ihn betören. Der HERR aber sprach zu ihm:
Womit?
[18.21] Er sprach: Ich will ausfahren und ein Lügengeist
sein in aller seiner Propheten Mund. Und der Herr sprach: Du
wirst ihn betören und wirst es ausrichten; fahr hin und tu das!
[18.22] Nun siehe, der HERR hat einen Lügengeist in den
Mund dieser deiner Propheten gegeben, und der HERR hat Unheil
gegen dich geredet.
[18.23] Da trat herzu Zedekia, der Sohn Kenaanas, und
schlug Micha auf die Backe und sprach: Auf welchem Wege sollte
der Geist des HERRN von mir gewichen sein, um nun durch dich zu
reden?
[18.24] Micha sprach: Wahrlich, an jenem Tage wirst du's
sehen, wenn du von einer Kammer in die andere gehst, um dich zu
verstecken.
[18.25] Aber der König von Israel sprach: Nehmt Micha und
bringt ihn zu Amon, dem Stadthauptmann, und zu Joasch, dem Sohn
des Königs,
[18.26] und sagt: So spricht der König: Legt diesen ins
Gefängnis und speist ihn nur kärglich mit Brot und Wasser, bis
ich wiederkomme mit Frieden!
[18.27] Micha sprach: Kommst du mit Frieden wieder, so hat
der HERR nicht durch mich geredet. Und er sprach: Höret, alle
Völker!
[18.28] So zogen der König von Israel und Joschafat, der
König von Juda, hinauf nach Ramot in Gilead.
[18.29] Und der König von Israel sprach zu Joschafat: Ich
will mich verkleiden und in den Kampf ziehen, du aber behalte
deine königlichen Kleider an! Und der König von Israel
verkleidete sich, und sie zogen in den Kampf.
[18.30] Aber der König von Aram hatte den Obersten über
seine Wagen geboten: Ihr sollt nicht kämpfen gegen Geringe und
Hohe, sondern allein gegen den König von Israel.
[18.31] Als nun die Obersten der Wagen Joschafat sahen,
dachten sie, es sei der König von Israel, und umringten ihn, um
gegen ihn zu kämpfen. Aber Joschafat schrie, und der HERR half
ihm, und Gott lockte sie von ihm weg.
[18.32] Denn als die Obersten der Wagen merkten, daß er
nicht der König von Israel war, wandten sie sich von ihm ab.
[18.33] Es spannte aber ein Mann seinen Bogen von
ungefähr und schoß den König von Israel zwischen Panzer und
Wehrgehänge. Da sprach er zu seinem Wagenlenker: Wende um und
führe mich aus dem Kampf; denn ich bin verwundet!
[18.34] Aber der Kampf nahm immer mehr zu an jenem Tage,
und der König von Israel blieb in seinem Wagen stehen gegenüber
den Aramäern bis zum Abend; und er starb, als die Sonne
unterging.
[19.1] Joschafat aber, der König von Juda, kam wieder
heim mit Frieden nach Jerusalem.
[19.2] Und es ging ihm der Seher Jehu, der Sohn Hananis,
entgegen und sprach zum König Joschafat: Sollst du so dem
Gottlosen helfen und die lieben, die den HERRN hassen? Darum
kommt über dich der Zorn vom HERRN.
[19.3] Etwas Gutes ist aber doch an dir gefunden, daß du
die Bilder der Aschera aus dem Lande ausgetilgt und dein Herz
darauf gerichtet hast, Gott zu suchen.
[Note: Joschafat ordnet die Rechtsprechung][19.4] Und
Joschafat blieb in Jerusalem. Und er zog wieder im Volk umher von
Beerscheba an bis auf das Gebirge Ephraim und brachte sie zurück
zu dem HERRN, dem Gott ihrer Väter.
[19.5] Und er bestellte Richter im Lande in allen festen
Städten Judas, Stadt für Stadt,
[19.6] und sprach zu den Richtern: Seht zu, was ihr tut!
Denn ihr haltet Gericht nicht im Namen von Menschen, sondern im
Namen des HERRN, und er ist bei euch, wenn ihr Recht sprecht.
[19.7] Darum laßt die Furcht des HERRN bei euch sein,
haltet und tut das Recht; denn bei dem HERRN, unserm Gott, ist
kein Unrecht, weder Ansehen der Person noch Annehmen von
Geschenken.
[19.8] Auch bestellte Joschafat in Jerusalem einige aus
den Leviten und Priestern und Sippenhäuptern Israels für das
Gericht des HERRN und für die Streitfälle der Einwohner
Jerusalems.
[19.9] Ihnen gebot er und sprach: Tut also in der Furcht
des HERRN, in Treue und mit ganzem Herzen!
[19.10] In allen Streitfällen, die vor euch kommen von
euren Brüdern, die in ihren Städten wohnen, es gehe um Bluttat,
um Gesetz und Gebot, um Satzungen und Rechte, da sollt ihr sie
unterrichten, daß sie sich nicht am HERRN verschulden und ein
Zorn über euch und eure Brüder komme. Tut also, so werdet ihr
euch nicht verschulden.
[19.11] Siehe, der Hohepriester Amarja ist über euch
bestellt in allen Sachen des HERRN, und Sebadja, der Sohn
Jismaels, der Vorsteher im Hause Juda, in allen Sachen des
Königs; und als Amtleute habt ihr die Leviten bei euch. Geht
unverzagt ans Werk, und der HERR wird mit dem Guten sein.
[20.1] Danach kamen die Moabiter, die Ammoniter und mit
ihnen auch Mëuniter, um gegen Joschafat zu kämpfen.
[20.2] Und man kam und sagte zu Joschafat: Es kommt gegen
dich eine große Menge von jenseits des Salzmeeres, von Edom, und
siehe, sie sind schon in Hazezon- Tamar, das ist En-Gedi.
[20.3] Joschafat aber fürchtete sich und richtete sein
Angesicht darauf, den HERRN zu suchen; und er ließ in ganz Juda
ein Fasten ausrufen.
[20.4] Und Juda kam zusammen, den HERRN zu suchen; auch
aus allen Städten Judas kamen sie, den HERRN zu suchen.
[20.5] Und Joschafat trat hin unter die Gemeinde Judas und
Jerusalems im Hause des HERRN vorn im neuen Vorhof
[20.6] und sprach: HERR, du Gott unserer Väter, bist du
nicht Gott im Himmel und Herrscher über alle Königreiche der
Heiden? Und in deiner Hand ist Kraft und Macht, und es ist
niemand, der dir zu widerstehen vermag.
[20.7] Hast du, unser Gott, nicht die Bewohner dieses
Landes vertrieben vor deinem Volk Israel und hast es den
Nachkommen Abrahams, deines Freundes, gegeben für immer?
[20.8] Und sie wohnten darin und haben dir ein Heiligtum
für deinen Namen gebaut und gesagt:
[20.9] Wenn Unglück, Schwert, Strafe, Pest oder
Hungersnot über uns kommen, werden wir vor diesem Hause und vor
dir stehen - denn dein Name ist in diesem Hause - und zu dir
schreien in unserer Not, und du wirst hören und helfen.
[20.10] Nun siehe, die Ammoniter, Moabiter und die vom
Gebirge Seïr, durch die du Israel nicht hindurchziehen ließest,
als sie aus Ägyptenland kamen - sondern sie mußten vor ihnen
weichen und durften sie nicht ausrotten -,
[20.11] siehe, sie lassen uns das entgelten und kommen,
uns auszutreiben aus deinem Eigentum, das du uns gegeben hast.
[20.12] Unser Gott, willst du sie nicht richten? Denn in
uns ist keine Kraft gegen dies große Heer, das gegen uns kommt.
Wir wissen nicht, was wir tun sollen, sondern unsere Augen sehen
nach dir.
[20.13] Und ganz Juda stand vor dem HERRN mit seinen
Alten, Frauen und Kindern.
[20.14] Aber der Geist des HERRN kam mitten in der
Gemeinde auf Jahasïl, den Sohn Secharjas, des Sohnes Benajas,
des Sohnes Jehiëls, des Sohnes Mattanjas, den Leviten aus den
Söhnen Asaf.
[20.15] Und Jahasïl sprach: Merket auf, ganz Juda und ihr
Einwohner von Jerusalem und du, König Joschafat! So spricht der
HERR zu euch: Ihr sollt euch nicht fürchten und nicht verzagen
vor diesem großen Heer; denn nicht ihr kämpft, sondern Gott.
[20.16] Morgen sollt ihr gegen sie hinabziehen. Wenn sie
den Höhenweg von Ziz heraufkommen, werdet ihr auf sie treffen,
wo das Tal endet, vor der Wüste Jeruël.
[20.17] Aber nicht ihr werdet dabei kämpfen; tretet nur
hin und steht und seht die Hilfe des HERRN, der mit euch ist,
Juda und Jerusalem! Fürchtet euch nicht und verzaget nicht!
Morgen zieht ihnen entgegen! Der HERR ist mit euch.
[20.18] Da beugte sich Joschafat mit seinem Antlitz zur
Erde, und ganz Juda und die Einwohner von Jerusalem fielen vor
dem HERRN nieder und beteten den HERRN an.
[20.19] Und die Leviten von den Söhnen Kehat und von den
Söhnen Korach schickten sich an, den HERRN, den Gott Israels, zu
loben mit laut schallender Stimme.
[20.20] Und sie machten sich früh am Morgen auf und zogen
aus zur Wüste Tekoa. Und als sie auszogen, trat Joschafat hin
und sprach: Höret mir zu, Juda und ihr Einwohner von Jerusalem!
Glaubet an den HERRN, euren Gott, so werdet ihr sicher sein, und
glaubet seinen Propheten, so wird es euch gelingen.
[20.21] Und er beriet sich mit dem Volk und bestellte
Sänger für den HERRN, daß sie in heiligem Schmuck Loblieder
sängen und vor den Kriegsleuten herzögen und sprächen: Danket
dem HERRN; denn seine Barmherzigkeit währet ewiglich.
[20.22] Und als sie anfingen mit Danken und Loben, ließ
der HERR einen Hinterhalt kommen über die Ammoniter und Moabiter
und die vom Gebirg Seïr, die gegen Juda ausgezogen waren, und
sie wurden geschlagen.
[20.23] Es stellten sich die Ammoniter und Moabiter gegen
die Leute vom Gebirge Seïr, um sie auszurotten und zu vertilgen.
Und als sie die Leute vom Gebirge Seiër alle aufgerieben hatten,
kehrte sich einer gegen den andern, und sie wurden einander zum
Verderben.
[20.24] Als aber Juda an den Ort kam, wo man in die Wüste
sehen kann, und sie sich gegen das Heer wenden wollten, siehe, da
lagen nur Leichname auf der Erde; keiner war entronnen.
[20.25] Und Joschafat kam mit seinem Volk, die Beute
auszuteilen, und sie fanden Vieh in Menge und Güter und Kleider
und kostbare Geräte und nahmen sich so viel weg, daß es kaum zu
tragen war, und teilten drei Tage die Beute aus; denn es war
viel.
[20.26] Am vierten Tage aber kamen sie zusammen im
Lobetal; denn dort lobten sie den HERRN. Daher heißt die Stätte
"Lobetal" bis auf diesen Tag.
[20.27] So kehrte jedermann von Juda und Jerusalem wieder
um und Joschafat an der Spitze, daß sie nach Jerusalem zögen
mit Freuden; denn der HERR hatte ihnen Freude gegeben an ihren
Feinden.
[20.28] Und sie zogen in Jerusalem ein mit Psaltern,
Harfen und Trompeten zum Hause des HERRN.
[20.29] Und der Schrecken Gottes kam über alle
Königreiche der Länder, als sie hörten, daß der HERR gegen
die Feinde Israels gestritten hatte.
[20.30] Also hatte das Königreich Joschafats Frieden, und
sein Gott gab ihm Ruhe ringsumher.
[Note: Joschafats Vertrag mit Ahasja von Israel][Note: (vgl. 1.
Kön 22,41-50)][20.31] Und Joschafat regierte über Juda;
er war fünfunddreißig Jahre alt, als er König wurde; und er
regierte fünfundzwanzig Jahre zu Jerusalem. Seine Mutter hieß
Asuba, eine Tochter Schilhis.
[20.32] Und er wandelte in dem Wege seines Vaters Asa und
ließ nicht davon ab und tat, was dem HERRN wohlgefiel.
[20.33] Nur die Opferhöhen wurden nicht entfernt; denn
das Volk hatte sein Herz noch nicht ganz zu dem Gott seiner
Väter gewandt.
[20.34] Was aber mehr von Joschafat zu sagen ist, die
frühere und die spätere Geschichte, siehe, das steht
geschrieben in den Geschichten Jehus, des Sohnes Hananis, die
aufgenommen sind in das Buch der Könige von Israel.
[20.35] Danach schloß Joschafat, der König von Juda,
einen Vertrag mit Ahasja, dem König von Israel, der gottlos war
in seinem Tun.
[20.36] Er kam mit ihm überein, Schiffe zu bauen, um nach
Tarsis zu fahren; und sie bauten die Schiffe in Ezjon-Geber.
[20.37] Aber Elïser, der Sohn Dodawas von Marescha,
weissagte gegen Joschafat und sprach: Weil du mit Ahasja
übereingekommen bist, zerstört der HERR dein Werk. Und die
Schiffe zerschellten und konnten nicht nach Tarsis fahren.
[21.1] Und Joschafat legte sich zu seinen Vätern und
wurde begraben bei seinen Vätern in der Stadt Davids. Und sein
Sohn Joram wurde König an seiner Statt.
[21.2] Und Joram hatte Brüder, Joschafats Söhne: Asarja,
Jehïl, Secharja, Asarja, Michael und Schefatja; diese alle waren
Söhne Joschafats, des Königs von Juda.
[21.3] Und ihr Vater gab ihnen viele Gaben an Silber, Gold
und Kleinoden, dazu feste Städte in Juda; aber das Königtum gab
er Joram; denn der war der Erstgeborene.
[21.4] Als aber Joram das Königtum seines Vaters
übernommen hatte und mächtig wurde, erschlug er alle seine
Brüder mit dem Schwert, dazu auch einige Obere in Israel.
[21.5] Zweiunddreißig Jahre alt war Joram, als er König
wurde; und er regierte acht Jahre zu Jerusalem
[21.6] und wandelte in dem Wege der Könige von Israel,
wie das Haus Ahab getan hatte; denn Ahabs Tochter war seine Frau.
Und er tat, was dem HERRN mißfiel.
[21.7] Aber der HERR wollte das Haus David nicht verderben
um des Bundes willen, den er mit David geschlossen hatte, und wie
er ihm zugesagt hatte, ihm eine Leuchte zu geben und seinen
Söhnen immerdar.
[21.8] Zu seiner Zeit fielen die Edomiter von Juda ab und
setzten einen König über sich.
[21.9] Da zog Joram hin mit seinen Obersten und alle Wagen
mit ihm, und er machte sich des Nachts auf und schlug die
Edomiter, die ihn umringt hatten, und die Obersten über die
Wagen.
[21.10] Doch blieben die Edomiter abtrünnig von Juda bis
auf diesen Tag. Zur selben Zeit fiel Libna auch von ihm ab; denn
er hatte den HERRN, den Gott seiner Väter, verlassen.
[21.11] Auch machte er Opferhöhen in den Städten Judas
und verleitete die Einwohner von Jerusalem zur Abgötterei und
verführte Juda.
[21.12] Es kam aber ein Brief zu ihm von dem Propheten
Elia, der lautete: So spricht der HERR, der Gott deines Vaters
David: Weil du nicht gewandelt bist in den Wegen deines Vaters
Joschafat und nicht in den Wegen Asas, des Königs von Juda,
[21.13] sondern wandelst in dem Wege der Könige von
Israel und verleitest Juda und die Bewohner von Jerusalem zur
Abgötterei nach der Abgötterei des Hauses Ahab und weil du dazu
erschlagen hast deine Brüder, deines Vaters Haus, die besser
waren als du,
[21.14] siehe, so wird dich der HERR mit einer großen
Plage schlagen an deinem Volk, an deinen Kindern, an deinen
Frauen und an aller deiner Habe.
[21.15] Du aber wirst viel Krankheit haben in deinen
Eingeweiden, bis über Jahr und Tag deine Eingeweide vor
Krankheit heraustreten.
[21.16] Und der HERR erweckte gegen Joram den Geist der
Philister und Araber, die neben den Kuschitern wohnen.
[21.17] Und sie zogen herauf und brachen in Juda ein und
führten alle Habe weg, die vorhanden war im Hause des Königs,
dazu seine Söhne und seine Frauen, so daß ihm kein Sohn
übrigblieb außer Joahas, seinem jüngsten Sohn.
[21.18] Und nach dem allen plagte ihn der HERR mit einer
Krankheit in seinen Eingeweiden; die war nicht zu heilen.
[21.19] Und als das über Jahr und Tag währte, bis die
Zeit von zwei Jahren um war, traten in seiner Krankheit seine
Eingeweide heraus, und er starb unter schlimmen Schmerzen. Und
man machte keinen Brand ihm zu Ehren, wie man seinen Vätern
getan hatte.
[21.20] Zweiunddreißig Jahre alt war er, als er König
wurde; und er regierte acht Jahre zu Jerusalem und ging dahin
unbedauert. Und sie begruben ihn in der Stadt Davids, aber nicht
in den Gräbern der Könige.
[22.1] Und die Einwohner von Jerusalem machten Ahasja,
Jorams jüngsten Sohn, zum König an seiner Statt; denn die
streifende Rotte, die mit den Arabern ins Lager gekommen war,
hatte die älteren Söhne alle erschlagen. Darum wurde Ahasja
König, der Sohn Jorams, des Königs von Juda.
[22.2] Zweiundzwanzig Jahre alt war Ahasja, als er König
wurde; und er regierte ein Jahr zu Jerusalem. Seine Mutter hieß
Atalja, die Tochter Omris.
[22.3] Und auch er wandelte in den Wegen des Hauses Ahab;
denn seine Mutter hielt ihn dazu an, gottlos zu sein.
[22.4] Darum tat er, was dem HERRN mißfiel, wie das Haus
Ahab; denn sie waren seine Ratgeber nach seines Vaters Tod, ihm
zum Verderben.
[22.5] Er wandelte nach ihrem Rat; denn er zog hin mit
Joram, dem Sohn Ahabs, dem König von Israel, in den Kampf nach
Ramot in Gilead gegen Hasaël, den König von Aram. Aber die
Aramäer verwundeten Joram,
[22.6] so daß er umkehrte, um sich in Jesreel heilen zu
lassen von den Wunden, die ihm bei Rama geschlagen waren, als er
mit Hasaël, dem König von Aram, kämpfte. Und Ahasja, der Sohn
Jorams, der König von Juda, zog hinab, um Joram, den Sohn Ahabs,
in Jesreel zu besuchen, weil er krank lag;
[22.7] denn es war von Gott über Ahasja zu seinem
Verderben beschlossen, daß er zu Joram käme. Und als er kam,
zog er mit Joram aus gegen Jehu, den Sohn Nimschis, den der HERR
gesalbt hatte, um das Haus Ahab auszurotten.
[22.8] Als nun Jehu die Strafe am Hause Ahab vollzog, traf
er auf einige Obere aus Juda und auf die Söhne der Brüder
Ahasjas, die Ahasja dienten, und er tötete sie.
[22.9] Und er suchte Ahasja, und man fing ihn in Samaria,
wo er sich versteckt hatte, und er wurde zu Jehu gebracht. Der
tötete ihn, und man begrub ihn; denn sie sprachen: Er ist
Joschafats Sohn, der von ganzem Herzen den HERRN suchte. Und es
war niemand mehr aus dem Hause Ahasjas, der zum Königtum
tüchtig war.
[22.10] Als aber Atalja, die Mutter Ahasjas, sah, daß ihr
Sohn tot war, machte sie sich auf und brachte um alle vom
königlichen Geschlecht im Hause Juda.
[22.11] Aber Joscheba, eine Königstochter, nahm Joasch,
den Sohn Ahasjas, und stahl ihn aus der Mitte der Söhne des
Königs, die getötet wurden, und brachte ihn mit seiner Amme in
die Bettenkammer. So verbarg ihn Joscheba, die Tochter des
Königs Joram, die Frau des Priesters Jojada, - denn sie war
Ahasjas Schwester - vor Atalja, so daß er nicht getötet wurde.
[22.12] Und er war bei ihnen im Hause Gottes versteckt
sechs Jahre, solange Atalja im Lande Königin war.
[23.1] Aber im siebenten Jahr faßte Jojada Mut und
schloß einen Bund mit den Hauptleuten über hundert, nämlich
mit Asarja, dem Sohn Jerohams, Jismael, dem Sohn Johanans,
Asarja, dem Sohn Obeds, Maaseja, dem Sohn Adajas, und Elischafat,
dem Sohn Sichris.
[23.2] Die zogen umher in Juda und brachten die Leviten
aus allen Städten Judas zusammen und die Häupter der Sippen in
Israel, daß sie nach Jerusalem kämen.
[23.3] Und die ganze Gemeinde schloß einen Bund im Hause
Gottes mit dem König. Und Jojada sprach zu ihnen: Siehe, des
Königs Sohn soll König sein, wie der HERR den Söhnen David
zugesagt hat.
[23.4] So sollt ihr nun tun: Ein Drittel von euch, den
Priestern und Leviten, die am Sabbat ihren Dienst antreten, soll
Wache halten an den Toren
[23.5] und ein Drittel im Hause des Königs und ein
Drittel am Grundtor; aber alles Volk soll in den Vorhöfen am
Hause des HERRN sein.
[23.6] Und daß niemand in das Haus des HERRN gehe! Nur
die Priester und die Leviten, die Dienst tun, die sollen
hineingehen, denn sie sind heilig; und alles Volk tue nach dem
Gebot des HERRN.
[23.7] Und die Leviten sollen sich rings um den König
herumstellen, ein jeder mit seiner Waffe in der Hand. Und wer in
das Haus des Herrn geht, der sei des Todes! Und sie sollen um den
König sein, wenn er aus- und eingeht.
[23.8] Und die Leviten und ganz Juda taten, wie der
Priester Jojada geboten hatte, und ein jeder nahm seine Leute,
die am Sabbat antraten, samt denen, die am Sabbat abtraten. Denn
der Priester Jojada ließ die Abteilungen nicht auseinandergehen.
[23.9] Und der Priester Jojada gab den Hauptleuten über
hundert die Spieße und Schilde und Waffen des Königs David, die
im Hause Gottes waren,
[23.10] und stellte alles Volk auf, einen jeden mit seiner
Waffe in der Hand, von der rechten Seite des Hauses im Süden bis
zur linken Seite im Norden vor dem Altar und dem Hause um den
König herum.
[23.11] Und sie führten den Sohn des Königs heraus und
setzten ihm die Krone auf und gaben ihm die Ordnung und machten
ihn zum König. Und Jojada und seine Söhne salbten ihn und
sprachen: Es lebe der König!
[23.12] Als aber Atalja das Geschrei des Volks hörte, das
herzulief und den König umjubelte, ging sie zum Volk in das Haus
des HERRN.
[23.13] Und sie sah, und siehe, der König stand an seiner
Stätte im Eingang und die Oberen und die Trompeter um den
König, und alles Volk des Landes war fröhlich, und man blies
die Trompeten, und die Sänger mit allerlei Saitenspiel standen
da und gaben das Zeichen zum Jubel. Da zerriß Atalja ihre
Kleider und rief: Aufruhr, Aufruhr!
[23.14] Aber der Priester Jojada gebot den Hauptleuten
über hundert, die über das Heer gesetzt waren: Führt sie
zwischen den Reihen hinaus, und wer ihr nachfolgt, den soll man
mit dem Schwert töten! Denn der Priester hatte befohlen, man
sollte sie nicht töten im Hause des HERRN.
[23.15] Und sie legten die Hände an sie, und als sie zum
Eingang des Roßtors kam am Hause des Königs, töteten sie sie
dort.
[23.16] Und Jojada schloß einen Bund zwischen dem HERRN
und dem ganzen Volk und dem König, daß sie des HERRN Volk sein
sollten.
[23.17] Da ging das ganze Volk in das Haus Baals und brach
es ab, und seine Altäre und Bilder zerbrachen sie und töteten
Mattan, den Priester Baals, vor den Altären.
[23.18] Und Jojada bestellte die Ämter am Hause des HERRN
aus den Priestern und den Leviten, die David für das Haus des
HERRN verordnet hatte, dem HERRN Brandopfer zu bringen, wie es
geschrieben steht im Gesetz des Mose, mit Freuden und mit
Liedern, nach Davids Weisung,
[23.19] und er stellte Wachen an die Tore am Hause des
HERRN, daß niemand hineinkäme, der sich an irgend etwas unrein
gemacht hatte.
[23.20] Und er nahm die Hauptleute über hundert und die
Mächtigen und die Herren im Volk und alles Volk des Landes und
führte den König vom Hause des HERRN hinab; und sie zogen durch
das obere Tor in das Haus des Königs und ließen den König sich
auf den königlichen Thron setzen.
[23.21] Und alles Volk des Landes war fröhlich, aber die
Stadt blieb still, obwohl Atalja mit dem Schwert erschlagen war.
[24.1] Joasch war sieben Jahre alt, als er König
wurde; und er regierte vierzig Jahre zu Jerusalem. Seine Mutter
hieß Zibja, aus Beerscheba.
[24.2] Und Joasch tat, was dem HERRN wohlgefiel, solange
der Priester Jojada lebte.
[24.3] Und Jojada nahm zwei Frauen für Joasch, und er
zeugte Söhne und Töchter.
[24.4] Danach nahm sich Joasch vor, das Haus des HERRN zu
erneuern,
[24.5] und versammelte die Priester und Leviten und sprach
zu ihnen: Zieht hin in alle Städte Judas und sammelt Geld aus
ganz Israel, um jährlich das Haus eures Gottes auszubessern, und
eilet, solches zu tun! Aber die Leviten eilten nicht.
[24.6] Da rief der König den Hohenpriester Jojada und
sprach zu ihm: Warum hast du nicht acht auf die Leviten, daß sie
von Juda und Jerusalem die Steuer einbringen, die Mose, der
Knecht des HERRN, und die Gemeinde für die Stiftshütte zu
sammeln Israel geboten haben?
[24.7] Denn die gottlose Atalja und ihre Söhne haben das
Haus Gottes verfallen lassen, und alles, was dem Hause des HERRN
geheiligt war, haben sie an die Baale gebracht.
[24.8] Da befahl der König, daß man eine Lade machte,
und man stellte sie außen ins Tor am Hause des HERRN;
[24.9] und sie ließen in Juda und Jerusalem ausrufen,
daß man dem HERRN die Steuer bringen solle, die in der Wüste
von Mose, dem Knecht Gottes, auf Israel gelegt war.
[24.10] Da freuten sich alle Oberen und alles Volk und
brachten's und warfen's in die Lade, bis sie voll wurde.
[24.11] Und wenn man die Lade durch die Leviten zur
Verwaltung des Königs brachte und man sah, daß viel Geld darin
war, so kam der Schreiber des Königs und der Beauftragte des
Hohenpriesters, und man schüttete die Lade aus, und sie trugen
sie wieder hin an ihren Ort. So taten sie alle Tage und brachten
viel Geld zusammen.
[24.12] Und der König und Jojada gaben es den
Werkmeistern, die am Hause des HERRN arbeiteten. Diese stellten
Steinmetzen und Zimmerleute an, um das Haus des HERRN zu
erneuern, und auch Meister in Eisen und Kupfer, um das Haus des
HERRN auszubessern.
[24.13] Und die Werkmeister sorgten dafür, daß durch sie
die Ausbesserung fortschritt, und so stellten sie das Haus Gottes
nach seinem alten Maß wieder her.
[24.14] Und als sie es vollendet hatten, brachten sie das
übrige Geld vor den König und Jojada. Davon machte man Geräte
für das Haus des HERRN, Geräte für den Dienst und für die
Brandopfer, Löffel und goldene und silberne Geräte. Und sie
opferten Brandopfer im Hause des HERRN allezeit, solange Jojada
lebte.
[24.15] Und Jojada ward alt und lebenssatt und starb und
war hundertunddreißig Jahre alt, als er starb.
[24.16] Und sie begruben ihn in der Stadt Davids bei den
Königen, weil er an Israel und an Gott und seinem Hause
wohlgetan hatte.
[Note: Joasch' Abfall und Ende][24.17] Und nach dem Tode
Jojadas kamen die Oberen Judas und huldigten dem König; da
hörte der König auf sie.
[24.18] Und sie verließen das Haus des HERRN, des Gottes
ihrer Väter, und dienten den Bildern der Aschera und den
Götzen. Da kam der Zorn über Juda und Jerusalem um dieser ihrer
Schuld willen.
[24.19] Der HERR aber sandte Propheten zu ihnen, daß sie
sich zum HERRN bekehren sollten, und sie ermahnten sie, aber sie
nahmen's nicht zu Ohren.
[24.20] Und der Geist Gottes ergriff Secharja, den Sohn
des Priesters Jojada. Der trat vor das Volk und sprach zu ihnen:
So spricht Gott: Warum übertretet ihr die Gebote des HERRN, so
daß ihr kein Gelingen habt? Denn ihr habt den HERRN verlassen,
darum wird er euch auch verlassen.
[24.21] Aber sie machten eine Verschwörung gegen ihn und
steinigten ihn auf Befehl des Königs im Vorhof am Hause des
HERRN.
[24.22] Und der König Joasch gedachte nicht an die
Barmherzigkeit, die Jojada, der Vater Secharjas, an ihm getan
hatte, sondern tötete seinen Sohn. Der aber sprach, als er
starb: Der HERR wird es sehen und strafen.
[24.23] Und als das Jahr um war, zog herauf das Heer der
Aramäer, und sie kamen nach Juda und Jerusalem und brachten alle
Oberen im Volk um, und all ihren Raub sandten sie dem König von
Damaskus.
[24.24] Denn obwohl das Heer der Aramäer mit wenigen
Männern kam, gab der HERR ein sehr großes Heer in ihre Hand,
weil Juda den HERRN, den Gott ihrer Väter, verlassen hatte.
Damit vollzogen sie an Joasch die Strafe.
[24.25] Und als sie von ihm zogen, ließen sie ihn in
großer Krankheit zurück. Es machten aber seine Großen eine
Verschwörung gegen ihn um der Blutschuld willen an dem Sohn des
Priesters Jojada und töteten ihn auf seinem Bett, und er starb.
Und man begrub ihn in der Stadt Davids, aber nicht in den
Gräbern der Könige.
[24.26] Diese aber machten die Verschwörung gegen ihn:
Josachar, der Sohn der Schimat, der Ammoniterin, und Josabad, der
Sohn der Schomer, der Moabiterin.
[24.27] Aber seine Söhne und die Menge der Steuern, die
er veranlaßte, und der Bau des Hauses Gottes, siehe, das steht
geschrieben in den Geschichten im Buch der Könige. Und sein Sohn
Amazja wurde König an seiner Statt.
[25.1] Fünfundzwanzig Jahre alt war Amazja, als er
König wurde; und er regierte neunundzwanzig Jahre zu Jerusalem.
Seine Mutter hieß Joaddan, aus Jerusalem.
[25.2] Und er tat, was dem HERRN wohlgefiel, doch nicht
von ganzem Herzen.
[25.3] Als er nun das Königtum fest in der Hand hatte,
tötete er seine Großen, die den König, seinen Vater,
erschlagen hatten.
[25.4] Aber ihre Söhne tötete er nicht; denn so steht es
geschrieben im Gesetz, im Buch des Mose, wo der HERR gebietet:
Die Väter sollen nicht sterben für die Kinder und die Kinder
nicht für die Väter, sondern ein jeder soll nur um seiner
Sünde willen sterben.
[25.5] Und Amazja bot Juda auf und ordnete sie, ganz Juda
und Benjamin, nach ihren Sippen unter die Obersten über tausend
und unter die Hauptleute über hundert und musterte sie von
zwanzig Jahren an und darüber, und es fanden sich
dreihunderttausend auserlesene Leute, die in den Krieg ziehen und
Spieß und Schild führen konnten.
[25.6] Dazu warb er aus Israel hunderttausend Kriegsleute
für hundert Zentner Silber.
[25.7] Es kam aber ein Mann Gottes zu ihm und sprach:
König, laß nicht das Heer Israels mit dir ziehen, denn der HERR
ist nicht mit Israel, mit allen Männern von Ephraim;
[25.8] denn wenn du denkst, mit ihnen stark zu sein zum
Kampf, so wird Gott dich vor den Feinden fallen lassen. Denn bei
Gott steht die Kraft zu helfen und fallen zu lassen.
[25.9] Amazja sprach zu dem Mann Gottes: Was soll man dann
tun mit den hundert Zentnern, die ich den Kriegsleuten aus Israel
gegeben habe? Der Mann Gottes sprach: Es steht beim HERRN, dir
mehr zu geben als dies.
[25.10] Da sonderte Amazja die Kriegsleute ab, die zu ihm
aus Ephraim gekommen waren, daß sie wieder heimkehrten. Da
entbrannte ihr Zorn sehr gegen Juda, und sie zogen zurück an
ihren Ort mit grimmigem Zorn.
[25.11] Und Amazja ward getrost und führte sein Volk aus
und zog ins Salztal und erschlug zehntausend Männer von Seïr.
[25.12] Und die Männer von Juda fingen zehntausend von
ihnen lebendig; die führten sie auf die Spitze eines Felsens und
stürzten sie von der Spitze des Felsens, daß sie alle
zerschellten.
[25.13] Aber die Kriegsleute, die Amazja hatte ziehen
lassen, daß sie nicht mit seinem Volk in den Kampf zögen,
fielen in die Städte Judas ein von Samaria bis nach Bet- Horon
und erschlugen dreitausend Mann von ihnen und gewannen viel
Beute.
[25.14] Und als Amazja vom Siege über die Edomiter
wiederkam, brachte er die Götter der Leute von Seïr mit und
stellte sie sich als Götter auf und betete sie an und opferte
ihnen.
[25.15] Da entbrannte der Zorn des HERRN über Amazja, und
er sandte einen Propheten zu ihm. Der sprach zu ihm: Warum suchst
du die Götter des Volks, die ihr Volk nicht aus deiner Hand
erretten konnten?
[25.16] Und als er so mit ihm redete, sprach der König zu
ihm: Hat man dich zu des Königs Ratgeber gemacht? Höre auf!
Warum willst du getötet werden? Da hörte der Prophet auf und
sprach: Ich merke wohl, daß Gott beschlossen hat, dich zu
verderben, weil du solches getan und auf meinen Rat nicht gehört
hast.
[25.17] Und Amazja, der König von Juda, entschloß sich,
hinzusenden zu Joasch, dem Sohn des Joahas, des Sohnes Jehus, dem
König von Israel, und ließ ihm sagen: Komm, wir wollen uns
miteinander messen!
[25.18] Aber Joasch, der König von Israel, sandte zu
Amazja, dem König von Juda, und antwortete ihm: Der Dornstrauch
im Libanon sandte zur Zeder im Libanon und ließ ihr sagen: Gib
deine Tochter meinem Sohn zur Frau! Aber das Wild im Libanon lief
über den Dornstrauch und zertrat ihn.
[25.19] Du denkst: Siehe, ich habe die Edomiter
geschlagen. Darüber erhebt sich dein Herz, und du suchst noch
mehr Ruhm. Bleib doch daheim. Warum suchst du dein Unglück, daß
du zu Fall kommst und Juda mit dir?
[25.20] Aber Amazja hörte nicht darauf; denn es geschah
von Gott, um sie in die Hand des Joasch zu geben, weil sie die
Götter der Edomiter gesucht hatten.
[25.21] Da zog Joasch, der König von Israel, herauf, und
sie maßen sich miteinander, er und Amazja, der König von Juda,
bei Bet-Schemesch, das in Juda liegt.
[25.22] Aber Juda wurde vor Israel her geschlagen, und sie
flohen, ein jeder in sein Haus.
[25.23] Aber Amazja, den Sohn des Joasch, den König von
Juda, nahm Joasch, der Sohn des Joahas, der König von Israel,
bei Bet-Schemesch gefangen und brachte ihn nach Jerusalem und
riß die Mauer von Jerusalem ein vom Tor Ephraim bis an das
Ecktor, vierhundert Ellen lang.
[25.24] Und alles Gold und Silber und alle Geräte, die im
Hause Gottes unter der Obhut von Obed-Edom vorhanden waren, und
die Schätze im Hause des Königs und die Geiseln nahm er mit
sich nach Samaria.
[25.25] Und Amazja, der Sohn des Joasch, der König von
Juda, lebte nach dem Tode des Joasch, des Sohnes des Joahas, des
Königs von Israel, noch fünfzehn Jahre.
[25.26] Was aber mehr von Amazja zu sagen ist, die
frühere und die spätere Geschichte, siehe, das steht
geschrieben im Buch der Könige von Juda und Israel.
[25.27] Und von der Zeit an, da Amazja von dem HERRN wich,
machten sie eine Verschwörung gegen ihn in Jerusalem. Er aber
floh nach Lachisch. Da sandten sie hinter ihm her nach Lachisch
und töteten ihn dort.
[25.28] Und sie brachten ihn auf Rossen und begruben ihn
bei seinen Vätern in der Stadt Davids.
[26.1] Da nahm das ganze Volk von Juda den Usija - der
war sechzehn Jahre alt -, und sie machten ihn zum König an
seines Vaters Amazja Statt.
[26.2] Der baute Elat aus und brachte es wieder an Juda,
nachdem der König sich zu seinen Vätern gelegt hatte.
[26.3] Sechzehn Jahre alt war Usija, als er König wurde;
und er regierte zweiundfünfzig Jahre zu Jerusalem. Seine Mutter
hieß Jecholja, aus Jerusalem.
[26.4] Und er tat, was dem HERRN wohlgefiel, ganz wie sein
Vater Amazja getan hatte.
[26.5] Und er suchte Gott, solange Secharja lebte, der ihn
unterwies in der Furcht Gottes; und solange er den HERRN suchte,
ließ es ihm Gott gelingen.
[26.6] Er zog aus und kämpfte gegen die Philister und
riß nieder die Mauer von Gat und die Mauer von Jabne und die
Mauer von Aschdod und baute Festungen um Aschdod und im
Philisterland;
[26.7] denn Gott half ihm gegen die Philister, gegen die
Araber, die in Gur-Baal wohnten, und gegen die Mëuniter.
[26.8] Und die Ammoniter gaben Usija Geschenke, und er
wurde berühmt bis hin nach Ägypten; denn er wurde immer
mächtiger.
[26.9] Und Usija baute Türme in Jerusalem am Ecktor und
am Taltor und am Winkel und befestigte sie.
[26.10] Er baute auch Türme in der Wüste und grub viele
Brunnen; denn er hatte viel Vieh sowohl im Hügelland wie in der
Ebene, auch Ackerleute und Weingärtner auf den Bergen und am
Karmel; denn er hatte Lust am Ackerbau.
[26.11] Und Usija hatte ein kriegstüchtiges Heer, das in
Abteilungen in den Kampf zog, nach seiner Zahl aufgestellt durch
den Schreiber Jeïël und den Amtmann Maaseja unter dem Befehl
Hananjas, eines der Obersten des Königs.
[26.12] Und die Zahl der Häupter der Sippen unter den
Kriegern war 2600,
[26.13] und unter ihrem Befehl stand eine Heeresmacht von
307 500 sehr kriegstüchtigen Männern, um dem König gegen die
Feinde zu helfen.
[26.14] Und Usija beschaffte für das ganze Heer Schilde,
Spieße, Helme, Panzer, Bogen und Schleudersteine
[26.15] und machte in Jerusalem kunstvolle Geschütze, die
auf den Türmen und Ecken stehen sollten, um mit Pfeilen und
großen Steinen zu schießen. Und sein Name drang weit hinaus,
weil ihm wunderbar geholfen wurde, bis er sehr mächtig war.
[26.16] Und als er mächtig geworden war, überhob sich
sein Herz zu seinem Verderben; denn er verging sich gegen den
HERRN, seinen Gott, und ging in das Haus des HERRN, um auf dem
Räucheraltar zu räuchern.
[26.17] Aber der Priester Asarja ging ihm nach und achtzig
Priester des HERRN mit ihm, zuverlässige Leute,
[26.18] und sie traten Usija, dem König, entgegen und
sprachen zu ihm: Es gebührt nicht dir, Usija, dem HERRN zu
räuchern, sondern den Priestern, den Söhnen Aaron, die geweiht
sind zu räuchern. Geh hinaus aus dem Heiligtum; denn du vergehst
dich, und es wird dir keine Ehre bringen vor Gott, dem HERRN.
[26.19] Da wurde Usija zornig, als er bereits ein
Räuchergefäß in der Hand hatte, um zu räuchern; und wie er so
über die Priester zornig wurde, brach der Aussatz aus an seiner
Stirn vor den Augen der Priester im Hause des HERRN am
Räucheraltar.
[26.20] Und der Hohepriester Asarja wandte das Angesicht
ihm zu und alle Priester, und siehe, da war der König aussätzig
an seiner Stirn. Und sie stießen ihn fort, und er eilte auch
selbst hinauszugehen; denn seine Plage war vom HERRN.
[26.21] So war der König Usija aussätzig bis an seinen
Tod und wohnte als Aussätziger in einem besonderen Hause; denn
er war verstoßen vom Hause des HERRN. Jotam aber, sein Sohn,
stand dem Hause des Königs vor und richtete das Volk des Landes.
[26.22] Was aber mehr von Usija zu sagen ist, die frühere
und die spätere Geschichte, hat beschrieben der Prophet Jesaja,
der Sohn des Amoz.
[26.23] Und Usija legte sich zu seinen Vätern, und sie
begruben ihn bei seinen Vätern auf dem Felde neben der
Grabstätte der Könige; denn sie sprachen: Er ist aussätzig.
Und sein Sohn Jotam wurde König an seiner Statt.
[27.1] Jotam war fünfundzwanzig Jahre alt, als er
König wurde; und er regierte sechzehn Jahre zu Jerusalem. Seine
Mutter hieß Jeruscha, eine Tochter Zadoks.
[27.2] Und er tat, was dem HERRN wohlgefiel, ganz wie sein
Vater Usija getan hatte, nur drang er nicht in den Tempel des
HERRN ein. Das Volk aber handelte noch immer böse.
[27.3] Er baute das obere Tor am Hause des HERRN, und an
der Mauer des Ofel baute er viel
[27.4] und baute Städte auf dem Gebirge Juda, und in den
Wäldern baute er Burgen und Türme.
[27.5] Auch kämpfte er mit dem König der Ammoniter und
unterwarf sie, so daß ihm die Ammoniter in diesem Jahr hundert
Zentner Silber, hunderttausend Scheffel Weizen und hunderttausend
Scheffel Gerste gaben. So viel gaben ihm die Ammoniter auch im
zweiten und im dritten Jahr.
[27.6] So wurde Jotam mächtig; denn er wandelte recht vor
dem HERRN, seinem Gott.
[27.7] Was aber mehr von Jotam zu sagen ist und alle seine
Kriege und wie er wandelte, siehe, das steht geschrieben im Buch
der Könige von Israel und Juda.
[27.8] Fünfundzwanzig Jahre alt war er, als er König
wurde; und er regierte sechzehn Jahre zu Jerusalem.
[27.9] Und Jotam legte sich zu seinen Vätern, und sie
begruben ihn in der Stadt Davids. Und sein Sohn Ahas wurde König
an seiner Statt.
[28.1] Ahas war zwanzig Jahre alt, als er König wurde;
und er regierte sechzehn Jahre zu Jerusalem. Er tat nicht, was
dem HERRN wohlgefiel, wie sein Vater David,
[28.2] sondern wandelte in den Wegen der Könige von
Israel. Dazu machte er den Baalen gegossene Bilder
[28.3] und opferte im Tal Ben-Hinnom und verbrannte seine
Söhne im Feuer nach den greulichen Sitten der Heiden, die der
HERR vor den Israeliten vertrieben hatte,
[28.4] und opferte und räucherte auf den Höhen und auf
den Hügeln und unter allen grünen Bäumen.
[28.5] Darum gab ihn der HERR, sein Gott, in die Hand des
Königs von Aram, daß sie ihn schlugen und eine große Menge der
Seinen gefangen wegführten und nach Damaskus brachten. Auch
wurde er in die Hand des Königs von Israel gegeben; der schlug
ihn hart;
[28.6] denn Pekach, der Sohn Remaljas, schlug in Juda
hundertundzwanzigtausend streitbare Männer auf einen Tag, weil
sie den HERRN, den Gott ihrer Väter, verlassen hatten.
[28.7] Und Sichri, ein Kriegsmann aus Ephraim, erschlug
Maaseja, den Königssohn, und Asrikam, den Vorsteher des
Königshauses, und Elkana, den Ersten nach dem König.
[28.8] Und die von Israel führten von ihren Brüdern
zweihunderttausend Frauen, Söhne und Töchter gefangen weg und
nahmen dazu große Beute von ihnen und brachten sie nach Samaria.
[28.9] Es war aber dort ein Prophet des HERRN, der hieß
Oded. Der ging hinaus dem Heer entgegen, das nach Samaria kam,
und sprach zu ihnen: Siehe, weil der HERR, der Gott eurer Väter,
über Juda zornig ist, hat er sie in eure Hände gegeben; ihr
aber habt sie mit solcher Wut erschlagen, daß es gen Himmel
schreit.
[28.10] Nun gedenkt ihr, die Leute von Juda und Jerusalem
zu unterwerfen, daß sie eure Sklaven und Sklavinnen seien. Ist
denn das nicht Schuld bei euch gegenüber dem HERRN, eurem Gott?
[28.11] So hört nun auf mich und bringt die Gefangenen
wieder hin, die ihr aus euren Brüdern weggeführt habt; denn des
HERRN Zorn ist über euch entbrannt.
[28.12] Da traten auf einige Sippenhäupter von Ephraim -
Asarja, der Sohn Johanans, Berechja, der Sohn Meschillemots,
Jehiskija, der Sohn Schallums, und Amasa, der Sohn Hadlais -
gegen die, die aus dem Kampf kamen,
[28.13] und sprachen zu ihnen: Ihr sollt die Gefangenen
nicht hierherbringen; denn ihr bringt Schuld vor dem HERRN über
uns, so daß ihr unsere Sünde und Schuld nur noch größer
macht. Es ist schon genug der Schuld, und der Zorn des HERRN ist
über Israel entbrannt.
[28.14] Da gaben die Kriegsleute die Gefangenen und die
Beute frei vor den Obersten und vor der ganzen Gemeinde.
[28.15] Und jene Männer, die mit Namen genannt sind,
nahmen die Gefangenen und bekleideten alle, die bloß unter ihnen
waren, mit Kleidern aus der Beute und zogen ihnen Schuhe an und
gaben ihnen zu essen und zu trinken und salbten sie, und alle,
die schwach waren, führten sie auf Eseln und brachten sie nach
Jericho, zur Palmenstadt, zu ihren Brüdern und kehrten nach
Samaria zurück.
[28.16] Zu derselben Zeit sandte der König Ahas zu dem
König von Assur, daß er ihm helfe.
[28.17] Und es kamen abermals die Edomiter und schlugen
Juda und führten einige weg.
[28.18] Auch die Philister fielen ein in die Städte im
Hügelland und im Südlande Judas und eroberten Bet-Schemesch,
Ajalon, Gederot und Socho mit seinen Ortschaften und Timna mit
seinen Ortschaften und Gimso mit seinen Ortschaften und wohnten
darin;
[28.19] denn der HERR demütigte Juda um des Ahas willen,
des Königs von Juda, weil er in Juda ein zuchtloses Wesen
aufkommen ließ und sich am HERRN versündigte.
[28.20] So zog auch gegen ihn Tiglat-Pileser, der König
von Assur; der bedrängte ihn und half ihm nicht;
[28.21] denn obwohl Ahas das Haus des HERRN und das Haus
des Königs und die Häuser der Oberen plünderte und es dem
König von Assur gab, half es ihm nichts.
[28.22] Dazu versündigte sich der König Ahas in seiner
Not noch mehr am HERRN
[28.23] und opferte den Göttern von Damaskus, die ihn
geschlagen hatten, und sprach: Die Götter der Könige von Aram
helfen ihnen; darum will ich ihnen opfern, daß sie mir auch
helfen. Aber diese brachten ihn und ganz Israel zu Fall.
[28.24] Und Ahas brachte die Geräte des Hauses Gottes
zusammen und zerschlug sie und schloß die Türen zu am Hause des
HERRN und machte sich Altäre in allen Winkeln Jerusalems.
[28.25] Und in den Städten Judas hin und her machte er
Höhen, um andern Göttern zu opfern, und reizte den HERRN, den
Gott seiner Väter.
[28.26] Was aber mehr von ihm zu sagen ist und sein ganzer
Wandel, der frühere und der spätere, siehe, das steht
geschrieben im Buch der Könige von Juda und Israel.
[28.27] Und Ahas legte sich zu seinen Vätern, und sie
begruben ihn in der Stadt, in Jerusalem; denn sie brachten ihn
nicht in die Gräber der Könige von Israel. Und sein Sohn Hiskia
wurde König an seiner Statt.
[29.1] Hiskia war fünfundzwanzig Jahre alt, als er
König wurde; und er regierte neunundzwanzig Jahre zu Jerusalem.
Seine Mutter hieß Abi, eine Tochter Secharjas.
[29.2] Und er tat, was dem HERRN wohlgefiel, wie sein
Vater David.
[29.3] Er tat auf die Türen am Hause des HERRN im ersten
Monat des ersten Jahres seiner Herrschaft und besserte sie aus
[29.4] und ließ die Priester und Leviten kommen und
versammelte sie auf dem Platz im Osten
[29.5] und sprach zu ihnen: Hört mir zu, ihr Leviten!
Heiligt euch nun, daß ihr weihet das Haus des HERRN, des Gottes
eurer Väter, und tut heraus den Unrat aus dem Heiligtum.
[29.6] Denn unsere Väter haben sich versündigt und
getan, was dem HERRN, unserm Gott, mißfällt, und haben ihn
verlassen und haben ihr Angesicht von der Wohnung des HERRN
abgewandt und ihr den Rücken zugekehrt;
[29.7] sie haben sogar die Türen an der Vorhalle
zugeschlossen und die Lampen ausgelöscht und kein Räucherwerk
geräuchert und dem Gott Israels kein Brandopfer im Heiligtum
dargebracht.
[29.8] Daher ist der Zorn des HERRN über Juda und
Jerusalem gekommen, und er hat sie dahingegeben zum Entsetzen und
zum Erschrecken, daß man sie verspottet, wie ihr mit euren Augen
seht;
[29.9] denn siehe, um dessentwillen sind unsere Väter
durchs Schwert gefallen und unsere Söhne, Töchter und Frauen
weggeführt.
[29.10] Nun habe ich im Sinn, einen Bund zu schließen mit
dem HERRN, dem Gott Israels, daß sein Zorn und Grimm sich von
uns wende.
[29.11] Nun, meine Söhne, seid nicht lässig; denn euch
hat der HERR erwählt, daß ihr zum Dienst vor ihm stehen sollt
und daß ihr seine Diener seid und ihm Opfer bringt!
[29.12] Da machten sich auf die Leviten Mahat, der Sohn
Amasais, und Joel, der Sohn Asarjas, aus den Söhnen Kehat; aus
den Söhnen Merari aber Kisch, der Sohn Abdis, und Asarja, der
Sohn Jehallelels; und aus den Söhnen Gerschon Joach, der Sohn
Simmas, und Eden, der Sohn Joachs;
[29.13] aus den Söhnen Elizafan Schimri und Jeïël; aus
den Söhnen Asaf Secharja und Mattanja;
[29.14] aus den Söhnen Heman Jehïl und Schimi; aus den
Söhnen Jedutun Schemaja und Usiël.
[29.15] Sie versammelten ihre Brüder und heiligten sich
und gingen hinein, um das Haus des HERRN zu reinigen, wie der
König nach dem Wort des HERRN geboten hatte.
[29.16] Die Priester aber gingen ins Innere des Hauses des
HERRN, um es zu reinigen, und taten alles Unreine, das im Tempel
des HERRN gefunden wurde, auf den Vorhof am Hause des HERRN, und
die Leviten nahmen es auf und trugen es hinaus an den Bach
Kidron.
[29.17] Mit der Weihe aber fingen sie am ersten Tage des
ersten Monats an, und am achten Tage des Monats gingen sie in die
Vorhalle des HERRN und weihten das Haus des HERRN acht Tage lang,
und am sechzehnten Tage des ersten Monats vollendeten sie das
Werk.
[29.18] Und sie gingen hin zum König Hiskia und sprachen:
Wir haben gereinigt das ganze Haus des HERRN, den Brandopferaltar
und alle seine Geräte, den Tisch der Schaubrote und alle seine
Geräte;
[29.19] und alle Geräte, die der König Ahas, als er
König war, hatte wegwerfen lassen, als er sich versündigte, die
haben wir wieder aufgestellt und geweiht; siehe, sie sind vor dem
Altar des HERRN.
[29.20] Da machte sich der König Hiskia früh auf und
versammelte die Oberen der Stadt und ging hinauf zum Hause des
HERRN.
[29.21] Und sie brachten herzu sieben junge Stiere, sieben
Widder, sieben Lämmer und sieben Ziegenböcke zum Sündopfer
für das Königreich, für das Heiligtum und für Juda, und er
sprach zu den Priestern, den Söhnen Aaron, daß sie auf dem
Altar des HERRN opfern sollten.
[29.22] Da schlachteten sie die Rinder, und die Priester
nahmen das Blut und sprengten es an den Altar, und sie
schlachteten die Widder und sprengten das Blut an den Altar, und
sie schlachteten die Lämmer und sprengten das Blut an den Altar.
[29.23] Und sie brachten die Böcke zum Sündopfer vor den
König und die Gemeinde und legten ihre Hände auf sie;
[29.24] und die Priester schlachteten sie und taten ihr
Blut zur Entsündigung an den Altar, um Sühne zu schaffen für
ganz Israel; denn der König hatte befohlen, Brandopfer und
Sündopfer darzubringen für ganz Israel.
[29.25] Und er stellte die Leviten auf im Hause des HERRN
mit Zimbeln, Psaltern und Harfen, wie es David befohlen hatte und
Gad, der Seher des Königs, und der Prophet Nathan; denn es war
des HERRN Gebot durch seine Propheten.
[29.26] Und so standen die Leviten mit den Saitenspielen
Davids und die Priester mit den Trompeten.
[29.27] Und Hiskia gebot, das Brandopfer auf dem Altar
darzubringen. Und um die Zeit, da das Brandopfer anfing, begann
auch der Gesang für den HERRN und die Trompeten und dazu die
mancherlei Saitenspiele Davids, des Königs von Israel.
[29.28] Und die ganze Gemeinde betete an, und der Gesang
erscholl und die Trompeten ertönten; und das alles währte so
lange, bis das Brandopfer vollendet war.
[29.29] Als nun das Brandopfer verrichtet war, beugten der
König und alle, die sich bei ihm befanden, die Knie und beteten
an.
[29.30] Und der König Hiskia samt den Oberen gebot den
Leviten, den HERRN zu loben mit den Liedern Davids und des Sehers
Asaf. Und sie lobten mit Freuden und neigten sich und beteten an.
[29.31] Und Hiskia hob an und sprach: Nun habt ihr für
den HERRN eure Hände gefüllt. Tretet herzu und bringt die
Schlachtopfer und Lobopfer zum Hause des HERRN! Und die Gemeinde
brachte herzu Schlachtopfer und Lobopfer, dazu jeder, der
willigen Herzens war, Brandopfer.
[29.32] Und die Zahl der Brandopfer, die die Gemeinde
brachte, war siebzig Rinder, hundert Widder und zweihundert
Lämmer, dies alles zum Brandopfer für den HERRN.
[29.33] Es waren aber der geweihten Tiere sechshundert
Rinder und dreitausend Schafe.
[29.34] Aber die Priester waren zu wenig, um allen
Brandopfern die Haut abziehen zu können. Darum halfen ihnen ihre
Brüder, die Leviten, bis die Arbeit verrichtet war und bis sich
die Priester geheiligt hatten; denn die Leviten waren williger
gewesen als die Priester, sich zu heiligen.
[29.35] Auch waren es viele Brandopfer mit dem Fett der
Dankopfer und mit den Trankopfern zu den Brandopfern. So wurde
der Dienst am Hause des HERRN geordnet.
[29.36] Und Hiskia freute sich samt allem Volk über das,
was Gott dem Volke bereitet hatte; denn es war unvermutet schnell
gekommen.
[30.1] Und Hiskia sandte hin zu ganz Israel und Juda
und schrieb Briefe an Ephraim und Manasse, daß sie zum Hause des
HERRN nach Jerusalem kommen sollten, Passa zu halten dem HERRN,
dem Gott Israels.
[30.2] Und der König beriet sich mit seinen Oberen und
der ganzen Gemeinde in Jerusalem, das Passa erst im zweiten Monat
zu halten;
[30.3] denn sie konnten's nicht zur rechten Zeit halten,
weil sich nicht genug Priester geheiligt hatten und das Volk noch
nicht nach Jerusalem zusammengekommen war.
[30.4] Das gefiel dem König und der ganzen Gemeinde gut,
[30.5] und so beschlossen sie, durch ganz Israel von
Beerscheba an bis nach Dan auszurufen, daß man kommen sollte,
dem HERRN, dem Gott Israels, Passa zu halten in Jerusalem; denn
es war nicht von der ganzen Menge gehalten worden, wie es
geschrieben steht.
[30.6] Und die Läufer gingen hin mit den Briefen von der
Hand des Königs und seiner Oberen durch ganz Israel und Juda
nach dem Befehl des Königs und sprachen: Ihr Israeliten, kehret
um zu dem HERRN, dem Gott Abrahams, Isaaks und Israels, so wird
er sich zu den Erretteten kehren, die die Könige von Assur von
euch übriggelassen haben;
[30.7] und seid nicht wie eure Väter und Brüder, die
sich am HERRN, dem Gott ihrer Väter, versündigt haben, so daß
er sie in die Verwüstung dahingab, wie ihr selber seht.
[30.8] So seid nun nicht halsstarrig wie eure Väter,
sondern gebt eure Hand dem HERRN und kommt zu seinem Heiligtum,
das er geheiligt hat für alle Zeit, und dienet dem HERRN, eurem
Gott, so wird sich sein grimmiger Zorn von euch wenden;
[30.9] denn wenn ihr euch bekehrt zu dem HERRN, so werden
eure Brüder und Kinder Barmherzigkeit finden bei denen, die sie
gefangen halten, so daß sie in dies Land zurückkehren. Denn der
HERR, euer Gott, ist gnädig und barmherzig und wird sein
Angesicht nicht von euch wenden, wenn ihr euch zu ihm bekehrt.
[30.10] Und die Läufer gingen von einer Stadt zur andern
im Lande Ephraim und Manasse und bis nach Sebulon. Aber die
verlachten und verspotteten sie.
[30.11] Doch einige von Asser und Manasse und Sebulon
demütigten sich und kamen nach Jerusalem.
[30.12] Auch war Gottes Hand über Juda, daß er ihnen
einerlei Sinn gab zu tun, wie der König und die Oberen geboten
hatten nach dem Wort des HERRN.
[30.13] Und es kam viel Volk in Jerusalem zusammen, um im
zweiten Monat das Fest der ungesäuerten Brote zu halten, eine
sehr große Gemeinde.
[30.14] Und sie machten sich auf und entfernten die
Altäre, die in Jerusalem waren; und alles, was man zum Räuchern
braucht, taten sie weg und warfen es hin an den Bach Kidron.
[30.15] Und sie schlachteten das Passa am vierzehnten Tage
des zweiten Monats. Und die Priester und Leviten bekannten ihre
Schuld und heiligten sich und brachten die Brandopfer zum Hause
des HERRN
[30.16] und stellten sich an ihren Platz, wie sich's
gebührt nach dem Gesetz des Mose, des Mannes Gottes. Und die
Priester nahmen das Blut aus der Hand der Leviten und sprengten
es;
[30.17] denn es waren viele in der Gemeinde, die sich
nicht geheiligt hatten; darum schlachteten die Leviten das Passa
für alle, die nicht rein waren, daß sie dem HERRN geheiligt
würden.
[30.18] Denn eine Menge Volk, vor allem von Ephraim,
Manasse, Issachar und Sebulon, hatte sich nicht gereinigt und aß
das Passa nicht so, wie geschrieben steht. Doch Hiskia betete
für sie und sprach: Der HERR, der gütig ist, wolle gnädig sein
[30.19] allen, die ihr Herz darauf richten, Gott zu
suchen, den HERRN, den Gott ihrer Väter, auch wenn sie nicht die
für das Heiligtum nötige Reinheit haben.
[30.20] Und der HERR erhörte Hiskia und vergab dem Volk.
[30.21] So hielten die Israeliten, die in Jerusalem
versammelt waren, das Fest der ungesäuerten Brote sieben Tage
lang mit großer Freude. Und die Leviten und Priester lobten den
HERRN alle Tage mit den mächtigen Saitenspielen des HERRN.
[30.22] Und Hiskia redete herzlich zu allen Leviten, die
sich gut auf den Dienst des HERRN verstanden hatten. Und sie
aßen das Fest über, sieben Tage lang, und opferten Dankopfer
und dankten dem HERRN, dem Gott ihrer Väter.
[30.23] Und die ganze Gemeinde beschloß, noch weitere
sieben Tage zu halten, und sie hielten auch diese sieben Tage mit
Freuden.
[30.24] Denn Hiskia, der König von Juda, spendete für
die Gemeinde tausend junge Stiere und siebentausend Schafe. Die
Oberen aber spendeten für die Gemeinde tausend junge Stiere und
zehntausend Schafe. Auch von den Priestern hatten sich viele
geheiligt.
[30.25] Und es freute sich die ganze Gemeinde Judas, die
Priester und die Leviten und die ganze Gemeinde, die aus Israel
gekommen war, und die Fremdlinge, die aus dem Lande Israel
gekommen waren, und die, die in Juda wohnten.
[30.26] Und es war eine große Freude in Jerusalem; denn
seit der Zeit Salomos, des Sohnes Davids, des Königs von Israel,
war solches in Jerusalem nicht geschehen.
[30.27] Und die Priester und die Leviten standen auf und
segneten das Volk, und ihre Stimme wurde erhört, und ihr Gebet
kam in Gottes heilige Wohnung im Himmel.
[31.1] Und als dies alles vollendet war, zog ganz
Israel, soweit es sich versammelt hatte, in die Städte Judas,
und sie zerbrachen die Steinmale und hieben die Bilder der
Aschera um und brachen ab die Opferhöhen und Altäre in ganz
Juda, Benjamin, Ephraim und Manasse, bis sie alles vernichtet
hatten. Und die Israeliten zogen alle wieder heim zu ihrem Besitz
in ihre Städte.
[Note: Hiskia ordnet die Versorgung der Priester und Leviten][31.2]
Hiskia aber stellte die Priester und Leviten nach ihren Ordnungen
auf, einen jeden nach seinem Amt, Priester und Leviten, für die
Brandopfer und Dankopfer, daß sie dienten, dankten und lobten in
den Toren des Lagers des HERRN.
[31.3] Und der König gab von seiner Habe seinen Anteil
für die Brandopfer am Morgen und am Abend und für die
Brandopfer an den Sabbaten und an den Neumonden und Festen, wie
es geschrieben steht im Gesetz des HERRN.
[31.4] Und er sagte dem Volk, das in Jerusalem wohnte,
daß auch sie ihr Teil den Priestern und Leviten geben sollten,
damit diese um so besser sich an das Gesetz des HERRN halten
könnten.
[31.5] Und als dies Wort erging, gaben die Israeliten
reichlich die Erstlinge von Getreide, Wein, Öl, Honig und allem
Ertrag des Feldes; und auch den Zehnten von allem brachten sie in
Menge.
[31.6] Und die von Israel und Juda, die in den Städten
Judas wohnten, brachten auch den Zehnten von Rindern und Schafen
und den Zehnten von dem Geweihten, das sie dem HERRN, ihrem Gott,
geweiht hatten, und legten es in Haufen zusammen.
[31.7] Im dritten Monat fingen sie an es aufzuhäufen, und
im siebenten Monat vollendeten sie's.
[31.8] Und als Hiskia mit den Oberen hinging und sie die
Haufen sahen, lobten sie den HERRN und sein Volk Israel.
[31.9] Und Hiskia befragte die Priester und Leviten wegen
der Haufen.
[31.10] Und der Priester Asarja, der Erste im Hause Zadok,
sprach zu ihm: Seit der Zeit, da man angefangen hat, die Abgaben
ins Haus des HERRN zu bringen, haben wir gegessen und sind satt
geworden, und es ist noch viel übriggeblieben; denn der HERR hat
sein Volk gesegnet, darum ist so viel übriggeblieben.
[31.11] Da befahl der König, daß man Kammern herrichten
sollte am Hause des HERRN. Und sie richteten sie her
[31.12] und taten die Abgaben, die Zehnten und das
Geweihte gewissenhaft hinein. Und Vorsteher darüber wurde der
Levit Konanja und als Zweiter sein Bruder Schimi.
[31.13] Und Jehïl, Asasja, Nahat, Asaël, Jerimot,
Josabad, Eliël, Jismachja, Mahat und Benaja wurden Aufseher
unter Konanja und seinem Bruder Schimi nach dem Befehl des
Königs Hiskia und Asarjas, des Vorstehers im Hause Gottes.
[31.14] Und der Levit Kore, der Sohn Jimnas, der Torhüter
am Osttor, wurde über die freiwilligen Gaben für Gott gesetzt,
daß er ausgebe die Abgaben für den HERRN und das Hochheilige.
[31.15] Und ihm zur Seite standen Eden, Minjamin, Jeschua,
Schemaja, Amarja und Schechanja in den Städten der Priester, um
ihren Brüdern nach ihren Ordnungen gewissenhaft auszugeben, dem
Kleinen wie dem Großen,
[31.16] allen denen, die aufgezeichnet waren als
männlich, drei Jahre alt und darüber, allen, die in das Haus
des HERRN gingen, je an ihrem Tage zu ihrem Amt in ihrem Dienst
nach ihren Ordnungen. -
[31.17] Die Priester waren aufgezeichnet nach ihren Sippen
und die Leviten von zwanzig Jahren an und darüber nach ihrem
Dienst in ihren Ordnungen. -
[31.18] Und man zeichnete sie auf mit allen Alten, Frauen,
Söhnen und Töchtern für die ganze Gemeinde; denn in ihrer
Treue heiligten sie sich für das Heilige.
[31.19] Auch waren Männer namentlich bestellt für die
Söhne Aaron, die Priester, in dem Gebiet ihrer Städte, für
jede Stadt, daß sie Anteile ausgäben allem, was männlich war
unter den Priestern, und allen, die als Leviten aufgezeichnet
waren.
[31.20] So tat Hiskia in ganz Juda; er tat, was gut, recht
und wahrhaftig war vor dem HERRN, seinem Gott.
[31.21] Und alles, was er anfing für den Dienst des
Hauses Gottes nach dem Gesetz und Gebot, seinen Gott zu suchen,
tat er von ganzem Herzen, und es gelang ihm.
[32.1] Nach solch treuem Verhalten kam Sanherib, der
König von Assur, und zog heran gegen Juda und lagerte sich vor
die festen Städte und gedachte, sie an sich zu reißen.
[32.2] Und als Hiskia sah, daß Sanherib kam und willens
war, gegen Jerusalem zu kämpfen,
[32.3] beriet er sich mit seinen Obersten und
Kriegshelden, ob man die Wasserquellen verdecken sollte, die
draußen vor der Stadt waren; und sie stimmten ihm zu.
[32.4] Und es versammelte sich viel Volk, und sie
verdeckten alle Quellen und den Bach, der durch die Erde geleitet
wird, und sprachen: Daß die Könige von Assur nur kein Wasser
finden, wenn sie kommen!
[32.5] Und Hiskia ward getrost und besserte alle Mauern
aus, wo sie Lücken hatten, und führte Türme auf und baute
draußen noch eine andere Mauer und befestigte den Millo an der
Stadt Davids und machte viele Waffen und Schilde
[32.6] und setzte Hauptleute über das Kriegsvolk und
sammelte sie zu sich auf dem Platz am Tor der Stadt und redete
ihnen zu Herzen und sprach:
[32.7] Seid getrost und unverzagt, fürchtet euch nicht
und verzaget nicht vor dem König von Assur noch vor dem ganzen
Heer, das bei ihm ist; denn mit uns ist ein Größerer als mit
ihm.
[32.8] Mit ihm ist ein fleischlicher Arm, mit uns aber ist
der HERR, unser Gott, daß er uns helfe und führe unsern Streit.
Und das Volk verließ sich auf die Worte Hiskias, des Königs von
Juda.
[32.9] Danach sandte Sanherib, der König von Assur, seine
Großen nach Jerusalem - denn er lag vor Lachisch und seine ganze
Heeresmacht mit ihm - zu Hiskia, dem König von Juda, und zu ganz
Juda, das in Jerusalem war, und ließ ihm sagen:
[32.10] So spricht Sanherib, der König von Assur: Worauf
wollt ihr euch verlassen, die ihr in dem belagerten Jerusalem
wohnt?
[32.11] Hiskia verführt euch und gibt euch in den Tod
durch Hunger und Durst, wenn er spricht: Der HERR, unser Gott,
wird uns erretten aus der Hand des Königs von Assur. -
[32.12] Ist das nicht der Hiskia, der die Opferhöhen und
Altäre seines Gottes entfernt und zu Juda und Jerusalem gesagt
hat: Vor einem Altar sollt ihr anbeten und darauf opfern?
[32.13] Wißt ihr nicht, was ich und meine Väter getan
haben allen Völkern in den Ländern? Haben die Götter der
Völker in den Ländern ihr Land erretten können aus meiner
Hand?
[32.14] Wo ist einer unter allen Göttern dieser Völker,
die meine Väter mit dem Bann geschlagen haben, der sein Volk
hätte erretten können aus meiner Hand, daß euer Gott euch aus
meiner Hand sollte erretten können?
[32.15] So laßt euch nun von Hiskia nicht betrügen und
laßt euch dadurch nicht verführen und glaubt ihm nicht; denn
wenn kein Gott eines Volkes und Königreichs sein Volk aus meiner
und meiner Väter Hand hat erretten können, so wird euch auch
euer Gott nicht erretten aus meiner Hand.
[32.16] Dazu redeten seine Großen noch mehr gegen Gott,
den HERRN, und gegen seinen Knecht Hiskia.
[32.17] Auch schrieb er einen Brief, um dem HERRN, dem
Gott Israels, hohnzusprechen, und redete gegen ihn: Wie die
Götter der Völker in den Ländern ihr Volk nicht aus meiner
Hand errettet haben, so wird auch der Gott Hiskias sein Volk
nicht erretten aus meiner Hand. -
[32.18] Und sie riefen mit lauter Stimme auf hebräisch
zum Volk von Jerusalem, das auf der Mauer war, um sie furchtsam
zu machen und zu erschrecken, damit sie die Stadt eroberten,
[32.19] und redeten gegen den Gott Jerusalems wie gegen
die Götter der Völker auf Erden, die doch Werke von
Menschenhänden waren.
[32.20] Aber der König Hiskia und der Prophet Jesaja, der
Sohn des Amoz, beteten gegen solche Lästerung und schrien gen
Himmel.
[32.21] Und der HERR sandte einen Engel; der vertilgte
alle Kriegsleute und Obersten und Hauptleute im Lager des Königs
von Assur, daß er mit Schanden wieder in sein Land zog. Und als
er in seines Gottes Haus ging, fällten ihn dort durchs Schwert
seine Söhne, die von seinem eigenen Leibe gekommen waren.
[32.22] So half der HERR dem Hiskia und denen zu Jerusalem
aus der Hand Sanheribs, des Königs von Assur, und aus der Hand
aller andern und gab ihnen Ruhe ringsumher,
[32.23] daß viele dem HERRN Geschenke brachten nach
Jerusalem und Kleinode für Hiskia, den König von Juda. Und er
wurde danach hoch erhoben vor allen Heiden. (vgl. 2. Kön 20; Jes
38; 39)
[32.24] Zu dieser Zeit wurde Hiskia todkrank; und er
betete zum HERRN. Der redete mit ihm und tat an ihm ein Wunder.
[32.25] Aber Hiskia vergalt nicht nach dem, was ihm
geschehen war; denn sein Herz überhob sich. Darum kam der Zorn
über ihn und über Juda und Jerusalem.
[32.26] Da demütigte sich Hiskia darüber, daß sein Herz
sich überhoben hatte, samt denen in Jerusalem. Darum kam der
Zorn des HERRN nicht mehr über sie, solange Hiskia lebte.
[32.27] Und Hiskia hatte sehr großen Reichtum und Ehre
und sammelte sich Schätze von Silber, Gold, Edelsteinen,
Spezerei, Schilden und allerlei kostbarem Gerät
[32.28] und baute Vorratshäuser für den Ertrag an
Getreide, Wein und Öl und Ställe für die verschiedenen Arten
von Vieh und Hürden für die Schafe.
[32.29] Und er baute sich Städte und hatte Vieh die Menge
an Schafen und Rindern; denn Gott gab ihm sehr großes Gut.
[32.30] Das ist der Hiskia, der die obere Wasserquelle des
Gihon verschloß und sie hinunterleitete westwärts zur Stadt
Davids; denn es gelangen Hiskia alle seine Werke.
[32.31] Als aber die Botschafter der Fürsten von Babel zu
ihm gesandt waren, um nach dem Wunder zu fragen, das im Lande
geschehen war, verließ ihn Gott, um ihn zu versuchen, damit
kundwürde alles, was in seinem Herzen war.
[32.32] Was aber mehr von Hiskia zu sagen ist, und seine
barmherzigen Taten, siehe, das steht geschrieben in den
Geschichten des Propheten Jesaja, des Sohnes des Amoz, im Buch
der Könige von Juda und Israel.
[32.33] Und Hiskia legte sich zu seinen Vätern, und sie
begruben ihn über den Gräbern der Söhne Davids. Und ganz Juda
und die Einwohner von Jerusalem gaben ihm Ehre bei seinem Tod.
Und sein Sohn Manasse wurde König an seiner Statt.
[33.1] Manasse war zwölf Jahre alt, als er König
wurde; und er regierte fünfundfünfzig Jahre zu Jerusalem
[33.2] und tat, was dem HERRN mißfiel, nach den
greulichen Sitten der Heiden, die der HERR vor den Israeliten
vertrieben hatte.
[33.3] Er baute die Opferhöhen wieder auf, die sein Vater
Hiskia zerstört hatte, und errichtete den Baalen Altäre und
machte Bilder der Aschera und betete das ganze Heer des Himmels
an und diente ihnen.
[33.4] Er baute auch Altäre im Hause des HERRN, von dem
doch der HERR gesagt hatte: Zu Jerusalem soll mein Name sein
ewiglich,
[33.5] und baute Altäre dem ganzen Heer des Himmels in
beiden Vorhöfen am Hause des HERRN.
[33.6] Und er ließ seine Söhne durchs Feuer gehen im Tal
Ben-Hinnom und achtete auf Zeichen und Vogelgeschrei und trieb
Zauberei und bestellte Geisterbeschwörer und Zeichendeuter und
tat viel, was dem HERRN mißfiel, um ihn zu erzürnen.
[33.7] Er stellte auch das Bild des Götzen, das er machen
ließ, ins Haus Gottes, von dem Gott zu David gesagt hatte und zu
seinem Sohn Salomo: In diesem Hause zu Jerusalem, das ich
erwählt habe vor allen Stämmen Israels, will ich meinen Namen
wohnen lassen ewiglich
[33.8] und will nicht mehr den Fuß Israels weichen lassen
von dem Lande, das ich ihren Vätern bestimmt habe, sofern sie
halten und alles tun, was ich ihnen durch Mose geboten habe, nach
dem ganzen Gesetz, den Geboten und Rechten.
[33.9] Aber Manasse verführte Juda und die Einwohner von
Jerusalem, daß sie es ärger trieben als die Heiden, die der
HERR vor den Israeliten vertilgt hatte.
[33.10] Und wenn der HERR zu Manasse und seinem Volk reden
ließ, merkten sie nicht darauf.
[33.11] Darum ließ der HERR über sie kommen die Obersten
des Heeres des Königs von Assur; die nahmen Manasse gefangen mit
Fesseln und legten ihn in Ketten und brachten ihn nach Babel.
[33.12] Und als er in Angst war, flehte er zu dem HERRN,
seinem Gott, und demütigte sich vor dem Gott seiner Väter.
[33.13] Und als er bat, ließ sich der HERR erbitten und
erhörte sein Flehen und brachte ihn wieder nach Jerusalem in
sein Königreich. Da erkannte Manasse, daß der HERR Gott ist.
[33.14] Danach baute er die äußere Mauer an der Stadt
Davids westwärts zum Gihon hin im Tal und wo man zum Fischtor
hineingeht, und führte sie um den Ofel und machte sie sehr hoch.
Und er legte Hauptleute in alle festen Städte Judas.
[33.15] Er entfernte die fremden Götter und den Götzen
aus dem Hause des HERRN und alle Altäre, die er gebaut hatte auf
dem Berge des Hauses des HERRN und in Jerusalem, und warf sie
hinaus vor die Stadt.
[33.16] Und er stellte den Altar des HERRN wieder her und
opferte darauf Dankopfer und Lobopfer und befahl Juda, daß sie
dem HERRN, dem Gott Israels, dienen sollten.
[33.17] Aber das Volk opferte noch auf den Höhen, jedoch
dem HERRN, ihrem Gott.
[33.18] Was aber mehr von Manasse zu sagen ist, und sein
Gebet zu seinem Gott und die Reden der Seher, die zu ihm redeten
im Namen des HERRN, des Gottes Israels, siehe, das alles steht in
den Geschichten der Könige von Israel.
[33.19] Und sein Gebet und wie der HERR ihn erhörte und
alle seine Sünde und Missetat und die Stätten, wo er die
Opferhöhen baute und die Bilder der Aschera und Götzenbilder
aufstellte, ehe er sich demütigte, siehe, das steht geschrieben
in den Geschichten der Seher.
[33.20] Und Manasse legte sich zu seinen Vätern, und sie
begruben ihn in seinem Hause. Und sein Sohn Amon wurde König an
seiner Statt.
[Note: Amon][Note: (vgl. 2. Kön 21,19-26)][33.21]
Zweiundzwanzig Jahre alt war Amon, als er König wurde; und er
regierte zwei Jahre zu Jerusalem
[33.22] und tat, was dem HERRN mißfiel, wie sein Vater
Manasse getan hatte. Und Amon opferte allen Götzen, die sein
Vater Manasse gemacht hatte, und diente ihnen.
[33.23] Aber er demütigte sich nicht vor dem HERRN, wie
sich sein Vater Manasse gedemütigt hatte, sondern häufte noch
mehr Schuld auf.
[33.24] Und seine Großen machten eine Verschwörung gegen
ihn und töteten ihn in seinem Hause.
[33.25] Da erschlug das Volk des Landes alle, die die
Verschwörung gegen den König Amon gemacht hatten. Und das Volk
des Landes machte seinen Sohn Josia zum König an seiner Statt.
[34.1] Acht Jahre alt war Josia, als er König wurde;
und er regierte einunddreißig Jahre zu Jerusalem
[34.2] und tat, was dem HERRN wohlgefiel, und wandelte in
den Wegen seines Vaters David und wich weder zur Rechten noch zur
Linken.
[34.3] Im achten Jahr seiner Herrschaft fing er an, obwohl
er noch jung war, den Gott seines Vaters David zu suchen, und im
zwölften Jahr fing er an, Juda und Jerusalem zu reinigen von den
Opferhöhen und den Bildern der Aschera, von den Götzen und
gegossenen Bildern.
[34.4] Und er ließ vor seinen Augen abbrechen die Altäre
der Baale, und die Rauchopfersäulen oben darauf hieb er ab, und
die Bilder der Aschera und die geschnitzten und gegossenen
Götzenbilder zerbrach er und machte sie zu Staub und streute ihn
auf die Gräber derer, die ihnen geopfert hatten,
[34.5] und verbrannte die Gebeine der Priester auf ihren
Altären und reinigte so Juda und Jerusalem.
[34.6] So tat er auch ringsumher in den Städten Manasses,
Ephraims, Simeons und bis nach Naftali auf ihren Plätzen.
[34.7] Und als er im ganzen Lande Israel die Altäre und
Bilder der Aschera abgebrochen und die Götzenbilder zertrümmert
und zermalmt und alle Rauchopfersäulen umgehauen hatte, kehrte
er zurück nach Jerusalem.
[Note: Das Gesetzbuch wird gefunden und das Volk darauf
verpflichtet][Note: (vgl. 2. Kön 22,3-20; 23,1-3)][34.8]
Im achtzehnten Jahr seiner Herrschaft, als er das Land und das
Haus des Herrn gereinigt hatte, sandte er Schafan, den Sohn
Azaljas, und den Stadthauptmann Maaseja und den Kanzler Joach,
den Sohn des Joahas, das Haus des HERRN, seines Gottes,
auszubessern.
[34.9] Und sie kamen zu dem Hohenpriester Hilkija, und man
gab ihnen das Geld, das zum Hause Gottes gebracht war und das die
Leviten, die an der Schwelle Wache hielten, von Manasse, Ephraim
und von allen in Israel Übriggebliebenen gesammelt hatten und
von ganz Juda und Benjamin und von denen, die in Jerusalem
wohnten.
[34.10] Und sie gaben's in die Hände der Werkmeister, die
bestellt waren am Hause des HERRN; und diese, die da arbeiteten
am Hause des HERRN, daß sie das Haus ausbesserten und instand
setzten,
[34.11] gaben's den Zimmerleuten und Bauleuten, um
gehauene Steine zu kaufen und Holz zu Klammern und Balken für
die Gebäude, die die Könige von Juda hatten verfallen lassen.
[34.12] Und die Männer arbeiteten am Werk auf Treu und
Glauben. Und es waren über sie gesetzt als Aufseher Jahat und
Obadja, die Leviten von den Söhnen Merari, Secharja und
Meschullam von den Söhnen der Kehatiter. Und die Leviten - alle
waren kundig des Saitenspiels -
[34.13] waren über die Lastträger gesetzt und waren auch
Aufseher über die Arbeiter bei jedem Werk; einige der Leviten
waren Schreiber, Amtleute und Torhüter.
[34.14] Und als sie das Geld herausnahmen, das zum Hause
des HERRN gebracht worden war, fand der Priester Hilkija das Buch
des Gesetzes des HERRN, das durch Mose gegeben war.
[34.15] Und Hilkija hob an und sprach zu dem Schreiber
Schafan: Ich habe dies Gesetzbuch gefunden im Hause des HERRN.
Und Hilkija gab das Buch Schafan.
[34.16] Schafan aber brachte es zum König und gab ihm
Bericht und sprach: Alles, was deinen Knechten befohlen ist, tun
sie.
[34.17] Sie haben das Geld ausgeschüttet, das im Hause
des HERRN gesammelt ist, und haben's denen gegeben, die bestellt
sind, und den Arbeitern.
[34.18] Und der Schreiber Schafan sagte dem König: Der
Priester Hilkija hat mir ein Buch gegeben. Und Schafan las vor
dem König daraus vor.
[34.19] Und als der König die Worte des Gesetzes hörte,
zerriß er seine Kleider.
[34.20] Und der König gebot Hilkija und Ahikam, dem Sohn
Schafans, und Achbor, dem Sohn Michajas, und Schafan, dem
Schreiber, und Asaja, dem Kämmerer des Königs, und sprach:
[34.21] Geht hin, befragt den HERRN für mich und für die
Übriggebliebenen von Israel und Juda über die Worte des Buches,
das gefunden ist; denn groß ist der Grimm des HERRN, der über
uns entbrannt ist, weil unsere Väter nicht gehalten haben das
Wort des HERRN und nicht alles taten, was geschrieben steht in
diesem Buch.
[34.22] Da ging Hilkija samt den andern, die der König
gesandt hatte, hin zu der Prophetin Hulda, der Frau Schallums,
des Sohnes Tokhats, des Sohnes Harhas, des Kleiderhüters, die in
Jerusalem wohnte im zweiten Bezirk der Stadt, und sagten ihr
dies.
[34.23] Und sie sprach zu ihnen: So spricht der HERR, der
Gott Israels: Sagt dem Mann, der euch zu mir gesandt hat:
[34.24] So spricht der HERR: Siehe, ich will Unheil
bringen über diesen Ort und seine Einwohner, alle die Flüche,
die geschrieben stehen in dem Buch, aus dem man vor dem König
von Juda gelesen hat,
[34.25] weil sie mich verlassen und andern Göttern
geopfert haben, um mich zu erzürnen mit allen Werken ihrer
Hände. Und mein Grimm soll über diesen Ort entbrennen und nicht
ausgelöscht werden.
[34.26] Und zum König von Juda, der euch gesandt hat, den
HERRN zu befragen, sollt ihr so sagen: So spricht der HERR, der
Gott Israels: Was die Worte angeht, die du gehört hast: "
[34.27] Weil du im Herzen betroffen bist und dich
gedemütigt hast vor Gott, als du seine Worte hörtest gegen
diesen Ort und gegen seine Einwohner, und dich vor mir
gedemütigt hast und deine Kleider zerrissen und vor mir geweint,
so habe ich dich auch erhört, spricht der HERR.
[34.28] Siehe, ich will dich versammeln zu deinen Vätern,
daß du mit Frieden in dein Grab kommst und deine Augen nicht
sehen all das Unheil, das ich über diesen Ort und seine
Einwohner bringen will. " Und sie sagten's dem König
wieder.
[34.29] Da sandte der König hin und ließ zusammenkommen
alle Ältesten Judas und Jerusalems.
[34.30] Und der König ging hinauf ins Haus des HERRN und
alle Männer Judas und die Einwohner von Jerusalem, die Priester,
die Leviten und alles Volk, klein und groß, und es wurden vor
ihren Ohren gelesen alle Worte aus dem Buch des Bundes, das im
Hause des HERRN gefunden war.
[34.31] Und der König trat an seinen Platz und schloß
einen Bund vor dem HERRN, daß man dem HERRN nachwandeln und
seine Gebote, Ordnungen und Rechte von ganzem Herzen und von
ganzer Seele halten wolle, zu tun nach allen Worten des Bundes,
die geschrieben stehen in diesem Buch.
[34.32] Und er ließ hintreten alle, die in Jerusalem und
in Benjamin waren. Und die Einwohner von Jerusalem taten nach dem
Bund Gottes, des Gottes ihrer Väter.
[34.33] Und Josia entfernte alle greulichen Götzen aus
allen Gebieten Israels und brachte es dahin, daß alle in Israel
dem HERRN, ihrem Gott, dienten. Solange Josia lebte, wichen sie
nicht von dem HERRN, dem Gott ihrer Väter.
[35.1] Und Josia hielt dem HERRN Passa in Jerusalem,
und sie schlachteten das Passa am vierzehnten Tage des ersten
Monats.
[35.2] Und er bestellte die Priester zu ihrem Dienst und
ermutigte sie zu ihrem Amt im Hause des HERRN
[35.3] und sprach zu den Leviten, die ganz Israel lehrten
und dem HERRN geheiligt waren: Bringt die heilige Lade ins Haus,
das Salomo, der Sohn Davids, des Königs von Israel, gebaut hat.
Nun sollt ihr sie nicht mehr auf den Schultern tragen. So dient
nun dem HERRN, eurem Gott, und seinem Volk Israel
[35.4] und seid bereit nach euren Sippen in euren
Ordnungen, wie sie aufgeschrieben sind von David, dem König von
Israel, und seinem Sohn Salomo,
[35.5] und stellt euch im Heiligtum auf, entsprechend den
Abteilungen der Sippen eurer Brüder aus dem Volk je eine
Abteilung einer Sippe der Leviten,
[35.6] und schlachtet das Passa und heiligt euch und
bereitet es für eure Brüder, daß sie tun nach dem Wort des
HERRN durch Mose.
[35.7] Und Josia gab als Opfergabe für das Volk Lämmer
und junge Ziegen - alles zu dem Passa für alle, die sich
versammelt hatten - an Zahl dreißigtausend, und dreitausend
Rinder, alles von dem Gut des Königs.
[35.8] Seine Oberen aber gaben als Opfergabe freiwillig
für das Volk und für die Priester und Leviten. Hilkija,
Secharja und Jehïl, die Vorsteher im Hause Gottes, gaben den
Priestern zum Passa zweitausendsechshundert Lämmer und Ziegen,
dazu dreihundert Rinder.
[35.9] Konanja aber und seine Brüder, Schemaja und
Netanel, sowie Haschabja, Jeïël und Josabad, die Vorsteher der
Leviten, gaben als Opfergabe den Leviten zum Passa fünftausend
Lämmer und Ziegen und dazu fünfhundert Rinder.
[35.10] So wurde der Gottesdienst geordnet. Und die
Priester standen an ihren Plätzen und die Leviten in ihren
Abteilungen nach dem Gebot des Königs.
[35.11] Und sie schlachteten das Passa, und die Priester
nahmen das Blut aus der Hand der Leviten und sprengten, und die
Leviten zogen die Haut ab.
[35.12] Und die Brandopfer sonderten sie ab, um sie den
Abteilungen der Sippen des Volkes zu geben, damit diese dem HERRN
opferten, wie es geschrieben steht im Buch des Mose. So taten sie
auch mit den Rindern.
[35.13] Und sie kochten das Passa am Feuer, wie sich's
gebührt. Aber was geheiligt war, kochten sie in Töpfen, Kesseln
und Schüsseln und brachten es schnell allem Volk.
[35.14] Danach aber bereiteten sie auch für sich und für
die Priester; denn die Priester, die Söhne Aaron, hatten mit dem
Brandopfer und dem Fett bis in die Nacht zu tun; darum mußten
die Leviten für sich und für die Priester, die Söhne Aaron,
zubereiten.
[35.15] Und die Sänger, die Söhne Asaf, standen an ihren
Plätzen nach dem Gebot Davids und Asafs und Hemans und Jedutuns,
der Seher des Königs, und die Torhüter an allen Toren, und sie
wichen nicht von ihrem Dienst; denn die Leviten, ihre Brüder,
bereiteten auch für sie zu.
[35.16] So wurde geordnet aller Gottesdienst des HERRN an
diesem Tage, um hinfort Passa zu halten und Brandopfer
darzubringen auf dem Altar des HERRN nach dem Gebot des Königs
Josia.
[35.17] So hielten die Israeliten, die sich versammelt
hatten, zu dieser Zeit das Passa und das Fest der ungesäuerten
Brote sieben Tage lang.
[35.18] Man hatte aber kein Passa gehalten in Israel wie
dies von der Zeit des Propheten Samuel an, und kein König in
Israel hatte das Passa so gehalten, wie Josia Passa hielt, mit
den Priestern, Leviten, ganz Juda und allen, die von Israel sich
versammelt hatten, und den Einwohnern von Jerusalem.
[35.19] Im achtzehnten Jahr der Herrschaft Josias wurde
dies Passa gehalten.
[Note: Josias Tod im Kampf gegen den Pharao Necho][Note: (vgl. 2.
Kön 23,28-30)][35.20] Nachdem aber Josia das Haus des
Herrn hergerichtet hatte, zog Necho, der König von Ägypten,
herauf, um Krieg zu führen bei Karkemisch am Euphrat. Und Josia
zog aus ihm entgegen.
[35.21] Aber Necho sandte Boten zu ihm und ließ ihm
sagen: Was hab ich mit dir zu tun, König von Juda? Ich komme
jetzt nicht gegen dich, sondern gegen das Königreich, mit dem
ich Krieg habe, und Gott hat gesagt, ich soll eilen. Vergreif
dich nicht an Gott, der mit mir ist, daß er dich nicht verderbe!
[35.22] Aber Josia ließ nicht ab von ihm, sondern
schickte sich an, mit ihm zu kämpfen, und hörte nicht auf die
Worte Nechos, die Gott zu ihm gesprochen hatte, und kam, mit ihm
zu kämpfen in der Ebene von Megiddo.
[35.23] Aber die Schützen schossen auf den König Josia,
und der König sprach zu seinen Männern: Führt mich fort; denn
ich bin schwer verwundet!
[35.24] Und seine Männer hoben ihn von dem Wagen und
brachten ihn auf einen von seinen andern Wagen und führten ihn
nach Jerusalem. Und er starb und wurde begraben in den Gräbern
seiner Väter. Und ganz Juda und Jerusalem trugen Leid um Josia.
[35.25] Und Jeremia sang ein Klagelied über Josia, und
alle Sänger und Sängerinnen klagten in ihren Liedern über
Josia bis auf diesen Tag, und das wurde zum festen Brauch in
Israel. Siehe, diese Lieder stehen geschrieben unter den
Klageliedern.
[35.26] Was aber mehr von Josia zu sagen ist und seine
barmherzigen Taten, wie sie dem Gesetz des HERRN entsprachen,
[35.27] und seine Geschichte, die frühere und die
spätere, siehe, das alles steht geschrieben im Buch der Könige
von Israel und Juda.
[36.1] Und das Volk des Landes nahm Joahas, den Sohn
Josias, und machte ihn zum König an seines Vaters Statt zu
Jerusalem.
[36.2] Dreiundzwanzig Jahre alt war Joahas, als er König
wurde; und er regierte drei Monate zu Jerusalem;
[36.3] denn der König von Ägypten setzte ihn ab in
Jerusalem und legte eine Geldbuße auf das Land von hundert
Zentnern Silber und einem Zentner Gold.
[36.4] Und der König von Ägypten machte Eljakim, seinen
Bruder, zum König über Juda und Jerusalem und wandelte seinen
Namen um in Jojakim. Aber seinen Bruder Joahas nahm Necho und
brachte ihn nach Ägypten.
[36.5] Fünfundzwanzig Jahre alt war Jojakim, als er
König wurde; und er regierte elf Jahre zu Jerusalem und tat, was
dem HERRN, seinem Gott, mißfiel.
[36.6] Und Nebukadnezar, der König von Babel, zog gegen
ihn herauf und legte ihn in Ketten, um ihn nach Babel zu führen.
[36.7] Auch brachte Nebukadnezar einige Geräte des Hauses
des HERRN nach Babel und tat sie in seinen Tempel in Babel.
[36.8] Was aber mehr von Jojakim zu sagen ist, und seine
Greueltaten, die er tat, und was ihm sonst widerfuhr, siehe, das
steht geschrieben im Buch der Könige von Israel und Juda. Und
sein Sohn Jojachin wurde König an seiner Statt.
[36.9] Achtzehn Jahre alt war Jojachin, als er König
wurde; und er regierte drei Monate und zehn Tage zu Jerusalem und
tat, was dem HERRN mißfiel.
[36.10] Als aber das Jahr zu Ende ging, sandte
Nebukadnezar hin und ließ ihn nach Babel holen mit den kostbaren
Geräten aus dem Hause des HERRN und machte seinen Bruder Zedekia
zum König über Juda und Jerusalem.
[36.11] Einundzwanzig Jahre alt war Zedekia, als er König
wurde; und er regierte elf Jahre zu Jerusalem
[36.12] und tat, was dem HERRN, seinem Gott, mißfiel, und
demütigte sich nicht vor dem Propheten Jeremia, der da redete,
wie der HERR zu ihm gesprochen hatte.
[36.13] Auch wurde er abtrünnig von Nebukadnezar, dem
König von Babel, der einen Eid bei Gott von ihm genommen hatte,
und wurde halsstarrig und verstockte sein Herz, so daß er sich
nicht bekehrte zu dem HERRN, dem Gott Israels.
[36.14] Auch alle Oberen Judas und die Priester und das
Volk versündigten sich noch mehr mit all den greulichen Sitten
der Heiden und machten unrein das Haus des HERRN, das er
geheiligt hatte in Jerusalem.
[36.15] Und der HERR, der Gott ihrer Väter, ließ immer
wieder gegen sie reden durch seine Boten; denn er hatte Mitleid
mit seinem Volk und seiner Wohnung.
[36.16] Aber sie verspotteten die Boten Gottes und
verachteten seine Worte und verhöhnten seine Propheten, bis der
Grimm des HERRN über sein Volk wuchs und es kein Vergeben mehr
gab.
[36.17] Da führte er gegen sie heran den König der
Chaldäer und ließ ihre junge Mannschaft mit dem Schwert
erschlagen im Hause ihres Heiligtums und verschonte weder die
Jünglinge noch die Jungfrauen, weder die Alten noch die Greise;
alle gab er sie in seine Hand.
[36.18] Und alle Geräte im Hause Gottes, große und
kleine, die Schätze im Hause des HERRN und die Schätze des
Königs und seiner Oberen, alles ließ er nach Babel führen.
[36.19] Und sie verbrannten das Haus Gottes und rissen die
Mauer Jerusalems ein, und alle ihre Burgtürme brannten sie mit
Feuer aus, so daß alle ihre kostbaren Geräte zunichte wurden.
[36.20] Und er führte weg nach Babel alle, die das
Schwert übriggelassen hatte, und sie wurden seine und seiner
Söhne Knechte, bis das Königtum der Perser zur Herrschaft kam,
[36.21] damit erfüllt würde das Wort des HERRN durch den
Mund Jeremias. Das Land hatte die ganze Zeit über, da es wüste
lag, Sabbat, bis es an seinen Sabbaten genug hatte, auf daß
siebzig Jahre voll wurden.
[36.22] Aber im ersten Jahr des Kyrus, des Königs von
Persien, erweckte der HERR - damit erfüllt würde das Wort des
HERRN durch den Mund Jeremias - den Geist des Kyrus, des Königs
von Persien, daß er in seinem ganzen Königreich mündlich und
auch schriftlich verkünden ließ:
[36.23] So spricht Kyrus, der König von Persien: Der
HERR, der Gott des Himmels, hat mir alle Königreiche der Erde
gegeben und hat mir befohlen, ihm ein Haus zu bauen zu Jerusalem
in Juda. Wer nun unter euch von seinem Volk ist, mit dem sei der
HERR, sein Gott, und er ziehe hinauf!